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Beschreibung:
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tüte zum Umhüllen von Lebensmitteln, insbesondere von Brot und dergleichen Backwaren.
Lebensmittelverpackungen haben grundsätzlich die Aufgabe, das Produkt vor Austrocknen und Aromaverlust sowie vor schädlichen
äußeren Einflüssen zu schützen. Außerdem müssen sie gesundheitlich unbedenklich sein. In Bezug auf die Haltbarkeit und
Frische von Backwaren, wie Brot, kommt es einerseits darauf an, daß die Backwaren nicht austrocknen und andererseits, daß
z.B. die Kruste des Brotes trotzdem knusprig bleibt.
Frisches Brot und dergleichen Backwaren werden in Bäckereien üblicherweise in Bögen aus Papier eingepackt oder in Tüten aus
Papier, aus Kunststoff oder aus einem Verbundmaterial daraus verpackt.
Bei herkömmlich eingesetzten Verpackungsmaterialien ist es bislang nicht möglich, die Frische eines Brotes über langer
als zwei Tage zu halten. So ist bei Umhüllungen aus Papier die Schnittkante des angeschnittenen Brotes spätestens nach zwei
Tagen trocken und hart. Bei KunststoffUmhüllungen hingegen wird zwar die Feuchtigkeit des Brotes gehalten, jedoch nimmt
die Kruste die Feuchtigkeit auf und wird dadurch weich und gummiartig. Geht man davon aus, daß ein Brot durchschnittlich
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innerhalb von vier Tagen verzehrt wird, ist somit die zweite Hälfte des Brotes regelmäßig "alt".
Eine weitere Anforderung an eine Verpackung für Backwaren, wie Brot, insbesondere beim Einsatz in Bäckereien, ist die leichte
Handhabbarkeit. Die Backwaren sollen zügig ohne großen Aufwand eingepackt werden können, damit der Kunde so zügig wie möglich
bedient werden kann.
Auch kann die Anforderung bestehen, die Backwaren, insbesondere Brot, unmittelbar nach dem Entnehmen aus dem Ofen
noch backwarm zu verpacken. Herkömmlich eingesetzte Verpakkungsmaterialien, insbesondere solche aus Kunststoff, sind
hierfür nicht geeignet, da das Brot schnell schimmelig wird, wenn es warm eingepackt wird.
Die DE 295 12 436 U 1 betrifft eine aus einem mehrschichtigen Verbundmaterial hergestellte Verpackung in Form eines Beutels,
einer Schachtel oder dergleichen, insbesondere zum Verpacken von fetthaltigen Waren. Das mehrschichtige Verbundmaterial
weist eine dem Innenraum der Verpackung zugewandte Schicht aus saugfähigem Papier und eine Schicht aus einer wasserundurchlässigen
Kunststoffolie auf. Das Papier kann Filterpapier, die Kunststoffolie Polyäthylen sein. Hiermit soll eine Verpackung
vorgeschlagen werden, welche auch längerfristig zur Aufbewahrung
fetthaltiger Waren geeignet ist.
Aus der DE-GM 19 85 257 ist ein Sack, Beutel oder dergleichen mit einer aus mehreren Lagen bestehenden Wandung bekannt, von
welcher die äußere Lage aus Kunststoffolie und mindestens eine innere Lage aus Papier besteht, wobei die außen liegende
Kunststofflage mit der an sie innen angrenzenden Papierlage vor der Sackbildung mittels Klebstoff zu einer Wandungseinheit
verbunden ist. Hierdurch soll ein Sack, Beutel oder dergleichen vorgeschlagen werden, welcher zum Einen auf herkömm-
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lichen Papierverarbeitungs- bzw. Beutel- oder Sackmaschinen herstellbar ist und zum Anderen eine verbesserte Isolierung
des Beutelinhalts gegen Temperaturschwankungen bei gleichzeitig erhöhter Widerstandsfähigkeit bei Warmgutbefüllung
aufweist.
Aus der CH 659 056 A5 ist ein Verpackungsbeutel, insbesondere für brotartige Backwaren, mit zwei von seiner Öffnung zu
seinem Boden verlaufenden, miteinander zu dem Beutel verbundenen, sich einander gegenüberliegenden Wänden bekannt, von
denen wenigstens die eine aus drei nebeneinander angeordneten, von der Beutelöffnung zum Boden verlaufenden, miteinander
verbundenen Bahnen zusammengesetzt ist, wobei die beiden seitlichen Bahnen aus wasserdampfdurchlässigem, höchstens
durchscheinendem Papier gebildet sind, während die mittlere Bahn aus einer durchsichtigen Kunststoffolie besteht, wobei
die Kunststoffolienbahn eine Perforation aufweist. Die Kunststoffolienbahn kann eine, vorzugsweise klare, Polypropylenfolie
sein. Hierdurch soll ein wirtschaftlich 0 herstellbarer und verwendbarer Verpackungsbeutel geschaffen
werden, welcher gleichermaßen den Bedürfnissen des Kunden (Warenkontrolle durch Sichtkontakt und durch Griff unter
Wahrung der hygienischen Anforderungen), als auch den Bedürfnissen des Herstellers und Verkäufers (ausreichendes
5 Atmungsvermögen und Verkaufsappeal) zu genügen vermag.
Aus der WO 73/22207 ist ein Packungsbeutel aus einer perforierten Kunststoffolie für die Aufnahme von Lebensmitteln, wie
Gemüse und Früchte, bekannt, welche eine lokale Kondensation in dem Beutel bewirkt, so daß Gewichtsverluste auf ein Minimum
zurückgeführt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine leicht handhabbare Lebensmittelverpackung zu schaffen, die eine ausreichend lange
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Haltbarkeit und Frische des Lebensmittels, insbesondere von Backwaren, wie Brot, gewährleistet.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Tüte, insbesondere zum Einhüllen von Lebensmitteln, aus einem Verbundmaterial mit
mindestens einer ersten Schicht aus einem zellstoffhaltigen Material und einer zweiten Schicht aus Kunststoff, wobei die
erste Schicht ein spezifisches Gewicht von 15 bis 40g/m2 und die zweite Schicht eine Dicke von 6 bis 2 0 &mgr;&pgr;&igr; aufweisen, wobei
das Verbundmaterial perforiert ist und wobei das Verhältnis von offener zu geschlossener Fläche des Verbundmaterials
zwischen 1/50 und 1/250 liegt.
Neben einer leichten Handhabbarkeit ist ein besonderer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Tüte, daß sie aufgrund der Perforation
des Verbundwerkstoffs atmungsaktiv ist. Dadurch ist ein kontrollierter Austausch von Feuchte zwischen dem Tüteninneren
und der Umgebung möglich. Einerseits kann so viel Feuchte aus der Tüte entweichen, daß z. B. eine Kruste von Brot die vom
Inneren des Brotes aufgenommene Feuchte abgeben kann. Andererseits entweicht aber nur so wenig Feuchte nach außen,
daß ein angeschnittenes Brot selbst nach Ablauf von vier Tagen noch eine ausreichende Feuchte besitzt und so für den
Verbraucher immer noch schmackhaft ist.
Über das Verhältnis von offener Fläche zur Gesamtfläche des
Verbundmaterials, d.h. durch die Wahl von Lochgröße und Anzahl der Löcher pro Flächeneinheit, kann der Feuchteaustausch
zwischen Tüteninnerem und der Umgebung festgelegt werden. So ist bei einem kleinen Verhältnis von offener Fläche zur
Gesamtfläche des Verbundmaterials der Feuchteübergang von dem Tüteninneren zur Umgebung gering, während bei größerem
Verhältnis der Feuchteübergang größer ist. Dadurch kann die erfundene Tüte z. B. an verschiedene Brottypen - Brot mit
harter oder weicher Kruste, saftigeres oder härteres Brot -
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in seinen Eigenschaften und die jahreszeitliche bedingten Witterungsbedingungen optimal angepaßt werden. Auch kann die
Tüte bei entsprechend gewähltem Verhältnis von offener Fläche zur Gesamtfläche des Verbundmaterials zum Verpacken von noch
5 ofenwarmen Backwaren, wie Brot, oder aber zum Verpacken der bereits erkalteten Backwaren im Verkauf eingesetzt werden.
Durch die Kombination einer zellstoffhaltigen Schicht mit einer Kunststoffschicht wird neben einer kontrollierten Abgabe
von Feuchtigkeit ein Lichtschutz bewirkt. Auch fühlt sich die zellstoffhaltige Schicht, sofern sie außen liegt, angenehmer
an als eine Kunststoffschicht, und sie ist leicht bedruckbar.
Ferner ist das Verbundmaterial ausreichend reißfest und trotzdem in seiner Masse auf ein Minimum reduziert, so daß der
anfallende Verpackungsmüll sehr gering ist, wenn die Tüte nicht mehr verwendet werden soll.
Diese Vorteile der erfindungsgemäßen Tüte lassen sich nicht
nur zum Frischhalten von Backwaren, wie Brot, sondern auch von anderen Lebensmitteln, wie beispielsweise Aufschnitt, Fleisch
oder Fisch nutzen.
Die erste Schicht des Verbundmaterials ist bevorzugt aus Papier oder Zellulose gebildet.
Der Kunststoff der zweiten Schicht besteht vorzugsweise aus einem Polyethylen, wobei sich insbesondere ein LDPE (Low-Density-Polyethylen)
mit einer Dichte von 0,915 - 0,925 g/cm3 oder ein LLDPE (Linear-Low-Density-Polyethylen) mit einer
Dichte von 0,92 - 0,935 g/cm3 eignet. Bei der Auswahl sind die Reißfestigkeit und die Hitzebeständigkeit von Bedeutung.
So sollte die Kunststoffschicht insbesondere bei Tüten für backwarm zu verpackende Brote oder dergleichen bis mindestens
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12 0° C temperaturbeständig sein, damit das Brot oder dergleichen Backwaren möglichst frühzeitig nach Herausnehmen aus
dem Ofen eingepackt werden kann.
In besonderer Ausgestaltung sind die erste und zweite Schicht lösbar miteinander verbunden, so daß das Verbundmaterial
weitestgehend in seine Komponenten zerlegt werden kann. Hieraus ergeben sich insbesondere Vorteile beim Recycling. Die
Schichten des Verbundmaterials können jedoch auch fest miteinander verbunden sein beispielsweise in der Form, daß die
Kunststoffschicht auf die zellstoff haltige Schicht aufgedampft
ist.
Vorzugsweise bildet die zweite Schicht die Innenseite der Tüte.
Die Tüte kann in ihrer Längsausrichtung mindestens eine Naht aufweisen. Die Naht kann durch Versiegeln, Verschweißen oder
Verkleben der ersten und/oder zweiten Schicht gebildet sein. Zum Beispiel durch das Verschweißen oder Versiegeln der
aneinanderliegenden Kunststoff schichten wird an der Stelle der Naht auch die darüberliegende erste Schicht aus dem zellstoffhaltigen
Material mit der zweiten Schicht verbunden. Somit wird selbst bei ansonsten voneinander lösbaren Schichten die
Stabilität und Festigkeit der Tüte gewährleistet.
Das an der Bodenseite übereinanderliegende Verbundmaterial der Tüte ist bevorzugt mit einer Doppelfalz ineinander eingeschlagen.
Die durch das Falzen aufeinanderliegenden ersten Schichten des Verbundmaterials können dann miteinander
verklebt werden, so daß auch hier ein fester Verbund gerade bei einem ansonsten voneinander lösbaren Verbundmaterial
möglich ist.
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Es hat sich gezeigt, daß die Perforation vorzugsweise aus Löchern mit einem mittleren Durchmesser von 0,3 mm - 1,5 mm,
vorzugsweise 1 mm, gebildet ist. Bei dieser Lochgröße ist ein wirksamer Schutz des Lebensmittels vor Lichteinflüssen und
Verschmutzung bei gleichzeitigem Feuchteaustausch gewährleistet.
Auch kann wenigstens in eine der Wände der Tüte ein Fenster aus durchsichtigem bzw. durchscheinenden Material, ggf.
Verbundmaterial der zuvor geschilderten Art integriert sein, damit der Tüteneinhalt sichtbar ist.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand eines in
der Zeichnung schematisch dargestellt bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die von der Rückseite aus gesehene Tüte T aus einem Verbundmaterial aus
einer äußeren, leicht bedruckbaren Schicht aus Zellulose mit einer Dichte von ca. 20 g/m2 und einer inneren, 8 pm. starken
Schicht aus LDPE, welches das Ausdringen von Feuchtigkeit, Fett und dgl. behindert.
Bei der Herstellung eines solchen Verbundmaterials wird z. B. die LDPE-Schicht direkt aus einem Blasfolienextruder auf die
Zelluloseschicht aufgebracht und durch punktuelles Andrücken der extrudierten LDPE-Schicht an die Zelluloseschicht während
der Beschichtung angeheftet.
Die Tüte T besteht aus einem mehrfach gefalteten rechteckigen Bogen des Verbundmaterials, der in Längsrichtung mehrfach
gefaltet ist, so daß die LDPE-Schicht die innere Schicht der Tüte T bildet. Die innenliegende LDPE-Schicht ist an den
aneinanderanliegenden freien Enden des Bogens in Längsrichtung thermisch versiegelt, so daß die Tüte T in ihrer Rückwand RW
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in Längsrichtung eine Naht N aufweist. Durch die Versiegelung ist die Zellulose-Schicht im Bereich der Naht N mit der
darunter befindlichen LDPE-Schicht fest verbunden. Es ist aber auch ein Verkleben möglich.
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Das übereinanderliegende Verbundmaterial der Tüte T ist an der Bodenseite B mit einer Doppelfalz D ineinander eingeschlagen
und die durch das Falzen aufeinanderliegenden Außenseiten des Verbundmaterials sind beispielsweise miteinander verklebt.
Die Tüte T weist z. B. eine (nicht dargestellte) regelmäßige Perforation auf, die durch in verschiedenen parallelen Reihen
angeordnete Löcher mit einem Durchmesser von ca. 1 mm und einem Abstand von ca. 15 mm gebildet ist, wobei die Reihen
einen Abstand von ca. 15 mm zueinander haben. Das Verhältnis von offener zu gesamter Fläche ergibt sicher aus
&eegr; * &pgr; * (D/2)2/A
(N = Anzahl der Löcher; d = gemittelter Durchmesser der Löcher; A = Bezugsfläche ) zu
2 * &pgr; * (1 mm/27(15 mm)2 = &pgr;/450 = 1/150.
Die Perforation wird z. B. mit einer Nadelwalze entweder in das Verbundmaterial vor seiner Verarbeitung zur Tüte eingebracht,
oder in die aus dem Verbundmaterial gefertigte Tüte.
In der Vorderwand VW der Tüte T ist ein Fenster F aus durchsitigem bzw. durchscheinenden Material integriert, welche
z. B. von der Öffnung Ö der Tüte T bis zu Bodenseite B durchalufen, was die Herstellung erleichtert.
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