DE3021218C2 - Trockenes Verfahren zur Herstellung von dem hexagonalen System angehörendem Ferrit - Google Patents
Trockenes Verfahren zur Herstellung von dem hexagonalen System angehörendem FerritInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein trockenes Verfahren zur Herstellung von dem hexagonalen System angehörendem
Ferrit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In neuerer Zeit ist es in hohem Maße erwünscht, die Gebrauchseigenschaften von Ferritpulvern, die zur
Verwendung in ferrithaltigen Verbundmaterialien, zum Beispiel in Verbundmagneten aus Kunststoff und Ferrit
(nachstehend auch einfach als »Kunststoffmagneten« bezeichnet), vorgesehen sind, zu verbessern. Zu diesem
Zweck sind auf verschiedenen Gebieten der Industrie viele Unterstellungen durchgeführt worden, wozu
Versuche zur Verbesserung der charakteristischen Eigenschaften, die die Ferritpulver selbst haben,
Untersuchungen zur Verbesserung ihrer Mischbarkeit mit Kunststoffen oder ähnlichen zur Herstellung von
Verbundprodukten dienenden Materialien und Versuche mit dem Ziel der Entwicklung von verbesserten
Ferritpulvern, die leicht magnetisiert werden können, wenn sie in ein magnetisches Feld hineingebrecht
werden, zählen.
Bisher wurde bei der Herstellung von Kunststoffmagneten
aus Ferritpulver als Rohmaterial der Typ des Ferritpulvers eingesetzt, wie er in der gleichen Form für
die Herstellung von ivgesintertem Ferrit« verwendet wird. Nachstehend wird das übliche Verfahren zur
Herstellung von Ferritpulver anhand eines speziellen Beispiels erläutert, in dem die Herstellung von
»Bariumferrit« gezeigt wird.
Zuerst werden Eiseni(III)-oxid (Fe2Oj) und Bariumcarbonat
(BaCO3), beide: im festen Zustand, in dem vorbestimmten, gewünschten Molverhältnis der betreffenden
Bestandteile, d. h. in dem gewünschten Molverhältnis von 2 Fe/Ba, miteinander vermischt. Dann wird
die erhaltene Mischung bei einer Temperatur im Bereich von 900 bis 1300° C gebrannt, worauf das
gebrannte Produkt gemahlen wird. Zur Beseitigung der Spannungen, die durch das mechanische Mahlen
verursacht werden, wird das erhaltene Pulver im allgemeinem bei einer Temperatur im Bereich von 800
bis 900GC getempert Das auf diese Weise erhaltene
Ferritpulver steht nun als Rohmaterial für dit
Herstellung von »Kunststoffmagneten« zur Verfügung, Zu den allgemeinen Anforderungen, die an Ferritpulver
gestellt werden, die für die Verwendung in »Kunststoffmagneten« geeignet sind, gehört es, daß die
Teilchen des Ferritpulvers die Form von hexagonalen, flachen Plättchen haben sollen (d. h. die dem Ferritpulver
des hexagonalen Systems innewohnende Form haben sollen), daß die flachen Plättchen möglichst dünn
sein sollen, daß alle Kristalle eine gleichmäßige Größe haben sollen, daß die Teilchengröße innerhalb des
Bereichs von 1,0 bis 1,5 μπι liegen soll und daß die
Teilchengrößenverteilung vorzugsweise möglichst eng sein soIL Die Mischbarkeit mit einem Kunststoffmaterial
hängt in hohem Maße von der Teilchengröße des Ferritpulvers ab, wobei eine mittlere Teilchengröße in
dem Bereich um 1,5 μπι am besten geeignet zu sein
scheint Sowohl in dem Fall, daß die Ferritteilchen in einem zu hohen Maße gröber sind, als ^nch in dem Fall,
daß sie in einem zu hohen Maße feiner sind, als dem vorstehend erwähnten Bereich entspricht, vermindert
sich die maximale Menge des Ferritpulvers, das mit Kunststoffrnaterial vermischt werden kann. Auch vom
Gesichtspunkt einer leichten magnetischen Orientierung beim Hineinbringen in ein magnetisches Feld
sollten die Ferritkristalle vorzugsweise in Form von flachen Plättchen vorliegen, was dadurch erreicht
werden kann, daß man das Kristaiiwachstum vorwiegend
in der Richtung der Α-Achse der Kristalle des hexagonalen Systems ablaufen läßt, was zu Teilchen
führt, die in der Richtung der »leicht magnetisierbaren
Achse« (der C-Achse) dünn sind.
Aus der AT-PS 3 05 663 ist ein Verfahren zur Herstellung; eines Strontiumferrit oder Bariumferrit
enthaltenden Sintermagneten durch Mischen von Strontium- oder Bariumsulfat und Eisenoxid und
Erhitzen der Mischung bekannt, wobei zu der pulverförmigen Mischung eine reaktionsfördernde
Verbindung zur Bildung eine« Strontiumferrit bzw. Bariu aferrit enthaltenden Produkts zugegeben wird.
Diese reaktionsfördernde Verbindung wird so ausgewählt, daß ihr Kation ein durch Auswaschen entfernbares
Sulfat bildet, das sodann aus dem Produkt durch Auswaschein entfernt wird. Nach: der AT-PS 3 05 6b3 ist
die reaktionsfördernde Verbindung eine Verbindung aus der Gruppe Natriumcarbonat, Natriumoxalat,
Natriumnitrat, Kaliumcarbonat und Lithiumcarbonat.
Das aus der AT-PS 3 05 663 bekannte Verfahren gibt keinerlei Hinweis darauf, auf welche Weise die
Kristallform und -größe des Ferrits reguliert werden können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein trockenes Verfahren zur Herstellung von dem hexagonalen System angehörendem
Ferrit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zur Verfugung zu stellen, wobei der
hergestellte Ferrit die vorstehend erwähnten Anforderungen erfüllen, d. h. aus Kristallltcilchen in Form von
hexagonalen, möglichst dünnem, flachen Plättchen bestehen, eine relativ gleichmäßige Teilchengröße und
eine relativ enge Teilchengrößenverteilung haben und für die Herstellung einer Vielzahl von magnetischen,
ferrithaltigen Verbundmaterialien wie Kuststoffmagneten geeignet sein soll.
Diese Aufgabe wird durch das im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Verfahren gelöüt.
Das wesentliche Merkmal des erfinduneseemäßen
Verfahrens besteht darin, daß als Zusatzstoff zwei verschiedene Typen von Verbindungen, d. h. das
X-Agens und das Y-Agens, verwendet werden können, wobei das X-Agens auch allein verwendet werden kann,
während die alleinige Verwendung des Y-Agens nicht vorgesehen ist.
Das erfindungsgemaße Verfahren erlaubt somit die Form, Größe und Dicke der erhaltenen Kristalle zu
regulieren, indem Mengen und Mischungsverhältnis der entsprechenden Zusatzstoffe, wie der Alkalimetallchloride,
-metaborate und -carbonate, verändert werden. Auf diese Weise können verschiedene Gestalten und
Größen der hexagonalen Ferritteilchen erhalten werden, wie dies in den Figuren verdeutlicht ist.
Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil auf, daß durch die spezielle Wahl der
Zusatzstoffe und ihres Molverhältnisses die Kristallform und Größe der Ferritpulverteilchen festgelegt werden
können chfis daß die Brcnnt?r"pTatur speziell
eingestellt werden braucht, wie dies bei den herkömmlichen Verfahren erforderlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von hexagonalen Ferritteilchen, die in
außergewöhnlichem Maße für die Herstellung von »Kunststoffmagneten« geeignet sind, wobei dünne,
plattenförmige Kristallteilchen des hexagonalen Systems bevorzugt sind. Diese plattenförmigen Kristallteilchen
können erhalten werden, wenn das Verhältnis des X-Agens zum Y-Agens im Bereich von etwa
1 : etwa 0,2 bis etwa 0,3 eingehalten wird, wie es etwa in den Beispielen I1 5, 6 und 7 erläutert ist. In allen
Beispielen lagen die Brenntemperaturen zwischen 10000C und 11000C, ohne daß dies einen Einfluß auf die
Größe und die Kristallform des Ferritpulvers hatte.
Das erfindungsgemaße Ve-fahren wird nachstehend anhand einer Ausführungsform, bei der Bariumferrit
hergestellt wird, erläutert.
Relativ feine Teilchen von Eisenoxid (A-Fe2O3),
insbesondere Teilchen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,5 bis 1,0 μπι, wurden als Rohmaterial
eingesetzt und in dem vorbestimmten r4olverhältnis (/i = 2 Fe/Ba = 5,1 bis 5,8) unter Bildung einer
ferritbildenden Rohmaterialmasse mit Bariumcarbonat (BaCO3) vermischt Gleichzeitig wurde ein gemischter
Zusatzstoff, der aus einer Mischung
(a) eines aus einem, zwei oder drei aus KCI, NaCI und LiCI ausgewählten Alkalimetallchiorid(en) bestehenden
X-Agens und
(b) eines aus einem, zwei oder mehr Vertretern der durch die Alkalimetallmetaborate NaBO2, KBO2
und LiBG,: und die Alkalimetallcarbonate Na2CO3,
K2CO3 und Li2CO3 gebildeten Gruppe bestehenden
Y-Agens
bestand, hergestellt, indem man das X-Agens und das
Y-Agens im Verhältnis 1 :0.2 bis 0,3 vermischte. Dann
wurde der auf diese Weise erhaltene, aus dem X-Agens und dem Y-Agens bestehende, gemischte Zusatzstoff in
einer Gesamtmenge, die 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Menge des als Endprodukt erhaltenen Ferritpulvers,
betrug, mit der Eisenoxid enthaltenden, ferritbildenden Rohmaterialmasse vermischt, worauf die auf diese
Weise erhaltene, fertige Mischung gebrannt wurde. Die Brenntemperatur kann in Abhängigkeit von Faktoren
wie dem Verhältnis der Bestandteile und der Menge des einzusetzenden, gemischten Zusatzstoffes variieren.
Das Brennen wird jedoch im allgemeinen bei Temperaturen durchgeführt, die mit einer Geschwindigkeit von
100 bis 300° C/h, vorzugsweise von 120 bis 150°C/h,
steigen, worauf die Mischung 30 min lang oder länger auf Temperaturen von 900 bis 130O0C, vorzugsweise 1 h
lang auf 1000 bis 12000C, gehalten wird. Das Brennen wird bei einer geeignet gewählten oder bei freier
Belüftung in einem offenen Behälter durchgeführt. Die Ferritbildungsreaktion läuft in zufriedenstellender Weise
ab, selbst wenn das Brennen bei Temperaturen im Bereich von 900 bis 11000C, d. h. bei Temperaturen, die
etwa 10O0C unter der bei der üblichen Festphasen-Brennreaktion
angewandten Brenntemperatur liegen, durchgeführt wird. Die als Zusatzstoffe eingesetzten
Alkalimetallsal/e leisten nur einen Beitrag zur Beschleunigung
der /wischen Bariumoxid und Eisenoxid ablaufenden Ferritbildungsreaktion, beeinflussen die
tatsächliche Struktur des erhaltenen Ferrits nicht und existieren außerhalb des Kristallsystemi aller Ferritteilchen.
Sie können außerdem, da sie alle wasserlöslich sind, im Zerkleinerungsschritt vollständig entfernt
werden, wenn dieser in einem nassen Verfahren erfolgt. Wenn die Zerkleinerung durch ein trockenes Verfahren
durchgeführt wird, können die Alkalimetallsal/e einfach dadurch vollständig entfernt werden, daß man das
zerkleinerte Produkt ein- oder zweimal mit Wasser wäscht. Die Teilchengröße des auf diese Weise
erhaltenen Ferritpulvers kann im Unterschied zu dem durch das übliche trockene Verfahren hergestellten
Ferritprodukt, bei dem im allgemeinen ein mechanische·; Pulverisieren erforderlich ist, einfach durch die
Zerkleinerung auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Bei dem üblichen trockenen Verfahren wird das
gebrannte Produkt zur Erzielung einer mittleren Teilchengröße von etwa 1 μηι mechanisch pulverisiert.
Während dieses Pulverisierschrittes werden die Teilchen durch Stöße verformt, was dazu führt, daß die
Koerzitivkraft (iHc), eine der wichtigen magnetischen
Eigenschaften des Ferrits, in bedeutendem MaPe geschwächt wird. Zur Beseitigung der Verformung und
zur Wiederherstellung der gewünschten Koerzitivkraft (//-/ι) war es daher bei dem üblichen trockenen
Verfahren unbedingt notwendig, das pulverisierte Produkt bei einer Temperatur im Bereich von 800 bis
9000C zu tempern. Im Gegensatz dazu ist beim erfindungsgemäßen Verfahren trotz des nachteiligen
Effekts der durch die Zerkleinerungsbehandlung hervorgerufenen Verformung kein Tempern des zerkleinerten
Produkts zur Wiederherstellung der Koerzitivkraft erforderlich. Es ist jedoch erwünscht, wenn auch
nicht notwendig, das bei der Zerkleinerung des gebrannten Ferrits erhaltene Produkt in geringfügigem
Maße zu tempern, um nachteilige Veränderungen, die als Ergebnis der Zerkleinerungsbehandlung auf den
Kristalloberflächen auftreten, zu modifizieren und dadurch die Mischbarkeit des Ferrits mit anderen, als
Mischungspartner dienenden Materialien zu verbessern, i
Zu diesem Zweck kann eine Temperung bei Temperatu- ·■ ren durchgeführt werden, die etwa 100° C unter der bei g
dem üblichen trockenen Verfahren zur Herstellung von ' Ferrit im allgemeinen angewandten Temperungstempe- j
ratur liegen. Das auf diese Weise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene, dem hexagonalen System
angehörende Ferritpulver hat eine Kristallform, die sich von der Kristallform des nach dem üblichen %
trockenen Verfahren hergestellten Ferritpulvers stark ; unterscheidet
Bei dem üblichen trockenen Verfahren hängt die j Kristallform des erhaltenen Ferrits im allgemeinen in g
hohem Maße von der Brenntemperatur ab. Im : :
Gegensatz dazu ist es beim erfindungsgemäßen s
Verfahren möglich, die Kristallform des erhaltenen, dem hexagonalen System angehörenden Ferrits zu verändern, indem man das Verhältnis des einen, aus
Alkalimetallchloriden ausgewählten Bestandteils des gemischten Zusatzstoffes zu dem anderen, aus Alkalimetallmetaboraten und/oder Alkalimetallcarbonate!!
ausgewählten Bestandteil verändert. Beispielsweise kann in einem Fall eine abgerundete Kristallform
vorliegen, während in einem anderen Fall eine plättchenförmige Kristallform erhalten werden kann,
die sich daraus ergibt, daß man die Kristalle vorzugsweise in der Richtung der Α-Achse (d. h. in der
zu der leicht magnetisierbaren Achse senkrechten Richtung) wachsen läßt.
Ein Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Kristallform lei'ht auf die
gewünschte Verwendung des erhaltenen Ferritpulvers abgestimmt werden kann. Zum Beispiel wird geeigneterweise ein Ferritpulver verwendet, das hergestellt
worden ist, indem man die Kristalle sowohl in der Richtung der Α-Achse als auch in der Richtung der
C-Achse in gleichem Ausmaß wachsen gelassen hat, aus Teilchen in Form von abgerundeten Sechsecken besteht
und eine enge Teilchengrößenverteilung hat, wenn der Ferrit in einem ein Harz als Bindemittel enthaltenden,
ferrithaltigen Verbundstoff verwendet werden soll und aus diesem ferrithaltigen Verbundstoff durch Beschichten einer Folie aus einem Trägermaterial ein Produkt
wie eine Magnetspeicherkarte bzw. eine Karte für die magnetische Aufzeichnung hergestellt werden soll.
Wenn der Ferrit als Rohmaterial für die Herstellung eines Verbundmagneten aus Kunststoff und Ferrit
eingesetzt werden soll, wird geeigneterweise ein aus Teilchen in der Kristallform von hexagonalen, flachen
Plättchen bestehendes Ferritpulver verwendet, dem die Eigenschaft innewohnt, daß es für die Anwendung bei
der Walzformung, dem Spritzgußverfahren und der Formung in einem magnetischen Feld geeignet ist.
Demnach können beim erfindungsgemäßen Verfahren je nach Belieben Ferritteilchen mit der für die jeweilige
Verwendung am besten geeigneten Kristallform erhalten werden. Nachstehend werden die Ausführung und
die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert. Wie schon vorstehend erläutert wurde,
besteht das allgemeine Verfahren zur Herstellung von dem hexagonalen System angehörendem Ferrit (die
nachstehende Erläuterung bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von Bariumferrit, die eines der typischen
Beispiele darstellt) aus einem Schritt, bei dem K-Fe2Oj
und BaCOj auf der Grundlage eines vorbestimmten Molverhältnisses vermischt werden, und aus einem
Brennen der erhaltenen Mischung bei Temperaturen im Bereich von 1000 bis 13500C, wodurch Ferrit gebildet
wird. Das Ausmaß des Kristallwachstums des dem
hexagonalen System angehörenden Ferrits, das in dem Schritt des Brennens erzielt wird, ist einer der wichtigen
Faktoren, die die charakteristischen Eigenschaften des als Endprodukt erhaltenen Ferrits bestimmen. Es ist oft
versucht worden, die magnetischen Eigenschaften des Ferrits durch Zugabe einer kleinen Menge eines aus
beispielsweise SiO* B12O3 und PbO ausgewählten
Zusatzstoffes zu der ferritbildenden Rohmaterialmasse beim Schritt des Brennens zu verbessern. Anscheinend
sind jedoch hinsichtlich der Beziehung zwischen den als Zusatzstoff eingesetzten Verbindungen und dem Ausmaß des Kristallwachstums keine sorgfältigen Untersuchungen durchgeführt worden. Unter Berücksichtigung
dieses Punktes sind erfindungsgemäß verschiedene
Versuche durchgeführt worden, um zu untersuchen,
durch welches Verfahren ein Ferritpulver erhalten wird, das bei der Verwendung zum Vermischen mit einem
harzartigen Material hervorragende magnetische Eigenschaften, eine sehr gute Mischbarkeit und
ausgezeichnete Orientierungseigenschaften hat. Im einzelnen gehört es zu den typischen Erfordernissen für
die Erzielung eines für die Verwendung in einem ferrithaltigen Verbundstoff geeigneten Ferritpiilvers
mit hoher Gebrauchsleistung,
(1) daß das Ferritpulver selbst eine hohe Koerzitivkraft (,He) hat,
(2) daß die Menge des Ferritpulvers, das mit einem als anderer Bestandteil dienenden Material wie einem
(3) daß die natürlichen Orientierungseigenschaften im Schritt der Walzformung oder einem ähnlichen
Schritt gut sind und
(4) daß das Ferritpulver in einer bestimmten, feststehenden Richtung leicht orientiert werden kann,
wenn es in einem magnetischen Feld orientiert werden soll.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden das X-Agens und das Y-Agens gleichzeitig in einem
variablen Mischungsverhältnis eingesetzt, um Ferritpulver zu erhalten, die die vorstehend erwähnten
Erfordernisse erfüllen können. Es wurde bestätigt, daß dieses Verfahren hinsichtlich der Erzielung von
Ferritteilchen mit einer idealen Kristallform außeror
dentlich effektiv ist. Das X-Agens kann zur Beschleuni
gung des Kristallwachstums in der Richtung der C-Achse dienen, und wenn es in einer geeigneten Menge
eingesetzt wird, schreitet das Kristallwachstum allmählich sowohl in der Richtung der Α-Achse als auch in der
j5 Richtung der C-Achse fort, was dazu führt, daß
Ferritteilchen mit hexagonaler, abgerundeter Gestalt und einer engen Teilchengrößenverteilung erhalten
werden können. Andererseits können die als Y-Agens eingesetzten Alkalimetallmetaborate oder -carbonate
das Kristallwachstum in der Richtung der Α-Achse in bedeutendem Maße beschleunigen. Die Verwendung
einer zu großen Menge der Zusatzstoffe führt daher zu einem Ferritpulver, das aus einer Mischung von großen
Teilchen besteht. Es ist demnach möglich, die Größe und
Dicke der erhaltenen Ferritkristalle zu regulieren,
indem man die Mengen und das Mischungsverhältnis der entsprechenden, im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten Zusatzstoffe verändert Die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachstehend an
hand einer bevorzugten Ausführungsform, bei der für
die Herstellung eines dem hexagcnsicr« System
engehörenden Ferrits mit der Formel BaO · η Fe2Os
(/7=5.6) als X-Agens KCI und als Y-Agens NaBO2
gewählt wird, näher erläutert
Als Rohmaterialien wurden a-FejO3 und BaCO*
beide in fester Form, so miteinander vermischt, daß das Molverhältnis (= 2 Fe/Ba) 5,6 betrug. Zu der erhaltenen
Rohmaterialmasse wurden KCI und NaBO2 hinzugegeben, und zwar beide in fester Form oder in Form einer
wäßrigen Lösung davon. KCI und NaBO2 wurden in einer Menge von 8 bzw. 2 Gew.-% hinzugegeben. Nach
dem vollständigen Vermischen dieser Bestandteile wurde die erhaltene, pulverförmige, fertige Mischung
selbst sofort in einen elektrischen Muffelofen hineinge
bracht oder bei einer alternativen Ausführungsform
unter Bildung von Pellets mit einem Durchmesser von 5 bis 7 mm pelletisiert, worauf die Pellets getrocknet und
in den elektrischen Muffelofen hineingebracht wurden.
Die pulverförmige Mischung oder die Pellets wurden in dem Muffelofen 1 h lang bei 1050 oder 11000C gebrannt.
Das gebrannte Produkt hatte das Aussehen von Kristallteilchen mit einer deutlichen Kristallform. Das
Produkt wurde 30 min lang einer Zerkleinerungsbehandlung unter Anwendung einer Kugelmühle für
Trockenmahlur.g unterzogen, mit Wasser gewaschen und anschließend getrocknet. Fig. 5 zeigt eine elektronenmikroskopische
Abbilddung des auf diese Weise erhaltenen Bariumferritpulvers.
Die beigefügten Figuren werden nachstehend kurz erläutert.
F i g. 1 ist eine elektronenmikroskopische Abbildung des durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten,
aus deutlich geformten, plättchenförmigen Kristallteilchen des hexagonalen Systems bestehenden Ferritpulvers;
F i g. 2 ist eine elektronenmikroskopische Abbildung eines durch das erfindungsgemäße Verfahien hergesicnicn,
aus abgerundeten N.r;sis!!tc;!cncn bestehenden
Ferritpulvers;
F i g. 3 ist eine elektronenmikroskopische Abbildung eines durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten
Ferritpulvers, das aus Kristallteilchen mit einem Anteil von Teilchen besteht, die ein abnormales
Kristallwachstum zeigen.
Wie aus der Photographic von F i g. 1 hervorgeht, besteht das als Endprodukt erhaltene Ferritpulver aus
flachen, plättchenförmigen Teilchen mit der deutlichen Kristallform eines dem hexagonalen System angehörenden
Ferrits. Als das vorstehend erwähnte Verfahren mit dem Unterschied wiederholt wurde, daß zu der
Rohmaterialmasse nur NaBOj in einer Menge von 5
Gew.-% hinzugegeben wurde, wurde die Bildung von groben Körnchen in bedeutendem Maße beschleunigt
und ein abnormales Kristallwachstum beobachtet. Als Ergebnis verschlechterten bzw. verminderten sich die
magnetischen Eigenschaften, insbesondere die Koerzitivkraft (/Wc), des als Endprodukt erhaltenen Ferrits in
einem hohen Ausmaß. Die elektronenmikroskopische Abbildung des Ferritpulvers mit dem abnormalen
Kristallwachstum wird in F i g. 3 gezeigt. Als das gleiche Verfahren mit dem Unterschied wiederholt wurde, daß
nur KCl in einer Menge von 8 Gew.-% hinzugegeben wurde, war die Geschwindigkeit des Kristallwachstums
niedrig, wie schon vorstehend erläutert wurde. Die elektronenmikroskopische Abbildung dieser Kristallform
wird in F i g. 2 gezeigt. Die Geschwindigkeit des Kristallwachstums war in diesem Fall geringer als bei
der Durchführung des gleichen Verfahrens ohne Zusatzstoffe. Die erhaltenen Kristallteilchen waren
rundlich bzw. abgerundet, wie aus F i g. 2 hervorgeht. Es ist demnach möglich, die Kristallform des erhaltenen,
dem hexagonalen System angehörenden Ferrits zu regulieren, indem man das Mischungsverhältnis oder
den Kombinationspartner der als X-Agens bzw. Y-Agens eingesetzten Alkalimetallchloride bzw. -metaborate
verändert Wenn nur das X-Agens hinzugegeben wird, kann das Kristallwachstum des Ferrits durch eine
Erhöhung der hinzugegebenen Menge oder der Brenntemperatur nicht sehr beschleunigt werden, und
die Kristallteilchen neigen dazu, eine immer abgerundetere Gestalt zu bekommen. Andererseits ist die
Geschwindigkeit des Kristallwachstums sehr hoch, wenn nur das als Y-Agens eingesetzte Alkalimetallmetaborat
oder -carbonat hinzugegeben wird, selbst wenn das Brennen bei der gleichen Temperatur durchgeführt
wird wie in dem Fall, bei dem nur das X-Agens hinzugegeben wurde. Beispielsweise wird die Bildung
von groben Kristallteilchen beschleunigt, wenn NaBO2
in einer Menge von mindestens 2 Gew.-%, bezogen auf die Menge des erhaltenen Ferrits, hinzugegeben wird.
Wie aus der vorstehenden Erläuterung hervorgeht, ist es nicht möglich, das ideale Endprodukt in Form von dem
hexagonalen System angehörenden Ferritteilchen mit ausgezeichneten magnetischen Eigenschaften zu erhalten,
wenn nur einer der zwei Typen von Zusatzstoffen
ίο hinzugegeben wird. Wenn eine Kombination dieser
zwei Typen von Zusatzstoffen in einem geeigneten Mischungsverhältnis und in einer geeigneten Menge
hinzugegeben wird, können jedoch in selektiver Weise Ferritteilchen mit der gewünschten Kristallform erhalten
werden. In den Fällen, bei denen KCI als X-Agens und NaBO2 als Y-Agens gewählt werden, ist die
Kombination von KCl und NaBOj in einem Mischunpsverhältnis von 1 : 0,2 bis 0.3 am geeignetsten, um ein dem
hexagonalen System angehörendes Ferritpulver mit der beste" Ei^nu"" für die Verwendung b!s R.ohni?*t?ri?.! ?ur
Herstellung eines Kunststoff-Ferrit-Verbundmagneten zu erzeugen.
Wenn die Menge des Y-Agens den vorstehend erwähnten Bereich überschreitet, läuft das Kristallwachstum
in der Richtung der Α-Achse mit einer abnorm hohen Geschwindigkeit ab und verschlechtern
bzw. vermindern sich die magnetischen Eigenschaften des erhaltenen Ferrits, insbesondere dessen Koerzitivkraft
(ι Hc), in einem beträchtlichen Ausmaß. Wenn die Menge des Y-Agens unterhalb des erwähnten Bereichs
liegt, werden keine bedeutenden Veränderungen beobachtet. Wenn nur das X-Agens hinzugegeben wird, ist es
unabhängig von der Menge des hinzugegebenen X-Agens nicht möglich, Ferritteilchen mit der idealen
Kristallform von hexagonalen, dünnen und flachen Plättchen zu erhalten. Die Gesamtmenge des X- und des
Y-Agens beträgt vorzugsweise etwa 10 Gew.-%, bezogen auf die Menge des hergestellte.: Ferrits. Wenn
diese Gesamtmenge unter 5 Gew.-% liegt, ist das Kristallwachstum in der Richtung der A- und der
C-Achse, insbesondere in der Richtung der A-Achse, gering, und es ist schwierig, Ferritteilchen mit der
gewünschten hexagonalen, dünnen, plättchenförmigen Kristallform zu erhalten. Wenn diese Gesamtmenge
über 20 Gew.-% liegt, besteht die Möglichkeit, daß die Ziegel des Brennofens beschädigt bzw. angegriffen
werden. Es trifft zwar zu, daß sich die Alkalimetallchloride und die Alkaiimetallmetaborate zusammen bei den
für die Bildung von Ferrit erforderlichen Temperaturen
so nicht zersetzen, jedoch tritt eine solche Zersetzung ein, wenn jede dieser Verbindungen einzeln in den Ofen
hineingebracht wird, da in den Fällen, bei denen andere oxidische Materialien koexistieren, die Möglichkeit
besteht, daß als Ergebnis der gegenseitigen Reaktion mit solchen Materialien sekundäre Zersetzungserscheinungen
verursacht werden. Von diesem Gesichtspunkt aus sollten die Zusatzstoffe in einer nicht zu großen
Menge eingesetzt werden. Die maximale Gesamtmenge der zwei Typen von Zusatzstoffen sollte daher auf 20
Gew.-% begrenzt werden. Zur Begrenzung der maximalen Menge des leicht zersetzlichen Y-Agens auf
5 Gew.-% ist es nämlich notwendig, die maximale Gesamtmenge des X- und des Y-Agens auf 20 Gew.-%
zu beschränken. Auch vom Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit
und der Erhaltung der Einrichtungen ist es um so besser, je geringer die Mengen der eingesetzten
Zusatzstoffe sind.
Die nicht in den Ausführungsbeispielen gezeigten
Die nicht in den Ausführungsbeispielen gezeigten
Vertreter der erfindungsgemäß als X-Agens bzw. Y-Agens definierten Alkalimetnilchloride, -metaborate
und -carbonate sind genauso effektiv wie die in den Ausführut^sbeispielen als X-Agens bzw. Y-Agens
eingesetzten Alkalirnetallsalze. Es wurde auch bestätigt, daß die einzusetzenden Mengen dieser nicht gjzcigten
Alkalimetallchloride, -metaborate und -carbonate im wesentlichen die gleichen Mengen wie bei den in den
Ausführungsbeispielen gezeigten Alkalimetallchloride, ■metaborate und -carbonate sind. Wie schon erwähnt
wurde, variiert die Brenntemperatur in Abhängigkeit von dem Verhältnis der Bestandteile und von den Typen
und Mengen der im Einzelfall eingesetzten Zusatzstoffe. Es ist daher schwierig, einen Bereich für die
Brenntemperatur anzugeben. Die Geschwindigkeit, mit der die Temperatur erhöht wird, sollte jedoch möglichst
gering sein, um die idealste Kristallform des dem hexagonalen System angehörenden Ferrits zu erzieien.
Das Brennen wird vorzugsweise mit einer Temperatiirerhöhiingsgeschwindigkeit
von 120 bis 150°C/h durchgeführt, wobei die Temperatur so lange erhöht
wird, bis sie .5ie im Bereich von 1000 bis 11000C liegende
Brenntemperatur erreicht hat, die 1 h lang aufrechterhalten wird. Das auf diese Weise erhaltene, dem
hexagonalen System angehörende Ferritpulver hat eine Sättigungsmagnetisiierung (os) von 50 bis 70 elektromagnetischen
Einheiten/g. Unter Verwendung dieses Ferritpulvers als Rohmaterial in Verbindung mit einem
thermoplastischen Harz wurde ein Kunststoff-Ferrit-Verbundmagnet hergestellt. Das Ferritpulver wurde in
einem Anteil von 85 bis 90 Gew.-°/o eingesetzt. Im einzelnen wurde als. thermoplastischer Harzbestandteil
chlorsulfoniertes Polyäthylen (Handelsbezeichnung: »Hiparon 40«. Du Pont), ein chloriertes Polyäthylen mit
einem guten Fließvermögen und einer guten Beständigkeit gegenüber der thermischen Zersetzung, eingesetzt
und mit dem Ferritpulver vermischt, wobei eine Mischung erhalten wurde, in der der Anteil des
Ferritpulvers 85 bis 90 Gew.-% betrug. Dann wurde die Mischung bei 900C mittels einer für Kautschuke und
Harze vorgesehenen Druckwalze (Walzendurchmesser: 76,2 mm; Walzenbreite: 152.4 mm) unter Bildung eines
Walzfells geformt. Das Walzfell wurde in Stücke mit einem Querschnitt von 40 mm χ 40 mm geschnitten, und
die erhaltenen Stücke wurden in einen Metallrahmen hineingeschichtet, wobei dieser gefüllt wurde. Dann
wurden die aufgeschichteten Stücke bei einer Heißpreßtemperatur von 120°C und einem Kompressionsddruck
von 196 bar unter Bildung eines Formkörpers mit einer
Dicke von 10 bis 15 mm formgepreßt. Die laminierten Oberflächen des erhaltenen Formkörpers zeigten eine
gleichmäßige Struktur, die durch das Verschmelzen bzw. Zusammenfließen des erweichten, thermoplastischen
Harzes hervorgerufen worden war. Auf diese Weise wurde ein »Kunststoffmagnet« erhalten, in dem
die Teilchen des Ferritpulvers in der zu der Kompressionsrichtung senkrechten Richtung, nämlich in der
Richtung des Walzens, gut orientiert waren.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
In den nachstehenden Beispielen wird eine Vielzahl
von gebrannten Ferritpulvern mit von den verschiedenen Kombinationen der betreffenden X- und Y-Agenzien
abhängenden Gebrauchseigenschaften erläutert Diese Beispiele dienen nur zur Erläuterung einiger
repräsentativer Beispiele für das Mischungsverhältnis des X- und des Y-Agens und den Anteil der Mischung
aus X- und Y-Agens in bezug auf das Gesamtgewicht des als Endprodukt erhaltenen Ferrits. Selbstverständlich
müssen das Mischungsverhältnis und der vorstehend erwähnte Antu! des peitschten Zusatzstoffs, der
·> im Einzs:iiall für die Herstellung von Ferrit durch
Bie;i ien eingesetzt wird, je nsich den charakteristischen
Eigenschaften des herzustellenden Ferritpuivers verändert werden.
Unter dem in den Beispielen angegebenen Orientierungsgrad ist das Verhältnis des Wertes Br(V) demagnetischen
Eigenschaften, die in der zu der Ausübungsrichtung des Konpressionsdruckes auf den
Formkörper beim Formpressen parallelen Richtung (nämlich in der Richtung der C-Achse des durch das
Walzen orientierten Ferritpulvers) gemessen worden sind, zu der Summe aus Sr(I) und dem Wert Sr(II) der
magnetischen Eigenschaften, die in der zu der Ausübungsrichtung des Kornpressionsdruckes senkrechten
Richtung gemessen worden sind, zu verstehen (Angaben in %).
Orientierungsgrad (%) =
Br(I)
Br(I) + Br(U)
Die Mengen der entsprechenden, als Bestandteile einzusetzenden Rohmaterialien, Eisen(III)-oxid und
Bariumcarbonat, die notwendig sind, um eine fertige Mischung zu erhalten, bei der das Molverhältnis der
Hauptbestandteile (Fe2O3ZBaO) gleich 5,8 ist, wurden
berechnet, wobei auch die Reinheit der Rohmaterialien berücksichtigt wurde. Auf der Grundlage dieser
Berechnung wurden 155,64 g Fe2O3 und 33,41 g BaCO3
abgewogen und miteinander "ermischt. Dann wurde auf der Grundlage der daraus erhältlichen Menge von
BaO · 5,8 Fe2O3 die Kaliumer loridmenge, die 8 Gew.-%
des BaO · 5,8 Fe2O3 entsprach, und die Natriummetaboratmenge,
die 2 Gew.-% des IJaO · 5,8 Fe2O3 entsprach,
berechnet. Dann wurden unter Berücksichtigung der Reinheit der entsprechenden Bestandteile 16,16 g KCl
und 8,47 g NaBO2 · 4 H2O tatsächlich abgewogen und
zu der Rohmaterialmasse aus Fe2O3 und BaCO3
hinzugegeben. Die erhaltene fertige Mischung wurde etwa 1 h lang in einer Kugelmühle für Trocken.nahlung
gut vermisch· und dann 1 h lang in einen elektrischen Muffelofen mit freier Belüftung bei 1050° C gebrannt.
Ein Anteil von 202 g des gebrannten Produkts wurde als Probe entnommen und mit W asser vermischt, wobei ein
so Schlamm mit einer Feststolfkonzentration von etwa 50% erhalten wurde. Der Schlamm wurde in die gleiche
Kugelmühle hineingefüllt, wie sie für das Mischen eingesetzt wurde, und etwa 30 min lang einer Behandlung
durch ein nasses Zerkleinerungsverfahren unterzogen. Die Probe bestand nach dieser Behandlung aus
Teilchen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 13Rm.
Die nicht umgesetzten Anteile der Zusatzstoffe, die in
dem gebrannten Produkt verbleiben, können aus dem Ferrit vollständig entfernt werden, indem man den
Schlamm nach dem nassen Zerkleinerungsverfahren entwässert Die Teilchen des auf diese Weise erhaltenen,
dem hexagonalen System angehörenden Ferritpulvers haben eine sehr deutliche Klristallform in Gesalt von
hexagonalen, dünnen, flachen Plättchen, die sich aus einem überwiegenden Kristailwachstum in der Richtung
der Α-Achse ergibt F i g. 1 zeigt eine elektronenmikroskopische Abbildung dieser Teilchen. Diese Teilchen des
Ferritpulvers vom hexagonalen System weisen fast keine Spannungen auf, weil sie nur durch das sehr milde
nasse Zerkleinerungsverfahren in der Kugelmühle behandelt worden sind und nicht durch eine heftige
Berührungsstöße ausübende Vorrichtung wie beispielsweise eine Vibralxms-Kugelmühle mechanisch gemahlen bzw. zerkleinert worden sind Demnach ist es beim
erfindungsgemäßen Verfahren nicht notwendig, eine
zusätzliche femperungsbehandlung mit dem Ziel der Wiederherstellung der Koerzitivkraft (iHc) durchzuführen. Die durch das erfindungsgemäBe Verfahren
10
hergestellten Ferritteilchen haben eine für die Verwendung als Rohmaterial zur Herstellung eines Kunststoff-Ferrit-Verbundmagneten ideale Kristallform. Die Sättigungsmagnetjsierung (as) des auf diese Weise erhaltenen Bariumferritpulvers betrug 69 elektromagnetische
Einheiten/g. Die magnetischen Eigenschaften des unter Verwendung dieses Ferritpulvers als Rohmaterial in
Verbindung mit einem thermoplastischen Harz hergestellten Kunststoff-Ferrit-Verbundmagneten, bei dem
der Anteil des Ferritpulvers 88% betrug, werden nachstehend gezeigt
Bi-(G)
S"C(Oe) /"C(Oe)
(BH)max
(M G Oe)
Orientie-
rungs-
grad
erfindungsgemäßen
2410
2730
1,71
81.3
Zum Vergleich wurde in der gleichen Weise wie vorstehend erwähnt ein ähnlicher Kunststoff-Ferrit-Verbundmagnet hergestellt, jedoch wurde anstelle des
durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten
Ferritpulvers ein durch das übliche trockene Verfahren
hergestelltes Ferritpulver eingesetzt Die magnetischen Eigenschaften dieses Kunststoff-Ferrit-Verbundmagneten werden nachstehend gezeigt
Br(G)
B" ς (Oe) /"C(Oe)
Orientierungsgrad
Als Produkt des
bekannten VeTfahrens
erhaltenes Ferritpulver
2160
2460
1,09
67,5
Wie aus dem vorstehenden Vergleich hervorgeht, zeigte der unter Verwendung des durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Ferritpulvers erzeugte
Kunststoffmagnet einen hohen Orientierungsgrad von mehr als 80%, obwohl dieser Kunststoffmagnet unter
der Bedingung einer natürlichen Orientierung im Formungsverfahren hergestellt worden war, statt daß
eine erzwungene Orientierung wie beispielsweise durch Formung in einem magnetischen Feld durchgeführt
wurde. Dies liegt daran, daß die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Ferritteilchen eine
deutliche Kristallform in Gestalt von hexagonalen, flachen Plättchen haben, was durch die in F i g. 1
gezeigte, elektronenmikroskopische Abbildung bewiesen wird. Hexagonale, flache Plättchen sind die
geeignete Gestalt, wenn die Erzielung einer Anisotropie beabsichtigt ist Das durch das erfindungsgemäße
Verfahren hergestellte Ferritpulver wird für die Herstellung eines Kunststoff-Ferrit-Verbundmagneten
als sehr geeignetes Material angesehen.
Die Mengen der entsprechenden, als Bestandteile einzusetzenden Rohmaterialien, Eisen(IlI)-oxid und
Bariumcarbonat, die notwendig sind, um eine fertige Mischung zu erhalten, bei der das Molverhältnis der
Hauptbestandteile (FejOj/BaO) gleich 5,6 ist, wurden
berechnet, wobei auch die Reinheit der entsprechenden Rohmaterialien berücksichtigt wurde. Dann wurden als
notwendige Mengen 158,98 g A-Fe2O3 und 35,19 g
wurden, auf das Gewicht der BaO · 5,6 Fe^ entsprechenden Bestandteile bezogen, 8 Gew.-% (tatsächlich
16,16 g) Kaliumchlorid (KCI) zu der Rohmaterialmasse
aus iX-Fe^j und BaCXb hinzugegeben. Die fertige
Mischung wurde etwa 1 h lang in einer Kugelmühle für
Trockenmahlung gut vermischt. Dann wurde die
erhaltene Mischung in einen elektrischen Muffelofen mit freier Belüftung hineingebracht und 1 h lang bei
11000C gebrannt. Ein Anteil von 200 g des gebrannten
Produkts wurde als Probe entnommen, worauf die
Probe in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 behandelt
wurde, wobei die Schritte der Behandlung durch ein nasses Zerkleinerungsverfahren und durch ein Filtrieren
zur Entwässerung eingeschlossen waren. Nach allen diesen Behandlungen hatten die Teilchen des erhaltenen
Ferritpulvers eine mittlere Teilchengröße von 13 μηι.
Die auf diese Weise erhaltenen Teilchen des dem hexagonalen System angehörenden Ferritpulvers hatten eine abgerundete Kristallform, wie sie durch die
elektronenmikroskopische Abbildung von F i g. 2 ge
zeigt wird. Bei dieser Kristallform war das Ausmaß des
Kristallwachstums in der Richtung der Α-Achse und der C-Achse fast gleich. Dieser Bariumferrit hatte eine
Sättigungsmagnetisierung (σ,) von 57 elektromagnetischen Einheiten/g. Unter Verwendung dieses Ferritpul-
vers wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 ein Kunststoff-Ferrit-Verbundmagnet hergestellt, der das
Ferritpulver in einem Anteil von 88 Gew.-% enthielt Die magnetischen Eigenschaften dieses Kunststoffma-
gneten werden nachstehend gezeigt Das dem hexagonalen System angehörende Ferritpulver mit einer
solchen Kristallform eignet sich als magnetisches Pulver zum Auftragen auf verschiedene Typen von Folien
zwecks Herstellung eines Materials wie einer magnetischen Aufzeichnungskarte.
rungsgrad
1880
2300
1,07
71,0
Die Mengen der entsprechenden Rohmaterialien, die
notwendig sind, um eine fertige Mischung herzustellen, bei der das Molverhältnis der Hauptbestandteile (n —
Fe2O3ZBaO) gleich 5,8 ist, wurden berechnet, wobei auch
die Reinheit der Rohmaterialien berücksichtigt wurde. Dann wurden als notwendige Mengen 1643 g Ot-Fe2O3
und 35,27 g BaCQ; abgewogen und vermischt. Dann
wurden, bezogen auf die Menge der BaO · 5,8 Fe2O3
entsprechenden Hauptbestandteile, 5 Gew.-% Natriummetaborat (tatsächlich 21,16g NaBO2 · 4 H2O) abgewogen und zu der Rohmaterialmasse aus <%-Fe2O3 und
BaCOs hinzugegeben. Die fertige Mischung wurde etwa
1 h lang in einer Kugelmühle für Trockenmahlung gut gemischt, worauf die erhaltene Mischung 1 h lang in
einem elektrischen Muffelofen mit freier Belüftung bei 10500C gebrannt wurde. Etwa 200 g des gebrannten
Produkts wurden wie in den Beispielen 1 und 2 behandelt, wobei man als Endprodukt ein Bariumferritpulver mit einer mittleren Teilchengröße von 2,4 μιη
erhielt. Dieses Ferritpulver hatte eine Kristallform, wie sie durch die elektronenmikroskopische Abbildung von
F i g. 3 gezeigt wird. Wie aus der Figur ersichtlich ist,
hatten die Teilchen des auf diese Weise erhaltenen Ferritpulvers vom hexagonalen System eine sehr grobe
Gestalt, was auf einem abnormalen Kristallwachstum in der Richtung der A- und der C-Achse beruht. Wie man
in diesem Beispiel sieht, führt die Zugabe von nur einem basischen Flußmittel zur Herstellung von sehr groben
Ferritteilchen, und die Koerzitivkraft (iHc) des Ferrits
ist in hohem Maße vermindert. Die magnetischen Eigenschaften eines aus diesem Ferritpulver in der
gleichen Weise wie in Beispiel 1 hergestellten Kunststoff-Ferrit-Verbundmagneten werden nachstehend gezeigt. Das als Rohmaterial eingesetzte Ferritpulver hatte eine Sättigungsmagnetisierung (σ,) von 53,6
elektromagnetischen Einheiten/g, und der Anteil des Ferritpul'/ers in dem erhaltenen Kunststoffmagneten
betrug 88 Gew.-%.
Br(G)
BHC (Oc) /"C(Oe) (BH)m
Orienlierungsgrad
1630
2010
0,93
67.0
Die Mengen der entsprechenden Rohmaterialien, Eisen(lll)-oxid und Bariumcarbonat, die notwendig sind,
um eine fertige Mischung zu erhalten, bei der das MolverhäJtnis der Hauptbestandteile (Fe2Q3ZBaO)
gleich 5,8 ist, wurden berechnet, wobei auch die Reinheit
der entsprechenden Rohmaterialien berücksichtigt
-, wurde. Dann wurden als notwendige Mengen 155,64 g
A-Fe2O3 und 33,41 g BaCO3 abgewogen und vermischt
Dann wurden, bezogen auf das Gewicht der BaO · 53 Fe2O3 entsprechenden Bestandteile, 5
Gew--% Kaliumchlorid (tatsächlich 10,10 g KCl) und 5
in Gew.-% Natriummetaborat (tatsächlich 21,16 g
NaBO2 · 4 H2O) zu der Rohmaterialmasse aus A-Fe2O3
und BaCO3 hinzugegeben. Die fertige Mischung wurde
etwa 1 h lang in einer Kugelmühle vom trockenen Typ gut vermischt und dann in einem elektrischen
π Muffelofen mit freier Belüftung 1 h lang bei 10500C
gebrannt Ein Anteil von etwa 200 g des gebrannten Produkts wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1
zerkleinert, wobei Bariumferritteilchen mit eintr mittleren Teilchengröße von 1.8 μιη erhalten wurden. Die
.·" Beobachtung mit einem Elektronenmikroskop ergab,
daß jedes Teilchen eine relativ deutliche, klare Gestalt hatte und daß das Kristallwachstum in der Dickenrichtung (in Richtung der C-Achse) bemerkenswert war. Die
auf diese Weise erhaltenen Kristallteilcben des hexago-
r. nalen Systems waren etwa doppelt so dick wie die in
Beispiel 1 erhaltenen Teilchen, was auf das überwiegende Kristallwachstum in dieser Richtung zurückzuführen
ist Unter Verwendung dieses Ferritpulvers als Rohmaterial wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 ein
«ι Kunststoff-Ferrit-Verbundmagnet hergestellt Der als
Rohmaterial eingesetzte Bariumferrit hatte eine Sättigungsmagnetisierung (σ,) von 64,5 elektromagnetischen
Einheiten/g, und sein Anteil in dem Verbundmagneten betrug 88 Gew.-%. Die magnetischen Eigenschaften des
r. erhaltenen Verbundmagneten werden nachstehend gezeigt
Orientierungsgrad
2290
1970
2510
1,24
78,3
Die Mengen der entsprechenden Rohmaterialien, die
notwendig sind, um eine fertige Mischung zu erhalten,
■■" bei der das Molverhältnis der Hauptbes ;ndteile (n =
Fe2Oj/BaO) gleich 5,8 ist, wurden berechnet, wobei auch
die Reinheit der Rohmaterialien berücksichtigt wurde. Dann wurden als notwendige Mengen 155,64 g (X-Fe2Os
und 33,41 g BaCO3 abgewogen und vermischt. Dann > wurden, bezogen auf die Menge des in der erhaltenen
Rohmaterialmasse theoretisch enthaltenen
BaO · 5,8 Fe2O3, 2 Gew.-% Kaliumchlorid (tatsächlich
4,04 g KCl) und 8 Gew.-% Natriummetaborat (tatsächlich 33,86 g NaBO2 · 4 H2O) zu der Rohmaterialmasse
"" hinzugegeben. Die fertige Mischung wurde etwa 1 h
lang in einer Kugelmühle von trockenen Typ gut vermischt und dann 1 h lang in einem elektrischen
Muffelofen mit freier Belüftung bei 1050°C gebrannt.
Ein Anteil von 200 g des erhaltenen, gebrannten
ι-< Produkts wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel I
behandelt, wobei ein Bariumferritpulver mit einer mittleren Teilchengröße von 2,7 μιη erhalten wurde.
Durch die elektronenmikroskopische Abbildung wurde
bestätigt, daß die auf diese Weise erhaltenen Pulverteilchen eine Kris, -».!!struktur hatten, bei der das Kristallwachstum in der Richtung der A-Acbse bemerkenswert
ist Die Sättigungsmagnetisierung (fl'j) dieses Ferritpulvers betrug 59,3 elektromagnetische Einheiten/g, Als
nächstes wurde unter Verwendung dieses Ferritpulvers als Rohmaterial ein Kunststoff-Ferrit-Verbundmagnet
hergestellt, und die magnetischen Eigenschaften des erhaltenen Magneten wurden bestimmt. Die Ergebnisse
werden nachstehend gezeigt Der Anteil des in dem Magneten eingemischten Ferritpulvers betrug 88
Gew.-%.
Br(G) fl"C(Oe) /"C(Oe) VSH)max Orientierungsgrad
I860
2100
1,02
73,2
Die Mengen der entsprechenden Rohmaterialien, Eisen(III)-oxid und Bariumcarbonat die notwendig sind,
um eine fertige Mischung zu erhalten, bei der das Molverhältnis der Hauptbestandteile (Fe2O3ZBaO)
gleich 5,4 ist, wurden berechnet wobei die Reinheit der entsprechenden Rohmaterialien berücksichtigt wurde.
Dann wurden als notwendige Mengen 157,44 g A-Fe2Os
und 3630 g BaCO3 abgewogen und vermischt Dann
wurden, bezogen auf dkv Meng- des in der erhaltenen Rohmaterialmasse theoretisch enthaltenen
BaO · 5,4 Fe2O3, 6 Gew.-% Natriumchlorid (tatsächlich
12,24 g NaCI) und 2 Gew.-% Natriumcarbonat (tatsächlich 4,04 g Na2CO3) zu der Rohmaterialmasse hinzugegeben, und die erhaltene fertige Mischung wurde etwa
1 h lang in einer Kugelmühle für Trockenmahlung gut vermischt und anschließend 1 h lang in einem elektrischen Muffelofen mit freier Belüftung bei 10500C
gebrannt wobei etwa 200 g eines gebrannten Produkts erhalten wurden. Das gebrannte Produkt wurde wie in
Beispiel 1 behandelt wodurch ein Bariumferritpulver aus deutlich geformten Teilchen mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von 1,4 μΐη erhalten wurde. Mit
einem Elektronenmikroskop wurde beobachtet daß das Ferritpulver aus Kristallteilchen in Form von hexagonalen, dünnen Plättchen bestand, was auf das vorwiegende
Kristallwachstum in der Richtung der Α-Achse zurückzuführen ist. Das durch bloßes Zerkleinern des
gebrannten Produkts ohne Temperungsbehandlung erhaltene Ferritpulver hatte eine Sättigungsmagnetisierung (σ,) von 67 elektromagnetischen Einheiten/g.
Durch Vermischen dieses Ferritpulvers mit einem thermoplastischen Harz wurde ein Kunststoff-Ferrit-Verbundmagnet hergestellt der das Ferritpulver in
einem Anteil von 88 Gew.-% enthielt. Die magnetischen Eigenschaften dieses Verbundmagneten werden nachstehend gezeigt.
Br(Q) fl"C(O«) /"C(Oe) {BH)mas Orientierungsgrad
2380 2060 2650 1,45 80,0
18
Beispiel 6
Die Mengen der entsprechenden Rohmaterialien, Eisen(IH)-oxid und Strontiumcarbonat die notwendig
sind, um eine fertige Mischung zu erhalten, bei der das Moiverhältnis der Hauptbestandteile (Fe2ZO3ZSrO)
gleich 5,6 ist wurden berechnet wobei die Reinheit der entsprechenden Rohmaterialien berücksichtigt wurde.
Dann wurden als notwendige Mengen 162,57 Pa-Fe2O3
und 27,45 g SrCO3 abgewogen und vermischt Dann wurden, bezogen auf die Menge des in der erhaltenen
Rohmaterialmasse theoretisch enthaltenen
SrO · 5,6 Fe2O3, 8 Gew.-% Kaliumchlorid (tatsächlich
16,16 g KCl) und 2 Gev/.-% Natriummetaborat (tatsächlich 8,47 g NaBO2 · 4 H2O) zu der Rohmaierialmasse
hinzugegeben, worauf die erhaltene Mischung etwa 1 h lang in einer Kugelmühle für Trockenmahlung gut
vermischt wurde. Dann wurde die fertige Mischung 1 h lang in einem elektrischen Muffelofen mit freier
Belüftung bei 10000C gebrannt Etwa 202 g des gebrannten Produkts wurden mit Wasser vermischt
wobei ein Schlamm mit einem Feslsioffgehalt von etwa 50% erhalten wurde. Der Schlamm wurde zur
Zerkleinerung etwa 30 min lang in der gleichen Weise wie im Falle des Bariumferrits in einer Kugelmühle
behandelt Das erhaltene Ferritpulver hatte eine mittlere Teilchengröße von 1,2 μπι. Die Teilchen des
erhaltenen Ferritpulvers hatten die Gestalt von hexagonalen, dünnen Plättchen mit einem überwiegendem Kristallwachstum in der Richtung der A-Achse.
Dieses Strontiumferrit hatte eine Sättigungsmagnetisierung (Oj) von 65 elektromagnetischen Einheiten/g.
Unter Verwendung dieses Strontiumferritpulvers als Rohmaterial, das mit einem Harz vermischt wurde,
wurde ein Kunststoff-Ferrit-Verbundmagnet hergestellt der das Ferritpulver in einem Anteil von 88
Gew.-% enthielt Die magnetischen Eigenschaften dieses Verbundmagneten werden nachstehend gezeigt
rungsgrad
2530
2980
1,38 79,7
Die Mengen der entsprechenden Rohmaterialien, Eisen(lll)-oxid und Strontiumcarbonat die notwendig
sind, um eine fertige Mischung zu erhalten, bei der das Molverhältnis der Hauptbestandteile {n = Fe2O3ZSrO)
gleich 5,8 ist, wurden berechnet wobei die Reinheit der entsprechenden Rohmaterialien berücksichtigt wurde.
Dann wurden als notwendige Mengen 167,69 g «-Fe2O3
und 2734 g SrCO3 abgewogen und vermischt Dann
wurden, bezogen auf die Menge des in der erhaltenen Rohmaterialmasse theoretisch enthaltenen
SrO · 5,8 Fe2O3, 6 Gew.-% Kaliumchlorid (tatsächlich
12,12 g KCI) und 2 Gew,-% Natriumcarbonat (tatsächlich 4,04 g Na2CO3) zu der erhaltenen Rohmaterialmasse hinzugegeben. Dann wurde die fertige Mischung
etwa 1 h lang in einer Kugelmühle für Trockenmahlung gut vermischt. Dann wurde die Mischung in einen
elektrischen Muffelofen mit freier Belüftung hineingebracht, worin sie 1 h lang bei 1100°C gebrannt wurde.
Etwa 200 g des gebrannten Produkts wurden in der
gleichen Weise wie in Beispiel 6 zerkleinert, wobei ein
Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von 1,4 μπι erhalten wurde. Als die Kristallteilchen mit einem
Elektronenmikroskop beobachtet wurden, zeigte sich, daß die Kristallteilchen als Ergebnis des überwiegenden
Kristallwachstums in der Richtung der Α-Achse die Gestalt von hexagonalen, dünnen Plättchen hatten. Das
durch bloßes Zerkleinern ohne Temperungsbehandlung erhaltene Ferritpulver hatte eine Sättigungsmagnetisierung
von 63 elektromagnetischen Einheiten/g. Die magnetischen Eigenschaften eines unter Verwendung
dieses Femtpulvers in einem Anteil von 88% hergestellten
Kunststoff-Ferrit-Verbundmagneten werden nachstehend geseigt
Sr(G) 5"C(Oe) /"C(Oe) (BH)ma
Orientierungsgrad
2200
2710
1,15
74,1
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche;1. Trockenes Verfahren zur Herstellung von dem hexagonalen System angehörendem Ferrit der allgemeinen FormelMO · π Fe2O3,worin die Zahl η 5,1 bis 5,8 beträgt und M mindestens ein aus Ba, Sr und Pb ausgewähltes Element to bedeutet, durch Vermischen einer ferritbildenden, nicht gebrannten, aus einem Eisenoxidpulver und einer pulverförmigen Verbindung von M bestehenden Rohmaterialmasse mit einem Zusatzstoff und Erhitzen der erhaltenen Mischung und Auswaschen des Zusatzstoffes, dadurch gekennzeichnet,(a) daß man das Verhältnis, in dem als Zusatzstoff ein nachstehend definiertes X-Agens und ein nachstehend definiertes Y-Agens miteinander vermischt werden sollen, in Abhängigkeit von dem gewünschten Achsenverhältnis der Α-Achse zur C-Achse der herzustellenden Ferritkristalle festlegt, wobei das X-Agens mindestens ein aus KCI, NaCl und LiCI ausgewähltes Alkalimetallchlorid und das Y-Agens mindestens ein aus KBO2, NaBO2 und LiBO2 ausgewähltes Alkalimetallmetaborat oder mindestens ein aus K2COi Na2COa und Li2CO3 ausgewähltes Alkalimetallcarbonat oder eine Mischung aus mindestens einem der vorstehend erwähnten Alkalimetallmetaborate und mindestens einem der vorstehend erwähnten Alkalimetallcarbonate ist und das Mischungsverhältnis des X-Agens zu dem Y-Agens zwischen 1 :Ound 1 :etwa 1 liegt,(b) daß man den aus dem X-Agens und dem Y-Agens in dem vorher festgelegten Mischungsverhältnis hergestellten, gemischten Zusatzstoff in einer Gesamtmenge, die 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Menge des als Endprodukt erhaltenen Ferrits, beträgt, zu der ferritbildenden, nicht gebrannten, aus dem Eisenoxidpulver und der pulverförmigen Verbindung von M bestehenden Rohmaterialmasse hinzugibt,(c) daß man die fertige Mischung aus der ferritbildenden Rohmaterialmasse und dem gemischten Zusatzstoff unter Bildung eines Ferrits brennt und(d) daß man den gemischten Zusatzstoff im wesentlichen vollständig aus dem erhaltenen Ferrit entfernt, indem man den Ferrit durch ein nasses Zerkleinerungsverfahren oder alternativ durch ein trockenes Zerkleinerungsverfahren und Waschen behandelt und anschließend trocknet.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus der ferritbildenden Rohmaterialmasse und dem gemischten Zusatzstoff bestehende, fertige Mischung in Form einer pulverförmigen Mischung brennt und das gebrannte Produkt anschließend durch ein nasses Zerkleinerungsverfahren zerkleinert.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus der ferritbildenden Rohmaterialmasse und dem gemischten Zusatzstoff bestehende, fertige Mischung vor dem Brennen pelletisiert und das gebrannte Produkt dann zerdruckt bzw. zerquetscht und durch ein nasses Verfahren zerkleinert.4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens einen Teil des gemischten Zusatzstoffes nicht in fester Form mit der ferritbildenden, nicht gebrannten Rohmaterialmasse vermischt, sondern für die Verwendung beim Pelletisieren in Wasser auflöst5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man das Brennen bei einer Temperatur durchführt, die etwa 100° C unter der bei dem üblichen trockenen Verfahren zur Herstellung von Ferrit im allgemeinen angewandten Brenntemperatur liegt6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man den gemischten Zusatzstoff herstellt, indem man 100 Gew.-Teile des X-Agens mit 20 bis 30 Gew.-Teilen des Y-Agens vermischt, um Kristallteüchen zu erhalten, bei denen das Achsenverhältnis der C-Achse zur Α-Achse klein ist, und den gemischten Zusatzstoff in einem Anteil von 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Menge des als Endprodukt erhaltenen Ferrits, einsetzt, wobr.i zu erwarten ist, daß das auf diese Weise erhaltene Ferritpulver aus relativ gleichmäßigen Kristallteilchen in Form von hexagonalen, flachen Plättchen besteht und eine hervorragende Mischbarkeit mit Mischungsbestandteilchen wie verschiedenen Harzen oder Kautschuken hat, und wobei diese Kristallteilchen entlang einer bestimmten, feststehenden Richtung hervorragende Orientierungseigenschaften zeigen, wenn sie durch Walzen oder in einem magnetischen Feld geformt werden.7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man nur das X-Agens als Zusatzstoff einsetzt, wobei zu erwarten ist, daß das auf diese Weise erhaltene Ferritpulver aus hexagonalen, abgerundeten Kristallteilchen, bei denen das Ausmaß des Kristallwachstums in Richtung der Α-Achse und in Richtung der C-Achse fast gleich ist, besteht und eine enge Teilchengrößenverteilung hat8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das X-Agens in einem Anteil von 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Menge des als Endprodukt erhaltenen Ferrits, einsetzt9. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den gemischten Zusatzstoff herstellt, indem man fast gleiche Mengen des X-Agens und des Y-Agens vermischt, um ein Ferrtipulver zu erhalten, das aus relativ deutlich geformten Kristallteilchen besteht, bei denen das Achsenverhältnis der C-Achsc zur Α-Achse mehr als zweimal so groß wie das übliche Achsenverhältnis ist.10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das X-Agens und das Y-Agens in einer Gesamtmenge von 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Menge des als Endprodukt erhaltenen Ferrits, einsetzt.11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Zerkleinerungsschritt kein nasses Zerkleinerungsverfahren, sondern ein trockenes Zerkleinerungs-verfahren, an das sich ein Waschen, Filtrieren und Trocknen anschließt, durchfahrt,IZ Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
das durch ein nasses Zerkleinerungsverfahren erhaltene Ferritpulver oder
das durch ein trockenes Zerkleinerungsverfahren, in das ein Zerdrücken bzw. Zerquetschen als Vorbehandlung eingeschlossen ist, und ein anschließend durchgeführtes Waschen und Filtrieren erhaltene Ferritpulvergegebenenfalls trocknet und dann einer Temperungsbehandlung durch das bei dem üblichen trockenen Verfahren zur Herstellung von Ferrit im allgemeinen angewandte Temperungsverfahren unterzieht, wobei die Temperung durchgeführt wird, um geringfügige Spannungen eu beseitigen, die als Ergebnis der Zerkleinerungsbehandlung innerhalb der Ferritteilchen erzeugt werden.13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperungsbehandlung bei einer Temperatur durchführt, die etwa 1000C unter der bei dem üblichen trockenen Verfahren zur Herstellung von Ferrit im allgemeinen angewandten Temperungstemperatur liegt
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