DE3013616C2 - Verfahren zur Behandlung von Harnstoff sowie ammonium- und nitrathaltigen Düngemitteln - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Harnstoff sowie ammonium- und nitrathaltigen Düngemitteln

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DE3013616C2
DE3013616C2 DE19803013616 DE3013616A DE3013616C2 DE 3013616 C2 DE3013616 C2 DE 3013616C2 DE 19803013616 DE19803013616 DE 19803013616 DE 3013616 A DE3013616 A DE 3013616A DE 3013616 C2 DE3013616 C2 DE 3013616C2
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urea
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hexamethylenetetramine
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Klaus Dipl.-Chem. Dr. DDR 4602 Piesteritz Jasche
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C1/00Ammonium nitrate fertilisers
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
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    • C05C9/005Post-treatment

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Harnstoff sowie ammonium- und nitrathaltiger
Düngemittel mit einem Reaktionsprodukt aus einer Harnstoff, Formaldehyd und Wasser enthaltenden Mischung, so daß die behandelten Produkte für Iransport, Umschlag und Lagerung in loser Schüttung besonders geeignet sind, was durch eine verminderte Staub- und Backneigung erreicht wird. Weiterhin wird durch diese Behandlung die Auf- oder Einbringung von Zusatzstoffen nach oder während der Herstellung ny^lich. In der US-PS 34 77 842 wird ein Verfahren zur Herstellung von freiflleßenden Düngemitteln und Harnstoff beschrieben, wobei die festen Teilchen mit einer wäßrigen Lösung von Harnstoff, Formaldehyd und einer alkalischen Komponente behandelt werden. Das Molverhältnis von Harnstoff : Formaldehyd beträgt 0,75:1 bis 0,85 : I. Bei einem derartigen Molverhältnis bildet sich überwiegend Dimethylolharnstoff, der aber wegen seiner geringen Wasserlöslichkeit auskristallisiert, so daß diese Lösung nicht lagerungsstabil ist. Eine Senkung des Wassergehaltes dieser Lösung wäre wünschenswert, besonders bei der Behandlung fester Düngemittelteilchen, da das Wasser das Zusammenbacken der Düngemittelteilchen fördert.
Eine Eindampfung der Lösung 1st jedoch nicht möglich, da dabei erhebliche Formaldehydverluste eintreten. Desweiteren setzen unter diesen Bedingungen allmählich chemische Reaktionen sin, die zu Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten führen, wodurch die Lagerfähigkeit der Lösung weiterhin beeinträchtigt wird. Die Kondensationsreaktionen, die bei einer Trocknung behandelter Harnstoffteilchen beschleunigt ablaufen, führen
ja bei diesem Verfahren zur Bildung einer harten, festen Schicht auf den Harnstoffteilchen, was jedoch wie festgestellt wurde nicht vorteilhaft Ist, da das Zusammenbacken der Harnstoffteilchen nicht ausreichend verhindert wird.
In der DE-OS 21 39 278 wird ein Verfahren zum Verhindern der Neigung des Harnstoffs zum Zusammenbax-V.en beschrieben, nach dem der Harnstoff oberflächig mit einer wäßrigen Lösung von Trimethylol- und/oder Dimethylolharnstoff behandelt wird. Je nach Molverhältnis von Harnstoff: Formaldehyd, das hier nur 0,2 : 1 bis 0,5 : 1 beträgt, enthält die Lösung noch ungebundenen Formaldehyd, der beim Aufbringen auf warmen Harnstoff verdampft. Um Genichsbelästigungen und Formaldehydverluste zu vermelden, muß die Behandlung des Harnstoffs in einer geschlossenen Vorrichtung erfolgen, die so ausgelegt sein muß, daß Verweilzeiten von 7 Minuten gewährleistet werden. Wird der Gehalt des ungebundenen Formaldeyhds durch Änderung des Molverhältnisses von Harnstoff : Formaldehyd auf 0,5 : 1 gesenkt, liegt in der wäßrigen Lösung hauptsächlich Dimelhylolharnstoff vor, der In Wasser, wie bereits schon oben erwähnt, relativ schwer löslich Ist und auskristalllsicrt. Um den Dimethylolharnstoff über einen längeren Zeltraum in Losung zu halten, ist eine erhöhte Wassermenge erforderlich, die durch eine Trocknung des mit einer derartigen Lösung behandelten Harnstoffs wieder entfernt werden muß. Desweiteren wird eine Kühlung der behandelten Granallen unter 35° C erforder-
Hch. da durch die Eigenwärme der Granallen eine Verbackung eintreten kann.
In der DE-OS 19 00 128 Ist ein Verfahren zur Behandlung von Harnstoff mit salpetersaurem Formalin beschrieben, wonach Harnstoffkörner eine Umhüllung aus in situ gebildetem Hexamethylentetramin durch Reaktion des Formaldehyds mit dem in den Körnern noch vorhandenen Ammoniak erhalten. Die Behandlung erfolgt durch ein Besprühen des Harnstoffs mit Formalin In einer Umhüllungstrommel,
so wobei Verwellzeiten von 7 bis IO Minuten erforderlich sind.
Nachtelle dieser Verfahren bestehen in der erforderlichen Konzentration von mindestens 600 ppm NHj Im Harnstoff. Derart hohe NH)-Konzentratlonen sind in einem frischproduzierten Harnstoff, der nach einem Verfahren mit einer Zwischenkristallisation hergestellt wurde, nicht enthalten. Hier beträgt der NHj-Gehalt höchstens !00 ppm. Ebenso Ist das Verfahren auf zwischengelagerten Harnstoff mit geringen NHj-Gehalten nicht anwendbar. Weiterhin bedingt das Zerstäuben des Formalins und die erforderliche Verweilzelt eine geschlossene Umhüllungstrommel zur Durchführung der Reaktion und zur Vermeidung von Formaldehydverlusten In die Atmosphäre. Die bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß der Wassergehalt der Behandlungslösungen nicht oder nur begrenzt gesenkt werden kann, da diese Lösungen zur Kristallisation, Härtung oder zur Formaldehydabgabe neigen. Et kommt aber bei der Behandlung des Harnstoffs mit stark wasserhaltigen Lösun-
M) gen neben der Verringerung der Antlbackwlrkung zum Anlösen der Harnstoffkörner, wodurch die Oberflächenstruktur zerstört und der Abrieb bei den Umschlagsoperatlonen erhöht wird.
Durch die DE-AS 11 78 057 ist ein Verfahren bekannt, wonach Hexamethylentetramin zum Harnstoff während oder nach der Formgebung gegeben wird. Hexamethylentetramin wird In der Regel als kristallines Pulver gehandelt und neigt zum Verbacken und Verklumpen. Es In dieser Form dem Harnstoff Im erforderll chen Verhältnis zuzudosleren und gleichmäßig. Insbesondere auf Harnstoffkörner zu verteilen. Ist äußerst schwierig. Um eine bessere Verteilung zu erreichen, wird zwar auch vorgeschlagen, das Hexamethylentetramin während der Formgebung des Harnstoffs der Lösung oder Schmelze zuzusetzen. Hierbei sind aber erheblich größere Mengen erforderlich, da nur das Antibackmittel wirksam Ist, das sich an der Oberfläche der Harnstoff-
körner oder -kristalle befindet.
Nach der GB-PS 7 85 645 werden DOngemittel mit einer wäßrigen Lösung, die Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte enthält, besprüht. Das Molverhältnis von Harnstoff : Formaldehyd der besagten Lösung beträgt 1:0,7 und der pH-Wert 3,6 bis 7,0. Nachteil der Erfindung ist, daß diese Lösung nicht lagerungsstabil ist, so daß sie unmittelbar nach der Herstellung verwendet werden muß. Außerdem fördert der hohe Wasserge- halt der Lösung das Zusammenbacken der Düngemittelteilchen.
Ein Verfahren zur Behandlung von Harnstoff mit Petroleum, Paraffin, Kolophonium und anschließender Puderung mit Schwefel wird in der US-PS 32 95 950, das Aufbringen von Calciumsulfonaten in der US-PS 35 80 715 und das Aufbringen von Zucker mit Tensiden in der US-PS 33 53 949 auf geölten Düngemitteln, c5e Puderung und Umhüllung mit feuchten oder wäßrigen Medien von Düngemitteln in der DK-PS 1 13 151 beschrieben.
Das Aufbringen von Puderstoffen auf Düngemittelkörner mit Lösungen, die entsprechende Benetzungs- und Klebeeigenschaften aufweisen, wie mit Sulfitablauge, ist durch die AT-PS 1 68 833, wie mit wäßrigen Lösungen von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd ist durch die DE-PS 10 62 713, wie mit Dicyandiamid-Formaldehyd-Kondensationsprodukten, ist durch die ΛT-PS 2 54 206 bekannt.
Geölte Düngemittel haben nicht die Eigenschaften, größere Mengen an Puderstoffen haftend zu binden. Das Anhaften von Puderstoffen mit Hilfe stark wasserhaltiger Medien ist wegen der zu geringen Haftwirkung schwierig, außerdem ist ein Einbringen von Feuchtigkeit äußerst unerwünscht. Eine Puderung ohne Haftmittel, wie sie in einer Reihe von Patentschriften beschrieben wird, ergibt eine zu geringe Wirkung der Puderstoffe, da keine ausreichenden Mengen solcher Stoffe auf den Körnern der Düngemittel oder des Harnstoffs gleichmäßig verteilt haften. Dia körnigen Produkte neigen dann stark zum Stauben.
Die vorliegende Erfindung hat das Ziel, die aufgezeigten Mängel der bekannten Verfahren zu beseitigen, den technischen Aufwand bedeutend zu verringern und die Ökonomie der Harnstoff- bzw. Düngerbehandlung zu verbessern, so daß mit geringem Aufwand dem Produkt Eigenschaften bezüglich der Verbackungs- und Staubneigung verliehen werden, die es ermöglichen, daß es den Anforderungen eines Schüttgutes bei Transport, Umschlag und Lagerung unter industriellen Bedingungen genügt.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, bei dieser Behandlung bei Bedarf gewünsv<ue Zusatzstoffe gleichmäßig und mit großer Hartfähigkeit auf die Oberfläche von Harnstoff- und Düngemittelkörnern aufzubringen oder diese vor oder während des Formgebungsprozesses in den Harnstoff bzw. in die Düngemittel einzubringen und so in die Körner gleichmäßig zu verteilen, wobei eine Erhöhung des Wassergehaltes der hergestellten Produkte weitgehend vermieden werden soll.
Die technischen Mängel der bekannten Verfahren haben Ihre Ursachen darin, daß einmal Formaldehyd in Form von FormpJln direkt eingesetzt wird, wobei im allgemeinen nicht gewährleistet ist, daß im Harnstoff jeweils ausreichend freies Ammoniak zur Umsetzung zu Hexamethylentetramin vorhanden ist. Ferner ist ein erheblicher technischer Aufwand zui Durchführung des Verfahrens erforderlich, da Formaldehyd eine leicht flüchtige Substanz ist. Neben Formalin werden im wesentlichen Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte bzw. -Harze zur Anwendung vorgeschlagen, oder es wird eine Kondensation während der Behandlung angestrebt, um feste Umhüllungen zu erreichen. Die Erhöhung des Wassergehaltes, die Zerstörung der Oberfläche sowie die erforderliche Trocknung der Harnstoff- bzw. Düngerkörner und die hohen Verweilzeitep haben letztlich ihre Ursachen in der begrenzten Wasserlöslichkeit dieser Formaldehydprodukte.
Der Einsatz fester Produkte wie Hexamethylentetramin läßt die Antibackwirkung nicht voll wirksam werden und erhöht bei oberflächiger Anwendung die Staubnelgung der Produkte. Die Verminderung der Staubneigung Ist neben der Verminderung der Backneigung bei Industriellen Transport-, Umschlags- und Lagerungsprozessen von zunehmender Bedeutung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Konditionierungsmittel für Harnstoff und ammonium- und nltrathaltige Düngemittel zu finden, welches die Staub- und Backneigung wesentlich verringert und sich auf die zu behandelnden Düngemittel bei minimalem Wasseranteil gleichmäßig auftragen läßt, wobei das Konditionierungsmittel gleichzeitig als Trägermedium für die Auf- bzw. Einbringung der Zusatzstoffe geeignet sein soll.
Es wurde gefunden, daß eine Verminderung des Staubens und Zusammenbacken von Harnstoff und ammonium- und nitrathaltigen Düngemitteln erreicht werden kann, wenn man sie vorzugsweise mit einem Reaktionsprodukt aus 0,97 bis 0,02 Molen Formaldehyd, 1 Mol Harnstoff, 0,02 bis 0,40 Mole Hexamethylentetramin pro Mol Harnstoff und Wasser behandelt, dessen pH-Wert 6,0 bis 9.0 beträgt. Die Behandlung der Düngergranalien erfolgt oberflächig in einem kontinuierlich arbeitenden, nicht geschlossenen Umhüllungsaggregat. Es genügt bereits soviel dieses Behandlungsmittels, daß der Anteil der enthaltenen Formaldehydprodukte einschließlich Hexamethylentetramin 0,01 bis 0,25% Formaldehyd, bezogen auf den zu behandelnden Dünger, beträgt. Bei Harnstoff genügt bereits soviel dieses Behandlungsmittels, daß der Anteil der enthaltenen Formaldehydprodukte einschließlich Hexamethylentetramin je nach Verwendungszweck 0,005 bis 0,25* CH1O bezogen auf den zu behandelnden Harnstoff beträgt. Derartige Behandlungsmittel besitzen ein Indifferentes Verhalten gegenüber Wasser, eine geringe Kristallisation- und Härteneigung und sind deshalb sehr lagerstabil. Sie geben beim Erwärmen nur In sehr geringem Maße Formaldehyd und Ammoniak ab, so daß man sie weltgehend eindampfen «> kann. Die leicht slrupöse Konsistenz derartiger Gemische verleiht ihnen staubbindende Eigenschaften, wobei jedoch das Kriechvermögen, das zur gleichmäßigen Verteilung auf die Düngemittel günstig Ist, nicht verringert wird. Der In dem Behandlungsmittel vorhandene nicht gebundene Harnstoff senkt den Gehalt an freiem Formaldehyd auf ein Minimum, so daß während der Behandlung der Düngemittel keine Formaldehydverluste eintreten können. So Ist es möglich, die Konditionierung der Düngemittel in nicht von der Atmosphäre abgeschlosse- " nen Misch- bzw. Umhüllungsaggregaten mit Verweilzeit von weniger als 60 s durchzuführen.
Das erfindungsgemäße flüssige, slrupöse Ammonlak-Harnstoff-Formaldehyd-Hexamethylentetramln-Produkt mit begrenztem Wassergehalt eignet sich ebenfalls als Träger- oder Haftsubstanz für das Ein- oder Aufbringen
von Zusatzstoffen in die Schmelzen bei der Formgebung bzw. auf die Oberfläche der Düngemittel- und Harnstoffkörner. Die notwendige Menge des ein- bzw. aufzugebenden erfindungsgemäßen Produktes ist ein Maß für sein Verteilungs- und Anhaftvermögen. Die aufzutragenden Zusatzstoffmengen betragen maximal 8%. In den meisten Fällen sind 0,5 bis 1% ausreichend. Es genügen bereits 0,1 bis 5% des erfindungsgemäßen zähflüssigen Produktes, um Zusatzstoffe in Mengen von 0,5 bis 8% auf die Körner aufzutragen.
Die so behandelten Düngemittel und der so behandelte Harnstoff sind gebrauchsfertig und bedürfen keinerlei Nachbehandlung, wie Trocknung oder Absiebung.
Eine Entmischung ist auf Grund des sehr hohen Haftvermögens des erfindungsgemäßen Produktes auf der Körneroberfläche äußerst gering. Die Aufbringung der Zusatzstoffe kann, falls erforderlich, auch stufenweise erfolgen.
Als Aufbringeaggregate sind herkömmliche Dreh- und Mischtrommeln sowie Mischschnecken u. ä. geeignet. Das erfindungsgemäße flüssige, sirupöse Ammoniak-Hamstoff-Forrnaldehyd-Hexamethylentetramin-Produkt eignet sich auch zur Einbringung von Zusatzstoffen vor oder während des Formgebungsprozesses auf Grund seiner sirupösen Konsistenz und des relativ geringen Wassergehaltes.
Die Zusatzstoffe lassen sich in dem zähflüssigen Produkt verteilen, wobei die Teilchen der zugesetzten Stoffe sehr lange Zeit in der Schwebe bleiben. Im allgemeinen sind diese Zusatzstoffe wie gewünscht nicht in dem zähflüssigen Produkt löslich, so daß dieses als Haft- oder Trägermaterial für feste, pulverförmige Stoffe geeignet ist.
Es wirkt sich auch in keiner Weise auf die behandelten Produkte nachteilig aus, da es selbst wasserlöslich ist. Bei der Weiterverarbeitung des Harnstoffs, der bekanntlich auch für technische und Futterzwecke sowie bei der Düngung Anwendung findet, stört es nicht. Eine gleichmäßige Dosierung und Verteilur,.; von Zusatzstoffen kann so durch die erfindungsgemäße Behandlung gewährleistet werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einigen Ausführungsbeispielen erläutert werden.
Beispiel 1
Verfahrensgemäß behandelter Harnstoff wurde im Vergleich mit unbehandeltem, mit Harnstoff-Formaldehydharzen unterschiedlicher Molverhältnisse behandeltem, mit Formalin behandeltem und mit Hexamethylentetramin behandeltem Harnstoff einem Kurzzeittest in einem Transportsimulator und einem Langzeittest durch Lagerung in Boxen bei 2 m Schütthöhe unterzogen. Zur Beurteilung des Transportverfciltens wurde das Auslaufverhalten aus dem Transportsimulator und zum Langzeitverhalten der Verhärtungsgrad nach 9monatiger Lagerung herangezogen. Der Verhärtungsgrad wurde durch Messung der Eindrückkraft eines Nadelgerätes in die jeweilige Probe in 1 m Tiefe der Schüttung festgestellt. Der Verhärtungsgrad des unbehandelten Harnstoffs wurde gleich 100% gesetzt. Zur Einschätzung der Staubneigung wurde durch eine Sichtanalyse der Anteil an schwebefähigem Staub mit einem Korndurchmesser bis 90 Mikrometer in g Staub/kg Harnstoff bestimmt.
Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle zusammengefaßt.
Tabelle
Konditionicrungs- Gesamt-CI^O in % bez. auf ohne Verhär g Staub simulator
mittel Harnst. ober- tungs- pro kg
Behandlung flächig grad %
nach
ohne 0 9 Mon.
1 Harnstoff- 0,06 100 0,56
2 Formaldehyd- 27-66 0,12
Harze
Molverhält
nisse
Harnstoff: ober-
Formaldehyd flächig
1 : 1,9 bis ober
1 :2.2 flächig
Hexamethy- 0,06
3 lentetramin 83 0,63
Formalin, 0,06 ober-
4 30%ig flächig 36 0,29
Reaktions
5 produkt aus:
60% Harnstoff 0,03
20% Formal 6,5 0,07
dehyd
9% Hexa-
methy-
lentetra-
min
11% Wasser Zugabe
pH-Wert 7,0 bei d.
Reaktions Formge
6 produkt aus: bung Z.
36% HarnstofT0,12
12% Formal 11 0,19
dehyd
5% Hexa-
methy-
lentetra- Schmelze
min
47% Wasser
pH-Wert 8,6
Einschätzung des Transportverhaltens
Konditionierung Auslaufverhalten aus dem Transport
gemäß
und 6
Auslauf nur mit mechanischer Hilfe, Klumpen, starke Wandanbackungen;
Auslauf mit teilweise mechanischer
Hilfe, Wandanbackungen, leicht
klumpig;
Auslauf nur mit mechanischer Hilfe,
Wandanbackungen, leicht klumpig;
frei auslaufend, Wandanbackungen;
völlig frei auslaufend, klumpenfrei, keine Wandanbackungen.
II)
20
40
50 55 60 65
90% der Harnstoffkörner weisen bei den aufgeführten Beispielen einen Korndurchmesser von 1,0 bis 2,5 mm ■';
auf. ■']
Feinkörniger Futierharnstoff wurde oberflächlg mit einem Reaktionsprodukt aus sj
36% Hexamethylentetramin, ίϊ
40% Harnstoff, a
2.6% Formaldehyd, *;j
21.4% Wasser mit einem pH-Wert von 6.0 ii
ίο in einem kontinuierlich arbeitenden, nicht geschlossenen Umhüllungsaggregat bei einer Verwellzelt von 50 ||
Sekunden so behandelt, daß der Anteil an Formaldehydprodukten einschließlich des Hexamethylentetramin k
0,01% CH2O bezogen auf die Harnslof'·masse betrug. Der so behandelte Harnstoff wurde In einem Simulations- ä-j
bunker für Futterharnstoff getestet. Nach 3 Wochen Lagerung In dem Bunker lief der Futterharnstoff ohne f>
Schwierigkelten restlos aus der Öffnung des Bunkers heraus. Jj
Zentrllugenfeuchiem Kristallharnstoff mit einem Wassergehalt von 1% wurde vor dem Trocknungsprozeß ein Sj
Reaktlonsprodukl aus ■··.
36% Harnstoff, A
12% Formaldehyd, ..j
2» 5% Hexanieihyiemeiraniin, 1J?
47% Wasser mit einem pH-Wert von 8,6 zugesetzt. ■'■;
Die Menge an Formaldehydprodukten einschließlich des Hexamethylentetramin betrug 0,005% CHjO, bezo- -A
gen auf die Harnstoffmasse. ί|
Nach dem Trocknungsprozeß wurde der Kristallharnstoff In Container gefüllt, wonach er nach 4 Tagen noch M
ohne Schwierigkelten herauslief, wodurch seine Eignung für den Transport In Containern bestätigt wurde. ψ
Beispiel 2 fi
.to Ein ammoniumnitraihaltiger NPK-Dünger mit einem Gesamt-N-Gehalt von 15% wurde In einem kontlnuler- $
Hch arbeitenden, nicht geschlossenen Umhüllungsaggregat mit einem Reaktionsprodukt aus fei
53,6% Harnstoff ;|j
7,3% Hexamethylentetramin M
17,4% Formaldehyd |]
21,7% Wasser mit einem pH-Wert von 8,6 bzw. H
40,0% Harnstoff |i
2,6% Formaldehyd |
■to 21,4% Wasser mit einem pH-Wert von 6,0
bei einer Verweilzeit von 50 s so behandelt, daß der Anteil an Formaldehydprodukten einschließlich Hexamethylentetramin jeweils 0,027% bzw. 0,08% Formaldehyd, bezogen auf die Düngermasse, betrug. Der so behandelte Dünger wurde anschließend zur Beurteilung des Backverhaltens mit vergleichbarem unbehandeltem
•»5 Dünger einem Backtest unterzogen und der Verhärtungsgrad durch Messung der Eindrückkraft (F) eines Nadelgerätes festgestellt und der Antibackwert nach folgender Formel ermittelt:
a .·!_ 1 * · n/ /1 F der behandelten Probe in N . . ΛΛ
Antibackwert m % - (1 - F dcr unbchanddlen Probc in N ) ■ 100
Die erreichten Antibackwerte der Reaktionsprodukte betrugen 30 bzw. 38%.
Kalkammonsalpeter mit einem Gesamt-N-Gehalt von 24% wurde In gleicher Welse behandelt, getestet und
geprüft. Im Vergleich zu einer unbehandelten Probe ergaben sich Antibackwerte von 30 bzw. 35%.
Zur Einschätzung der Staubneigung wurde durch eine Sichtanalyse der Anteil an schwebefähigem Staub mit
einem Korndurchmesser bis 90 Mikrometer in g Staub/kg DDr.ger bestimmt.
Die behandelten Düngerproben wiesen eindeutig einen um 70 bis 90% geringeren Staubgehalt auf als die
unbehandelten Proben.
Beispiel 3
Die mit dem erfindungsgemäßen flüssigen, sirupösen Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Hexamethylentetramin-Produkt behandelten Harnstoffprills bzw. NPK-DOngemittel wurden mit Zusatzstoffen wie Strohmehl,
Koalin, Magnesiumchlorid, Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, pulverförmigen Wirkstoffen, Rotschlamm,
der beim alkalischen Aufschluß von Bauxit für die Aluminlumproduktlon anfallt und Schwefel bis maximal 8%,
bezogen auf die behandelte Menge, gepudert.
Das aufgebrachte zähflüssige Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt hatte folgende Parameter:
Dichte:
Viskosität:
pH-Wert:
1,263 kg/dm3
40 cp bei 20° C
Molverhältnis: Harnstoff zu Formaldehyd zu Hexamethylentetramin 1,5 : 1 : 0,09
Wassergehalt: 21%
Aussehen: wasserklare, sirupöse Flüssigkeit
Die Untersuchung ergab folgende Ergebnisse:
Menge Düngemittel
Ammoniak-
HarnstolT-
Formaldchyd-
Produkt
Durchschnitt-Haltvermögen der Puderstofl'e
pulver- Stroh- Kaolin MgCh MgO lörmigcr mehl
Mg(OH): Rotschlamm
0,5 NPK-Dünger 1,4 2,6 0,6 1,5 0.7 0.6 0,7 4.6
1,0 Korn- 2,5 2,4 1,7 >,4 1,6 1.4 1.4 4.5
durchmesser
5,0 l,0bis4,0mm 8,5 7,0 2,6 8,8 1,4 1,3 1.6 7.2
0,01 Harnstoff 1,2 0,1 0,1 0,2 0,2 0,1 0.2 0.1
0,1 Korn- 3,7 4.7 0,8 0,9 0,8 0.8 0.7 3.5
durchmesser
2,0 1,0 bis 2,5 mm 8,1 6,2 3,9 7,4 1,4 1,0 1,5 5.5
Das zähflüssige Ammonlak-Harnstoff-Formaldehyd-Hexamethylentetramtn-Produki wurde als Trügersubstanz für Zusatzstoffe bei der Verprlllung von Harnstoffschmelze eingesetzt. In das sirupöse Gemisch wurden jeweils Dlammonlumphosphat und Ammoniumsulfat, Kaolin sowie Magnesiumoxid eingemischt. Die so erhaltenen Suspensionen waren 2 bis 3 Wochen lagerstabil. Es bildete sich nur geringfügiger Bodensatz. Diese Suspensionen konnten ohne Schwierigkeiten der Harnstoffschmelze während des Prlllprozesses mit einer Doslerpumpe gleichmäßig zugeführt und verteilt werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Behandlung von Harnstoff sowie ammonium- und nltrathaltlgen Düngemitteln mit efnem Reaktionsprodukt aus einer Harnstoff, Formaldehyd und Wasser enthaltenden Mischung, dadurch ge kennzeichnet, daß die Mischung aus dem Harnstoff, dem Formaldehyd, dem Wasser und Hexamethy lentetramin besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung ein Molverhältnis Harnstoff: Formaldehyd : Hexamethylentetramin von 1 :0,02 bis 0,97:0,02 bis 0,40 und einen pH-Wert von 6 bis 9 aufweist.
DE19803013616 1979-05-11 1980-04-09 Verfahren zur Behandlung von Harnstoff sowie ammonium- und nitrathaltigen Düngemitteln Expired DE3013616C2 (de)

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