DE2947C - Maschinen zur Appretur von Hüten - Google Patents
Maschinen zur Appretur von HütenInfo
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-
- A—HUMAN NECESSITIES
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- A42C—MANUFACTURING OR TRIMMING HEAD COVERINGS, e.g. HATS
- A42C1/00—Manufacturing hats
- A42C1/08—Hat-finishing, e.g. polishing, ironing, smoothing, brushing, impregnating, stiffening, decorating
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- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
PATENTSCHRIFT
Klasse 41.
SIMON PIRON in PARIS. Maschinen zur Appretur von Hüten.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. April 1878 ab.
Die vorliegende Erfindung hat zum Zweck, durch mechanische Hülfsmittel diejenigen Operationen
auszuführen, welche in der Hutmacherei unter dem Namen Herrichtung bekannt sind.
Diese Herrichtung hat bisher nur durch Handarbeit, mit Hülfe geschickter und deshalb theuer
zu bezahlender Arbeiter bewirkt werden können.
Das neue System beruht auf der aufeinanderfolgenden Verwendung von vier Maschinen, die
und deren Arbeitsleistungen hier beschrieben werden sollen.
Das wesentliche der ersten Maschine, der Formmaschine, besteht darin, die Wirkung
zweier Drücke, von denen jeder besonders ausgeübt wird, der eine auf den Rand, der andere
im Hutkopf, zu verbinden. Erfinder kann mit Hülfe derselben Hüte von verschiedener Höhe
durch ein und dieselbe Form herrichten.
Eine besondere Art dieser Formmaschine, nach vorliegender Erfindung construirt, wird
beispielsweise durch die beiliegende Zeichnung wiedergegeben.
Fig. ι ist eine Vorderansicht,
Fig. 2 ist eine Seitenansicht und
Fig. 3. ist ein Schnitt nach α und ß.
Die in Rede stehende Maschine ruht, wie alle nachfolgend beschriebenen, auf einem
Tische A (der durch Füfse von beliebiger Höhe, die nicht auf der Zeichnung angegeben
sind, getragen wird). Auf diesen Tisch A wird eine Holztrommel B, die in Eisen gebunden
ist, gestellt und kann dieselbe um das Scharnier b herum gedreht, d. h. aufgeklappt
werden. Die Trommel hat an der inneren oberen Seite einen Rand b', auf welchen sich in
einen zu diesem Zweck angebrachten Falz, ovale Ringe aus Eisen von quadratischem oder
rechtwinkligem Querschnitte legen lassen, von denen der zuletzt eingelegte dem äufseren Profil
des herzurichtenden Hutes in der Randhöhe entsprechen mufs. Das Eisen der Ringe ist
mit kleinen Löchern versehen, wie im Schnitt in Fig. 3 angedeutet ist, zu einem weiter unten
anzugebenden Zweck.
Auf den Rand der so eingerichteten Trommel wird der Hutrand gelegt, der hier zum Beispiel
als Filzhut angenommen und durch eine strichpunktirte Linie angedeutet ist.
Um das Scharnier b 2 kann sich eine flache,
mit einer centralen Oeffnung versehene Eisenplatte C drehen; dieselbe wird auf den Hutrand
niedergeklappt und prefst diesen vermittelst zweckentsprechend angebrachter Schrauben und
Muttern gegen den Trommelrand. Hierauf wird in den Hutkopf eine Holzform D eingeführt,
die bis zur gewünschten Tiefe hinabreicht, und welche ohne Nachtheil über das Niveau des Hutrandes hinausragen kann, weil
letzterer auf die schon beschriebene Weise festgehalten wird. Hieraus folgt, dafs man sich
für sehr verschiedene Huthöhen der nämlichen Form bedienen kann, wodurch eine grofse Materialersparnifs
erzielt wird. Es mufs hier noch bemerkt werden, dafs bei dieser Herrichtung die Kante, an welcher der Hutrand mit dem
Hutkopf zusammenstöfst, sehr exact ausfällt, was eine der wesentlichen Vorbedingungen
einer guten Hutformung oder Herrichtung ist. ·
-Nachdem die verschiedenen Theile in die auf der Zeichnung angegebene Stellung gebracht
worden sind, welche als bekannt vorausgesetzt werden können und die den Druckmechanismus
für die Form bilden, dreht man mittelst des Handrades e die Schraube E genügend
weit herunter; während dieser ganzen Zeit tritt durch die in der Tischplatte α angebrachte
Zuführung ein Dampfstrahl in die Trommel hinein, der gegen den Hut gerichtet ist
und bis an den Rand desselben dringt, vermöge der in den ovalen Ringen angebrachten
Durchlöcherungen, von denen bereits die Rede war.
Indem man die Theile in der umgekehrten Richtung wieder löst, ist die Maschine zur
Aufnahme eines neuen Hutes behufs dessen Herrichtung bereit.
Nachdem auf diese Weise die erste Operation der Herrichtung, d. h. die Formgebung, vollendet
ist, gelangt der Hut mit der Holzform auf die Axe einer Aufbügelmaschine, deren wesentliche Einrichtung in der beiliegenden
Zeichnung wiedergegeben ist, wo Fig. 4 eine Seitenansicht und Fig. 5 eine Kopfansicht theilweise
im Schnitt ist.
Das Ende der Welle F wird in das Mittelstück der Hutform geschraubt und dann mittelst
Riemen und Scheibe in Drehung versetzt. Das Bügeleisen wird von einem beweglichen
Holzstück G getragen und befindet sich in der in Fig. 5 gezeichneten Stellung; das Bügeleisen
kann auch in der in das Stück G eingeschnit- ■ tenen Kehle gleiten. Der Arbeiter hält den
Griff des Bügeleisens mit der rechten Hand, während er in der linken Hand das Ende g
des beweglichen Stückes G hält. Es wird hiernach leicht verständlich sein, dafs, wenn das
bewegliche Holzstück mit dem darauf ruhenden Bügeleisen auf der Tischplatte hin und her
bewegt wird, man mit Leichtigkeit an alle Punkte der Hutoberfläche, um deren Aufbügelung
es sich handelt, gelangen und auf alle diese Punkte gewissermaafsen ohne Ermüdung
einen starken Druck ausüben kann, welcher zweckmäfsig nur mit der Hand ertheilt werden
kann.
Nachdem auf diese Weise die zweite Operation der Herrichtung, die Aufbügelung, vollendet
ist, wird der Hut der Wirkung der Randpresse ausgesetzt, deren wesentliche Construction auf
der beiliegenden Zeichnung wiedergegeben ist. Fig. 6 zeigt im Aufrifs, wie der Hutrand zwischen
den Oberflächen zweier Gypsformen HI geprefst wird; diese Formen sind mit Blech
eingefafst und ist die untere auf ihrer oberen Fläche mit Wachsleinwand bedeckt; diese untere
Form ruht auf einem Holzringe J.
Die durch die Schraubenspindel nach unten bewegte obere Form wird durch Führungen mit
Röllchen geführt, so dafs eine seitliche Verschiebung nicht stattfinden kann.
Was die Anfertigung der Formen aus Gypsmasse anbetrifft, so wird hierdurch erzielt, dafs
die Nachtheile vermieden werden, die entstehen, wenn die innere Appretur auf der Hutrandoberfläche
erscheint. Von der Randpresse geht der Hut zur Presse, welche die Biegung des Hutrandes bewirkt, welche Presse nach der
Construction des Erfinders auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist.
Fig. 7 ist eine Vorderansicht und Fig. 8 eine solche, theilweise im Schnitt.
Die erstere Figur zeigt sämmtliche Theile in den Stellungen, welche sie vor dem auszuübenden
Druck einnehmen; die zweite Figur stellt dieselben in dem Moment dar, in welchem der
volle Druck ausgeübt wird. K ist die Holzmatrize, die auf einem Blechcylinder ruht; auf
den Rändern dieser Matrize liegt der Hutrand, wie Fig. 7 zeigt. Die Matrize und der darauf
ruhende Hut werden, nachdem während kurzer Zeit der Hutrand der Einwirkung der Wärme
ausgesetzt gewesen ist, in das Centrum eines sich nach oben erweiternden Konus L gestellt,
der auf dem Tische befestigt ist.
Die mit der Schraubenspindel in Verbindung stehende Platte M trägt aufser einem Kautschuksack
N, der mit Wasser gefüllt ist, den cylindrisch-konischen
Theil o, welcher den genannten
Sack umschliefst. Der Konus Z, sowie derjenige, in dem der Theil ο endigt, haben
einen gleichen Neigungswinkel, dergestalt, dafs der eine in den anderen genau hineinpafst.
Man wird hiernach leicht verstehen, dafs, wenn man mittelst der Schraubenspindel die obere
Partie, also die obere Platte, mit dem Kautschuksack und seiner Umfassung sich senken
läfst, der Kautschuksack unter der Wirkung des ausgeübten Druckes sich aus der in der Fig. 7
dargestellten Form in diejenige Form schmiegen wird, welche im Schnitt in Fig. 8 dargestellt
ist, so dafs einestheils der Hutrand genau sich nach der Form der Matrize biegt und anderentheils
die Kante, in welcher Rand und Kopf zusammenstofsen, sich vermittelst der kleinen
Wulste 11 η, die durch den Kautschuksack
gebildet werden, genau ausbildet. Auf diese Weise wird die letzte Operation der Herrichtung
vollzogen.
Claims (1)
- Patent-An Sprüche:Erfinder beansprucht für sich die ausschliefsliche Anwendung seines Verfahrens der mechanischen Herrichtung von Hüten, die sich auf der auf einander folgenden Anwendung der Maschinen gründet, die als Beispiele der Ausführung auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt sind, wobei sich die besagten Maschinen durch folgende Punkte hauptsächlich charakterisiren.Die Formmaschine durch die Hervorbringung der beiden besonders ausgeübten Pressungen, welche gleichzeitig auf den Rand und den Hutkopf zur Wirkung kommen, wobei zu gleicher Zeit beide Theile einem Dampfstrome ausgesetzt sind.Die Bügelmaschine durch die Einrichtung der Holzunterstützung für das Bügeleisen, welche Unterstützung gestattet, ohne Ermüdung durch die Hand einen starken, für die Operation zweckmäfsigen Druck auszuüben.Die Randpresse durch die Gypsformen, welche die oben erwähnten nachtheiligen Einwirkungen verhindern.Die Randbiegepresse durch Druck in einer nicht geschlossenen Umhüllung, der auf den Hutrand und die entsprechend geformte Matrize durch den mit Wasser gefüllten Kautschuksack, ausgeübt wird.Ebenso die besonderen Ausführungen, welche er zum Verständnifs der vorstehenden Beschreibung auf der beiliegenden Zeichnung als Ausführungsbeispiele wiedergegeben hat, vorbehaltlich der Veränderungen in den Formen, Dimensionen, Verhältnissen, angewendeten Materialien und Hülfsmitteln, soweit solche Veränderungen nicht das Wesen dieser mechanischen Hutvorrichtung betreffen.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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