DE3022872A1 - Umwaelzpumpenaggregat - Google Patents
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Description
Anmelder: Grundfos A/S,
Oestre Ring Vej 7-11, DK-8850 Bjerringbro
Umwälzpumpenaggregat
Die Erfindung betrifft ein aus Pumpe und Motor bestehendes Umwälzpumpenaggregat
für Heizungs- und Brauckwasseranlagen, bei dem der Motor durch einen Drehzahlschalter auf mindestens zwei
verschiedene Drehzahlen einstellbar ist.
Der Betriebspunkt einer Heizungs- oder Brauchwasseranlage wird bekanntlich durch den Schnittpunkt zwischen der Rohrnetzkennlinie
und der Drosselkurve bestimmt. Um die Pumpe verlustlos an das System anzupassen und um elektrische Antriebsleistung einsparen
zu können, werden seit einigen Jahren Umwälzpumpenaggregate mit? mehreren möglichen Drehzahlen gebaut. Das Ändern der Drehzahl
erfolgt bei diesen relativ kleinen Motoren in bekannter Weise durch Reihen- und/oder Parallelschaltung der Haupt- und Hilfswicklungen
des Motors. Die jeweils gewünschte Schaltung und damit die Betriebsdrehzahl des Pumpenaggregates werden durch den Drehzahlschalter
eingestellt, der in den meisten Fällen im Klemmenkasten des Pumpenmotors eingebaut ist.
Solche drehzahlwählbaren Pumpen haben unbestreitbar große Vorteile
im Hinblick darauf, daß sie energiesparend während des größten Teiles der Betriebszeit auf niedriger Drehzahl gefahren werden
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können, sie haben aber den schwerwiegenden Nachteil, daß das Anlaufen
des Aggregates bei eingestellter niedriger Drehzahl nicht immer gewährleistet ist.
Die hiermit zusammenhängenden Probiene werden deutlich, wenn man
die in Figur 1 dargestellten Gegebenheiten betrachtet. In diesem Diagramm zeigen die mit M3, M2 und M1 bezeichneten Kurven den
Drehmomentenverlauf M des Pumpenrcotors in Abhängigkeit von der
Drehzahl η bei den in diesem Fall möglichen drei Stellungen des Drehzahlschalters. Diese Stellungen sind in der Darstellung durch
die mit den Kreisen eingeschlossenen Ziffern angedeutet. Wenn die Haupt- und Hilfswicklungen des Motors parallelgeschaltet sind
(Schalterstellung 3), dann ist das Motormoment und auch die Leistungsaufnahme am größten. Bei einer Reihenschaltung von Haupt-
und Hilfswicklungen (Schalterstellung 1) sind das Motormoment und
die Leistungsaufnahme klein. Schließlich liegen bei einer kombinierten Reihen- und Parallelschaltung der Wicklungen (Schalterstellung
2) das .Motormoment und die Leistungsaufnahme auf entsprechenden Mittelwerten. Die in diesem Zusammenhang notwendigen
schaltungstechnischen Maßnahmen und Funktionen sind an sich bekannt und brauchen deshalb nicht im einzelnen erläutert zu werden.
Die Kurven P1 und P2 in Figur 1 zeigen den Momentenverlauf einer
Kreiselpumpe als Funktion der Drehzahl n. Die Kurve P1 ist als "Normalkurve11 anzusehen. Sie weist aus, daß bei der Drehzahl Null
ein bestimmtes "Losbrechmoment" gefordert wird und daß das Moment
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nach dem Erreichen des Minimums einen parabolischen Verlauf nimmt.
Da in diesem betrachteten Fall das Pumpenmoment P1 bei der Drehzahl
Null unter dem Motormoment M liegt, ist ein sicheres Anfahren des Aggregates möglich. Die jeweilige Differenz zwischen den
Kurven M und P stellt das Beschleunigungsmoment dar, das im Schnittpunkt beider Kurven, also beim Betriebspunkt, Null wird.
Wird das Pumpenaggregat ausgeschaltet, dann setzen sich vor allem bei läncerer Stillstandszeit die im Wasserkreislauf vorhandenen
Schmutzteilchen in den Lagern und am Rotor des Motors ab. Dadurch erhöht sich erfahrungsgemäß die Reibung in den Lagern und zwischen
dem Rotorumfang und dem Spaltrohr, so daß nach gewisser Stillstandszeit, beispielsweise bei während des Sommers ausgeschalteter Umwälzpumpe,
das Pumpenmoment den Verlauf der Kurve P2 haben könnte. Die Figur 1 zeigt, daß nun in der Schalterstellung für das Drehmoment
M1 kein Anlauf des Motors möglich ist, weil das Pumpenmoment P2 bei n=0 größer ist als das Motormoment M1. Auch in der
Schalterstellung für das Moment M2 wird es Startschwierigkeiten geben können.
Das Pumpenaggregat läßt sich zwar manuell deblockieren. Zu diesem
Zweck muß aber meist ein Gehäusestopfen entfernt werden, um die
Pumpenwelle zugänglich zu machen. Nachteilig ist es hierbei, daß Wasser austritt und daß in vielen Fällen der nicht fachkundige
Betreiber der Heizung auch gar nicht in der Lage ist, daß Anwerfen des Rotors auszuführen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Anlauf-Schwierigkeiten
der Umwälzpumpe zu beheben, also unter anderem auch nach längerer Stillstandszeit der Pumpe ein sicheres Anlaufen
zu gewährleisten.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das eingangs erwähnte Pumpenaggregat
nach der Erfindung so ausgebildet, daß der Pumpenmotor unab-· hängig von der am Drehzahlschalter eingestellten Betriebsdrehzahl
nach dem Ausschalten oder beim Einschalten des Aggregates automatisch durch einen den Drehzahlschalter übersteuernden Anfahrschalter
auf die Drehzahl mit dem höchsten Anfahrmoment geschaltet, in dieser Drehzahl angefahren und nach einer vorgegebenen
Zeit auf die am Drehzahlschalter eingestellte Betriebsdrehzahl umgeschaltet wird. Verständlicherweise wird dabei der Vorgang
des Umschaltens auf das höchste Anfahrmoment dann nicht vor sich gehen, wenn der Motor mit seinem Drehzahlschalter ohnehin schon
auf die Drehzahl mit dem höchsten Moment eingestellt ist. Allerdings würde auch in diesem Fall die Übersteuerung des Drehzahlschalters
aufgehoben werden.
Der Anfahrschalter wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von
einer bestj.mmten Betriebsgröße des Pumpenmotors gesteuert. So kann der Anfahrschalter als Thermostat ausgebildet sein, wobei
das Temperaturfeld des Pumpenmotors als Schaltgröße bzw. Betriebsgröße dient. Wird das Pumpenaggregat ausgeschaltet, fällt die
Motortemperatur mit der Zeit auf die Umgebungstemperatur ab.
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ORiGlNAL INSPECTED
Beim Unterschreiten einer vorgewählten Schalttemperatur, z.B.
30° C, schaltet der Thermostat den Stromkreis des Motors unter Umgehung des Drehzahlschalters auf die größte Drehzahl um. In
dieser Drehzahl wird dann das Pumpenaggregat angefahren. Dabei steigt die Motortemperatur schließlich wieder an. Beim überschreiten
der im Beispiel angenommenen 30° C springt der Thermostat um und schaltet nun auf die am Drehzahlschalter eingestellte Be-*-
v triebsdrehzahl.
Der Anfahrschalter kann auch ein Relais sein, das beim Abschalten des Motors abfällt und dessen Stromkreis zur Drehzahl mit dem
höchsten Anfahrmoment schließt und nach dem erneuten Einschalten des Motors verzögert auf die mit dem Drehzahlschalter eingestellte
Drehzahl umschaltet, dabei also die vorausgegangene Übersteuerung des Drehzahlschalters aufhebt. Die Anzugsverzögerungszeit dieses
Relais könnte bei etwa 10s liegen, wenn anzunehmen ist, daß sich ein durch evtl. Ablagerungen blockierter Motor innerhalb dieser
Zeit freiyearbcitct haben wird.
Als Anfahrschalter könnte auch ein thermisches Relais in Betracht kommen, wie z.B. ein mit einer Heizwicklung versehener Bimetallstreifen,
wobei die Wicklung im Stromkreis des Pumpenmotors liegt, also vom aufgenommenen Motorstrom als Betriebsgröße beeinflußt
wird. Der Bimetallstreifen kann dabei auf einen üblichen Sprungschalter
einwirken und nach einer gewissen Aufheizzeit der Wicklung den Schaltvorgang vornehmen.
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ORIGINAL INSPECTED
Im übrigen können als Anfahrschalter auch andere Schaltelemente
zur Anwendung kormr.en, die neben den erwähnten Betriebsgrößen
auch sonstige Betriebsgrößen des Motors im Sinne der Erfindung
verarbeiten können.
Der besondere Vorteil eines erfindungsgemäß gebauten Umwälzpumpenaggregates
liegt in der Tatsache, daß es energiesparend bei niedriger Drehzahl betrieben werden kann, daß aber in jedem Fall
die Startsicherheit aufgrund des Motoranlaufes mit dem größten Drehmoment besitzt. Anlaufprobleme bei drehzahlwählbaren Pumpen
sind also auf diese Weise beseitigt, so daß die sonst häufig nicht ausgenutzten Möglichkeiten des Energieeinsparens jetzt voll
genutzt werden können.
In der Figur 2 ist ein schaltungstechnisches Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Die Zeichnung zeigt einen
Einphasenmotor 1 mit dem üblichen Betriebskondensator 2 und dem Drehzahlschalter 3, durch den der Darstellung entsprechend die
niedrigste Drehzahl n1 als Betriebsdrehzahl eingestellt ist. Bei offenem Netzschalter 4 und somit unterbrochener Stromzufuhr
zum Aggregat liegt der beispielsweise als elektromagnetisches Relais ausgebildeter Anfahrschalter 5 in der gezeigten abgefallenen
Stellung, die er auch wegen der vorgegebenen Anzugsverzögerung beim Einschalten des Motors zunächst beibehält. In dieser Stellung
übersteuert also der Anfahrschalter 5 den Drehzahlschalter 3 in der Weise, daß die Motorwicklungen unabhängig vom Schalter 3
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ORIGINAL INSPECTED
willkürlich auf 'die Drehzahl n3 geschaltet sind.
Nach dem Umlegen des Schalters 4 wird der Motor 1 mit der Drehzahl
n3 bzw. dem höchsten Drehmoment M3 anlaufen. Nach diesem Anfahrvorgang
springt das anzugsverzögerte Relais 5 mit seinem Schaltkontakt in die gestrichelte Position um, so daß das Aggregat
nun in der am Drehzahlschalter 3 eingestellten Drehzahl n1 weiterlaufen wird. Eine Drehzahländerung würde verständlicherweise
auch dann stattfinden, wenn der Schalter 3 vorher auf die Drehzahl n2 geschaltet wäre. Im übrigen wird natürlich kein Drehzahlwechsel
stattfinden, wenn der Drehzahlschalter 3 sich in der Schaltstellung für die Drehzahl n3 befinden würde.
Wie schon vorher erwähnt wurde, könnte man anstelle eines anzugsverzögerten
Relais auch ein thermisches Relais oder sonstige durch bestimmte Betriebsgrößen beeinflußbare Schaltelemente verwenden.
Entscheidend ist allein die Forderung, daß nach dem bzw. mit dem Ausschalten oder beim Einschalten des Aggregates
der Drehzahlschalter in seiner eigentlichen Drehzahlschaltfunktion übersteuert ist und der Pumpenmotor jeweils mit dem höchsten
Drehmoment anfährt.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß der Drehzahlschalter
3 und der Anfahrschalter 5 nicht notwendigerweise zwei getrennte
Einheiten sein müssen, da beide Schalter auch eine bauliche und funktioneile Einheit bilden könnten. Es könnte also ebenfalls
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ORIGINAL INSPECTED
ein einzelner Schalter exnheitlich beide Funktionen übernehmen. Relativ einfach wäre dies bei einem Pumpenaggregat mit zwei
Drehzahlen zu realisieren.
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ORIGINAL INSPECTED
Claims (5)
1. Aus Pumpe und Motor bestehendes Umwälzpumpenaggregat für
Heizungs- und Brauchwasseranlagen, bei dem'der Motor durch
einen Drehzahlschalter auf mindestens zwei verschiedene Drehzahlen
einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpenmotor (1) unabhängig von'der am Drehzahlschalter (3) eingestellten
Betriebsdrehzahl (n) nach dem Ausschalten oder beim Einschalten des Aggregates automatisch durch einen den Drehzahlschalter übersteuernden Anfahrschalter (5) auf die Drehzahl
(n3) mit höchstem Anfahrmoment (M3) geschaltet, in dieser Drehzahl angefahren und nach einer vorgegebenen Zeit auf die am
Drehzahlschalter eingestellte Betriebsdrehzahl umgeschaltet wird.
2. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfahrschalter
(5) in Abhängigkeit von einer Betriebsgröße des Puirpenmotors (1) gesteuert wird.
3. Aggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfahrschalter
(5) ein Relais ist, das beim Abschalten des Motors
(1) dessen Stromkreis zur Drehzahl (n3) mit dem höchsten Anfahrmoment (M3) schließt und nach dem Einschalten des Motors
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verzögert auf die mit dem Drehzahlschalter (3) eingestellte
Drehzahl schaltet bzw. die Übersteuerung dieses Schalters aufhebt.
4. Aggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfahrschalter
(5) ein vom Temperaturfeld des Motors (1) gesteuerter
Thermostat ist, der nur bein Unterschreiten einer
vorgewählten Schalttamparatur den Stromkreis des Motors auf
die Drehzahl (n3) mit dem. höchsten Anfahrmoment (M3) schließt.
5. Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehzahlschalter und der Anfahrschalter eine bauliche und funktioneile Einheit bilden.
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Priority Applications (7)
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