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Hydraulische - Patientenhebevorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine hydraulische Patienten - Hebevorrichtung,
insbesondere für Wasserdruck, mit einem vertikal ortsfest anbringbaren Tragkörper,
eine an diesem befestigten Arbeitszylinder, in dem ein Kolben verschiebbar angeordnet
ist, und mit einer Kolbenstange, die einen mit einer Patienten - Trageeinrichtung
versehenen Ausleger trägt.
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Bei einer bekannten Hebevorrichtung dieser Art ist der Ausleger am
oberen Ende der Kolbenstange angebracht. Dadurch wird die Kolbenstange an der Seite
des Auslegers stärker belastet, was zu einer einseitigen Erhöhung der Reibung führt.
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Dies bewirkt wiederum ein Rucken zum Beginn jeder Hub - bzw.
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Senkbewegung. Dieses Rucken erzeugt insbesondere bei älteren Patienten
Angstgefühle, die sie von einer Benutzung der Hebevorrichtung zurückschrecken lassen.
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Bei einer anderen bekannten Hebevorrichtung dieser Art ist die Kolbenstange
zur Beseitigung dieses übelstandes verlängert und oberhalb des Arbeitszylinders
geführt. Dies erbringt jedoch den erheblichen Nachteil, das diese bekannte Hebevorrichtung
nur in sehr hohen Räumen eingesetzt werden kann, da sich die Verlängerung der Kolbenstange
um die Länge des Hubes des Kolbens über die Vorrichtung hinauserstreckt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Patienten
- Hebevorrichtungen so zu verbessern, daß weder zu Beginn eines Kolbenhubes ein
Rucken eintritt, noch eine übermäßige Raumhöhe erforderlich ist, um die Vorrichtung
aufstellen zu können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kolbenstange
hohl ausgebildet ist und daß am Tragkörper, mit der Mittelachse der Kolbenstange
fluchtend , ein
Führungsstab angeordnet ist, dessen oberes Ende
fest mit dem Tragkörper verbunden ist und dessen unteres Ende sich in die hohle
Kolbenstange hinein erstreckt und diese über die gesamte Länge eines Kolbenhubes
führt.
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Da die einseitige Belastung der Kolbenstange durch die Führung auf
dem Führungsstab aufgefangen wird, kann keine einseitige Erhöhung der Reibung und
damit kein Rucken zu Beginn eines Kolbenhubes auftreten. Darüber hinaus ist die
Höhe der Vorrichtung durch die axiale Baulänge des Tragkörpers gegeben; sie wird
bei der Benutzung der Vorrichtung nicht durch irgend eines der beweg.~chen Teile
der Vorrichtung vergrößert.
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Um eine 3 - Punkt - Führung zu erzielen, können beide Enden des Arbeitszyllnders
an dem Tragkörper befestigt sein und der Führungsstab kann sich bis in den Bereich
der oberen Befestigung des Arbeitszylinders in die Kolbenstange hinein erstrecken.
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Die Reibung zwischen der inneren Mantelfläche der hohlen Kolbenstange
und der äußeren Mantelfläche des Führungsstabes kann dadurch wesentlich verringert
werden, daß der Innendurchmesser
der hohlen Kolbenstange größer
als der Außendurchmesser des Führungsstabes ist, daß die Kolbenstange an ihrem oberen
Ende eine den Führungsstab dicht umgebende Gleitbuchse trägt und daß das untere
Ende des Führungsstabes eine kolbenartige, eng in die hohle Kolbenstange eingepaßte
Verdickung aufweist.
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Um eine axiale Belastung der den Arbeitszylinder abschließenden und
die Kolbenstange führenden Buchse zu verhindern, kann der Führungsstab an seinem
unteren Ende einen den Kolbenhub begrenzenden Anschlag tragen, der mit dem Kolben
zusammenwirkt.
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Der Führungsstab kann zur Herabsetzung des Gewichtes der Vorrichtung
rohrförmig gestaltet sein. Dabei können die hohle Kolbenstange und der Führungsstab
im Querschnitt kreisförmig ausgebildet sein, wenn es erforderlich ist, den Ausleger
um die Mittelachse der Kolbenstange zu verschwenken.
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Soll die Hebevorrichtung jedoch nur eine Hubbewegung ausführen, wenn
der Ausleger beispielsweise eine Hebebühne für einen Rollstuhl trägt, können die
hohle Kolbenstange und der Führungsstab im Querschnitt rechteckig gestaltet sein.
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Bei dieser Ausführungsform kann zwischen dem Arbeitszylinder und der
am Ausleger befestigten Hebebühne eine zusätzliche
Führung vorgesehen
sein.
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Um nicht nur eine Führung parallel zur Mittelachse des Arbeitszylinders
gegen eine untere Annäherung zu gewährleisten, sondern auch ein Verlagern der Hebebühne
nach hinten oder nach vorn zu verhindern, umfaßt die zusätzliche Führung zwei etwa
in der Höhe der Hebebühne angeordnete und etwa im rechten Winkel zueinander stehende
und auf der äußeren Mantelfläche des Arbeitszylinders abrollende Rollen. Die der
Aufnahme eines Rollstuhles dienende Hebebühne kann das Herabrollen des Rollstuhles
von dieser verhindernde und durch die Hubbewegung gesteuerte Widerlager für die
Räder des Rollstuhles aufweisen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Hebevorrichtung dargestellt. In dieser Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine teilsweise
aufgebrochen dargestellte Seitenanit der erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2 eine
Seitenansicht weiteren Ausführungsform der Vorrichtung und
Fig.
3 einen Schnitt längs der Linie III - III in FiS 2.
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Die hydraulische Patienten - Hebevorrichtung umfaßt einen Tragkörper
1, der an einer Wand befestigt werden kann. Es ist jedoch auch möglich, den Tragkörper
1 am oberen und am unteren Ende mit Einrichtungen zu dessen freistehender Befestigung
am Boden und an der Decke zu versehen.
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Am Tragkörper 1 ist ein Arbeitszylinder 2 befestigt, indem dessen
unteres Ende 3 durch eine Zylinderkappe 4 und das obere Ende 5 durch einen Befestigungsring
6 mit dem Tragkörper 1 verbunden sind. Die Zylinderkappe 4 trägt ein Anschlußfitting
7 zur Verbindung des Zylinderraumes mit dem Leitungswassernetz unter Zwischenschaltung
eines Dreiwegeventils. Durch den Druck des Leitungswassers wird ein im Arbeitszylinder
2 verschiebbarer Kolben 8 beaufschlagt.
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Der Kolben 8 weist einen Gewindezapfen 9 auf, der in eine rohrförmig
ausgebildete Kolbenstange lo eingeschraubt ist. Das obere Ende 11 der Kolbenstange
lo ragt aus dem oberen Ende 5 des Arbeitszylinders 2 heraus und trägt einen Ausleger
12. An diesem kann jede gewünschte Patienten-Trageeinrichtung befestigt werden.
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Das obere Ende 5 des Arbeitszylinders 2 ist durch eine die Kolbenstange
lo führende Buchse 13 verschlossen.
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Es ist klar, daß die Buchse 13 zur Belüftung des Zylinderraumes auf
der Rückseite des Kolbens 8 eine oder mehrere Axialbohrungen aufweisen muß. Die
axiale Länge der Buchse 13 ist so bemessen, daß sie sich über die gesamte Breite
des den Arbeitszylinder 2 mit dem Tragkörper 1 verbindenden Befestigungsringes 6
erstreckt.
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Der Tragkörper 1 weist an seinem oberen Ende einen Vorsprung 14 auf.
Dieser ist mit einer Bohrung 15 versehen, deren Achse mit der Mittelachse des Arbeitszylinders2
fluchtet.
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In der Bohrung 15 ist das obc Ende 16 eines hohlen Führungsstabes
17 befestigt. Der Fii.rungsstab 17 erstreckt sich mit seinem unteren Ende 18 in
die Kolbenstange lo hinein. Der Außendurchmesser des Führungsstabes 17 ist kleiner
gewählt, als der Innendurchmesser der Kolbenstange lo. Auf das untere Ende 18 des
Führungsstabes 17 ist eine kolbenartige Verdickung 19 aufgebracht, die eng an der
inneren Mantelfläche der Kolbenstange lo anliegt und dadurch das untere Ende 18
in der Kolbenstange führt. Die Verdickung 19 ist so auf den Führungsstab 17 aufgebracht,
daß sie im Bereich der Buchse 13 liegt. Auf diese Weise ist das untere Ende 19 des
Führungsstabes 17 über die Wandstärke der Kolbenstange lo, die Buchse 13, die Wandstärke
des Arbeitszylinder 2 und den Befestigungsring 6
an dem Tragkörper
1 abgestützt.
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Um das obere Ende 11 der Kolbenstange lo auf dem Führungsstab 17 zu
führen, ist dieses durch eine den Führungsstab 17 dicht umgebende Gleitbuchse 20
verschlossen. Die Entlüftung des Zwischenraumes zwischen Führungsstab und Kolbenstange
kann dadurch bewirkt werden, daß die Gleitbuchse 20 Längsbohrungen oder die Verdickung
19 eine Mittelbuchse aufweist.
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Wird die Arbeitsfläche des Kolbens 8 mit Druckmedium beaufschlagt,
so treibt dieses den Kolben solange aufwärts bis die Zufuhr an Druckmedium unterbunden
wird. Dabei schiebt der Kolben 8 die Kolbenstange lo aufwärts. Diese bewegt sich
zwischen der Innenfläche der Buchse 13 und der Außenfläche der Verdickung 19 hindurch,
die jede seitliche Verlagerung der Kolbenstange lo unabhängig von ihrer Verschiebung
verhindern. Gleichzeitig gleitet das obere Ende 11 der Kolbenstange lo auf dem Führungsstab
17 aufwärts.
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Dabei wird das obere Ende 11 der Kolbenstange lo unter Zwischenschaltung
der Gleitbuchse 20 so geführt, daß selbst bei stärkster Belastung des Auslegers
12 an seinem freien Ende keine Erhöhung der Reibung zwischen der Buchse 13 und der
Verdickung 19 auftreten kann, die ein Rucken zum Bewegungsbeginn hervorrufen könnte.
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Der Ausleger 12 kann somit ruckfrei von seiner untersten Stellung
bis zu seiner obersten Lage bewegt werden. In der obersten Lage des Auslegers 12
schlägt der Kolben 8 mit seinem Zapfen 9 an einem an der Verdickung 19 ausgebildeten
Anschlag 21 an.
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Sowohl die Kolbenstange lo als auch die Führungsstange 17 ist hohl
ausgebildet, also rohrförmig gestaltet. Beide Rohre sind im Querschnitt kreisförmig,
sodaß der Ausleger 12 um die Mittelachse des Arbeitszylinders geschwenkt werden
kann.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Hebevorrichtung
ebenfalls mit ihrem Tragkörper an einer Wand befestigt. Die Vorrichtung unterscheidet
sich jedoch von der vorbeschriebenen darin, daß der Ausleger 22 nach unten abgewinkelt
ist und an seinem freien Ende eine Hebebühne 23 trägt. Diese Vorrichtung kann neben
einem Treppenabsatz angebracht werden sodaß es Rollstuhlbenutzern möglich ist, auf
den Treppenabsatz zu gelangen, ohne die Treppe befahren zu müssen.
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Zur Stabilisierung des freien Endes des abgewinkelten Auslegers 22
weist dieser etwa in der Höhe der Hebebühne 23 eine zusätzliche Führung 2Li au.
Diese umRatç ; , wie am bester, der Fig. 3 zu entnehmen ist, einen Steg 25 der sich
vom Ausleger 22 zum Arbeitszylinder him erstreckt.
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Am freien Ende des Steges 25 sind Rollenlager 26 und 27 vorgesehen.
Die Achsen der Rollenlager 26, 27 stehen im rechten Winkel zueinander, sodaß die
von den Rollenlagern getragenen Rollen 28 so an der äußeren Mantelfläche des Arbeitszylinders
abrollen, daß sie beim Aufwärtsbewegen der Hebebühne die Lage des freien Endes des
Auslegers 22 gegenüber der Mittelachse des Arbeitszylindersin zwei senkrecht zueinander
stehenden Ebenen sicherstellen.
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Die Hebebühne 23 umfaßt ein Boden 29, auf den ein Rollstuhl von vorn
heraufgerollt werden kann. Um ein Herabrollen zu verhindern sind mit den Rädern
des heraufgerollten Rollstuhles zusammenwirkende Widerlager vorgesehen. Die Widerlager
30 rasten in ihre Sperrstellungen von der Hubbewegung gesteuert ein. Somit kann
der Rollstuhl während der Bewegung der Hebebühne 23 nicht von dieser herabrollen.
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Um ein Verschwenken des Auslegers 23 um die Mittelachse des Arbeitszylinders
zu verhindern, gleitet ein vom Ausleger 23 getragenes Sperrstück 31 an der flachen,
der Kolbenstange zugewandten Seite des Tragkörpers.