DE3034836C2 - Zeilenschaltvorrichtung für Schreib- o.ä. Maschinen - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Zeilenschaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 (GB-PS 11 34 771). Bekanntlich erfolgt die Zeilenschaltung in Schreibmaschinen im Zusammenhang mit dem Wagenrücklauf bzw. in Maschinen mit beweglichem Typenträger während dessen Rücklauf. Teilweise werden für die Funktion Rücklauf und Zeilenschaltung je gesonderte Antriebe verwendet. Dies verteuert die Herstellung von Schreibmaschinen in nicht unbeträchtlichem Maße.

Aus der DE-OS 20 59 154 ist eine Schreibmaschine bekanntgeworden, in welcher ein einziger Motor für den Antrieb des Typenträgers, für die Bewegung des Schlittens sowie die Zeilenschaltung vorgeschlagen wird. Diese bekannte Vorrichtung weist den Nachteil auf, daß bei jedem Schritt des Schlittens in Schreibrichtung gezahnte Antriebselemente gekuppelt und entkuppelt werden müssen. Die Zeilenschaltung erfolgt dort in der Weise, daß der Schlitten, bevor er den linken Rand erreicht, auf einen abgewinkelten Hebel auftrifft, diesen verschwenkt und somit die Zeilenschaltung auslöst. Was jedoch geschieht, wenn die Rücklauftaste betätigt wird, während der Schlitten in einer Stellung ist, in welcher er noch mit dem besagten Hebel zusammenwirkt, geht aus dieser Druckschrift nicht hervor.

Aus der GB-PS 11 34 771 ist eine Anordnung bekannt, bei der mittels eines einzigen Motors der Rücklauf des Papierträgerwagens und gleichzeitig die Zeilenschaltung bewirkt werden. Hierzu sind jedoch einerseits mehrere Kupplungen (Schlingfederkupplungen) not* Wendig, die jeweils gesondert angesteuert werden müssen. Zum anderen ist auch bei dieser bekannten Vorrichtung nicht sicher gewährleistet, daß die Zeilenschaltung auch dann exakt durchgeführt wird, wenn der Papierträgerwagen in einem Bereich steht, der nur wenige Positionen vom linken Randsteller entfernt ist. Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Zeilenschaltvorrichtung für Schreibmaschinen zu schaffen, die in Verbindung mit dem Schlittenrücklauf auch bei kurzem Wagenrückweg zur Wirkung kommt, einfach im Aufbau und sicher in der Funktion ist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung

nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1.

Diese Vorrichtung gewährleistet ein einwandfreies Funktionieren der Zeilenschaltung, unabhängig von der Stellung des Schlittens ί.

Anhand der Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel die Erfindung. Es zeigt

F i g. 1 eine schaubildliche Darstellung der Zeilenschaltvorrichtung,

Fig. 2 die Funktion in einem bestimmten Sonderfall und

F i g. 3 ein Funktions-Ablaufprogramm.

Die Erfindung wird anhand einer Schreibmaschine

beschrieben, die einen Schlitten 1 aufweist, auf welchem ein Motor 2 und eine Typenscheibe 3 angeordnet sind.

Der Schlitten ist auf Führungsstangen 4 entlang der Schreibwalze 5 mittels eines Zugseiles 6 hin und her bewegbar. Zur Zeilenschaltung dient ein auf der Achse der Schreibwalze 5 angeordnetes Schaltrad 7 und eine Schaltklinke 8, die auf einem Hebel 9 schwenkbar gelagert und mittels einer Feder 10 gegen ihn gefedert ist.

Das Zugseil 6 ist auf eine Seiltrommel 11 aufgewik-

kelt, die zusammen mit einem Zahnrad 12 auf einer Achse 13 drehbar gelagert ist. Mittels eines weiteren Zahnrades 14 ist die Seiltrommel 11 vom Motor 15 in beiden Drehrichtungen antreibbar.

Mit dem Zahnrad 12 steht ferner ein Zahnrad 16 in

Eingriff, auf dessen Welle 17 eine Kupplung 18 angeordnet ist. Diese besteht beim Ausführungsbeispiel aus einer Steuerscheibe 19 und eitier Schlingfeder 20.

Die Steuerscheibe 19 weist um 180° zueinander versetzte Anschläge 21 auf, die mit dem Anker 22 eines Elektromagneten 23 zusammenwirken.

Ebenfalls auf der Welle 17 ist eine Kurvenscheibe 24 angeordnet, die zwei Kurven 2ii aufweist. Diese wirken in noch zu beschreibender Weise mit einer Fahne 26 eines Schwenkhebels 27 zusammen, der um einen Bolzen 28 schwenkbar gelagert ist. An seinem Ende 29 ist ein Zugband "50 eingehängt, welches z. B. über Umlenkungen 31 an dem Hebel 9 der Zeilenschaltklinke 8 angreift.

Wird auf der erfindungsgemäßen Schreibmaschine geschrieben, dann wird mit jeder Betätigung einer Zeichentaste der Motor 15 in Drehrichtung des Pfeiles A soweit angetrieben, daß der Schlitten 1 einen Schritt zur nächsten Schreibposition ausführt. Dabei wickelt sich das Zugseil 6 mit seinem Zug 6a im Uhrzeigersinn auf der Seiltrommel 11 auf, während der Zug 6b von der Seiltrommel 11 abgewickelt wird. Diese Vorgänge wiederholen sich bis das Erde einer Schreibzeile erreicht ist. Wird dann die Rücklauftaste betätigt, geschieht folgendes:

Über ein Programm wird der Elektromagnet 23

kurzzeitig erregt, wodurch dessen Anker 22 die Steuerscheibe 19 freigibt, so daß in bekannter Weise die Schlingfeder 20 die Kurvenscheibe 24 mit dem Antrieb 16, 12 und 14 kuppelt. Gleichzeitig wird vom

Mikroprogramm der Motor 15 eingeschaltet, jedoch in Drehrichtung 5, d.h. umgekehrt als während eines Schreibvorganges. Dadurch dreht sich das Zahnrad 12 mit der Seiltrommel 11 in Richtung des Pfeiles Cund der Zug 66 dc-s Zugseiles 6 zieht in Richtung des Pfeiles D am Schlitten 1. Dieser Zug und damit die Bewegung des Schlittens 1 dauert so lange, bis über einen nicht dargestellten Endschalter der Motor gestoppt wird.

Während des Anlaufes des Motors wird über die Kupplung 18 auch die Kurvenscheibe 24 angetrieben und in Richtung des Pfeiles £f gedreht.

Somit verschwenkt eine der Kurven 25 der Kurvenscheibe 24 den Schwenkhebel 27, so daß dieser mittels eines Zugbandes 30 die Zeilenschaltung der Schreibwalze 5 auslöst. Das Zugband 30 zieht also am Hebel 9, wodurch die Schaltklinke 8 im Gegenuhrzeigersinn das Schaltrad 7 und damit die Schreibwalze 5 dreht. Der Anker 22 fängt mittels des nächstfolgenden Anschlages 21 der Steuerscheibe 19 diese auf, wodurch die Kupplung 18 geöffnet wird und die Kurvenscheibe 24 ihre Drehbewegung beendet Wenn der Schlitten 1 eine längere Strecke, z. B. eine vollständige Zeile, zurückfährt, ist die Zeilenschaltung der Schreibwalze 5 erheblich früher beendet als der Schlitten 1 Zeit braucht, um den linken Rand zu erreichen.

Es kann jedoch auch vorkommen, daß die Rücklauftaste betätigt wird, wenn sich der Schlitten 1 und damit die Typenscheibe 3 in einer Position innerhalb des Bereiches A"nahe des linken Zeilenrandes befindet Falls die Position des Schlittens 1 ein bestimmtes Maß gegenüber dem linken Zeilenrand unterschreitet, wäre die Drehung des Motors in Pfeilrichtung B zu kurz, um mittels der Kupplung 18 die Steuerscheibe 19 um 180° zu drehen. Es muß deshalb Sorge dafür getragen werden, daß die Zeilenschaltung der Schreibwalze 5 in einer solchen Stellung des Schlittens 1 ebenfalls sicher gewährleistet ist. Dies geschieht auf folgende Weise:

Es sei nach Fig.2 angenommen, daß sich der Schlitten 1 in Position 3 jeder möglichen Position innerhalb einer Zeile befindet. Es sei ferner angenommen, daß die Zeilenschaltung der Schreibwalze 5 eine Zeit benötigt, die mindestens dem Schlittenrücklauf von Position 6 bis Position 1 entspricht. Wird, wie im Flußdiagramm 3 dargestellt, vom Mikroprogramm festgestellt, daß der Schrittzähler 33 einen Wert enthält, der kleiner oder gleich sechs ist, dann wird der Motor 15 zunächst in Richtung des Pfeiles A gedreht, wodurch der Schlitten 1 in Schreibrichtung A 1 bewegt wird. Dieser Bewegungsablauf wird beendet, wenn der Schrittzähler dem Wert sechs übersteigt Das Mikroprogramm sorgt dann dafür, daß der Elektromagnet 23 der Kupplung 18 angesteuert und die Drehrichtung des Motors 15 in Pfeilrichtung B umgekehrt wird. Dadurch wird, wie weiter oben beschrieben, einerseits oie Zeilenschaltung der Schreibwalze 5 ausgeführt und dei Schlitten 1 an den linken Zeilenrand einer Schreibzeile zurückgeführL Daraus ergibt sich, daß, wenn die Rücklauftaste betätigt wird, während sich der Schlitten 1 in einer vorbestimmten Position befindet, der Schlitten 1 zunächst um einen relativ kleinen Betrag in Schreibrichtung und dann erst in Rücklaufrichtung bewegt wird. Somit ist jedoch gewährleistet, daß die Antriebszeit des Motors 15 ausreicht, um eine anordnungsgemäße Zeilenschaltung durchzuführen.

Hierzu 2 Blatt Zeictunungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Zeilenschaltvorrichtung für Schreib- oder ähnliche Maschinen mit einem wahlweise mittels eines Motors und eines Seilzuges in zwei Richtungen antreibbaren Typenkörperschlitten und einer in Abhängigkeit von der Wagenrückführung mittels eines Schaltrades und einer Schaltklinke drehbaren Schreibwalze, und mit nach Betätigung einer Rücklauftaste einschallbarer Kupplung, die in einer Drehrichtung des Motors, die dem Typenkörperschlittenrücklauf entspricht, vom Motor über ein Getriebe angetrieben einen Schwenkhebel verschwenkt, der seinerseits die Schaltklinke der Schreibwalze betätigt, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung der Rücklauftaste dann, wenn der Schlitten (1) innerhalb eines vorbestimmten Bereiches (X) am linken Zeilenrand steht, mittels eines Programmes zunächst die Drehung des Motors (15) in Schreibrichtung (A) um einen bestimmten Betrag bewirkt und anschließend, wenn der Schlitten (1) das Ende des Bereichs (X) erreicht hai, die Drehrichtung des Motors (15) umgekehrt wird, und daß gleichzeitig mit der Umkehr der Drehrichtung des Motors ein Elektromagnet (23) die Kupplung (18) auslöst und damit eine Kurvenscheibe (24) zuschaltet, die über den Schwenkhebel (27) und über ein am Schwenkhebel (27) eingehängtes Zugband (30) die Schaltklinke (8) betätigt.

2. Zeilenschaltvorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (18) eine Drehung dei Kurvenscheibe (24) um 180° zuläßt.