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Verfahren und Vorrichtung zum Sammeln von Walzgut, insbe-
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sondere Rohren, in einer Mulde Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Sammeln von Walzgut, insbesondere Rohren und
Rundprofilstangen , in einer Mulde Bei den herkömmlichen Sammelmulden besteht die
Problematik im Aufeinanderschlagen von Walzgut auf Walzgut und auf die Stahlkonstruktion
der Sammelmulde. Dadurch werden diese und angrenzende Maschinenteile zu Schwingungen
und somit zu Schallemission angeregt. Lärmminderungsmaßnahmen bei
Sammelmulden
sind daher auf die Verringerung der Aufprallenergie und die Dämpfung der Schläge
und der durch sie erzeugten Schwingungen ausgerichtet. Uln die Verrinyeruny- Ç Aufprallenergie
des Walzgutes durch Verkleinerung der Fallhöhe, die Minimierung der Startgeschwindigkeit
für den anschliessenden freien Fall des Walzgutes und eine weitgehende Veränderung
des freien Falls durch flache Einlaufschrägen ohne Verwendung von überhebern zu
erreichen,ist eine Senktischmulde mit einem Ablauf schwert bekannt. Diese besteht
aus im Abstand voneinander angeordneten vorderen und hinteren Muldenwänden, einem
den Muldenboden bildenden Hubtisch und einem horizontal bewegbaren Ablaufschwert
mit einer Ablauf schräge am zur Innenseite der vorderen Muldenwand gerichteten Ende.
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In der ausgefahrenen Stellung des Ablaufschwertes reicht dieses von
der rückwärtigen Muldenwand zur vorderen Muldenwand, an welcher sich die Ablauf
schräge befindet. Das Walzgut läuft nacheinander auf das Ablauf schwert auf, wobei
es durch Dämpfungselemente voneinander getrennt werden kann.
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Sobald das Ablauf schwert mit einer Lage von ltohren (el~üllt ist,
wird ein Anschlag an der rückwärtiqen MuldellwaIld betätigt, der eine weitere Zufuhr
von Rohren sperrt. Das Ablauf schwert wird nun horizontal in Richtung auf die rückwärtige
Muldenwand zurückgezogen, wobei die einzelnen Rohre über die Ablaufschräge auf den
Hubtisch bzw. auf eine auf diesem bereits gebildete Lage von Rohren aufgebracht
werdel.
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Sobald alle Rohre abgelegt sind, wird der Hubtisch um eine Stapellagenhöhe
abgesenkt und das Ablaufschwert wieder zur Bildung einer neuen Lage in Richtung
auf die vordere Muldenwand ausgefahren.
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Dieses Verfahren zum Sammeln von Walzgut, insbesondere Rohren in einer
Mulde ist relativ aufwendig in seinem Verfahrensschritten und erfordert eine Vielzahl
im bestimmten Verhältnis zueinander bewegbarer Bauteile, insbesondere das horizontal
bewegbare Ablauf schwert und den vertikal absenkbaren Hubtisch. Der mit grossembaulichen
Aufwand erreichbare Schalldruckpegel liegt bei einem Muldenfüllvorgang aus fünf
Lagen bei etwa 72dB (A).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Sammeln von Walzgut, insbesondere Rohren in einer Mulde zu schaffen, wobei bei
mindestens gleich niedrigem Schalldruckpegel ein einfacherer Verfahrensablauf und
ein erheblich geringerer Bauaufwand für die Vorrichtung ermöglicht werden sollen.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruches 1. Durch die Bildung der im wesentlichen horizontalen Kette
aus lose aneinanderstossenden Rohren und deren Umlenkung in eine im wesentlichen
vertikale
Rohrkette wird zunächst bewirkt, dass die Rohre kontinuierlich
aneinander abrollen . Hierdurch wird die Erzeugung von Schwingungen durch Aufprallenergie
der Rohre beseitigt.
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Das anschliessende nacheinander und abwechselnd nach links und rechts
erfolgende verteilte Ablegen der einzelnen Rohre der Kette beginnt am unteren Ende
der Kette oberhalb einer Ablagefläche unter kontinuierlichem weiteren vertikalen
Abwärtsbewegen des übrigen Teils der llohrkeLte. AUell hierbei rollen die Rohre
aneinander ab, es bewegt sich kein Rohr im freien Fall nach unten, so dass eine
erhebliche Verringerung des Schalldruckpegels erreicht wird.
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Die Umlenkung der Rohrkette erfolgt erfindungsgemäss durch einen Schlitz
konstanter Weite, die etwas grösser ist als der Durchmesser eines einzelnen Rohres.
Nach dem Passieren dieses Schlitzes werden die Rohre in einen sich kontinuierlichen
vertikal nach unten und horizontal ötiiiendii Spalt geführt, in welchem abwechselnd
links und rechts und übereinander ein Ablegen der Rohre erfolgt.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
sieht relativ zueinander bewegbare Muldenwände vor, wobei die Vorderkante des Ablaufschwertes
in konstantem Abstand des Schlitzes konstanter Weite von der vorderen Muldenwand
geführt ist. Hierdurch wird ermöglicht, gemass
dem erfindungsgemässen
Verfahren eine horizontale-Rohrkette in eine vertikale Rohrkette umzulenken und
diese beginnend von ihrem unteren Ende her kontinuierlich ohne Geräuschbelästigung
abzulegen. Die Vorrichtung ist sehr einfach in ihrem Aufbau, insbesondere dann,
wenn die vordere Muldenwand horizontal bewegbar gelagert und das Ablaufschwert zusammen
mit der vorderen Muldenwand horizontal bewegbar ist. Erfindungsyemäs sind die Innenseiten
der vorderen und der hinteren Muldenwand schräg nach vorn geneigt, wobei die Innenseite
der vorderen Muldenwand steiler geneigt ist. Das Ablaufschwert ist an seiner Vorderkante
mit einem Radius von mindestens dem Durchmesser der zusammelnden Rohre und an seiner
Unterseite mit einer nach rückwärts abfallenden Schrägfläche versehen.
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Eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Samme lmulde bus acht
normalerweise aus einem Grundrahmen mit an zwei Schmalseiten angeordneten Grundgestellen,
an denen je eine rückwärtige Muldenwand festangebracht ist. Jeder festen rückwärtigen
Muldenwand ist eine vordere Muldenwand zugeordnet, die zusammen mit je einem Ablaufschwert
auf im jeweiligen Grundgestell verfahrbar gelagerten horizontalen Trägern angebracht
sind.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen:
Fig.1 eine Seitenansicht einer Sammelmulde
bei Beginn der Bildung einer vertikalen Rohrkette, Fig.2 eine Seitenansicht der
Sammelmulde bei Erreichen der unteren Ablagefläche durch die vertikale Rohrkette,
Fig.3 eine Draufsicht auf die Sammelmulde und .Fig.4 und 5 Seitenansichten der Sammelmulde
bei Beendigung des Sammelvorganges bzw. kurz vor dem Ausheben eines Rohrbündels
aus der Sammelmulde.
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Eine Sammelmulde zum Sammeln von Walzgut, insbesondere Rohren 11 besteht
aus einem Grundrahmen 1 und mindestens zwei an dessen Schmalseiten angebrachten
Grundgestellen 2,3 aus parallelen U- Trägern. Am rückwärtigen, die Einlaufseite
für die Rohre 11 bildenden Ende ist an jedem Grundgestell 2,3 eine rückwärtige Muldenwand
4,5 angeordnet, deren Oberseiten mit einem nach rückwärts gerichteten Einlaufträger
12 versehen sind. Jeder rückwärtigen Muldenwand 4,5 ist eine vordere Muldenwand
6 bzw. 7 zugeordnet, die zwischen den beiden U- Profilträgern des jeweiligen Grundgestelles
2 bzw. 3
in nicht näher dargestellter Weise horizontal bewegbar
gelagert ist. Der Antrieb erfolgt über den vorderen Muldenwänden~ 6 bzw. 7 zugeordnete
, nicht dargestellte Zahnstangen und Zahnräder 10, sowie nicht dargestellte weitere:
Antriebsmittel.
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Die Innenseite 13 der vorderen Muldonwände 6,7 ist unter dem Winkel
oQ schräg nach vorn geneigt. Die Innenseite 14 der rückwärtigen Muldenwände 4,5
ist ebenfalls mit einer unter dem Winkel ß schräg nach vorn geneigten Innenseite
14 versehen, wobei der Winkel p erheblich grösser ist als der Winkel < Jeder
vorderen Muldenwand 6,7 ist ein Ablauf schwert 8 bzw.9 zugeordnet, das zwischen
den beiden Wandteilen der rückwärtigen Muldenwände 4 bzw.5 bewegbar angeordnet ist.
Das Ablauf schwert 8,9 ist-zusammen mit der zugeordneten vorderen Nuldenwand 6 bzw.
7 horizontal bewegbar. Die Vorderkante 15 jedes Ablaufschwertes 8,9 ist in konstatem
Abstand eines Schlitzes 16 konstanter Weite, die etwa grösser ist als der Durchmesser
eines einzelnen Rohres 11, geführt. Das Ablaufschwert ist an seiner Vorderkante
15 mit einem Radius von mindestens dem Durchmesser dar Rohre 11 und an seiner Vorderseite
16 mit einer nach rückwärts unter dem Winkel richteten Schrägfläche versehen, wobei
der Winkel J kleiner
als der Winkel 4 aber grösser als der Winkel
4 ist. Die Unterseite 17 des Ablaufschwertes 8,9 ist im wesentlichen horizontal.
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Das Verfahren zum Sammeln von Walzgut, insbesonderen Rohren 11 in
der beschriebenen Sammelmulde läuft wie folgt ab: Zunächst wird eine im wesentlichen
horizontale Roh:ckette 18 aus lose aneinanderstossenden Rohren 1i gebildet, die
über den Zuführungstisch 12 von einer Bearbeitungsmaschine zugeführt werden. Die
Rohrkette 18 wird anschliessend in eine im wesentlichen vertikale Richtung nach
unten umgelenkt, wobei die Rohrkette 18 den Schlitz 16 konstanter Weite, die etwas
grösser ist als der Durchmesser eines einzelnen Rohres 11, zwischen der Innenseite
der vorderen Muldenwände 6,7 und der Vorderkante 15 der Ablaufschwerter 8,9 passiert.
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Die Rohrkette 18 gelangt dann durch einen sich kontinuierlich vertikal
nach unten und horizontal öffnenden Spalt 1-9, der zwischen den Innenseiten 13 der
vorderen Muldenwände 6,7, den Innenseiten 14 der rückwärtigen Muldenwände 4,5 und
der Vorderkante 16 der Ablaufschwerter 8,9 gebildet ist. In dem Spalt 19 werden
die Rohre 11, ausgehend vom unteren Ende der Rohrkette 18, nacheinander abwechselnd
nach links und rechts verteilt übereinander abgelegt, während sich der Spalt 19.bei
gleichbleibender Weite des Schlitzes 16 kontinuierlich vergrössert, indem die vorderen
Muldenwände 6,7
zusammen mit den Ablaufschwertern 8,9 von den rückwärtigen
Muldenwänden 4,6 weggefahren werden. Einzelne Zwischenstellungen des beschriebenen
Bewegungsablaufes sind in den Seitenansichten gemäss den Fig. 1,2 und 4 erkennbar.
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Die Fig 4 zeigt den Endzustand des Sammelns der Rohre 11 in der Sammelmulde,
wobei diese sämtlichst unterhalb der Unterkanten 17 der Ablauf schwerter 8,9 aut
einer durch die Grundgestelle 2,3 gebildeten Ablagefläche zwischen den Innenseiten
der vorderen Muldenwände 6,7 und rückwärtigen Muldenwände 4,5 abgelegt sind.
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Die Ablaufschwerter 8,9 sind nun zurückfahrbar, wie es in Fig. 5 dargestellt
ist um das in der Sammelmulde gebildete Bündel von Rohren ausheben zu-können.
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An den als schiefe Ablaufebene dienenden Einlaufträgern 12 sind Signalgeber
20 in Form von Lichtschranken oder berthrungslosen Endschaltern montiert . Diese
überwachen den Einlauf der Rohre .11 oder Rundprofilstangen od.dgl. und stellen
sicher , dass mind. eine vorherbestimmte Anzahl von Rohren 11 vorhanden ist t um
die Kontinuität der Rohrkette 18 zu sichern . Mittels der Signalgeber 20 wird. die
Bewegung der. vorderen Muldenwände 6,7 gesteuert . Sobald die für eine Stapellage
von Rohren 11 erforderliche Stückzahl an Rohren 11 von den Signalgebern 20 abgezählt
ist , wird der Zulauf an Rohren .11 gestoppt und die Restkette 18 kann'in die Sammelmulde
ablaufen .Das Stoppen kann automatisch oder. von Hand erfolgen