DE303585C - - Google Patents

Description

troffen, so steigt durch die entsprechende Druckveränderung der wirkame Widerstand des Mikrophons beträchtlich. Die eintretende Stromabnahme bewirkt die Aberregung des Ruhestromrelais R für die Zeitdauer eines durch nicht zu große Pausen unterbrochenen Schwingungszustandes. Die Kontakte r¹, r'² und r⁸ des Relais R nehmen in diesem Falle die in der Figur nicht dargestellte, entgegengesetzte Lage ein.

Der Benutzer spricht auf das Mikrophon M.

Vor dem Eintritt dieses Zeitpunktes war das Relais R im Mikrophonstromkreise erregt über:

Batterie MB, Relais R, Mikrophon M, Kontakt r¹, Batterie MB.

In diesem Stromkreise tritt durch die Schallerregung des Mikrophons eine Abnahme der mittleren Stromstärke ein. Relais R läßt dadurch seine drei Kontakte in die Ruhestel-■ lung übergehen. Hierdurch wird zunächst am Kontakt r¹ der Mikrophonstromkreis durch den Eintritt der Wicklung 3 'des Übertragers P vervollständigt.

Die Sprechströme verlaufen im Lokalstromkreise somit über:

" ■ Batterie MB, Relais R (Wicklung), Mikrophon M, Kontakt r¹, Wicklung 3 vom Übertrager P zur Batterie MB zurück.

Der Transformator P (Wicklung 3) überträgt diese Sendeströme auf seinen Wicklungsteil 1 und dadurch auf den primären Kreis des Verstärkers V. Die Sprechströme von erheblich höherer Amplitude werden durch den nun zum Sender gewordenen Transformator S auf die Leitung übertragen.

Die verstärkten Ströme folgen der Strom-, bahfi.:

Leitung A, Wicklung 2 des Übertragers 5, Kontakt r², Leitung^.

Dem Kontakte r¹ fällt die Aufgabe zu, den Wicklungsteil 3 des Übertragers P während der Zeitdauer des Hörempfanges aus dem Mikrophonstromkreise auszuscheiden. Diese Maßnahme ist durch die Forderung bedingt, die während des Hörempfanges vom eigenen Mikrophon herrührenden, zuweilen störenden Nebengeräusche zu beseitigen.

Die über den Umschaltern r¹ und y² stehenden Klammern deuten symbolisch an, daß der bewegliche Teil des Umschalters den Ruhekontakt erst verläßt, nachdem der Arbeitsköntakt bereits geschlossen ist, und umgekehrt.

Die Schaltungsanordnung läßt sich bei sinngemäßer Anwendung ohne nennenswerte Schwierigkeiten auch auf Sprechstellen mit zentraler Mikrophonbatterie übertragen.

Patent-Anspruch:

Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit einem als Sender und Empfänger gleich wirksamen Verstärker, welcher ein von der Handbedienung des Benutzers der Sprechstelle unabhängiges Schaltrelais besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung des die Umsteuerung der Sprechwege bewirkenden Schaltrelais (R) einen Teil des gleichstromführenden Mikrophonstromkreises bildet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   PATENTSCHRIFT

   - JVe 303585 KLASSE 21 a, GRUPPE 45.

   SÜDDEUTSCHE TELEFON-APPARATE-, KABEL-U^D DRAHTWERKE

   AKT-GES. in NÜRNBERG.

   Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit einem als Sender und Empfänger

   wirksamen Verstärker.

   Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. April 1916 ab.

   Die bisher bekannt gewordenen Sprechstromverstärker, welche unter der Bezeichnung Endverstärker bei den damit zu versehenden Sprechstellen zur Aufstellung gelangen, beschränken sich gewöhnlich darauf, nur die Energie der ankommenden Fernsprechströme für den Hörempfang zu steigern. Die nicht unerheblichen Kosten, welche mit der Beschaffung der Betriebsmittel für die Verstärkung der ankommenden Sprechströme verbunden sind, legten den Gedanken nahe, die Wirtschaftlichkeit dieser Einrichtungen durch Erzielung einer höheren technischen Wirkung zu heben. Dieser Forderung läßt sich da-

   ^X5 durch Rechnung tragen, daß man durch eine die Gesamtkosten der Anordnung nur unwesentlich beeinflussende Zusatzvorrichtung die Verstärkungseinrichtung zugleich und selbsttätige auch für die Energiesteigerung oder Verstärkung der abgehenden Gepräche geeignet macht. Zu diesem Zwecke kann man den Sende- und Empfangsteil des Verstärkers nach Maßgabe der Verkehrsrichtung durch ein Schaltrelais selbsttätig, mithin ohne Handbedienung des Benutzers umschalten lassen. Die Anwendung von selbsttätigen Schaltorganen zur Umsteuerung der Fernsprechkreise im sogenannten Gegensprechbetriebe wird aber bekanntlich durch den Umstand erschwert, daß die im allgemeinen zur Verfügung stehende elektrische Energie der zu fordernden mechanischen Leistung dieses Schaltorganes nicht gleichwertig ist. Dieser Nachteil wird nun gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß das die Umsteuerung der Sprechwege bewirkende Relais für den Betrieb mit lokaler und zentraler Mikrophonbatterie einen Teil des gleichstromführenden Mikrophonstromkreises bildet.

   Die Wirkungsweise der Anordnung geht aus 4°. den nachstehenden Erläuterungen an Hand der Figur hervor.

   Die Figur kennzeichnet die Schaltungsanordnung im Zustande der Empfangsbereitschaft zur Verstärkung der ankommenden Sprechströme. Das im lokalen Mikrophonstromkreise liegende Relais R wird während des Empfanges mit der praktisch konstanten Siärke des Mikrophonstromes erregt gehalten. Die Kontakte r¹, r² und r³ des Relais R nehmen zu diesem Zeitpunkte die in der Figur dargestellte Lage ein.

   Die ankommenden Sprechströme nehmen ihren Weg über die Leitung^, und fließen über den Wicklungsteil 2 des primären Aufnahmetransformators P und den Kontakt r² in die Leitung B zurück. Der Transformator P überträgt diese Ströme auf seine Wicklung i, welche mit dem Verstärker V in Verbindung steht. Die verstärkten Fernsprechströme werden durch den Sendetransformator S nach seiner Wicklung 2 übertragen,' der als Energiequelle mit dem Fernhörer F über Kontakt r^z des Relais R verbunden ist.

   Wird das Mikrophon M durch die von dem Sprechenden hervorgerufenen Schallwellen ge-'