DE299510C - - Google Patents
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- DE299510C DE299510C DENDAT299510D DE299510DA DE299510C DE 299510 C DE299510 C DE 299510C DE NDAT299510 D DENDAT299510 D DE NDAT299510D DE 299510D A DE299510D A DE 299510DA DE 299510 C DE299510 C DE 299510C
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- sulfuric acid
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- concentrated sulfuric
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- selenium
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C391/00—Compounds containing selenium
- C07C391/02—Compounds containing selenium having selenium atoms bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es wurde gefunden, daß man Selenderivate aromatischer Verbindungen —· wie beispielsweise
Anilin, Acetanilid, Phenol, Salicylsäure, Nitrophenol — gewinnen kann, indem man
Selen oder Selendioxyd in konzentrierte!;. Schwefelsäure auf die zu selenierenden Verbindungen
bei niederer Temperatur einwirken läßt. Dieses Verfahren zeichnet sich durch seine Einfachheit aus, auch gegenüber dem
ίο Verfahren (s. Centralblatt 1908, II, 1349 un<^·
1909, II, 193), welches in der Umsetzung von
Organomagnesiumverbindungen mit Selen besteht.
Die Bildung der Selenderivate nach dem neuen Verfahren findet überraschend leicht
statt. Auch nach dem, was über das Verhalten des Schwefels gegenüber aromatischen
Verbindungen in Gegenwart von Schwefelsäure (vgl. z. B. die Patentschrift 242215) bekannt
ist, konnte man eine derartige Reaktionsfähigkeit nicht vermuten. Die nach dem neuen
Verfahren erhältlichen Verbindungen sollen als solche oder nach weiterer Umwandlung medizinischen
Zwecken dienen.
i. Zu einer Lösung von 135 g Acetanilid in
etwa fünffacher Menge konzentrierter Schwefelsäure gibt man eine in der Wärme bereitete
und wieder abgekühlte Lösung von 56 g Selendioxyd in etwa zehnfacher Menge konzentrierter
Schwefelsäure. Die Umsetzung vollzieht sich bei gewöhnlicher Temperatur. Gießt man die Lösung nach etwa eintägigem Stehen
auf Eis, so scheidet sich die neue Verbindung als weißer Niederschlag ab. Zur Reinigung
kann sie aus heißem Wasser umkristallisiert werden. Man erhält sie in Form glänzender,
farbloser Kristallenen. Sie löst sich in warmem
Wasser ziemlich leicht, in Äther und in Aceton ist sie schwer löslich. Nach dem Trocknen bei 100 ° schmilzt die dann wasserfreie
Verbindung bei ungefähr 260 °.
2. Zu einer Lösung von 28,4 g Anilinsulfat
in etwa zehnfacher Menge konzentrierter Schwefelsäure gibt man eine Lösung von 22 g
Selendioxyd in etwa zehnfacher Menge konzentrierter Schwefelsäure und läßt einige Tage
bei gewöhnlicher Temperatur stehen oder erwärmt kürzere Zeit auf dem Dampfbade.
Beim Gießen der Lösung auf Eis scheidet sich ein fast schwarzes Pulver ab, das in
verdünnten Säuren und Alkalien und auch in den meisten organischen Lösungsmitteln schwer
oder unlöslich ist.
3. In eine Lösung von 17 g Selendioxyd in etwa 170 ecm konzentrierter Schwefelsäure
trägt man unter Rühren und Kühlung mit Eis 19 g Phenol ein. Nach einiger Zeit gießt
man die dunkelgrüne Lösung auf Eis. Der neue Körper scheidet sich als weißer Niederschlag
ab. Durch Lösen in Alkali und Fällen mit Säure kann er gereinigt werden. Nach dem Trocknen bildet er ein weißes Pulver,
das in Alkalien leicht, in den meisten organisehen Lösungsmitteln und in Wasser ziemlich
schwer löslich ist.
4. Zu einer Lösung von 27,6 g Salicylsäure in etwa sechsfacher Menge konzentrierter
Schwefelsäure gibt man eine abgekühlte Lö-
sung von ,16/7 g Selendioxyd in etwa 170 ecm
konzentrierter Schwefelsäure. Das Gemisch wird vorhergehend violett, später wieder
heller.';, ISFach einiger Zeit gießt man auf Eis.
Die' naUf Verbindung fällt als weißer Niederschlag
|(üs. Sie kann durch Lösen in Sodalosung/und
Fällen mit Säure gereinigt werden. ,Nach/dem Trocknen bildet sie ein weißes, in
'Alkalien und Alkalikarbonaten lösliches Pulver.
5/ Zu einer Lösung von 13g g o-Nitrophenol
in.' etwa zehnfacher Menge konzentrierter
,·■' ' Schwefelsäure gibt man eine Lösung von
βΐ,6 g Selendioxyd in etwa zehnfacher Menge
konzentrierter Schwefelsäure. Es tritt Erwärmung auf und das erst dunkelbraunrote
Reaktionsgemisch wird nach einiger Zeit mehr grünlich. Die neue Verbindung scheidet sich
als gelblicher Niederschlag ab, wenn die Schwefelsäurelösung auf Eis gegossen wird.
Sie wird abgesaugt, mit Wasser und schließlich mit Äther ausgewaschen. Durch Lösen
in( Sodalösung und Fällen mit Säure kann die . neue Verbindung gereinigt werden. Sie bildet
getrocknet ein gelbes Pulver, das in Wasser und in verdünnten Säuren wenig, in Alkalien
und Alkalikarbonaten leicht mit rotgelber Farbe löslich ist. In Äther ist es kaum, in
Ameisensäure leicht löslich. Beim Erhitzen auf höhere Temperaturen verpufft es.
6. 4 g Selen werden unter Erwärmen in etwa 300 g konzentrierter Schwefelsäure gelöst;
die dunkelgrüne, abgekühlte Lösung gibt ' man unter Kühlung mit Eis und Rühren zu
einer Lösung von 13,9 g p-Nitrophenol ·ίη etwa
sechsfacher Menge konzentrierter Schwefelsäure. Nach mehrstündigem Stehen der Mischung gießt
man auf Eis und scheidet so die neue Verbindung als gelblichen Niederschlag ab. Sie wird abgesaugt
und mit Wasser ausgewaschen. Durch Lösen in Alkali und Fällen mit Säure kann
sie gereinigt werden. Sie bildet nach dem Trocknen ein gelbes Pulver, das in Wasser
und in verdünnten Säuren wenig, in Alkalien leicht mit rotgelber Farbe löslich ist. In Äther
ist es wenig, in Ameisensäure ziemlich leicht löslich. Beim Erhitzen auf höhere Temperatur
verpufft es.
7. 179 g p'-Acetaminophenetidin werden unter
Kühlung in der fünf- bis zehnfachen Menge konzentrierter Schwefelsäure gelöst; dazu gibt
man eine Lösung von 37 g Selendioxyd in etwa zehnfacher Menge konzentrierter Schwefelsäure.
Nach ungefähr einhalbstündigem Rühren wird auf Eis gegossen. Die neue Verbindung
scheidet sich bald als kristallinischer Niederschlag ab. Sie kann durch Umkristallisieren
aus Wasser gereinigt werden. Man erhält so schöne, glänzende Nadeln, die nach vorhergehendem Sintern unter Zersetzung bei
etwa 260 ° schmelzen. Sie sind in siedendem Wasser ziemlich leicht, in kaltem bedeutend
schwerer löslich. Von Äther werden sie kaum aufgenommen. Nach der Analyse kommt der
Verbindung die Formel
[C6 H3 (O C2 H5) (N HC2 H3 O)], Se S O4 H · H2 O
8. 188 g Antipyrin werden unter Kühlung eingerührt in die fünffache Menge konzentrierter
Schwefelsäure. Zu dieser Lösung gibt man 37 g Selendioxyd, gelöst in etwa zehnfacher
Menge konzentrierter Schwefelsäure. Man rührt noch 1 bis 2 Stunden unter Kühlung
und gießt dann auf Eis. Der nach kurzer Zeit ausgeschiedene, farblose, kristallinische
Niederschlag kann zur Reinigung aus verdünntem Alkohol umkristallisiert werden. Man
erhält so schöne, farblose Nadeln, die bei etwa 240° unter Zersetzung schmelzen. Nach der
Analyse liegt ein Diantipyrylselenid
(C11H11N2O)2Se
vor. Die Verbindung ist schwer löslich in kaltem Wasser, etwas leichter in siedendem.
Sie löst sich ferner in verdünnten Säuren und 8g wird aus dieser Lösung durch viel Wasser
wieder ausgefällt.
9. 234 g Resorcin arsinsäure werden unter Kühlung eingerührt in etwa fünffache Menge
konzentrierter Schwefelsäure. Dazu gibt man eine Lösung von 37 g Selendioxyd in etwa
zehnfacher Menge konzentrierter Schwefelsäure und rührt die violette Lösung noch einige
Stunden bei gewöhnlicher Temperatur. Dann gießt man auf überschüssiges, trockenes Natriumsulfat
und setzt die zur Lösung des Salzes nötige Menge Wasser zu. Die ungelöst
bleibende neue Verbindung wird abgesaugt und mit Wasser ausgewaschen. Sie
kann durch Lösen in verdünntem Ammoniak und Fällen mit verdünnter Schwefelsäure gereinigt
werden. Man erhält so ein fast weißes, mikrokristallinisches Pulver, das sich in Alkalien
und in Alkalikarbonaten löst.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Darstellung von aromatischen Selenverbindungen, darin bestehend, daß man auf die zu selenierenden aromatischen Verbindungen Selen oder Selendioxyd in konzentrierter Schwefelsäure bei niederer Temperatur einwirken läßt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE348906T | 1919-01-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE299510C true DE299510C (de) |
Family
ID=6257865
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT299510D Active DE299510C (de) | 1919-01-26 | ||
DE1919348906D Expired DE348906C (de) | 1919-01-26 | 1919-01-26 | Verfahren zur Darstellung von aromatischen Selenverbindungen |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919348906D Expired DE348906C (de) | 1919-01-26 | 1919-01-26 | Verfahren zur Darstellung von aromatischen Selenverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE348906C (de) |
-
0
- DE DENDAT299510D patent/DE299510C/de active Active
-
1919
- 1919-01-26 DE DE1919348906D patent/DE348906C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE348906C (de) | 1922-02-22 |
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