DE3019879C2 - - Google Patents
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01J23/16—Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00 of arsenic, antimony, bismuth, vanadium, niobium, tantalum, polonium, chromium, molybdenum, tungsten, manganese, technetium or rhenium
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- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
- B01D53/86—Catalytic processes
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Description
Titandioxid-Katalysatoren, die Vanadiumpentoxid tragen, eignen
sich für selektive Oxidationen, z. B. von o-Xylol zu Phthalsäure
anhydrid, jedoch katalysieren diese Katalysatoren nicht die Total
oxidation von organischen Verbindungen zu Kohlendioxid und Wasser.
Aus der DE-OS 19 52 965 ist ein durch Behandeln von Titandioxid
mit Vanadiumpentoxid erhaltener Katalysator bekannt, der zur Her
stellung von Nitrilen aus einem Gemisch von Kohlenwasserstoff,
Ammoniak und Sauerstoff verwendet wird.
Die Verringerung der Luftverschmutzung durch organische Verbin
dungen, z. B. nicht-verbrannte Kohlenwasserstoffe, die als Kraft-
und Brennstoffe verwendet werden, ist ein immer dringenderes
Problem. Um die Emission dieser Schadstoffe in die Atmosphäre
zu verringern, sind bereits kostspielige Katalysatoren vorgeschla
gen worden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Katalysators, der sich für die Totaloxidation organischer Verbin
dungen eignet.
Diese Aufgabe wird mit dem gemäß Patentanspruch 1 hergestellten Oxidations
katalysator gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Herstellung eines
Oxidationskatalysators durch Behandeln eines Titandioxid enthal
tenden Katalysatorträgers mit einer Vanadiumpentoxid bildenden
Verbindung gemäß Anspruch 1.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung des erfin
dungsgemäß hergestellten Katalysators zur Totaloxidation von oxidierbaren
organischen Verbindungen. Danach wird ein erfindungsgemäß her
gestellter Katalysator erhitzt und die zu oxidierende organi
sche Verbindung in Ge
genwart einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre mit dem erhitz
ten Katalysator kontaktiert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß ein zur Totaloxi
dation von oxidierbaren organischen Verbindungen geeigneter
Katalysator auf die erfindungsgemäße Weise hergestellt werden kann, wäh
rend ein auf ähnliche Weise, jedoch ohne Auswaschen des be
handelten Trägers hergestellter Katalysator als selekti
ver Oxidationskatalysator wirkt und die Totaloxidation von
oxidierbaren organischen Verbindungen nur sehr wenig kata
lysiert.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Titandioxid kann nach dem
bekannten "Sulfatverfahren" hergestellt werden, bei dem
man Titanylsulfat zu wasserhaltigem Titandioxid hydroly
siert und dieses dann bei erhöhter Temperatur calciniert.
Das Titandioxid kann jedoch auch nach dem bekannten "Chlo
ridverfahren" erhalten worden sein, bei dem man Titantetra
chlorid in der Dampfphase oxidiert und teilchenförmiges
Titandioxid ohne weitere Calcinierung erhält. Als Kataly
satorträger kann auch Titandioxid verwendet werden, das
durch Neutralisieren einer wäßrigen Titantetrachloridlö
sung mit Ammoniak und Calcinieren des ausgefällten Produkts
bei erhöhter Temperatur erhalten wird.
Gegebenenfalls kann der Katalysatorträger auch aus Rutil
oder Anatas bestehen und gegebenenfalls kann man das teilchen
förmige Titandioxid vor der erfindungsgemäßen Behandlung auf
eine geeignete Teilchengröße sieben. Das
als Katalysatorträger eingesetzte Titandioxid hat eine Teil
chengröße von 50 bis 600 µm und eine Oberfläche von 0,5
bis 500 m2/g.
Der ausgewählte Titandioxid-Katalysatorträger wird dann
mit einer Quelle für Vanadiumpentoxid behandelt. Hierzu
eignen sich beliebige Vanadiumverbindungen, die zu Vana
diumpentoxid zersetzbar oder oxidierbar sind, sowie Vana
diumpentoxid selbst. Typische Beispiele für zu Vanadium
pentoxid oxidierbare Vanadiumverbindungen sind lösliche
Vanadiumsalze, wie Vanadiumsulfat, Vanadiumoxyhalogenide,
Metavanadate, wie Ammoniummetavanadat, und organische Vana
diumverbindungen, wie Vanadiumoxalat.
Die Behandlung des Katalysatorträgers mit der Vanadium
verbindung kann auf übliche Weise erfolgen. Beispielsweise
behandelt man den Träger mit einer Lösung der Vanadiumver
bindung in einem geeigneten Lösungsmittel oder behandelt ihn
mit der Vanadiumverbindung in Dampfform, wenn die
se verdampfbar ist, oder verwendet eine flüssige Vanadium
verbindung. Der Katalysatorträger kann mit der Vanadium
verbindung auch in fester Form vermischt werden. Bei Ver
wendung von Vanadiumpentoxid als Vanadiumverbindung kann
man dieses erhitzen und das geschmolzene Vanadiumpentoxid
durch ein Rohr oder eine Säule leiten, die den Katalysator
träger enthält.
Wenn die Vanadiumverbindung nicht Vanadiumpentoxid ist, muß
sie zu Vanadiumpentoxid zersetzt werden, was gewöhnlich
durch Erhitzen des behandelten Trägers in einer sauer
stoffhaltigen Atmosphäre auf erhöhte Temperatur erfolgt.
Der behandelte Träger wird auch dann er
hitzt, wenn Vanadiumpentoxid als solches verwendet wird.
Der behandelte Träger wird auf Temperaturen von 350 bis
600°C, z. B. 450°C, erhitzt. Das Erhitzen kann in
beliebigen geeigneten Öfen erfolgen, und falls sich nach
dem Erhitzen herausstellt, daß der Träger gesintert ist,
wird man das Produkt gewöhnlich mahlen und gegebenenfalls
sieben, wobei Teilchen mit zu kleiner oder zu großer
Größe verworfen werden. Nach der Behandlung des Trägers
mit der Quelle für Vanadiumpentoxid und an
schließendem Erhitzen wird der behandelte Träger gewa
schen, um Vanadiumpentoxid von dem Träger zu entfernen.
Es wird vermutet, daß hierbei nicht gebundenes Vanadium
pentoxid entfernt wird, während eine katalytisch wirksame
Menge an Vanadiumpentoxid auf der Trägeroberfläche zu
rückbleibt.
Es hat sich gezeigt, daß das Waschen des Trägers mit
einer Vielzahl von Waschflüssigkeiten erfolgen kann, die
ein Entfernen von Vanadiumpentoxid ermöglichen. Typische
verwendbare Waschflüssigkeiten sind organische Lösungsmit
tel, z. B. wäßrige Alkohole, sowie wäßrige Flüssigkeiten,
z. B. wäßrige anorganische Säuren, wäßrige anorganische Al
kalibasen und vorzugsweise Wasser selbst. Das Waschen des
behandelten Trägers wird solange fortgeführt, bis die
Waschlösung praktisch frei von Vanadiumpentoxid ist.
Die hierzu erforderliche Zeit hängt natürlich von den Wasch
bedingungen ab, z. B. vom Volumenverhältnis Waschflüssig
keit/Träger, der Strömungsgeschwindigkeit der Waschflüs
sigkeit durch den Träger, der Temperatur der Waschflüs
sigkeit und auch der ursprünglich auf den Träger aufge
brachten Vanadiumpentoxidmenge.
Das Waschen des Trägers kann auf verschiedene Weise erfol
gen, z. B. unter Druck, wobei man die Waschflüssigkeit in
einem geeigneten Gefäß durch den teilchenförmigen Katalysa
torträger pumpt, oder gegebenenfalls durch Perkolieren
der Waschflüssigkeit durch ein Bett des Katalysatorträgers.
Während dem Auswaschen muß die Vanadiumpentoxidmenge in dem
abströmenden Waschwasser geprüft werden. Dies kann mit ana
lytischen Methoden geschehen, die den Nachweis geringer
Mengen an Vanadiumpentoxid ermöglichen.
In einem speziellen Fall wurde ein Katalysatorträger
aus Rutil-Titandioxid mit einer Oberfläche von 3,5 m2/g
und einem Vanadiumpentoxidgehalt, bezogen auf das Gewicht
von TiO2, von 3 Gewichtsprozent solange gewaschen, bis im
Waschwasser kein Vanadiumpentoxid mehr nachweisbar war.
Es zeigte sich, daß der erhaltene Katalysator immer noch
0,7 Gewichtsprozent V2O5, bezogen auf das Gewicht von TiO2,
enthielt. Nach dem Waschen wird der erhaltene Totaloxida
tionskatalysator gewöhnlich getrocknet und gegebenenfalls
gemahlen. Das erhaltene Produkt kann gesiebt und in die
gewünschte Fraktion aufgeteilt werden. Wenn der Katalysa
tor z. B. in einem Festbett eingesetzt werden soll, beträgt
eine geeignete Teilchengröße 150 bis 250 µm, während für
ein Fließbett-System eine Teilchengröße von 50 bis 200 µm
brauchbar ist.
Der erfindungsgemäß hergestellte Totaloxidationskatalysator katalysiert
die Oxidation von oxidierbaren organischen Verbindungen zu
Kohlendioxid. Typische oxidierbare organische Verbindun
gen, die in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre durch den
erfindungsgemäß hergestellten Katalysator oxidiert werden, sind organi
sche aliphatische Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlen
wasserstoffe, Carbonsäuren, Aldehyde, Säureanhydride, Ester
und deren Gemische. Weitere oxidierbare organische Verbin
dungen sind solche, die nicht nur Kohlenstoff und Wasser
stoff und/oder Sauerstoff enthalten, sondern auch andere
Elemente, wie Stickstoff, Phosphor oder Chlor. In diesem
Fall entstehen bei der Totaloxidation jedoch nicht nur
Kohlendioxid und Wasser sondern auch Oxide der anderen vor
handenen Elemente. Bei der Oxidation dieser letzteren Art
von organischen Verbindungen muß darauf geachtet werden,
daß der Katalysator durch die Anwesenheit dieser zusätzli
chen Elemente nicht vergiftet wird.
Die Oxidation der organischen oxidierbaren Verbindungen
kann in einer beliebigen sauerstoffhaltigen Atmosphäre,
z. B. Luft, bei erhöhter Temperatur, durchgeführt werden.
Beispielsweise leitet man eine oxidierbare organische Ver
bindung in Dampfform im Gemisch mit Luft durch ein Kataly
satorbett, das z. B. bei 300 bis 500°C gehalten wird. Die
gasförmigen Oxidationsprodukte können direkt ohne Schaden
in die Atmosphäre abgeleitet werden, insbesondere wenn das
Produkt aus Kohlendioxid und Wasser besteht.
Der erfindungsgemäß hergestellte Katalysator eignet sich vor allem zur
Oxidation von kohlenwasserstoffhaltigen Abgasen, die ande
renfalls die Luft verschmutzen.
Als Katalysatorträger wird nach dem Sulfatverfahren her
gestelltes Titandioxid verwendet, das 99% Titandioxid in
der Rutilform enthält und bei 900°C calciniert worden ist.
Der Träger hat eine Oberfläche von 3,4 m2/g.
Der Totaloxidationskatalysator wird durch Tränken des Titan
dioxid-Trägers mit einer wäßrigen Vanadiumsulfatlösung
hergestellt. Nach dem Imprägnieren enthält der Träger
eine Vanadiumsulfatmenge, die 3 Gewichtsprozent V2O5, bezo
gen auf das Gewicht von TiO2, äquivalent ist.
Der imprägnierte Träger wird über Nacht bei 120°C getrocknet
und dann 24 Stunden bei 450°C calciniert, um das Vanadium
sulfat in Vanadiumpentoxid zu überführen.
Ein Rohr mit einem gesinterten Glasboden wird mit dem impräg
nierten und calcinierten Träger gefüllt, worauf man kaltes
Wasser unter dem Einfluß der Schwerkraft durch das Rohr und
den Träger leitet, bis der Abstrom aus dem Rohr frei von
Vanadiumpentoxid ist. Der erhaltene Katalysator wird dann
getrocknet und enthält 0,7% V2O5, bezogen auf das Gewicht
von TiO2.
Der erhaltene Katalysator wird zur Oxidation von verschiede
nen organischen Verbindungen eingesetzt. Hierzu siebt man
den Katalysator und verwendet die Fraktion von 150 bis
250 µm. Der Katalysator wird in ein Rohr eingebracht, worauf
man die dampfförmige organische Verbindung im Gemisch mit
Luft durch das Rohr leitet, das in einem Ofen auf etwa 350°C
erhitzt wird. Es liegt somit ein Festbett-System vor.
Die oxidierten organischen Verbindungen sind o-Xylol,
Maleinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid, Toluylaldehyd und
Phthalid. Jede dieser Verbindungen wird vollständig zu Koh
lendioxid und Wasser oxidiert.
Zum Vergleich wird ein ähnliches Oxidationsverfahren durchge
führt, jedoch verwendet man als Katalysator ein Material,
das durch Behandeln des Titandioxid-Trägers mit der Vana
diumverbindung, jedoch ohne Auswaschen des behandelten Trägers
zum Entfernen von abtrennbarem Vanadiumpentoxid
hergestellt worden ist. In diesem Fall wird selbst beim
Erhitzen der Verbindungen auf eine Temperatur von mehr als
375°C nur wenig organische Verbindung total oxidiert. Es
findet vielmehr nur eine partielle Oxidation statt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Oxidationskatalysators
durch Behandeln eines Titandioxid enthaltenden Katalysa
torträgers mit einer Teilchengröße von 50 bis 600 µm und
einer Oberfläche von 0,5 bis 500 m2/g mit einer Vanadium
pentoxid bildenden Verbindung in einer Menge, die 0,5
bis 20 Gew.-% V2O5, bezogen auf das Gewicht von TiO2,
äquivalent ist, und Erhitzen des behandelten Trägers auf
eine Temperatur von 350 bis 600°C,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das behandelte Titandioxid mit einer Waschflüs
sigkeit wäscht, bis die Waschflüssigkeit praktisch frei
von Vanadiumpentoxid ist.
2. Verwendung des nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 her
gestellten Oxidationskatalysators zur Totaloxidation von
oxidierbaren organischen Verbindungen.
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