DD147099B5 - Verfahren zur behandlung von harnstoff oder duengemitteln mit zusatzstoffen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Harnstoff und Düngemitteln nach oder während der Herstellung mit Zusatzstoffen wie mit Ureasehemmstoffen, Nitrifikationshemmstoffen, Pflanzenschutzmitteln, Makro- und Mikronährstoffen, kristallkeimbildenden- und kristallisationsbeschleunigenden Stoffen, Puderstoffen wie Kaolin, Dolomit, Kreide, Schwefel, Strohmehl u.a.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Ein Verfahren zur Behandlung von Harnstoff mit Petroleum, Paraffin, Kolophonium und anschließender Puderung mit Schwefel wird in der US-PS 3.295.950, das Aufbringen von Calciumsulfonaten in der US-PS 3.580.715 und das Aufbringen von Zucker mit Tensiden in der US-PS 3.353.949 auf geölten Düngemitteln, die Puderung und Umhüllung mit feuchten oder wäßrigen Medien von Düngemitteln in der DK-PS 113.151 beschrieben. Das Aufbringen von Puderstoffen auf Düngemittelkörner mit Lösungen, die entsprechende Benetzungs- und Klebeeigenschaften aufweisen, wie mit Sulfitablauge ist durch die OE-PS 168.833, wie mit wäßrigen Lösungen von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd ist durch die DT-PS 1.062.713, wie mit Dicyandiamid-Formaldehyd-Kondensationsprodukten ist durch die OE-PS 254.206 bekannt.
Geölte Düngemittel haben nicht die Eigenschaften größere Mengen an Puderstoffen haftend zu binden. Das Anhaften von Puderstoffen mit Hilfe stark wasserhaltiger Medien ist wegen der zu geringen Haftwirkung schwierig, außerdem ist ein Einbringen von Feuchtigkeit äußerst unerwünscht. Eine Puderung ohne Haftmittel, wie sie in einer Reihe von Patentschriften beschrieben wird, ergibt eine zu geringe Wirkung der Puderstoffe, da keine ausreichenden Mengen solcher Stoffe auf den Körnern der Düngemittel oder des Harnstoffs gleichmäßig verteilt haften
Die körnigen Produkte neigen dann stark zum Stauben.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, die gewünschten Zusatzstoffe mit einem Trägermittel gleichmäßig und mit großer Haftfähigkeit auf die Oberfläche von Harnstoff- und Düngemittelkörnern aufzubringen oder diese vor oder während des Formgebungsprozesses in den Harnstoff bzw. in die Düngemittel einzubringen und so in die Körner gleichmäßig zu verteilen, wobei eine Erhöhung des Wassergehaltes der hergestellten Produkte weitgehend vermieden werden soll.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein wasserarmes Haftmittel zu finden, das als Trägermedium für die Auf- bzw. Einbringung der Zusatzstoffe geeignet ist.
Es wurde gefunden, daß ein flüssiges, sirupöses Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt mit begrenztem Wassergehalt als Träger- oder Haftsubstanz für das Ein- oder Aufbringen von Zusatzstoffen in die Schmelzen bei der Formgebung bzw. auf die Oberfläche der Düngemittel- und Harnstoffkörner hervorragend geeignet ist.
Ein solches Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt liegt vor, wenn es aus 40-85% eines Umsetzungsproduktes von Harnstoff und Formaldehyd mit einem Molverhältnis von Harnstoff formaldehyd von 3:1 bis 1:1,36 bis 2% Hexamethylentetramin und höchstens 24% Wasser besteht und das Produkt einen pH-Wert von 6,0 bis 9,0 hat.
Die notwendige Menge des ein- bzw. aufzugebenden erfindungsgemäßen Haftmittels ist ein Maß für sein Verteilungs- und Anhaftvermögen. Die aufzutragenden Zusatzstoffmengen betragen maximal 8%. In den meisten Fällen sind 0,5 bis 1 % ausreichend. Es genügen bereits 0,1 bis 5% des erfindungsgemäßen zähflüssigen Haftmittels, um Zusatzstoffe in Mengen von 0,5 bis 8% auf die Körner aufzutragen.
Die so behandelten Düngemittel und der so behandelte Harnstoff sind gebrauchsfertig und bedürfen keinerlei Nachbehandlung, wie Trocknung oder Absiebung.
Eine Entmischung ist auf Grund des sehr hohen Haftvermögens des erfindungsgemäßen Produktes auf der Kömeroberfläche äußerst gering. Die Aufbringung der Zusatzstoffe kann, falls erforderlich, auch stufenweise erfolgen. Als Aufbringeaggregate sind herkömmliche Dreh- und Mischtrommeln sowie Mischschnecken u.a. geeignet. Das erfindungsgemäße flüssige, sirupöse Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt eignet sich auch 2ur Einbringung von Zusatzstoffen vor oder während des Formgebungsprozesses auf Grund seiner sirupösen Konsistenz und des relativ geringen Wassergehaltes.
Die Zusatzstoffe lassen sich in dem zähflüssigen Produkt verteilen, wobei die Teilchen der zugesetzten Stoffe sehr lange Zeit in der Schwebe bleiben. Im allgemeinen sind diese Zusatzstoffe wie gewünscht nicht in dem zähflüssigen Produkt löslich, so daß dieses als Haft- oder Trägermaterial für feste, putverförmige Stoffe geeignet ist.
Das erfindungsgemäße Haft- oder Trägermittel wirkt sich auch in keiner Weise auf die behandelten Produkte nachteilig aus, da es selbst wasserlöslich ist und auch die Weiterverarbeitung des Harnstoffs, der bekanntlich auch für technische- und Futter-Zwecke Anwendung findet sowie bei der Düngung nicht stört. Eine gleichmäßige Dosierung und Verteilung von Zusatzstoffen kann so durch diese flüssige Trägersubstanz gewährleistet werden.
Die mit dem erfindungsgemäßen flüssigen, sirupösen Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt behandelten Harnstoffprills bzw. NPK-Düngemittel wurden mit Zusatzstoffen wie Strohmehl, Kaolin, Magnesiumchlorid, Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, pulverförmigen Wirkstoffen, Rotschlamm, der beim alkalischen Aufschluß von Bauxit für die Aluminiumproduktion anfällt und Schwefel bis maximal 8%, bezogen auf die behandelte Menge, gepudert. Das aufgebrachte zähflüssige Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt hatte folgende Parameter:
Dichte: | 1,263 kg/dm3 | 0,09 | wasserklare, sirupöse Flüssigkeit | NPK-Dünger 1,4 | pulverf. | Durchschnitt-Haftvermögen der Puderstoffe [%] | 1,5 | MgCI2 | MgO | Mg(OH)2 | Rot |
Viskosität: | 4OcP bei 2O0C | Die Untersuchung ergab folgende Ergebnisse: | Korndurchmesser 2,5 | I Wirkst. | 1,4 | schlamm | |||||
pH-Wert: | 7 | Menge | 1,0-4,0 mm 8,5 | 8,8 | 0,7 | 0,6 | 0,7 | ||||
Molverhältnis: | Harnstoff 1,2 | 2,6 | Strohmehl Kaolin | 0,2 | 1,6 | 1,4 | 1,4 | 4,6 | |||
Ammoniak-Harn | Korndurchmesser 3,7 | 2,4 | 0,9 | 1,4 | 1,3 | 1,6 | 4,5 | ||||
Wassergehalt: | stoff-Formaldehyd- Düngemittel Schwefe | 1,0-2,5 mm 8,1 | 7,0 | 0,6 | 7,4 | 0,2 | 0,1 | 0,2 | 7,2 | ||
Aussehen: | Produkt | 0,1 | 1.7 | 0,8 | 0,8 | 0,7 | 0,1 | ||||
0,5 | 4,7 | 2,6 | 1,4 | 1,0 | 1,5 | 3,5 | |||||
1,0 | 6,2 | 0,1 | 5,5 | ||||||||
Harnstoff zu Formaldehyd zu Hexamethylentetramin | 5,0 | 0,8 | |||||||||
1,5 : 1 : | 0,01 | 3,9 | |||||||||
21% | 0,1 | ||||||||||
2,0 | |||||||||||
Das zähflüssige Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt wurde als Trägersubstanz für Zusatzstoffe bei der Verprillung von Harnstoffschmelze eingesetzt. In das sirupöse Gemisch wurden jeweils Diammoniumphosphat und Ammoniumsulfat, Kaolin sowie Magnesiumoxid eingemischt. Die so erhaltenen Suspensionen waren 2-3 Wochen lagerstabil. Es bildete sich nur geringfügiger Bodensatz. Diese Suspensionen konnten ohne Schwierigkeiten der Harnstoff schmelze während des Prillprozesses mit einer Dosierpumpe gleichmäßig zugeführt und verteilt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Behandlung von Harnstoff oder Düngemitteln mit Zusatzstoffen, gekennzeichnet dadurch, daß die Zusatzstoffe mit einem Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt, das aus 40 bis 85% eines Umsetzungsproduktes von Harnstoff und Formaldehyd mit einem Molverhältnis von Harnstoff !Formaldehyd von 3:1 bis 1:1,36 bis 2% Hexamethylentetramin und höchstens 24% Wasser besteht, auf die Oberfläche der Produkte aufgebracht werden oder die Zusatzstoffe mit dem Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt vor oder während der Formgebung in die Lösungen oder Schmelzen der Düngemittel oder des Harnstoffs gegeben werden oder auf die körnigen oder kristallinen Produkte mit dem Ammoniak-Harnstoff-Formaldehyd-Produkt angehaftet werden.
2. Verfahren zur Behandlung von Harnstoff oder Düngemitteln mit Zusatzstoffen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzstoffe anorganische Salze, pulverförmige Urease- und Nitrifikationshemmstoffe, pulverförmige Pflanzenschutzmittel, kristallisationsbeeinflussende Mittel, pulverförmige Konditionierungsmittel oder Schwefel eingesetzt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD21650879A DD147099B5 (de) | 1979-10-29 | 1979-10-29 | Verfahren zur behandlung von harnstoff oder duengemitteln mit zusatzstoffen |
DE19803013616 DE3013616C2 (de) | 1979-05-11 | 1980-04-09 | Verfahren zur Behandlung von Harnstoff sowie ammonium- und nitrathaltigen Düngemitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD21650879A DD147099B5 (de) | 1979-10-29 | 1979-10-29 | Verfahren zur behandlung von harnstoff oder duengemitteln mit zusatzstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD147099A1 DD147099A1 (de) | 1981-03-18 |
DD147099B5 true DD147099B5 (de) | 1993-12-16 |
Family
ID=5520792
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD147099B5 (de) |
-
1979
- 1979-10-29 DD DD21650879A patent/DD147099B5/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DD147099A1 (de) | 1981-03-18 |
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