DE3032636C2 - - Google Patents
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Description
Es ist bereits bekannt, daß Polysaccharide mit Antitumor-
Aktivitäten in Polysacchariden gefunden worden sind, die aus
Extrakten von Fruchtkörpern von Basidiomyceten oder von
Mycelien oder Kulturbrühen von Basidiomyceten, Hefen und an
deren Mikroorganismen erhalten worden sind, z. B. Glucane,
Mucopolysaccharide und Lipopolysaccharide. Jedoch sind
die Antitumor-Aktivitäten für die praktische Verwendung
nicht ausreichend oder die Produkte haben ein enges Anti
tumor-Spektrum, so daß diese Polysaccharide nur eine be
grenzte klinische Anwendung gefunden haben.
In Seikagaku, Band 50, Nr. 9, Seite 762, 1978 (veröffent
licht von der Japanese Biochemical Society am 25. September
1978) wird berichtet, daß saure Polysaccharide und wasser
lösliches Glucan und in heißem Alkali unlösliches Glucan
aus dem Fruchtkörper von Auricularia auricula-judae erhal
ten wurden und daß das wasserlösliche Glucan eine starke
Hemmwirkung auf in Mäuse transplantiertes Sarcoma 180 zeigte.
In dem Artikel werden die Analysenergebnisse dieser Poly
saccharide angegeben. Ein ähnlicher Bericht erschien in
Seikagaku, Band 51, Nr. 8, Seite 616, 1979 (veröffentlicht
von der Japanese Biochemical Society am 25. August 1979).
Vor diesen Berichten haben einige an der vorliegenden Erfin
dung beteiligte Erfinder, aufbauend auf einem Bericht in
Agricultural and Biological Chemistry 42(2), 417-425, 1978,
die Patentanmeldung JA-OS 9 72 85/78 offengelegt am 23. Fe
bruar 1980 mit der Offenlegungsschrift Nr. 25 409/80, einge
reicht, welche ein Verfahren zur Herstellung eines β-1,3-D-
Glucanpolyols mit einer grundmolaren Viskosität [η] von
etwa 15 bis etwa 30 betrifft. Bei diesem Verfahren wird der
Fruchtkörper oder das Mycel eines Stammes der Gattung Auri
cularia mit einem wäßrigen Medium unter alkalischen Bedin
gungen extrahiert, der unlösliche Teil gesammelt, mit Per
iodsäure oder einem ihrer wasserlöslichen Salze oxidiert und
das erhaltene Produkt sodann einer Reduktionsbehandlung un
terworfen. Beschrieben wird weiterhin das erhaltene β-1,3-
D-Glucanpolyol und ein Tumorbehandlungsmittel, das das
β-1,3-D-Glucanpolyol enthält.
Aus der GB-PS 13 13 373 sind modifizierte β-1,3-D-Glucane
bekannt, die ausgehend von Laminarin und β-Pachyman durch
Oxidation und darauffolgende Reduktion erhalten werden und
Antitumor-Aktivität aufweisen. Besonders stabile Produkte
werden durch eine anschließende milde Hydrolyse erhalten und
weisen lediglich lineare 1,3-Bindungen im Molekül sowie
einen zuckeralkoholartigen Rest im Endbereich des Moleküls
auf.
Es wurden nun weitere Untersuchungen durchgeführt, um ein
Glucanpolyol mit einem breiteren Spektrum der Antitumor-Akti
vität zu erhalten. Diese Untersuchungen haben zu der Fest
stellung geführt, daß ein β-1,3-D-Glucanpolyol mit den unten
angegebenen Parametern (I) und (II), das bislang noch nicht
vorbeschrieben wurde, durch eine ähnliche Technik wie in
der genannten älteren Anmeldung aus einem neuen Ausgangs-β-
1,3-D-Glucan hergestellt werden kann, welches Ausgangs-β-1,3-
D-Glucan von einem β-1,3-D-Glucan erzeugenden Stamm der Gat
tung Pestalotia hergestellt worden ist. Das β-1,3-D-Glucan
polyol ist durch eine grundmolare Viskosität [η] von etwa
1 bis etwa 10 dl/g charakterisiert, welche erheblich geringer ist
als diejenige des in der älteren Anmeldung beschriebenen
Polyols.
Von den Erfindern wurde weiterhin festgestellt, daß das
β-1,3-Glucanpolyol mit den unten angegebenen Parametern (I)
und (II) ein neues Glucanpolyol ist, welches ein erheblich
breiteres Antitumor-Spektrum zeigt als bekannte Polysaccha
ride mit Antitumor-Aktivitäten, das eine niedrige Toxizität
aufweist, den Alkoholrest R in der Formel (B) (welcher in
dem nichtbehandelten β-1,3-D-Glucan nicht vorhanden ist)
im Seitenkettenteil enthält und zwei klare Absorptionsban
den in der Nachbarschaft von 2900 cm-1 im Infrarot-Absorp
tionsspektrum aufweist, die in dem Infrarot-Absorptions
spektrum des unbehandelten β-1,3-D-Glucans nicht vorhanden
sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues β-1,3-D-Glucanpoly
ol mit einem erheblich breiteren Antitumor-Spektrum als be
kannte Polysaccharide mit Antitumor-Aktivitäten zu schaffen,
das mit guten Ausbeuten aus dem β-1,3-D-Glucan, welches von
einem β-1,3-D-Glucan erzeugenden Stamm der Gattung Pesta
lotia hergestellt worden ist, auf einfache Weise erhalten
und als Wirkstoff in einem Tumorbehandlungsmittel eingesetzt
werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem im Patent
anspruch 1 angegebenen β-1,3-D-Glucanpolyol, dem im Patent
anspruch 2 angegebenen Herstellungsverfahren und dem im
Patentanspruch 3 angegebenen Tumorbehandlungsmittel gelöst.
Das neue β-1,3-D-Glucanpolyol ist wenig toxisch und in sei
ner Antitumor-Aktivität den aus der GB-PS 13 13 373 bekann
ten Antitumormitteln überlegen.
Seine charakteristischen Eigenschaften sind wie folgt:
(I) Das Glucanpolyol enthält eine Hauptkette mit
b-1,3-Glucopyranose-Einheiten der folgenden Formel
in der Glc für eine Glucopyranose-Restgruppierung steht,
als wiederkehrende Einheiten und daran gebunden entweder
Seitenketten der unten angegebenen Formel (B) oder sowohl
Seitenketten der unten angegebenen Formel (A) als auch
Seitenketten der unten angegebenen Formel (B)
worin n eine Zahl von 0 bis 1 bedeutet und
für die oben angegebene Hauptkette steht,
worin n und
die im Zusammenhang
mit der Formel (A) angegebenen Bedeutungen haben und R für
eine von β-D-Glucopyranose abgeleitete Gruppe der Formel
(manchmal als Polyalkoholrest bezeichnet) steht.
(II) Es weist eine grundmolare Viskosität [η] von etwa
1 bis etwa 10 dl/g auf.
Weiterhin beträgt die Anzahl der Seitenketten der Formel (B)
etwa 25 bis etwa 70 pro 100 β-1,3-Glucopyranose-Einheiten
der Hauptkette
und die Anzahl der
Seitenketten der Formel (A) beträgt auf der gleichen Basis
0 bis etwa 45.
Nachfolgend werden zusammenfassend die Eigenschaften und die
Struktur des erfindungsgemäßen β-1,3-D-Glucanpolyols näher
erläutert.
Die Substanz zeigt beim Gleichförmigkeitstest, der durch
eine Ultrazentrifugenanalyse durchgeführt wird, einen ein
zigen Peak.
Die Substanz zeigt einen einzigen Flecken bei der Elektro
phorese, bei der ein Natriumboratpuffer (pH=9,3) als Lö
sungsmittelsystem verwendet wird. Sie kann daher als eine
homogene Substanz angesehen werden.
Löslich bei Raumtemperatur in Wasser, einer wäßrigen 1 n
Natriumhydroxidlösung und Dimethylsulfoxid (die Substanz
bildet häufig eine sol-artige Lösung mit hoher Fließfähig
keit). Unlöslich oder nur spärlich löslich bei Raumtempera
tur in Alkoholen, Aceton und Ethern.
Die grundmolare Viskosität des erfindungsgemäßen β-1,3-D-Glu
canpolyols beträgt gewöhnlich etwa 1 bis etwa 10 dl/g, obgleich
sie geringfügig je nach dem Oxidationsgrad mit Perjodsäure
oder ihrem wasserlöslichen Salz beim Herstellungsprozeß und
je nach der Durchführung oder Nichtdurchführung einer Visko
sitätsverminderungsbehandlung und je nach dem Ausmaß dieser
Behandlung etc. geringfügig schwanken kann. Die hierin ver
wendete grundmolare Viskosität [η] wird durch die folgende
Gleichung definiert:
worinη sp =( η-η o)/η o=η/η o-1. Darin bedeutet η
die Viskosität (bei 25°C in wäßriger Lösung) der Lösung und
η o die Viskosität des Lösungsmittels. C ist die Konzentra
tion, ausgedrückt als g/100 ml.
Zwei klare Absorptionen liegen in der Nachbarschaft von
2900 cm-1 vor. Diese Absorptionen unterscheiden sich von
dem breiten Absorptionsspektrum des Ausgangs-b-1,3-D-Glucans.
Die Fig. 1 der Zeichnungen zeigt das Infrarot-Absorptions
spektrum (KBr-Tablettenmethode) des in Beispiel 1 erhalte
nen β-1,3-D-Glucanpolyols. Die Fig. 2 zeigt das Infrarot-Ab
sorptionsspektrum des Ausgangs-β-1,3-D-Glucans.
Die durch vollständige Hydrolyse des β-1,3-D-Glucanpolyols mit
gewöhnlichen anorganischen oder organischen Säuren erhalte
nen Produkte wurden als D-Glucose, Glycerin und Glykol
aldehyd mittels Papierchromatographie bestimmt [Lösungsmittel
system: Butanol/Pyridin/Wasser (6 : 4 : 3); Sprühreagens: Sil
bernitratlösung].
Glucose und Glycerin wurden durch Gaschromatographie als
Alditolacetat bestimmt.
(A) Wenn das erfindungsgemäße Glucanpolyol vollstän
dig mit 0,05 n Periodsäure oxidiert wird, dann werden 0 bis
0,52 mol, bezogen auf die Bestandteilszuckerreste, Periodat
verbraucht. Gleichzeitig wird die Bildung von 0 bis 0,26 mol
Ameisensäure festgestellt.
(B) Wenn das erfindungsgemäße Glucanpolyol mit
Natriumborhydrid reduziert und sodann mit einer Säure voll
ständig hydrolysiert wird, dann werden als Zersetzungspro
dukte Glucose allein oder sowohl Glucose als auch geringe
Menge Glycerin und Glykolaldehyd gebildet.
(C) Wenn das erfindungsgemäße Glucanpolyol mit Per
iodsäure oxidiert und hierauf mit Natriumborhydrid reduziert
und sodann mit einer Säure bei milden Bedingungen hydroly
siert wird, dann wird ein wasserunlösliches, polymeres
Glucan, das nur aus b-(1→3)-D-Glucosid-Bindungen zusam
mengesetzt ist, gebildet; in seinem wasserlöslichen Teil
wird kein Zersetzungsprodukt festgestellt, oder wenn dies
doch der Fall ist, dann wird nur eine geringe Menge von
Glycerin festgestellt. In keinem Fall wird Glycerin-D-
glucosid festgestellt.
(D) Wenn das unter (C) beschriebene, wasserunlösliche
Glucan methyliert und hydrolysiert wird und die Methylzucker
in Alditolacetat umgewandelt werden und wenn eine gaschro
matographische Analyse durchgeführt wird, dann werden nur
2,4,6-Tri-O-methyl-1,3,5-tri-O-acetyl-D-glucit und eine
Spur von 2,3,4,6-Tetra-O-methyl-1,5-di-O-acetyl-D-glucit ge
bildet.
(E) Wenn das erfindungsgemäße Glucanpolyol methyliert
und hydrolysiert wird und wenn hierauf die Methylzucker in
Alditolacetat umgewandelt werden und wenn eine gaschromato
graphische Analyse durchgeführt wird, dann werden 2,4,6-Tri-
O-methyl-1,3,5-tri-o-acetyl-D-glucit und 2,4-Di-O-methyl-
1,3,5,6-tetra-O-acetyl-D-glucit und das hoch-füchtige 1,3-
Di-O-methyl-2-O-acetyl-glycerin voneinander getrennt und
als Hauptkomponenten identifiziert. Geringe Mengen an
2,3,4,6-Tetra-O-methyl-1,5-di-O-acetyl-glucit und 2,3,4-Tri-
O-methyl-1,5,6-tri-O-acetyl-D-glucit werden abgetrennt und
identifiziert oder sie werden überhaupt nicht gebildet.
Aus den erhaltenen Ergebnissen wird ersichtlich, daß das
neue β-1,3-D-Glucanpolyol ein Polysaccharid
ist, das aus Glucose und dem Polyalkoholrest R in Formel
(B) zusammengesetzt ist, wobei die Seitenketten der Formel
(B) oder sowohl Seitenketten der Formel (B) als auch der
Formel (A) am Glucopyranose-Rest, der die Glucan-Haupt
kette der β-(1→3)-Bindung bildet, vorhanden sind. Es wird
ersichtlich, daß, wenn in der Formel (B) n den Wert 1 hat,
die β-D-Glucopyranose mit n auch die durch R angegebene
Struktur haben kann. Die Formel (B) soll diesen Fall ein
schließen. In dem erfindungsgemäßen Glucanpolyol könnte
auch ein Rest mit einer niedrigeren Kohlenstoffzahl, der
von der Hydrolyse des Polyalkoholrestes mit 5 Kohlenstoff
atomen der Formel R herrühren könnte, miteinander vorlie
gen. Auch dieser Fall soll vom Rahmen dieser Erfindung um
faßt werden.
Der Verhältnisanteil de Seitenketten der Formel (A), be
zogen auf die b-(1→3)-Glucopyranose-Einheiten der Haupt
kette im erfindungsgemäßen β-1,3-Glucanpolyol kann aus der
verbrauchten Menge Periodsäure im Versuch (A) errechnet wer
den, welcher oben im Zusammenhang mit der Struktur angege
ben wurde. Der Verhältnisanteil der Seitenketten der Formel
(B) kann aus den Molverhältnissen von Glycerin und Glucose
in dem oben im Zusammenhang mit den Zuckerkomponenten ange
gebenen Versuch errechnet werden.
Die Verhältnismengen der Seitenketten der Formeln (A) und
(B) können auch aus den Verhältnisanteilen von 2,3,4,6-
Tetra-O-methyl-1,5-di-O-acetyl-D-glucit, 2,4,6-Tri-O-
methyl-1,3,5-tri-O-acetyl-D-glucit, 2,3,4-Tri-O-methyl-
1,5,6-tri-O-acetyl-D-glucit, 2,4-Di-O-methyl-1,3,5,6-tetra-
O-acetyl-D-glucit und 1,3-Di-O-methyl-2-O-acetylglycerin
errechnet werden.
Das zur Herstellung des erfindungsgemäßen β-1,3-D-Glucanpoly
ols verwendete β-1,3-D-Glucan wird dadurch erhalten, daß man
einen β-1,3-D-Glucan erzeugenden Stamm der Gattung Pestalotia
kultiviert und das Produkt aus der Kulturbrühe gewinnt.
Es weist keine Seitenketten der Formel (B) auf. Es enthält
eine Hauptkette mit als wiederkehrende Einheiten β-1,3-Gluco
pyranose-Einheiten der Formel
worin Glc für einen Glucopyranoserest steht, und an die
Hauptkette gebunden Seitenketten der folgenden Formel (A)
worin n eine positive Zahl von 0 bis 1 bedeutet und
die obengenannte Hauptkette dar
stellt.
Vorzugsweise beträgt die Anzahl der Seitenketten der Formel
(A) in dem β-1,3-D-Glucan etwa 55 bis etwa 75 pro 100 β-1,3-
Glucopyranose-Einheiten in der Hauptkette, und die Anzahl
der Seitenketten entsprechend n=1 beträgt etwa 2 bis etwa
8 pro 100 Hauptketten-Einheiten.
Ein Beispiel für einen β-1,3-D-Glucan erzeugenden Stamm ist
der Stamm Pestalotia Nr. 815 (z. B. der Stamm FERM-P 5147;
DSM Nr. 1887). Die mikrobiologischen Eigenschaften von
Pestalotia Nr. 815 sind wie folgt.
Kolonien auf Kartoffel-Glucose-Agar. Rasche Bildung. Ausbrei
tung. Farbe weiß, die später gräulich-braun wird. Luft-
Hyphen. Spärlich. Im Zentrum dicht, im Randbereich spärlich.
Bei der Reife entwickeln sich Häufchen. Verstreute oder an
gewachsene Konidien in einer grünlich-schwarzen Masse, wenn
sich die Häufchen entwickeln. Rückseite fast farblos.
Lufthyphen: glasig, unregelmäßig verzweigt; Breite 2 bis
3 µm. Konidiophoren; längszylindrische Form; 10 bis 20 µm
(manchmal 30 µm) lang; Aseptat; Breite 2 bis 3,5 µm; annel
liert. Konidien; thallisch; vom aleuriokonidischen Typ,
keulenförmig; fusoid; 4-septiert (5 Zellen), mit Hyalin;
gepunktete Endzellen; 18 bis 25 µm×5 bis 6 µm. An der
Spitze mit Anhängsel versehen; lang; 2 oder 3 an der Zahl;
15 bis 30 µm (manchmal 50 µm) lang; basales Anhängsel; ein
zeln; geradlinig; 6 bis 10 µm lang. Mittlere 3 Zellen; fahl
braun; an den Scheidewänden angeschnürt; Konidien, erzeugt
aus den Konidiophoren, mit Annellierung.
Aufgrund der oben angegebenen Kulturcharakteristika und
mikroskopischer Beobachtungen wurde dieser Mikroorganismus
als zugehörig zu der Art Deuteromycotina (Unterabteilung),
Coelomycetes (Klasse), Melanconiales (Klasse), Pestalotia
(Gattung), entsprechend "Ainsworth and Bisby′s Dictionary
of the Fungi" 6. Auflage: Commonwealth Mycological Institute,
Kew, Surrey, England (1971), identifiziert.
Zur Herstellung des b-1,3-D-Glucans wird der β-1,3-D-Glucan
erzeugende Stamm der Gattung Pestalotia kultiviert bzw.
gezüchtet, die Mycelien werden von der Kulturbrühe entfernt;
Methanol, Ethanol oder Aceton wird zugesetzt, um das rohe
Glucan auszufällen; gewünschtenfalls wird das rohe Glucan
gereinigt und hierauf das gereinigte Glucan gewonnen.
Die Kultivierung erfolgt unter aeroben Bedingungen in einem
Kulturmedium, das geeignete Kohlenstoffquellen enthält und
das vorzugsweise weiterhin geeignete Stickstoffquellen und
Mineralien enthält. Beispiele für geeignete Kohlenstoff
quellen sind Glucose, Mannose, Fructose, Sorbose, Saccharose,
Maltose und Mannit. Beispiele für geeignete Stickstoffquel
len sind organische Stickstoffquellen, wie Pepton, Hefe
extrakt, Maisquellflüsigkeit und entfettetes Sojabohnen
mehl, und anorganische Stickstoffquellen, wie Ammoniumsulfat
und Ammoniumnitrat. In vielen Fällen werden bessere Ergeb
nisse erhalten, wenn man geringe Mengen von Mineralien, wie
Magnesiumsalze und Phosphorsäuresalze, und Vitamine zusetzt.
Die Kultivierung kann in einem flüssigen
oder festen Kulturmedium durchgeführt werden, wobei jedoch
die Verwendung eines flüssigen Kulturmediums üblicher ist.
Vorzugsweise wird eine Schüttelkolben-Kultivierung oder
eine Kultivierung unter Belüften und Rühren in einem flüssi
gen Kulturmedium durchgeführt. Die Kultivierung kann bei
etwa 10 bis etwa 40°C, bevorzugt bei etwa 20 bis etwa 35°C,
bei einem pH-Wert von etwa 4 bis etwa 9, bevorzugt etwa 5
bis etwa 8, durchgeführt werden. Die Kultivierung kann z. B.
über einen Zeitraum von etwa 1 bis etwa 7 Tagen erfolgen.
Nach der Kultivierung wird die flüssige Phase oder das Kul
tivierungsgemisch in Mycelien und ein Kultivierungsfiltrat
durch Filtration oder Zentrifugalabtrennung aufgetrennt. Ge
wünschtenfalls werden die Mycelien mehrere Male mit Wasser
gewaschen und die Waschflüssigkeiten werden mit dem Kulti
vierungsfiltrat kombiniert. Wenn ein geeignetes Ausfällungs
mittel, z. B. ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel, wie
Methanol, Äthanol, Isopropanol oder Aceton, zu dem kombi
nierten Gemisch in der etwa 1- bis etwa 4-fachen Volumen
menge, bezogen auf das Gemisch, zugesetzt wird, dann wird
das rohe Glucan als Niederschlag erhalten.
Dieses rohe Glucan kann entweder sofort als Ausgangsmate
rial oder nach dem Trocknen bei niedriger Temperatur verwen
det werden. Gewünschtenfalls kann es vor dem Gebrauch wei
terbehandelt werden.
So kann z. B. das rohe Ausgangs-Glucan in der etwa 100- bis
200fachen Menge wäßriger Natriumchloridlösung, z. B. wäßri
ger Natriumchloridlösung mit einer Konzentration von etwa
0,5 bis 1,0%, gewünschtenfalls bei erhöhter Temperatur von
etwa 90 bis etwa 95°C, während etwa 30 Minuten bis etwa 1 Stunde ge
rührt werden. Das behandelte Glucan wird zentrifugiert, um
die Flüssigkeitsschicht zu entfernen. Eine wäßrige alkali
sche Lösung, z. B. eine wäßrige etwa 0,1 bis 1,0 n Natrium
hydroxidlösung, wird zu dem Rückstand in der etwa 100- bis
etwa 200fachen Menge gegeben und hierauf wird das Gemisch
zentrifugiert. Die Flüssigkeitsschicht wird mit einer Säure,
z. B. Salzsäure, neutralisiert und ein Ausfällungsmittel,
wie Methanol, Ethanol oder Aceton, wird in der etwa 1- bis
etwa 4fachen Menge, bezogen auf Flüssigkeitsschicht, zuge
setzt. Der Niederschlag wird sodann abgetrennt und gesam
melt. Diese Behandlungsweise wird geeignet oft wiederholt.
Sodann werden gewünschtenfalls Proteine und andere Verun
reinigungen durch Gelfiltration, Dialyse, etc. abgetrennt.
Der Niederschlag wird in etwa 50- bis 100fachen Gewichts
menge destilliertem Wasser suspendiert. Die Suspension
wird vollständig gerührt, und das obengenannte Ausfällungs
mittel wird zugesetzt, um einen Niederschlag zu bilden,
der abgetrennt und gesammelt wird. Er wird sodann, z. B.
bei niedriger Temperatur und vermindertem Druck, getrocknet,
um das Ausgangs-β-1,3-D-Glucan zu liefern.
Das β-1,3-D-Glucan wird sodann erfindungsgemäß mit Period
säure oder einem ihrer wasserlöslichen Salze oxidiert. Bei der
Durchführung der Oxidationsbehandlung wird 1 Teil Ausgangs-
Glucan in etwa 50 oder etwa 500 Teilen einer wäßrigen Lö
sung, die Periodsäure oder eines ihrer wasserlöslichen Salze, z. B.
Natriummetaperiodat oder Kaliummetaperiodat, in einer Kon
zentration von etwa 0,01 bis etwa 0,5 m, vorzugsweise etwa
0,05 bis etwa 0,2 m, und erforderlichenfalls einen Puffer.
Wie Sn-acetat-Puffer oder Citratpuffer, gewöhnlich mit ei
nem pH-Wert von 3 bis 8, enthält, suspendiert oder aufge
löst. Die Suspension oder Lösung wird gerührt, damit die
Bestandteile miteinander reagieren. Der Anteil an Period
säure oder ihrem wasserlöslichen Salz, bezogen auf das Aus
gangs-Glucan, ist keinen besonderen Beschränkungen unter
worfen, doch können gewöhnlich günstige Ergebnisse erhal
ten werden, wenn etwa 0,1 bis etwa 3 mol Ausgangs-Glucan,
bezogen auf die Einheiten der wasserfreien Glucose, ver
wendet werden.
Vorzugsweise wird die Reaktion an einem dunklen Ort oder bei
einer so niedrig wie möglichen Temperatur, gewöhnlich bei
Raumtemperatur oder darunter, vorzugsweise etwa unter 15°C,
mehr bevorzugt unterhalb etwa 5°C, durchgeführt. Die Reak
tionszeit beträgt etwa 2 bis etwa 10 Tage, zweckmäßiger
weise etwa 2 bis etwa 5 Tage. In diesem Fall können günsti
gere Ergebnisse erhalten werden, wenn man in beliebiger
Weise Proben des Reaktionsgemisches entnimmt, nach der
Fleury-Lange-Methode (J. Pharm. Chem. 17, 196, 1933) die ver
brauchte Menge an Periodsäure bestimmt, um das Ausmaß der
Oxidation und das Auftreten einer Peroxidierungsreaktion
als Nebenreaktion zu bestimmen, und die Reaktion in der
Weise kontrolliert, daß die gewünschte Oxidation durchge
führt wird.
Die nach der Oxidationsreaktion erfolgende Reduktionsbehand
lung kann in der Weise durchgeführt werden, daß man das re
sultierende Oxidationsprodukt abtrennt, ein wäßriges Medium
zusetzt und das Gemisch mit einem Reduktionsmittel redu
ziert oder daß man direkt das resultierende Oxidationspro
dukt mit einem Reduktionsmittel ohne Isolierung aus dem Re
aktionssystem reduziert.
Im letzteren Fall kann das Oxidationsprodukt vorbehandelt
werden, indem man z. B. die nichtumgesetzte Periodsäure mit
Ethylenglykol zersetzt oder indem man eine Dialyse durch
führt, um nichtumgesetzte Periodsäure und Nebenprodukte ab
zutrennen. Die Reaktion kann wirksamer durchgeführt werden,
indem man den pH-Wert des Oxidations-Reaktionsgemisches im
schwächer alkalischen Bereich (pH etwa 8) mit Natri
umbicarbonat, Natriumcarbonat etc. einstellt.
Vorzugsweise ist das Reduktionsmittel wasserlöslich. Bei
spielsweise kann Palladium-Kohle verwendet werden, doch wird
gewöhnlich Natriumborhydrid (NaBH₄) eingesetzt. Die Menge
des Reduktionsmittels beträgt etwa 1 mol oder mehr bevor
zugt etwa 1,2 bis etwa 2 mol/mol Periodsäure in der Oxida
tionsreaktion. Die Verwendung einer überschüssigen Menge
des Reduktionsmittels beeinflußt die Reduktionsreaktion
nicht in nachteiliger Weise. Es ist ausreichend, wenn die Re
duktionsreaktion gewöhnlich über einen Zeitraum von etwa
1 bis etwa 2 Tagen durchgeführt wird. Gewünschtenfalls kann
die Zeit für die Reduktionsreaktion kürzer oder länger sein.
Nach der Reduktionsreaktion wird überschüssiges NaBH₄ durch
Zugabe einer Mineralsäure, wie Salzsäure, oder einer organi
schen Säure, wie Essigsäure, zersetzt; erforderlichen
falls kann der wasserunlösliche Rückstand in dem Reaktions
gemisch durch bekannte Maßnahmen, wie Zentrifugierung oder
Filtration, entfernt werden. Alternativ kann der Überschuß
an NaBH₄ nach Entfernung des wasserunlöslichen Rückstands
zersetzt werden. Das gewünschte Produkt kann aus der re
sultierenden, wasserlöslichen Fraktion erhalten werden,
indem man die Nebenprodukte durch bekannte Maßnahmen, wie
Dialyse, entfernt und sodann den Rückstand lyophilisiert
oder sprühtrocknet. Das gewünschte Produkt kann auch in der
Weise abgetrennt und gewonnen werden, daß man ein mit Was
ser mischbares Nicht-Lösungsmittel, wie Methanol, Ethanol,
Isopropanol oder Aceton, zusetzt. Die Menge des zu diesem
Zeitpunkt zugesetzten Nicht-Lösungsmittels kann größer sein
als die minimale Menge, die eine Ausfällung des gewünschten
Endproduktes induzieren kann. Gewöhnlich ist sie die etwa
1- bis etwa 5fache Volumenmenge der wasserlöslichen Frak
tion. Der Niederschlag wird getrocknet und erforderlichen
falls pulverisiert, um das gewünschte b-1,3-D-Glucanpolyol
zu erhalten, das gewünschtenfalls durch bekannte Reinigungs
maßnahmen, wie Wiederausfällung oder Dialyse, gereinigt
werden kann.
In einer beliebigen Stufe des Herstellungsverfahrens für das
β-1,3-D-Glucanpolyol kann eine Behandlung zur Verminderung der
Viskosität durchgeführt werden. Diese Behandlung kann eine
weitere Verminderung der Toxizität des Produktes bewirken,
und sie bringt verschiedene Vorteile bei der Arzneimittel
formulierung mit sich.
Die Behandlung zur Verminderung der Viskosität kann z. B.
durch Ultraschallbehandlung, Säurehydrolyse, enzymatischen
Abbau oder Zugabe eines Wasserstoffbindungen-Spaltungs
mittels geschehen. Die Behandlung kann einmal oder mehrfach
durchgeführt werden. Diese Behandlungsmethoden können für
sich oder als Kombination aus zwei oder mehreren angewendet
werden.
Bei der Durchführung der Ultraschallbehandlung
zur Veminderung der Viskosität wird in einer beliebigen
Verfahrensstufe eine wäßrige Lösung oder wäßrige Suspension
des zu behandelnden Materials in ein Gefäß gegeben und, ge
gebenenfalls unter Rühren, der Bestrahlung mit Ultraschallwellen
unterworfen. Die Frequenz der Ultraschallwellen ist zwar
nicht besonders beschränkt; sie beträgt gewöhnlich etwa
10 bis etwa 500 kHz. Die Behandlungstemperatur ist vorzugs
weise nicht höher als etwa 50°C. Gewünschtenfalls wird das
Behandlungsgefäß abgekühlt, um einen Temperaturanstieg der
Behandlungslösung zu verhindern. Die Behandlungszeit kann
in geeigneter Weise je nach den Eigenschaften des zu behan
delnden Materials und denjenigen des gewünschten Endproduk
tes ausgewählt werden. Gewöhnlich ist ein Zeitraum von etwa
300 Minuten oder weniger genügend. Nach der Ultraschallbehand
lung kann das Produkt den nachfolgenden Maßnah
men entweder als solches oder nach Durchführung einer
Trennung unterworfen werden.
Bei der Durchführung der Säurehydrolyse-Behandlung
zur Verminderung der Viskosität wird eine Mineral
säure, wie Salz- oder Schwefelsäure, oder eine organische
Säure, wie Ameisensäure, zu der wäßrigen Lösung oder wäßri
gen Dispersion des zu behandelnden Materials gegeben. Hin
sichtlich der Behandlungsbedingungen besteht keine besonde
re Beschränkung. Wird jedoch diese Behandlung nach
Beendigung der Reduktionsbehandlung durchgeführt, so ist
es hinsichtlich Ausbeute oder Antitumoreffekt des Endproduk
tes zweckmäßig, milde Bedingungen anzuwenden, z. B. etwa
0,1 bis 0,2 n Salzsäure oder Schwefelsäure bei einer
möglichst niedrigen Temperatur, gewöhnlich bei Raumtemperatur
oder darunter, vorzugsweise nicht mehr als etwa 15°C während etwa
10 bis etwa 24 Stunden. Nach der Behandlung wird das Produkt
mit einem Alkali, wie Natrium
hydroxid, Kaliumhydroxid, Bariumhydroxid oder Natriumcarbo
nat, neutralisiert und danach der nächste Herstellungs
schritt durchgeführt. Man kann aber auch so vorgehen, daß
man das behandelte Produkt zuerst abtrennt und dann der
oben angegebenen Operation unterwirft.
Bei Durchführung der enzymatischen Behandlung
zur Verminderung der Viskosität wird ein β-1,3-D-Glucan zer
setzendes Enzym, z. B. Zymolyase 5000 (eine Art eines β-1,3-
Glucan zersetzenden Enzyms vom endo-Typ) auf das zu behan
delnde Material, z. B. in einem wäßrigen Medium, in einer be
liebigen, gewünschten Stufe des Herstellungsverfahrens ein
wirken gelassen. Nach dieser Behandlung wird das Enzym in
üblicher Weise entfernt und hierauf der nächste Her
stellungsschritt durchgeführt. Alternativ kann man auch so
vorgehen, daß man das behandelte Produkt zuerst abtrennt
und dann dem obigen Verfahrensschritt unterwirft.
Wenn man ein Wasserstoffbindungen-Spaltungsmittel
zur Verminderung der Viskosität zusetzt, wird min
destens eine Verbindung, die die Eigenschaft hat, Wasser
stoffbindungen zu spalten, z. B. Harnstoff, Guanidin oder
ein Derivat davon, zu einer wäßrigen Lösung oder einer
wäßrigen Dispersion des zu behandelnden Materials in einer
beliebigen, gewünschten Stufe des Herstellungsprozesses zu
gesetzt und das Gemisch gerührt. So werden z. B. 1 bis
4 Teile Harnstoff zu 1 Teil wäßriger Lösung, die der Reduk
tionsbehandlung unterworfen worden ist, zugesetzt, und das
Gemisch wird 24 Stunden bei etwa 20 bis etwa 100°C gerührt.
Der Harnstoff wird dann durch Dialyse etc. entfernt, und
hierauf wird der Rückstand lyophilisiert oder sprühgetrock
net, wodurch das gewünschte Produkt erhalten wird. Man kann
auch so vorgehen, daß man Methanol, Ethanol oder Aceton zu
gibt, um einen Niederschlag zu bilden, der sodann getrock
net wird, um das gewünschte Produkt zu erhalten.
Die Verhältnisanteile der Seitenketten und die grundmolare
Viskosität [η] des angestrebten β-1,3-D-Glucanpolyols kön
nen, wie gewünscht, innerhalb der angegebenen Bereiche
variiert werden, indem man den Oxidationsgrad bei der Oxi
dation des Ausgangs-Glucans mit Periodsäure oder einem
ihrer wasserlöslichen Salze oder den Grad der Verminderung
der Viskosität bei der Behandlung zur Verminderung der
Viskosität in geeigneter Weise auswählt.
Die Antitumor-Aktivität des β-1,3-D-Glucanpolyols wird in
den folgenden Tierversuchen gezeigt.
Ascites-Zellen von Sarcom 180 wurden peritoneal in ICR-JCL-
Mäusen mit einem Körpergewicht von etwa 23 g inokuliert.
Eine Woche später, als die Ascites vollständig zugenommen hatten,
wurden 6 Millionen Tumorzellen von Sarcoma 180 in den sub
kutanen Teil des Rückens der Mäuse durch den rechten Lei
stenteil transplantiert. Beginnend nach 24 Stunden nach der
Transplantation wurde das β-1,3-D-Glucanpolyol
intraperitoneal einmal täglich über einen Zeitraum von 10 Ta
gen verabreicht. In der 5. Woche wurde der Tumor herausge
kernt und sein Gewicht wurde mit demjenigen der nichtbe
handelten Gruppen verglichen. Das Tumor-Hemmverhältnis wurde
errechnet und die Anzahl der Tumoren, die sich vollständig
zurückgebildet hatten, wurde ermittelt.
Das Tumor-Hemmverhältnis wurde nach folgender Gleichung er
rechnet:
Darin bedeuten:
das durchschnittliche Tumorgewicht in den nichtbe handelten Gruppen (10 Mäuse/Gruppe)
das durchschnittliche Gewicht des Tumors in den behandelten Gruppen (10 Mäuse/Gruppe).
das durchschnittliche Tumorgewicht in den nichtbe handelten Gruppen (10 Mäuse/Gruppe)
das durchschnittliche Gewicht des Tumors in den behandelten Gruppen (10 Mäuse/Gruppe).
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
3,5 Millionen Ehrlich Carcinomzellen wurden in den subku
tanen Teil des rechten Leistenteils von ICR-JCL-Mäusen mit
einem Körpergewicht von etwa 23 g transplantiert. Dann
wurde wie unter (1) beschrieben verfahren.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
25 Tausend Meth-A-Tumorzellen wurden in den subkutanen Teil
des rechten Leistenteils von Balb/c-Mäusen mit einem Körper
gewicht von etwa 23 g transplantiert, und dann wurde wie
unter (1) beschrieben verfahren.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
6 Millionen Sarcom 180-Zellen wurden in den subkutanen Teil
des rechten Leistenteils von C3H/He-Mäusen mit einem Körper
gewicht von etwa 23 g transplantiert. Danach wurde wie unter
(1) beschrieben verfahren.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgeführt.
6 Millionen Sarcom 180-Zellen wurden in den subkutanen Teil
des rechten Leistenteils von Balb/c-Mäusen mit einem Körper
gewicht von etwa 23 g transplantiert. Danach wurde wie
unter (1) beschrieben verfahren. Die Ergebnisse sind in Ta
belle 5 aufgeführt.
6 Millionen Sarcom 180-Zellen wurden in den subkutanen Teil
des rechten Leistenteils von C₅₇BL/6-Mäusen mit einem Körper
gewicht von etwa 20 g transplantiert. Dann wurde wie unter
(1) beschrieben verfahren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6
aufgeführt.
6 Millionen Sarcom 180-Zellen wurden in den subkutanen Teil
des rechten Leistenteils von ddY-Mäusen mit einem Körperge
wicht von etwa 23 g transplantiert. Dann wurde wie unter (1)
beschrieben verfahren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 auf
geführt.
6 Millionen CCM-Adenocarcinom-Zellen wurden in den subkuta
nen Teil des rechten Leistenteils von ICR-JCL-Mäusen mit ei
nem Körpergewicht von etwa 23 g transplantiert. Dann wurde
wie unter (1) beschrieben verfahren. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 8 aufgeführt.
6 Millionen NFT-Reticulum-Zellen-Sarcom-Zellen wurden in
den subkutanen Teil des rechten Leistenteils von ICR-JCL-
Mäusen mit einem Körpergewicht von etwa 23 g transplantiert.
Dann wurde wie unter (1) beschrieben verfahren. Die Ergeb
nisse sind in Tabelle 9 zusammengestellt.
Aus den Ergebnissen dieser Versuche wird ersichtlich, daß
das erfindungsgemäße β-1,3-D-Glucanpolyol das Wachstum von
Experimentaltumoren signifikant hemmt und
eine ausgeprägte Antitumor-Aktivität in den unter (2)
bis (9) beschriebenen Testsystemen zeigt, bei denen bislang
allgemein angenommen wurde, daß herkömmliche, bekannte Anti
tumor-Polysaccharide nicht signifikant wirksam sind. Dies
weist auf den großen Vorteil des β-1,3-D-Glucanpolyols bei der
klinischen Anwendung hin.
Bei den oben beschriebenen Tierversuchen kann davon ausge
gangen werden, daß die gleichen Effekte bei anderen Warm
blütern, wie dem Menschen, bei Haustieren, bei Geflügel,
bei Hunden, bei Katzen, bei Kaninchen, bei Ratten etc. er
zeugt werden.
Die Toxizität des β-1,3-D-Glucanpolyols ist sehr niedrig,
und die LD₅₀-Werte der in den nachfolgenden Beispielen 1, 4
und 5 erhaltenen Produkte bei ICR-JCL-Mäusen sind in Tabelle
10 zusammengestellt.
Es wurde bestätigt, daß durch den Effekt der Ultraschallbe
handlung die Produkte der Beispiele 4 und 5 eine niedrigere
Toxizität hatten.
Das Tumorbehandlungsmittel, das als Wirkstoff das oben be
schriebene β-1,3-D-Glucanpolyol enthält, kann zur Behandlung
von Krebserkrankungen der Verdauungsorgane, wie Magenkrebs,
Ösophaguskrebs, Kolon-und Rektumkrebs, von Lungenkrebs oder
von Brustkrebs eingesetzt werden. Es enthält eine pharma
zeutisch wirksame Menge an β-1,3-D-Glucanpolyol und einen
pharmazeutisch annehmbaren Träger oder ein pharmazeutisch
annehmbares Verdünnungsmittel. Der Gehalt an β-1,3-D-Glucan
polyol macht allgemein etwa 1 bis etwa 90 Gew.-% aus und
kann je nach der Dosierungsform des Mittels variiert wer
den.
Das Tumorbehandlungsmittel kann in oral verabreich
baren Formen, z. B. Pulver, Granulat, Kapseln, Tabletten,
beschichteten Tabletten, Sirups und wäßrigen Zubereitungen,
sowie in parenteral verabreichbaren Formen, wie Zubereitungen
zur Injektion, in Kombination mit einem pharmazeutisch an
nehmbaren Träger oder Verdünnungsmittel formuliert sein.
Beispiele für Träger sind feste Träger oder
Verdünnungsmittel, wie Calciumphosphat, Calciumcarbonat,
Glucose, Lactose, Saccharose, Dextrin, Saccharoseester,
Stärke, Sorbit, Mannit, kristalline Cellulose, Talk, Kaolin,
synthetisches Aluminiumsilicat, Carboxymethylcellulose,
Methylcellulose, Celluloseacetat-phthalat, Natriumalginat,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Gummiarabikum,
Tragantgummi, Gelatine, Agarmehl und Schellack; und flüssige
Träger oder Verdünnungsmittel, wie Wasser, physiologische
Kochsalzlösungen, Ethanol, Propylenglykol, Polyethylen
glykol, Glycerin, Hartman-Lösung und Ringer-Lösung.
Das Tumorbehandlungsmittel kann durch allge
meine Verfahrensweisen zur Behandlung von Tumoren verab
reicht werden, z. B. durch subkutane, intramuskuläre oder
intravenöse Injektion, oral, intra
rektal, durch Beschichten als äußeres Arzneimittel und
durch Infusion. Das Dosierungs- und Verabreichungsschema
richtet sich nach dem Typ und dem Zustand des Pa
tienten und des Tumors.
So beträgt z. B. die Dosierung des β-1,3-D-Glucan
polyols bei der oralen Verabreichung gewöhnlich 1 bis
5000 mg/kg Körpergewicht/Tag, vorzugsweise 2 bis 2000 mg/kg/
Tag, und bei der Injektion 0,5 bis 5000 mg/kg Körpergewicht/
Tag, bevorzugt 1 bis 2000 und mehr bevorzugt 2 bis 500 mg/
kg/Tag.
Das Tumorbehandlungsmittel kann in Kombination mit anderen Antitumor
mitteln verwendet werden. Eine Kombination, die eine Er
höhung des immunologischen Effekts mit sich bringt, ist
besonders wirksam.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Referenzbeispiel
(Herstellung des Ausgangs-β-1,3-D-Glucans)
(Herstellung des Ausgangs-β-1,3-D-Glucans)
Glucose|30 g | |
Polypepton | 3 g |
Hefeextrakt | 3 g |
K₂HPO₄ | 1 g |
MgSO₄ · 7 H₂O | 0,5 g |
Wasser | 1 l |
pH 6,50 |
100 ml eines flüssigen Kulturmediums mit obiger Zusammenset
zung wurden jeweils in 150 Sakaguchi-Kolben mit einer Kapa
zität von 500 ml eingegeben. Jeder Kolben wurde mit einem
Baumwollstöpsel verschlossen. Die Kolben wurden 20 min bei
120°C sterilisiert. Ein Pestalotia Nr. 815-Stamm, der ge
sondert in einem Schrägkulturmedium gezüchtet worden war,
wurde in die einzelnen Kulturmedien in üblicher Weise ein
okuliert und 7 Tage bei 28°C unter Schütteln mit einer Rate
von 120 Mal/min und mit einer Amplitude von 7 cm kulti
viert, wodurch 13,5 l Kulturbrühe erhalten wurden. Zu der
Kulturbrühe wurden 13,5 l destilliertes Wasser gegeben, und
das Gemisch wurde gut gerührt, um es zu homogenisieren.
Sodann wurde es 30 min bei 10 000 G zentrifugiert, um die
Mycelien zu entfernen. Auf diese Weise wurden 21,5 l über
stehende Flüssigkeit erhalten. 60 l Aceton wurden zu der
überstehenden Flüssigkeit unter Rühren zugesetzt, um einen
Niederschlag zu bilden. Der Niederschlag wurde herausgenom
men, zweimal mit Aceton gewaschen und dann getrocknet, wo
durch 52,5 g rohes Glucan erhalten wurden.
50 g faserartiges Glucan, erhalten im Referenzbeispiel, wur
den zu kleinen Stücken zerschnitten und in 16 l einer
0,5%igen wäßrigen Natriumchloridlösung suspendiert. Das
Gemisch wurde 3 h bei etwa 40°C gerührt, pulverisiert und
20 min in einem Homogenisator bei 15 000 min-1 homogeni
siert. Dann wurden 16 l destilliertes Wasser zugesetzt und
das Gemisch wurde vollständig gerührt und 30 min bei
4000 min-1 zentrifugiert, wodurch ein unlösliches Produkt
erhalten wurde. 20 l destilliertes Wasser wurden zu dem re
sultierenden, wasserunlöslichen Teil zugesetzt, und das Ge
misch wurde vollständig gerührt und in ähnlicher Weise zen
trifugiert. Dieser Vorgang wurde zweimal durchgeführt und
Natriumhydroxid wurde zu dem resultierenden, wasserunlösli
chen Teil so zugesetzt, daß die Endkonzentration 0,5 n er
reichte. Das Gesamtvolumen des Gemisches wurde auf 15 l ein
gestellt, und es wurde 2 h bei Raumtemperatur zur Bildung
einer Lösung gerührt. Die Lösung wurde 30 min bei 4000 min-1
zentrifugiert und eine geringe Menge des Rückstand wurde ent
fernt. Die überstehende Flüssigkeit wurde mit 6 n Salzsäure
neutralisiert, und es wurde ein gleiches Volumen Methanol
zugesetzt. Das Gemisch wurde mit einer Geschwindigkeit von
2000 min-1 5 min zentrifugiert, wodurch ein Niederschlag ge
bildet wurde. 10 l Wasser wurden zu dem resultierenden Nie
derschlag zugesetzt und das Gemisch wurde vollständig ge
rührt und sodann der gleichen Wieder-Ausfällungsoperation
unterworfen. Es wurde lyophilisiert, wodurch 40 g Glucan
als Ausgangsmaterial erhalten wurden.
5 g Ausgangs-Glucan wurden in 2 l einer wäßrigen Lösung sus
pendiert, die 6,65 g Natriummetaperiodat (NaIO₄) enthielt,
und die Suspension wurde 7 Tage unter Rühren bei 10°C in
einem dunklen Raum umgesetzt. 1,5 g Ethylenglykol wurden
zu dem Reaktionsgemisch zugesetzt, um den Überschuß an
Natriummetaperiodat zu zersetzen. Hierauf wurde eine kleine
Menge Natriumbicarbonat zugefügt, um die Reaktion schwach
alkalisch zu machen. Sodann wurden 1,2 g Natriumborhydrid
zugesetzt, um eine Reduktion bei Raumtemperatur über einen
Zeitraum von 2 Tagen unter Rühren durchzuführen. Nach der
Reduktion wurde der Überschuß an Natriumborhydrid mit
Essigsäure zersetzt (pH < 6). Das resultierende Produkt wur
de 2 Tage gegen fließendes Wasser dialysiert. Die rest
liche Lösung wurde unter Verwendung von Kieselgur als
Filtrationshilfsmittel filtriert. Das Filtrat wurde
mit dem dreifachen Volumen an Methanol versetzt, wodurch
ein Niederschlag erhalten wurde. Zu dem Niederschlag wurde
Wasser gegeben und das Gemisch wurde lyophilisiert, wodurch
3,1 g β-1,3-D-Glucanpolyols als weiße, faserartige Substanz
erhalten wurden.
Die Eigenschaften des Produktes waren wie folgt:
[η] | |
6,21 dl/g | |
Elementaranalyse | C 40,32%; H 6,00% |
Anteil an Seitenketten (A) | 0 |
Anteil an Seitenketten (B) | 69,1 |
(Die Anteile der Seitenketten (A) und (B) sind auf 100 β-
1,3-Glucopyranose-Einheiten der Hauptkette bezogen. Die
gleiche Bezugnahme gilt auch für die nachfolgenden Beispiele.)
5 g des in Beispiel 1 erhaltenen Ausgangs-Glucans wurden in
1 l einer wäßrigen Lösung suspendiert, die 4,16 g Natrium
metaperiodat enthielt. Die Suspension wurde 5 Tage bei 10°C
unter Rühren in einem dunklen Raum umgesetzt. Nach der Reak
tion wurde die Reaktionslösung gegen fließendes Wasser dialy
siert und die restliche Lösung wurde 30 min bei 4000 min-1
zentrifugiert. Der resultierende Niederschlag wurde in 1 l
Wasser suspendiert und es wurden 880 mg Natriumborhydrid
zugesetzt. Die Reduktion wurde 2 Tage bei Raumtemperatur
unter Rühren durchgeführt. Nach der Reduktionsreaktion
wurde der Überschuß an Natriumborhydrid mit Essig
säure pH < 6,0 zersetzt. Das Produkt wurde 30 Minuten
bei 4000 min-1 zentrifugiert. 2 l
Wasser wurden zu dem Niederschlag gegeben und nach dem Rüh
ren wurde das Gemisch zentrifugiert. Die resultierende,
überstehende Flüssigkeit wurde mit der überstehenden Flüs
sigkeit kombiniert, die beim vorhergegangenen Zentifugier
vorgang gebildet worden war. Zu der Lösung wurde die
1,5fache Volumenmenge Methanol gegeben. Das Gemisch wurde
5 min bei 2000 min-1 zur Bildung eines Niederschlags zen
trifugiert. Der Niederschlag wurde in 1,5 l Wasser aufge
löst und die gleiche Wieder-Ausfällungsoperation unter Ver
wendung von Methanol wurde durchgeführt. Der resultierende
Niederschlag wurde mit Methanol entwässert und bei vermin
dertem Druck getrocknet, wodurch 2,8 g β-1,3-D-Glucanpolyols
als weißes Pulver erhalten wurden.
Die Eigenschaften des Produktes waren wie folgt:
[η] | |
7,25 dl/g | |
Elementaranalyse | C 40,39%; H 5,90% |
Anteil an Seitenketten (A) | 27,8 |
Anteil an Seitenketten (B) | 41,7. |
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt, mit der Aus
nahme, daß man 2,8 g Natriummetaperiodat und 590 mg Natri
umborhydrid verwendete. Man erhielt so β-1,3-D-Glucanpolyol
in Form eines weißen Pulvers in einer Menge von 2,5 g. Die
Eigenschaften dieses Produktes waren wie folgt:
[η] | |
7,68 dl/g | |
Elementaranalyse | C 40,42%; H 5,88% |
Anteil an Seitenketten (A) | 41,3 |
Anteil an Seitenketten (B) | 28,7. |
5 g Ausgangs-Glucan wurden wie in Beispiel 1 mit Natrium
metaperiodat oxidiert und mit Natriumborhydrid reduziert.
Sodann wurde der Überschuß an Natriumborhydrid mit Essig
säure bis pH=6,0 zersetzt. Das Gemisch wurde gegen
fließendes Wasser dialysiert.
Die restliche, nichtdialysierte Lösung wurde mit Wasser so
verdünnt, daß die Zuckerkonzentration 0,25% betrug. Somit
wurden etwa 1250 ml Lösung erhalten. Die Lösung wurde auf
weniger als 5°C abgekühlt und 100 min einer Ultraschallbe
handlung mit einer Osizillierungsfrequenz von 20 kHz und
einer Abgabe von 60 W unterworfen, während sie kühl gehal
ten wurde (höchstens 30°C). Die behandelte Lösung wurde un
ter Verwendung von Kieselgur filtriert. Das Filtrat wurde
bei vermindertem Druck auf 50 ml konzentriert und mit der
3fachen Volumenmenge Aceton versetzt, wodurch ein Nieder
schlag ausfiel.
Der Niederschlag wurde in Wasser aufgelöst und lyophylisiert,
wodurch 2,4 g β-1,3-D-Glucanpolyol als weiße, faserartige Sub
stanz erhalten wurden. Die Eigenschaften des Produktes waren
wie folgt:
[η] | |
3,27 dl/g | |
Elementaranalyse | C 40,51%; H 6,22% |
Anteil an Seitenketten (A) | 0 |
Anteil an Seitenketten (B) | 68,3. |
5 g Ausgangs-Glucan wurden gemäß Beispiel 2 mit Natriummeta
periodat oxidiert und dann mit Natriumborhydrid reduziert.
Sodann wurde der Überschuß an Natriumborhydrid mit Essig
säure pH < 6 zersetzt und das Produkt gegen fließendes Wasser
dialysiert. Die restliche Lösung wurde auf eine Zuckerkon
zentration von 0,25% gebracht, um 1250 ml
einer Lösung zu erhalten. Die Lösung wurde 200 min einer Ultra
schallbehandlung bei einer Oszillierungsfrequenz von 20 kHz
und einer Abgabe von 70 W unterworfen, während sie kühl ge
halten wurde (höchstens 35°C). Die behandelte Lösung wurde
zuerst unter Verwendung von Kieselgur filtriert
und dann unter Druck unter Verwendung eines Millipore-
Filters mit einer Porengröße von 0,45 µm weiter filtriert.
Das Filtrat wurde bei vermindertem Druck auf etwa 500 ml
konzentriert und lyophilisiert, wodurch 2,9 g β-1,3-D-Glucan
polyol erhalten wurden. Die Eigenschaften des Produktes
waren wie folgt:
[η] | |
1,87 dl/g | |
Elementaranalyse | C 40,48%; H 5,95% |
Anteil an Seitenketten (A) | 27,0 |
Anteil an Seitenketten (B) | 40,2. |
5 g des in Beispiel 1 erhaltenen Ausgangs-Glucans wurden in
2 l 0,05 n Acetatpuffer (pH 5) suspendiert, der darin gelöst
5,91 g Kaliummetaperiodat enthielt. Die Suspension wurde
10 Tage bei 10°C unter Rühren in einem dunklen Raum umge
setzt. Ethylenglykol (1,5 g) wurde zu der Reaktionslösung
gegeben und das Gemisch gegen fließendes Wasser dialy
siert. Eine kleine Menge Natriumbicarbonat wurde zu der rest
lichen Lösung zugesetzt, um sie schwach alkalisch zu machen.
Sodann wurden 1,2 g Natriumborhydrid zugesetzt und das Ge
misch wurde 2 Tage bei Raumtemperatur gerührt, um eine Re
duktion durchzuführen. Nach der Reduktion wurde der Über
schuß an Natriumborhydrid mit Essig
säure zersetzt und das Produkt wurde gegen fließendes Was
ser dialysiert. Die restliche, nichtdialysierte Lösung wurde
unter vermindertem Druck konzentriert und lyophilisiert, wo
durch 3,4 g β-1,3-D-Glucanpolyol als weiße, faserartige Sub
stanz erhalten wurden. Die Eigenschaften des Produktes waren
wie folgt:
[η] | |
9,48 dl/g | |
Elementaranalyse | C 40,36%; H 5,92% |
Anteil an Seitenketten (A) | 14,4 |
Anteil an Seitenketten (B) | 55,6. |
5 g des im Referenzbeispiel erhaltenen, faserartigen Glucans
wurden in 2,0 l Wasser suspendiert, pulverisiert und in
einem Homogenisator (15 000 min-1, 20 min) homogenisiert.
Sodann wurden 500 ml einer wäßrigen Lösung von 6,65 g Natri
ummetaperiodat zugefügt und es wurde 7 Tage bei 15°C unter
Rühren in einem dunklen Raum umgesetzt. Nach der Umsetzung
wurde das Reaktionsgemisch gemäß dem Verfahren von Beispiel
1 reduziert. Überschüssiges Natriumborhydrid wurde mit
Essigsäure zersetzt und das Produkt wurde gegen fließendes
Wasser dialysiert. Nach der Dialyse wurde die restliche
Lösung 30 min bei 4000 min-1 zentrifugiert. 2 l Wasser wur
den zu dem Niederschlag zugegeben und das Gemisch wurde
nach dem Rühren zentrifugiert. Die resultierende, überste
hende Flüssigkeit wurde mit der überstehenden Flüssigkeit,
die in der vorhergegangenen Zentrifugierungsoperation ge
bildet worden war, kombiniert. Zu der Lösung wurde die
2fache Volumenmenge an Aceton zur Ausfällung eines Niederschlags
gegeben. 1 l Wasser wurde zu dem Niederschlag gegeben und
Aceton wurde zugesetzt, um erneut in der
gleichen Weise wie oben beschrieben auszufällen. Der Nie
derschlag wurde mit Methanol entwässert und bei vermindertem
Druck getrocknet, wobei 2,4 g β-1,3-D-Glucanpolyol als weißes
Pulver erhalten wurden. Die Eigenschaften des Produktes
waren wie folgt:
[η] | |
8,55 dl/g | |
Elementaranalyse | C 40,38%; H 6,05% |
Anteil an Seitenketten (A) | 1,3 |
Anteil an Seitenketten (B) | 67,8. |
Herstellung von Arzneimitteln.
Tabletten | |
Menge (mg) | |
Glucanpolyol von Beispiel 2 | |
2000 | |
Lactose | 1400 |
Polyvinylpyrrolidon | 400 |
Talk | 500 |
Stärke | 200 |
Das Glucanpolyol wurde mit Lactose vermischt, und das Ge
misch wurde durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite
von 60 µm getrieben. Hierauf wurde das Gemisch mit alkoho
lischem Polyvinylpyrrolidon befeuchtet und durch ein Sieb
mit einer lichten Maschenweite von 1,67 mm granuliert
und getrocknet. Das getrocknete Granulat wurde durch
ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 1,2 mm gegeben,
mit Talk und Stärke versetzt und tablettiert.
Granulat | |
Menge (mg) | |
Glucanpolyol von Beispiel 2 | |
2000 | |
Methylcellulose | 1500 |
Maisstärke | 800 |
Polyvinylpyrrolidon | 200 |
Aromatisierungsmittel | etwas |
Das Glucanpolyol, Methylcellulose, Aromatisierungsmittel
und Maisstärke wurden vermischt und durch ein Sieb mit ei
ner lichten Maschenweite von 60 µm geleitet. Das Gemisch
wurde mit alkoholischem Polyvinylpyrrolidon befeuchtet
und durch ein Edelstahlsieb mit einem Durchmesser von
0,7 mm granuliert.
Zubereitung für die Injektion | |
Menge (mg) | |
Glucanpolyol von Beispiel 4 | |
500 | |
Glucose | 2000 |
destilliertes Wasser | mäßige Menge |
Das Glucanpolyol und die Glucose wurden in destilliertem
Wasser zur Injektion zu einem Volumen von 50 ml aufgelöst
und dann in üblicher Weise zu einer Zubereitung für die
Injektion formuliert.
Es wurden die Antitumoraktivitäten von β-1,3-D-Glucanpoly
olen nach der Erfindung und nach dem Stand der Technik ent
sprechend der GB-PS 13 13 373 untersucht und miteinander
verglichen.
Die Tierversuche wurden, wie auf den Seiten 21/22 (= Seite 24/25 der ursprünglichen Beschreibung) der Beschrei
bung unter (1) beschrieben, durchgeführt, d. h. unter Ver
wendung von Sarcom 180 bei ICR-JCL-Mäusen.
Die Versuche wurden mit dem Produkt aus Beispiel 1 der An
meldung (erfindungsgemäß) sowie mit den Produkten gemäß Bei
spiel 3 und Beispiel 6 der GB-PS 13 13 373 durchgeführt.
Außerdem wurde ein Kontrollversuch durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Diese Ergebnisse zeigen folgendes: Das erfindungsgemäße β-1,3-
D-Glucanpolyol gemäß Beispiel 1 der Anmeldung entfaltet eine
außerordentlich hohe Antitumoraktivität bei beiden unter
suchten Dosierungen von 1 mg und 5 mg jeweils pro kg Körper
gewicht und pro Tag. Das Tumor-Hemmverhältnis betrug 98% bzw.
100%. Eine vollständige Rückbildung der Tumoren fand bei
9 von 10 bzw. bei allen 10 Versuchstieren statt.
Das aus der GB-PS 13 13 373 bekannte Pachymanpolyol entfaltet
zwar in einer Dosis von 5 mg/kg/Tag ebenfalls eine beträcht
liche Antitumoraktivität, die jedoch nicht die Stärke des
erfindungsgemäßen Mittels erreicht: Das Tumor-Hemmverhältnis
beträgt 80%, die vollständige Rückbildung der Tumoren wurde
bei 5 von 10 Versuchstieren beobachtet. Bei einer Dosis von
1 mg/kg/Tag erweist sich die Antitumoraktivität von β-Pachy
manpolyol als unbefriedigend: Das Tumor-Hemmverhältnis macht
nur 44,8% aus und vollständige Rückbildung der Tumoren wurde
nur bei einem von 10 Versuchstieren beobachtet.
Bei den ebenfalls aus der GB-PS 13 13 373 bekannten Lamina
ranpolyol erweist sich die Antitumoraktivität bei beiden ge
prüften Dosierungen von 5 mg- bzw. 1 mg/kg/Tag als unbefrie
digend: Das Tumor-Hemmverhältnis betrug lediglich 40,0% bzw.
15,6%. Eine vollständige Rückbildung der Tumoren fand bei
keinem der Versuchstiere statt.
Claims (3)
1. β-1,3-D-Glucanpolyol, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich von einem β-1,3-D-Glucan ab
leitet, welches von einem b-1,3-D-Glucan erzeugenden Stamm
der Gattung Pestalotia erzeugt worden ist, und daß das Glu
canpolyol
(I) eine Hauptkette enthält mit β-1,3-Glucopyranose- Einheiten der folgenden Formel: in der Glc für eine Glucopyranose-Restgruppierung steht, als wiederkehrende Einheiten und daran gebunden entweder Seiten ketten der unten angegebenen Formel (B) oder sowohl Seiten ketten der unten angegebenen Formel (A) als auch Seitenket ten der unten angegebenen Formel (B) worin n eine Zahl von 0 bis 1 bedeutet und für die oben angegebene Hauptkette steht, worin n und die im Zusammenhang mit der Formel (A) angegebenen Bedeutungen haben und R für eine von β-D-Glucopyranose abgeleitete Gruppe der Formel steht,
(II) eine grundmolare Viskosität [η] von etwa 1 bis etwa 10 dl/g aufweist,
und daß pro 100 β-1,3-Glucopyranose-Einheiten der Haupt kette die Anzahl der Seitenketten der Formel (B) etwa 25 bis etwa 70 und die Anzahl der Seitenketten der Formel (A) etwa 0 bis etwa 45 beträgt.
(I) eine Hauptkette enthält mit β-1,3-Glucopyranose- Einheiten der folgenden Formel: in der Glc für eine Glucopyranose-Restgruppierung steht, als wiederkehrende Einheiten und daran gebunden entweder Seiten ketten der unten angegebenen Formel (B) oder sowohl Seiten ketten der unten angegebenen Formel (A) als auch Seitenket ten der unten angegebenen Formel (B) worin n eine Zahl von 0 bis 1 bedeutet und für die oben angegebene Hauptkette steht, worin n und die im Zusammenhang mit der Formel (A) angegebenen Bedeutungen haben und R für eine von β-D-Glucopyranose abgeleitete Gruppe der Formel steht,
(II) eine grundmolare Viskosität [η] von etwa 1 bis etwa 10 dl/g aufweist,
und daß pro 100 β-1,3-Glucopyranose-Einheiten der Haupt kette die Anzahl der Seitenketten der Formel (B) etwa 25 bis etwa 70 und die Anzahl der Seitenketten der Formel (A) etwa 0 bis etwa 45 beträgt.
2. Verfahren zur Herstellung eines β-1,3-D-Glucanpolyols
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein durch einen β-1,3-D-Glucan erzeugenden Stamm
der Gattung Pestalotia hergestelltes β-1,3-D-Glucan in
jeweils an sich bekannter Weise mit Periodsäure oder
einem ihrer wasserlöslichen Salze oxidiert und hierauf das
Oxidationsprodukt einer Reduktionsbehandlung unterwirft.
3. Tumorbehandlungsmittel, enthaltend eine antitumor
wirksame Menge eines β-1,3-D-Glucanpolyols gemäß Anspruch 1.
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---|---|
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DE3032636C2 true DE3032636C2 (de) | 1989-04-20 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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GB2061306A (en) | 1981-05-13 |
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