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Vorrichtung zum Sammeln yon langgestreckten
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Werkstücken, insbesondere Walz- oder Richtgut Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Sammeln von langgestreckten Werkstücken, insbesondere
stabförmigem Walz- oder Richtgut, mit einer die ankommenden Werkstücke unterstützenden
Auflage und einem sich daran nach unten hin anschließenden Sammelraum mit Boden
sowie vorderen und hinteren Begrenzungen.
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In Walzwerken und namentlich bei der Adjustage sowie in ähnlichen
Betrieben muß das erzeugte oder verarbeitete Material, z.B. Richtgut in Form von
Stäben oder Profilen, vielfach zwischen zwei Be- oder Verarbeitungsoperationen gesammelt
werden. Bei den herkömmlichen Einrichtungen geschieht
dies so, daß
die einzelnen Werkstücke meist aus größerer Höhe in Sammelmulden hineinfallen. Dabei
treten erhebliche Lärmbelästigungen auf, die als sehr unangenehm empfunden werden.
Außerdem kann empfindliches Gut durch ein Hinabfallen aus größer Höhe Beschädigungen
erleiden.
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Um die auftretenden Geräusche zu mindern, ist vorgeschlagen worden,
das anfallende Material durch Ketten od.dgl. aufzufangen, die entsprechend dem Materialfluß
abgesenkt werden können, oder das stabförmige Gut mittels beweglicher Teile lagenweise
höhenverstellbaren Tischen zuzuführen. Einrichtungen solcher Art sind meist sehr
kompliziert und aufwendig, oft auch störanfällig, oder können aus sonstigen Gründen
den heutigen Ansprüchen nicht in der erforderlichen Weise genügen.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der bestehende Forderungen sowohl hinsichtlich der Einfachheit
als auch der Lärmminderung berücksichtigt werden und die den Bedürfnissen des praktischen
Betriebes besonders gerecht wird. Dabei strebt die Erfindung eine vorteilhafte Ausbildung
auch in den Einzelheiten an.
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Bei einer Vorrichtung mit einer die ankommenden Werkstücke unterstützenden
Auflage mit sich daran anschließendem Sammelraum sieht die Erfindung vokr, daß die
der Werkstück-Auflage
gegenüberliegende hintere Begrenzung des
Sammelraumes eine gegenüber der Vertikalen in Richtung auf den Boden des Sammelraumes
geneigte Stirnseite aufweist und in Querrichtung des Sammelraumes relativ zur vorderen
Begrenzung desselben translatorisch bewegbar ist.
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Eine solche Vorrichtung zeichnet sich u.a. durch Unkompliziertheit
und Robustheit aus und ermöglicht das Sammeln von z.B. stabförmigem Walzgut oder
ähnlichem Material ohne freies Herabfallen desselben, so daß der Lärmpegel gesenkt
wird und zugleich auch unerwünschte Einwirkungen auf das Gut vermieden werden. Durch
die translatorische Bewegbarkeit der hinteren Sammelraum-Begrenzung in Verbindung
mit der Neigung ihrer Stirnseite ergibt sich im Zusammenwirken mit der vorderen
Sammelraum-Begrenzung eine in der Größe praktisch von Null bis zum Maximum veranderbare
Aufnahme für die Werkstücke.
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Durch manuelle Einwirkung oder insbesondere durch eine zumindest teilautomatisch
arbeitende Einrichtung, die mit verfügbaren Elementen entsprechend dem jeweiligen
Bedarfsfall konzipiert und ausgebildet werden kann, läßt sich die Bewegung der hinteren
Sammelraum-Begrenzung so durchführen, sei es kontinuierlich oder schrittweise entsprechend
dem Anfall des Gutes, daß sich der Sammelraum immer nur in dem Maße vergrö-Art,
wie Material aufzunehmen ist. Die mit dem aufzunehmenden Gut in Berührung kommenden
Partien der den Sammelraum bildenden oder begrenzenden Elemente können mit lärmdämpfendem
Material belegt sein, wodurch ein zusätzlicher geräuschmindernder
Effekt
erreicht wird.
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Der Sammelraum kann mehrere mit seitlichem Abstand parallel zueinander
angeordnete Begrenzungselemente haben, deren Zahl sich nach der Länge und/oder dem
Gewicht der aufzunehmenden Werkstücke richtet. Den vorteilhaft als Schieber od.dgl.
ausgebildeten hinteren Begrenzungselementen ist dann zweckmäßig eine gemeinsame
Verstellvorrichtung zugeordnet.
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Ungeachtet der Ausbildung im einzelnen kann die vordere, also die
der Werkstück-Auflage benachbarte Sammelraum-Begrenzung feststehend angeordnet sein.
Es ist aber auch eine Einstellbarkeit für dieselbe nicht ausgeschlossen. Die Stirnseite
der vorderen Sammelraum-Begrenzung ist zweckmäßig in Richtung auf den Boden des
Sammelraumes geneigt. Der Neigungswinkel kann ggfs. auch Null sein, so daß die Stirnseite
vertikal gerichtet ist.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Erläuterung eines Ausführungsbeispieles, aus der zugehörigen
Zeichnung und aus den Ansprüchen. Es zeigen: Fig. 1 eine Ausführung der Vorrichtung
teils schematisch in Draufsicht und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie IT - II
in Fig. 1.
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Die dargestellte Vorrichtung ist am Ende eines geneigten Rostes R
angeordnet, der das zu sammelnde Gut, etwa Walzstäbe S, zunächst aufnimmt. Die Walzstäbe
kommen z.B. von einer Richtmaschine auf einem nicht gezeigten Rollgang an und werden
von einer Übergabevorrichtung bekannter Art quer zu ihrer Längserstreckung auf den
Rost R aufgelegt, auf dem sie bis zu dessen vorderem Ende hinabrollen können. Dabei
läßt sich im Bereich vor diesem vorderen Ende auch ein Sammelpuffer, Stopper od.dgl.
vorsehen, dessen Bewegung au einer Sperrstellung in eine Freigabestellung und umgt
Ihrt je nach den Erfordernissen in bekannter Weise steuerbar sein kann, insbesondere
auch automatisvh, z.B. derart, daß immer nur ein Stab zum vorderen Ende des Rostes
R und von diesem in den sich anschließenden Sammelraum gelangen kann.
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Der insgesamt mit der Ziffer 1 bezeichnete Sammelraum besteht beim
Ausführungsbeispiel aus mehreren parallel mit Abstand nebeneinander angeordneten,
untereinander gleichen Einheiten E, die auf durchgehenden, von Fundamenten getragenen
Langsträgern 2 befestigt sind. Jede Einheit E enthält einen von Profilträgern gebildeten
Bodenteil 3, eine feststehend angebrachte vordere Sammelraum-Begrenzung 4 und eine
translatorisch im Sinne des Doppelpfeiles F (Fig. 2) bewegbare hintere Begrenzung
5. Die vordere Begrenzung 4 ist z.B.
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eine Stahlplatte oder ein Rahmen und weist eine gegenüber der Vertikalen
um den Winkel a geneigte, in Richtung auf den Boden des Sammelraumes hin verlaufende
Stirnseite 6 auf.
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Durch eine strichpunktierte Linie 6a ist in Fig. 2 angedeutet, daß
diese Stirnseite ggfs. auch vertikal sein kann. Die Stirnseite 7 der beweglichen
Sammelraum-Begrenzung 5 verläuft unter einem Winkel b gegenüber der Vertikalen in
Richtung auf den Boden des Sammelraumes. Die Neigungen der beiden Stirnseiten 6
und 7 der Begrenzungen 4 und 5 sind einander entgegengesetzt, wie aus Fig, 2 ersichtlich
ist.
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Die bewegliche Begrenzung 5 bildet einen plattenförmigen, im vorderen
Bereich mit einer oberen anschlagartigen Erhöhung 5a versehenen Schieber, der zwischen
zwei auf den Bodenteilen 3 befestigten Rahmenteilen 8 geführt und von Rollen 18
abgestützt ist, die frei drehbar in den Bodenteilen 3 gelagert sind. Der Schieber
5 kann aus der in Fig.2 mit ausgezogenen Linien gezeigten vorderen Position, in
welcher der Sammelraum 1 praktisch geschlossen ist, in die den Sammelraum voll öffnende,
mit strichpunktierten Linien wiedergegebene rückwertige Position und umgekehrt bewegt
werden. Dies läßt sich auf verschiedene Weise erreichen. Bei der dargestellten Ausführung
ist dazu ein Zugorgan 9 vorgesehen, z.B. eine Kette, deren Enden am vorderen unteren
Ende 10 und am hinteren unteren Ende 11 des Schiebers 5 befestigt ist und über ortsfest
gelagerte Kettenräder 12, 13 sowie ein auf einer ebenfalls ortsfest gelagerten Welle
15 sitzendes Antriebs-Kettenrad 14 geführt ist. Die Welle 15 erstreckt sich über
die ganze Länge der Vorrichtung und kann von einem elektrischen Getriebemotor
16
od.dgl. über einen Vorgelege-Kettentrieb 17 in beiden Richtungen gedreht werden.
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Dem Motor 16 kann eine geeignete Steuerung zugeordnet sein, mittels
derer der jeweils so ein- und ausgeschaltet bzw. in seiner Drehrichtung umgekehrt
wird, daß der gewünschte Arbeitsablauf erreicht wird, insbesondere ganz oder zumindest
teilweise selbsttätig. In Fig. 1 ist schematisch eine der Motor 16 zugeordnete Steuereinheit
21 angedeutet, zu der auch ein Programmgeber 22 od.dgl. gehören kann. Mit der Ziffer
23 ist ein im Bereich des vorderen Endes des Rostes R angeordneter, auf jeweils
ein an dieser Stelle gerade befindliches Werkstück ansprechender oder den Vorbeigang
eines Werkstückes an die Steuereinheit 21 meldender Sensor od.dgl.
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bezeichnet. Mit solchen Elementen kann der Verstellantrieb für die
Begrenzung 5 so betätigt werden, wie es im jeweiligen Fall erforderlich ist, sei
es automatisch, sei es von Hand, etwa durch Auslösen eines Kommandos an einem die
Steuereinheit 21 enthaltenden Bedienungspult od.dgl. Die Steuerung kann ferner die
Betätigung von nicht wiedergegebenen Stoppern, Sammelpuffern od.dgl. im Bereich
des Rostes R bewirken. Abweichend von der Darstellung läßt sich auch eine hydraulische
oder sonstige geeignete Verstellvorrichtung für die hintere Sammelraum-Begrenzung
vorsehen.
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Der Sammelvorgang beginnt mit der in Fig. 2 wiedergegebenen vorderen
Position des Schiebers 5. Die dabei von den Stirnseiten
6 und
7 der beiden Begrenzungselemente 4 und 5 am vorderen Ende des Rostes R belassene
Öffnung 20 kann den ersten Stab 5 ohne Fallbewegung aufnehmen. Hierauf wird je nach
der Anzahl der nachfolgenden Stäbe durch allmähliches Zurückbewegen des Schiebers
5 die Öffnung des Sammelraumes 1 nur immer in dem Ausmaß vergrößert, daß weitere
Stäbe gerade Platz finden. Die jeweilige Größe der Bewegung des Schiebers 5 bzw.
die Bewegungsgeschwindigkeit kann z.B. durch den Programmgeber 22 der Steuerung
bestimmt sein.
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Auf den Stirnseiten 6 und 7 der beiden Begrenzungen 4 und 5 lassen
sich stoß- bzw. lärmdämmende Auflagen 19 aus geeignetem Material anbringen, ggfs.
außerdem auch auf der Oberseite des Bodenteiles 3 des Sammelraumes.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt,
für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden.