DE3014006C2 - Gekräuseltes Filamentgarn - Google Patents
Gekräuseltes FilamentgarnInfo
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- D02G1/00—Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics
- D02G1/02—Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics by twisting, fixing the twist and backtwisting, i.e. by imparting false twist
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Description
Die Erfindung geht aus von einem gekräuselten Filamentgarn der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung. Ein solches Filamentgarn ist bereits aus der DE-OS 26 26 1 !5 bekannt
Bei diesem bekannten Filamentgarn hat jeder Elementarfaden längs seiner Fadenachse willkürlich verteilte
dicke und dünne Abschnitte, die unterschiedliche Färbbarkeiten aufweisen und somit zur Herstellung eines
Textilmaterials mit Salz- und Pfeffer-Muster geeignet sind. Dabei sind in willkürlicher Verteilung längs des
Garnes nicht aufgezwirnte Abschnitte vorhanden, die eine echte Zwirnung in festgelegter Richtung aufweisen.
Dieses bekannte Filamentgarn wird hergestellt durch Falschdrahtverzwirnen mit unterschiedlichen Zwirnungszügen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gekräuseltes Filamentgarn der bekannten Gattung so auszubilden,
daß noch interessantere Wirkungen bei der Verarbeitung zu einem Textilmaterial erreicht werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Filamentgarn der im Oberbegriff des neuen Anspruchs 1 angegebenen Gattung
gelöst durch die im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Der durch Verwendung des erfindungsgemäßen FiIamentgarns
erzielbare optische Effekt ergibt sich in erster Linie daraus, daß als Folge der abwechselnd locker
und gegensinnig fest verdrillten Abschnitte im eingefärbten Zustand entsprechende Bereiche unterschiedlicher
Hell-Dunkel-Farbintensität ausgebildet werden.
Dabei erscheinen die dicht gewickelten ersten Abschnitte dunkler als die locker gewickelten zweiten Abschnitte.
Vorzugsweise weisen die ersten und zweiten Garnabschnitte eine Längsabmessung von jeweils nicht mehr
als 300 mm auf.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
und unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ■ Falschzwirnvorrichtung,
mit deren Hilfe das erfindungsgemäße Füamentgarn herstellbar ist,
Fig.2 eine graphische Darstellung von bei Benutzung
der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung auftretenden Kraftkomponenten,
F i g. 3 eine zeichnerische Darstellung eines erfin
dungsgemäßen gekräuselten Filamentgarns,
F i g. 4 und 5 zeichnerische Darstellungen eines durch einen der ersten und durch einen der zweiten Garnabschnitte
gelegten Schnittes und
F i g. 6 ein Textilmuster mit dunklen und hellen Farbschattierungen,
das aus einem erfindungsgemäßen Filamentgarn hergestellt ist
F i g. 1 zeigt schematisch eine Falschdrahtzwirnvorrichtung, die zur Herstellung von gekräuselten FiIamentgarnen
verwendbar ist Bei einer derartigen Vorrichtung 1 wird ein Filamentgarn 3, beispielsweise ein
thermoplastisches synthetisches Filamentgarn auf eine Spule 2 gewickelt und von der Spule zu zwei Transportrollen
6 und 6' über Führungen 4 und 5 abgezogen. Das Transportrollenpaar 6 und 6' befördert das Filamentgarn
zu einer Heizeinheit 7 und anschließend zu einer Falschdrahtanordnung 8. Wie es im einzelnen in der
US-PS 40 47 373 dargestellt ist verwendet die Falschdrahtanordnung
8 zwei Endlosriemen 9 und 10, die in entgegengesetzte Richtungen in Preßineingriffnahme
miteinander beweglich sind. Der verarbeitete Teil 3' des Filamentgarnes wird über zwei Rollen 11 und 11' aus
der Falschdrahtanordnung 8 abgezogen und um eine Aufwickelrolle 13 über eine Führung 12 gewickelt.
Unter Verwendung einer Vorrichtung mit dem in F i g. 1 dargestellten Aufbau wird einem Filamentgarn
unter den im folgenden beschriebenen Verhältnissen ein Falschdraht gegeben.
Es sei angenommen, daß in der in F i g. 2 dargestellten Weise die Riemen 9 und 10 so angetrieben werden, daß
sie mit Geschwindigkeiten Vi und V2 laufen und daß die
Riemen 9 und 10 und das behandelte Filamentgarn 3' dazwischen Winkel θ\ und θ2 einschließen. Diese Winkel
θ\ und θ2 sind üblicherweise so vorgegeben, daß sie
kleiner als 45° sind, so daß eine Transportkomponente der Geschwindigkeit Vy, die auf das Filamentgarn als
Folge des Laufs der Riemen wirkt (Vy = V\ cos &u
V2 cos θι) größer als die Drallgeschwindigkeitskomponente
Vrist (VT = V, sin θ\, V2 sin θ2). Gewöhnlich sollten
die Beziehungen Vi = V2 und θ\ = θ2 beibehalten
werden, um eine leichte Handhabung zu fördern.
Die Drehgeschwindigkeiten des Transportrollenpaares 6,6' und des Abziehrollenpaares 11,11' sind dabei so
gewählt, daß dem Filamentgarn stromabwärts von der Falschdrallanordnung eine Spannung T2 gegeben wird,
die kleiner als die Spannung Γι, vorzugsweise—Tj ist,
die am Garn stromaufwärts von der Falschdrallanordnung liegt. Die Spannung T2 stromabwärts von der
Falschdrallanordnung soll relativ klein sein, damit der Drall im behandelten Filamentgarn bleibt. Ein bevorzugter
Bereich ist Qg < T2 < 20 g.
Was die Heizeinrichtung 7 anbetrifft, so liegt ihre Heiztemperatur etwas über dem Schmelzpunkt der
thermoplastischen Filamente des Garnes 3, so daß diese teilweise zusammenschmelzen. Es versteht sich, daß der
bevorzugte Temperaturbereich der Heizeinrichtung 7 von der Garntransportgeschwindigkeit und der Gesamtlänge
der Heizeinrichtung 7 sowie von dem Material abhängt, das das Filamentgarn bildet.
Durch eine Verarbeitung eines Filamentgarnes unter den obigen Bedingungen wird ein gekräuseltes Filamentgarn
20 mit der in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Form hergestellt. Wie es in den F i g. 3 bis 5 dargestellt
ist, weist das gekräuselte Filamentgarn 20 abwechselnde erste dichtgebündelte Abschnitte 21 mit sogenanntem
Z-Drali und zweite locker gebündelte Abschnitte 22 auf,
in denen die Filamente relativ lose mit sogenanntem
S-Drall, also entgegen dem ersten Abschnitt verdrillt
sind. Jeder der ersten und zweiten Abschnitte 21 und 22 des verarbeiteten Garnes 20 hat eine beliebige Länge in
einem Bereich im wesentlichen von 0,5 mm bis 300 mm.
Versuche haben gezeigt daß mit der Abnahme des Winke!s θ\ und & zwischen den Riemen 9 und 10 und dem
Filamentgarn 3 im allgemeinen die Neigung zu einer Zunahme der Länge besteht
Wie es in Fig.4 dargestellt ist sind in den ersten
Abschnitten 21 des verarbeiteten Garnes 20 die FiIamente
dichi verdreht und örtlich miteinander verschweißt in den zweiten Abschnitten 22 sind die Filamente
andererseits locker im Abstand voneinander angeordnet, wie es in F i g. 5 dargestellt ist Der Grund für
eine derartige Form des verarbeiteten Garnes besteht wahrscheinlich darin, daß einer der beiden Abschnitte
stark von der Hitze der Heizeinrichtung 7 beeinflußt wird, so daß er in den verdrehten und dicht gebundenen
Zustand kommt, während beim anderen Teil die Filamente verstreut sind, jedoch dennoch aufgrund des
Dralls verdreht gehalten werden, der dem vorherigen Drall entgegengesetzt ist.
Wie es bereits erwähnt wurde, können die S-Dralltei-Ie
die ersten oder dichten Abschnitte bilden und können die 2-Drallteile die zweiten oder losen Abschnitte bilden,
was von den Arbeitsverhältnissen abhängt
Wenn ein Textilmaterial, das durch Wirken oder Weben derartiger gekräuselter Filamentgarne 20 hergestellt
ist durch ein übliches Verfahren gefärbt wird, erscheinen die dichten gebündelten Abschnitte 21 jedes
Filamentgarnes 20 dunkel und erscheinen die locker gebündelten Abschnitte 22 hell, so daß ein feines dunkles
und helles sogenanntes Salz- und Pfeffermuster gleichmäßig auf dem gesamten Textilmaterial erscheint.
Was gewirkte Textilmaterialien anbetrifft, so erscheint das Salz- und Pfeffermuster in Abhängigkeit von
der Art der Wirkware verschieden. Bei Rundstrickware erscheinen die Längen der dunklen und hellen Teile
senkrecht zur Strickrichtung, wie es in F i g. 6 dargestellt ist. Bei Kettenwirkware erscheinen sie parallel zur
Wirkrichtung. Das Aussehen des betreffenden Musters ist auch bei gewebten Textilmaterialien veränderbar.
Wenn ein gekräuseltes Filamentgarn 20 gemäß der Erfindung als Kettgarn und gewöhnliche gekräuselte Garne
als Schußgarne verwandt werden, treten die Längen der dunklen und hellen Teile in Webrichtung auf. Wenn
gekräuselte Filamentgarne 20 als Schußgarne in Verbindung mit Kettgarnen verwandt werden, die aus üblichen
gekräuselten Filamentgarnen bestehen, erscheinen die dunklen und hellen Muster senkrecht zur Webrichtung.
Wenn gekräuselte Filamentgarne 20 sowohl als Kettais auch als Schußgarne verwandt werden, ergibt sich
ein gitterförmiges Muster.
Ein in dieser Weise durch Wirken oder Weben hergestelltes Textilmaterial hat ein geschmackvolles Aussehen
aufgrund der Verteilung des unregelmäßigen SaIz- und Pfeffermusters über die gesamte Oberfläche des
Textilmaterials. Diese Art des Textilmaterial faßt sich
gleichfalls gekräuselt an, was zu seiner einzigartigen Qualität beiträgt.
Umfangsgeschwindigkeit der
Abz:ehrollen 11 und 11': 350,0 m/min
Geschwindigkeit der Riemen Vi, V2:463,64 m/min
Winkel öi, ft: 40°
Trancportgeschwindigkeitskomponente Vy.
Geschwindigkeit der Riemen Vi, V2:463,64 m/min
Winkel öi, ft: 40°
Trancportgeschwindigkeitskomponente Vy.
355,17 m/min
Drallgeschwindigkeitskomponente Vr-
Drallgeschwindigkeitskomponente Vr-
298,02 m/min
Spannung stromaufwärts Ti: 44 g
Spannung stromabwärts 7?: 13 g
Spannung stromabwärts 7?: 13 g
Filamentgarn 3: Teilweise orientiertes Polyestergarn mit 165 dtex/36 Filamenten, zusätzlich gezogen auf
32 dtex/36 Filamenten während des Kräuseins (Schmelzpunkt bei etwa 220° C)
Heiztemperatur: 235°C
Umfangsgeschwindigkeit der
Transportrollen 6 und 6': 330,7 m/min
Umfangsgeschwindigkeit der
Abziehrollen 11 und 11': 399,2 m/min
Geschwindigkeit der Riemen V\ und V2:
621,2 m/min
621,2 m/min
Winkel θχ,θ2:43,5°
Transportgeschwindigkeitskomponente Vy:
450.60 m/min
Drallgeschwindigkeitskomponente Vr-
Drallgeschwindigkeitskomponente Vr-
427.61 m/min
Spannung stromaufwärts Ti: 37 g
Spannung stromabwärts Tr. 1,5 g.
Spannung stromabwärts Tr. 1,5 g.
Den Filamentgarnen wurde ein Falschdrall unter den in dem Beispiel I und II jeweils angegebenen Bedingungen
mittels einer Vorrichtung gegeben, die anhand von F i g. 1 beschrieben wurde. Jedes sich ergebende gekräuselte
Garn hatte S-Drall- und Z-Drallabschnitte die einander abwechseln und deren Längen im Bereich im
wesentlichen von 0,5 mm bis 300 mm liegen, wie es in Fig.3 bis 5 dargestellt ist. Durch Weben oder Wirken
dieser Garne und durch eine Färbung wurden Textilmaterialien hergestellt, die eine einzigartige Qualität und
eine Verteilung feiner dunkler und heller Farbtöne haben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Filamentgarn 3: vollgezogenes Polyestergarn mit
82 dtex/36 FiI. (Schmelzpunkt bei etwa 220° C)
82 dtex/36 FiI. (Schmelzpunkt bei etwa 220° C)
Heiztemperatur: 2400C
Umfangsgeschwindigkeit der
TransDortrollen 6 und 6': 388.9 m/min
65
Claims (2)
1. Gekräuseltes Filamentgarn mit in Längsrichtung abwechselnden ersten und zweiten Abschnitten
unterschiedlicher Färbbarkeit zur Herstellung eines Textilmaterial mit Salz- und Pfeffer-Muster, dessen
Filamente in den ersten Abschnitten in einer Richtung verdrillt und dicht gebündelt, in den zweiten
Abschnitten jedoch locker gebündelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Filamente in
den ersten Abschnitten (21) örtlich miteinander verschweißt sind und in den zweiten Abschnitten (22) in
der gegenüber den ersten Abschnitten entgegengesetzten Richtung verdrillt sind
2. Filamentgarn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Abschnitte
(21 bzw. 22) eine Längsabmessung von jeweils 360 mm oder weniger aufweisen.
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