Die Erfindung betrifft eine Seitennahtspanneinrichtung zum
Spannen einer Seitennaht eines auf eine Schulterform einer
Ärmelbeistellvorrichtung aufgelegten Sakkos, dessen der
Seitennaht benachbarter Ärmel zum Bügeln in einer Ärmelspann-
und -bügeleinrichtung eingespannt ist.
Nach der nicht vorveröffentlichten europäischen Anmeldung
8 01 03 741.7 (Veröffentlichungsnummer 00 23 966) ist es zum
Bügeln der Seiten und Ärmel von Kleidungsstücken bekannt,
eine Bügelplatte in Abstand von einer Seite einer Büste
anzuheben, an die Seite der Büste zu drücken und längs
der Seite nach unten zu bewegen.
In der nichtvorveröffentlichten Patentanmeldung P 29 04 802.0
des Anmelders der vorliegenden Anmeldung ist eine Ärmelspann-
und -bügeleinrichtung zum Spannen und Bügeln von Ärmeln von
auf eine Schulterform aufgelegten Kleidungsstücken beschrie
ben, die eine Ärmelendenhalte- und -bügelvorrichtung zum Hal
ten und Bügeln der freien Ärmelenden und eine Positionierungs
vorrichtung zum räumlichen Einstellen und Ausrichten der Är
melendenhalte- und -bügelvorrichtung aufweist. Diese Ärmel
spann- und -bügeleinrichtung ist vor allem als Ergänzungs
einrichtung zu einer herkömmlichen, insbesondere programm
gesteuerten, Schulterabbügel-Ärmelbeistell-Maschine vorgesehen,
und zwar eignet sie sich für den Anbau an die verschiedensten
Ausführungsformen der derzeit verfügbaren Schulterabbügel-
Ärmelbeistell-Maschinen.
Mit dieser vorgenannten Ärmelspann- und -bügeleinrichtung ist
es möglich, ein perfektes Fertigbügeln der Ärmel des zu bü
gelnden Kleidungsstücks, das auch als Ärmelfinish bezeichnet
wird, in einfacher und rationeller Weise zu erreichen, ohne
daß eine Nachbearbeitung der Ärmel erforderlich ist.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei diesem Bügelvorgang, der
das Spannen und Bügeln der Ärmel zum Zwecke des Ärmelfinish's
umfaßt, bei Sakkos die Seitennaht im Bereich zwischen dem hinteren
Armloch und der Taille durch Dampfeinwirkung unsauber werden kann. Wegen ver
schiedener Nahtverläufe im Fadenkreuz und wegen unterschied
licher Deckungsgleichheit hat die Seitennaht die Neigung, un
ter Dampfeinwirkung aufzuquellen. Diese Schwierigkeit wurde
bisher dadurch ausgeräumt, daß die Naht manuell gestreckt
wurde, was jedoch aufwendig ist. Wird während der Dampfein
wirkung nichts gegen diesen Nachteil unternommen, dann er
gibt sich die Notwendigkeit, eine besondere Bearbeitung durch
Nachbügeln als Endbearbeitungsstufe des Sakkos vorzusehen,
was arbeits- und damit kostenaufwendig ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Einrichtung zu schaffen,
die ein Nachbügeln der Sakkos nach dem
maschinellen Fertigbügeln der Ärmel überflüssig macht, ohne
daß ein manuelles Strecken der Seitennaht erforderlich ist.
Das wird mit einer Seitennahtspanneinrichtung der eingangs
genannten Art erreicht, die sich erfindungsgemäß auszeichnet
durch eine ein erstes und zweites flächiges Anlageteil zum
flächigen Einklemmen des Sakkos im Bereich der Seitennaht
zwischen dem Sakkofutter und dem Oberstoff des Sakkos auf
weisende Einklemmvorrichtung und eine die beiden am Sakko
anliegenden Anlageteile in Längsrichtung der Seitennaht
und nach dem unteren Ende des Sakkos zu relativ zu der Bügel
vorrichtung verschiebende Zugvorrichtung zum Spannen der Sei
tennaht im eingeklemmten Zustand.
Bei Anwendung einer solchen Seitennahtspanneinrichtung wird,
wie sich in der Praxis gezeigt hat, ein sauberes Bügelergeb
nis auch im Bereich zwischen dem hinteren Armloch und der
Taille bei einem Sakko erzielt, weil der heiße Dampf, der
bei der maschinellen Ärmelbeistellung mit zugehörigem Ärmel
finish auf die Seitennaht einwirkt, aufgrund des Spannens
der Seitennaht keine störende Nebenwirkungen erzeugen kann,
insbesondere kein Aufquellen der Seitennaht bewirken kann,
so daß ein besonderes manuelles Fertigbügeln nicht erforder
lich wird.
Trotzdem verursacht die erfindungsgemäße Seitennahtspannein
richtung keinen zusätzlichen Arbeitsaufwand, da sie in die
Bügelvorrichtung bzw. -maschine ebenso wie die obenerwähnte
Ärmelspann- und -bügeleinrichtung voll integrierbar ist, wo
bei sie bei der Beschickung, Bearbeitung und Herausnahme des
Bügelguts, also eines zu bügelnden Sakkos, keine zusätzli
che Bedienung erfordert.
Obwohl im Prinzip jede geeignete Vorrichtung, beispielsweise
eine Parallelführungsvorrichtung, dazu verwendet werden kann,
um das erste Anlageteil von dem zweiten Anlageteil wegzubewe
gen, damit der Seitennahtbereich zwischen beide Anlageteile
eingeführt werden kann, und um dann anschließend das erste
Anlageteil zum Zwecke des Einklemmens des Seitennahtbereichs
zwischen den beiden Anlageteilen zu dem zweiten Anlageteil
hinzubewegen, ist es aus Gründen eines besonders einfachen
Aufbaus der Seitennahtspanneinrichtung zu bevorzugen, das
erste Anlageteil als gegenüber dem zweiten Anlageteil ver
schwenkbare Anlageklappe auszubilden.
Insbesondere kann die Seitennahtspanneinrichtung so aufgebaut
sein, daß eine das erste Anlageteil zum zweiten hin sowie von
diesem weg bewegende Betätigungsvorrichtung, insbesondere ei
ne pneumatische Zylinder-Kolben-Vorrichtung, zusammen mit den
beiden Anlageteilen an einem gemeinsamen Befestigungsteil an
gebracht ist, das seinerseits an einem eine Zugkraft ausüben
den Gleitteil, der, vorzugsweise eine pneumatische Zylinder-
Kolben-Vorrichtung als Betätigungsvorrichtung umfassenden,
Zugvorrichtung befestigt ist, an deren ortsfestem Teil eine
Führung, insbesondere eine Flachführung, für das Gleitteil
fest angebracht ist. Dadurch kann die Zugvorrichtung als Trä
ger für alle übrigen Teile der Seitennahtspanneinrichtung nach
der Erfindung benutzt werden, so daß sich gewissermaßen ein
selbsttragender Aufbau der gesamten Seitennahtspanneinrichtung
ergibt.
Eine konstruktiv besonders einfache Ausbildung der Zugvor
richtung ergibt sich, wenn das Gleitteil im Querschnitt T-
förmig und die Flachführung im Querschnitt U-förmig ausge
bildet sind.
Zum genauen Einstellen der Zugkraft, die durch die Zugvorrich
tung nach dem Einklemmen des Seitennahtbereichs zwischen den
beiden Anlageteilen auf letzteren ausgeübt wird, kann der An
preßdruck des ersten Anlageteils, mit dem dieses den Seiten
nahtbereich des Sakkos zwischen sich und dem zweiten Anlage
teil einklemmt, einstellbar sein. Da nämlich zu Zugvorrichtung
anschließend an die Einklemmvorrichtung betätigt und hierdurch
bewirkt wird, daß sich die beiden Anlageteile gleitend über
den Seitennahtbereich des Sakkos bewegen, wird der Widerstand
des Sakkos gegenüber dieser Relativbewegung und damit die Stär
ke des Spannens um so größer, je stärker der Anpreßdruck der
Anlageteile an diesen Seitennahtbereich ist.
Da der Oberstoff des Sakkos, der an der Anlagefläche des er
sten Anlageteils anliegt, im allgemeinen eine rauhere Be
schaffenheit hat als das verhältnismäßig glatte Sakkofutter,
das an der Anlagefläche des zweiten Anlageteils anliegt, kann
ein Ausgleich der sich dadurch ergebenden unterschiedlichen
Reibungswiderstände dadurch erzielt werden, daß die Anlage
fläche des ersten Anlageteils glatter als die Anlagefläche
des zweiten Anlageteils ausgebildet ist. Das kann insbesonde
re in der Weise geschehen, daß das erste Anlageteil auf seiner
Anlagefläche mit glattem Tuch bespannt ist, während das zweite
Anlageteil auf seiner Anlagefläche mit einem elastisch defor
mierbaren, rauhen Material, vorzugsweise mit weichem Schaum
gummi, bespannt ist.
Um die Seitennahtspanneinrichtung relativ zu der Bügelvor
richtung leicht und in jeder gewünschten Weise befestigen
zu können, ist es zu bevorzugen, daß die Einklemmvorrichtung
und die Zugvorrichtung zur Befestigung mit einem gemeinsamen
Kugelgelenk versehen sind.
Damit die übrige Bügelvorrichtung den unterschiedlichsten
Anforderungen leicht angepaßt werden kann, kann es zu be
vorzugen sein, die Einklemmvorrichtung und die Zugvorrich
tung an einem gesonderten, von der Bügelvorrichtung getrenn
ten Montagerahmen vorzusehen. Auf diese Weise läßt sich die
Seitennahtspanneinrichtung leicht von der übrigen Bügelvor
richtung bzw. -maschine entfernen, wenn keine Sakkos gebügelt
werden sollen. Wenn man hierbei die entsprechenden Verbin
dungsleitungen zwischen der Bügelvorrichtung und der Seiten
nahtspanneinrichtung lang genug macht, ist es in solchen Fäl
len nicht einmal erforderlich, die Seitennahtspanneinrichtung
von der Bügelvorrichtung zu lösen, sondern es genügt dann, sie
in eine Ecke zu stellen und gegebenenfalls durch einen in ge
eigneter Weise vorgesehenen Schalter außer Funktion zu setzen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Fig. 1 bis
3 der Zeichnung im Prinzip dargestellten, besonders bevorzug
ten Ausführungsbeispiels näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Aufrißansicht
einer Seitennahtspanneinrichtung nach der Erfindung;
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Anlageteile der Seitennahtspann
einrichtung der Fig. 1 von oben, gesehen in Richtung
des Pfeils A in Fig. 1, jedoch bei aneinander herange
führten Anlageteilen; und
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie B-B der Fig. 1.
Die in Fig. 1 insgesamt gezeigte Seitennahtspanneinrichtung
besteht aus einer Einklemmvorrichtung 1, die im wesentlichen
den oberen Teil der Seitennahtspanneinrichtung bildet, und
aus einer Zugvorrichtung 2, die sich im unteren Teil der Sei
tennahtspanneinrichtung befindet. Die Einklemmvorrichtung 1
dient dazu, den Bereich der Seitennaht eines Sakkos flächig
einzuklemmen, während mit der Zugvorrichtung 2 die Seitennaht
nach erfolgtem Einklemmen gespannt wird.
Im einzelnen umfaßt die Einklemmvorrichtung 1 ein erstes An
lageteil 3 und ein zweites Anlageteil 4, die plattenförmig
ausgebildet, jedoch im Querschnitt, wie die Fig. 2 erkennen
läßt, gekrümmt sind, so daß sie dem Bereich der Seitennaht
eines zu bügelnden Sakkos angepaßt sind. Das erste Anlage
teil 3 besitzt auf seiner dem zweiten Anlageteil 4 zugewand
ten Seite eine Anlagefläche 5 für die im Bereich der Seiten
naht befindliche Außenseite, also den Oberstoff des Sakkos,
und das zweite Anlageteil 4 besitzt eine dieser Anlagefläche
5 zugewandte entsprechende Anlagefläche 6 für die im Bereich
der Seitennaht befindliche Innenseite des Sakkos, also für
das Sakkofutter.
Das zweite Anlageteil 4 ist an dem in Fig. 1 senkrechten
Schenkel 7 a eines winkelförmigen Befestigungsteils 7 mittels
Schrauben 8 befestigt. Dieses Winkelteil 7 ist an einem Gleit
teil 9 fest angebracht, beispielsweise durch Schweißen. Das
zweite Anlageteil 4 besteht vorzugsweise aus Blech, so daß
es auch als Anlageblech bezeichnet werden kann. Das erste
Anlageteil 3 ist über ein Scharniergelenk 10 an dem waage
rechten Schenkel 7 b des Befestigungsteils 7 befestigt, und
zwar so, daß es in Parallelanlage mit dem zweiten Anlageteil
4 verschwenkt und scherenförmig von dem letzteren weggeschwenkt
werden kann.
Das Scharniergelenk 10 ist in einem vorbestimmten Abstand L
(siehe Fig. 1) von der ihm zugewandten Fläche des senkrechten
Schenkels 7 a des Befestigungsteils 7 am waagerechten Schenkel
7 b des letzteren befestigt. Und zwar ist dieser Abstand L so
gewählt, daß sich im hochgeklappten Zustand des ersten Anla
geteils 3, in dem sich die beiden Anlageteile 3 und 4 am
nächsten benachbart sind und im wesentlichen - abgesehen von
ihrem gekrümmten Verlauf - parallel zueinander verlaufen,
ein vorbestimmter Abstand A (siehe Fig. 2) zwischen den bei
den einander am nächsten liegenden Bereichen der Anlageflächen
5 und 6 ergibt, welcher etwa der Dicke des Sakkostoffs und
-futters eines dazwischen einzuklemmenden Sakkoseitennahtbe
reichs entspricht.
Zum Verschwenken des ersten Anlageteils 3, das auch als Anla
geklappe bezeichnet werden kann und vorzugsweise aus Blech
ausgebildet ist, weist die Einklemmvorrichtung 1 eine Betäti
gungsvorrichtung auf, die im vorliegenden Falle eine Kolben-
Zylinder-Vorrichtung 11 ist. Der Zylinder 12 ist über ein Ge
lenk 13, einen Winkelarm 14 und Schraubenverbindungen 15 mit
der der Anlagefläche 5 abgewandten Seite des ersten Anlage
teils 3 verbunden. Die Kolbenstange 16 der Kolben-Zylinder-
Vorrichtung ist über einen Arm 17 mit einem weiteren Gelenk
18 verbunden, das drehfest an dem waagerechten Schenkel 7 b
des Winkelteils 7 befestigt ist.
Zur Feineinstellung der Endstellung des ersten Anlageteils 3
in dessen hochgeklappten Zustand ist das dem Zylinder 12 abge
wandte Ende 19 der Kolbenstange 16 mit einem Außengewinde 20
versehen, das in ein entsprechendes Innengewinde 21 einer in
dem Arm 17 vorgesehenen Bohrung 22 eingeschraubt ist.
Die Zugvorrichtung 2 weist eine Betätigungsvorrichtung 23 in
Form einer pneumatisch betätigbaren Kolben-Zylinder-Vorrich
tung auf, an deren Zylinder 24 eine Befestigungsvorrichtung
25 mittels einer Schraubverbindung 26 befestigt ist. Diese
Befestigungsvorrichtung 25, die dazu dient, die Seitennaht
spanneinrichtung ortsfest an oder in der Nähe einer Bügel
vorrichtung zu befestigen, besitzt eine Flachführung 27, die,
wie Fig. 3 zeigt, als im Querschnitt U-förmige Schiene ausge
bildet ist. In der Schienenlängsrichtung ist darin das im
Querschnitt T-förmige Gleitteil 9 verschiebbar mittels Hal
teschienen 28 gelagert; letztere sind durch Schrauben 49 auf
die freien Enden der Schenkel des U-Profils aufgeschraubt,
so daß sie die Enden des Querschenkels 9 a des Gleitteils 9
übergreifen und dadurch denselben im U-Profil halten.
Das Gleitteil 9 und die Flachführung 27 sind so angeordnet,
daß sich ihre Längsrichtung parallel zur Längsrichtung R des
zweiten Anlageteils 4 erstreckt, so daß infolgedessen die
beiden Anlageteile 3 und 4 in der in Fig. 2 gezeigten Paral
lelstellung in ihrer Längsrichtung verschoben werden können.
Zu diesem Zweck ist das Gleitteil 9 an der Kolbenstange 42
der Kolben-Zylinder-Vorrichtung 23, die sich parallel zur
Längsrichtung R des zweiten Anlageteils 4 erstreckt, ange
bracht, und zwar über ein Verbindungsteil 29 und eine Schraub
verbindung 30. Das Verbindungsteil 29 besitzt in der Verschie
bungsrichtung des Gleitteils 9 eine Bohrung 31 mit einem In
nengewinde 32, in das das mit einem entsprechenden Außenge
winde 33 versehene freie Ende der Kolbenstange 28 einge
schraubt ist.
Die Flachführung 27 ist durch Schraubverbindungen 34 mit dem
einen der beiden gegeneinander verdrehbaren Teile 35 eines
Kugelgelenks 36 fest verbunden, dessen anderes Teil 37 mit
einem Befestigungsbolzen 38 fest verbunden ist. Der Befesti
gungsbolzen 38 kann seinerseits an einer Bügelvorrichtung oder
einem gesonderten Gestell (nicht dargestellt) fest angebracht
werden.
Anstelle des Kugelgelenks 36 oder zusätzlich zu diesem kann
auch ein Winkel oder eine andere Befestigungsvorrichtung vor
gesehen sein, und zwar je nach dem Typ der Bügelmaschine, für
welche die Seitennahtspanneinrichtung bestimmt ist.
An dem unteren Anschluß 39 des Zylinders 24 ist ein Druckmin
derer (nicht dargestellt) angeschlossen, über den die Betäti
gungsvorrichtung 23 immer mit einem Druck von etwa 1 bis 1,5
bar beaufschlagt wird, so daß das Anlageteil 4 normalerweise
bei von diesem weggeschwenktem Anlageteil 3 in die - bezogen
auf Fig. 1 - höchste Position ausgefahren ist, in der der Sei
tennahtbereich eines Sakkos zwischen beide Anlageteile 3 und
4 durch Betätigung der Einklemmvorrichtung 1 eingeklemmt wer
den kann.
An dem oberen Anschluß 40 des Zylinders 24 ist ein Magnetventil
(nicht dargestellt) angeschlossen, über das ein entsprechender
Druck zum Abwärtsbewegen der Anlageteile 3 und 4 in ihre - be
zogen auf Fig. 1 - tiefste Stellung zum Zwecke des Spannens
des zwischen den Anlageteilen eingeklemmten Seitennahtbereichs
eines Sakkos auf die Zylinder-Kolben-Vorrichtung 23 angewandt
werden kann.
Das erste Anlageteil 3 ist auf seiner Anlagefläche 5 mit einem
glatten Tuch (nicht gezeigt) bespannt, während das zweite An
lageteil 4 auf seiner Anlagefläche 6 mit einem weichen Schaum
gummi (nicht gezeigt) bespannt ist. Außerdem ist das zweite
Anlageteil 4 an der einen Seite mit einer Rundung 4 a versehen,
die eine leichtere Beschickung gewährleistet.
Die beschriebene Seitennahtspanneinrichtung wird in folgender
Weise betrieben:
Nach dem Beschicken einer Bügelmaschine, mit der die Seiten
nahtspanneinrichtung betriebsmäßig verbunden ist, mit einem
Sakko, liegt, bedingt durch die entsprechende Anordnung der
Seitennahtspanneinrichtung, das Innenfutter des Sakkos im
Seitenteil- bzw. Seitennahtbereich an der Anlagefläche 6 des
zweiten Anlageteils 4 an. Nach dem Auslösen der automatischen
Betätigungsvorrichtung der Bügelmaschine, an die auch die
Betätigungsvorrichtungen 11 und 23 der Seitennahtspanneinrich
tung angeschlossen sind und von der diese Betätigungsvorrich
tungen mitgesteuert werden, wird, beispielsweise über ein
Magnetventil, die Betätigungsvorrichtung 11 betätigt und da
durch die Anlagefläche 5 des ersten Anlageteils 3 nach der
Anlagefläche 6 zu verschwenkt, wenn ein Sakko im Seitenteil
bereich der Naht mit dem Futter am Anlageteil 4 anliegt.
Durch dieses Verschwenken, das vorzugsweise durch einen Auto
matikimpuls für die Betätigungsvorrichtung 11 ausgelöst wird,
wird das Anlageteil 3 mit einem vorbestimmten Druck, der an
einem der Betätigungsvorrichtung 11 vorgeschalteten Druckge
ber in gewünschter Stärke eingestellt werden kann, an den
Seitenteilbereich des Sakkos gepreßt.
Parallel zu diesem Schließvorgang erfolgt das Spannen der
Seitennaht des Sakkos über einen Druck, der auf die Betäti
gungseinrichtung 23 am Anschluß 40 zeitverzögert ausgeübt
wird. Der Kolben dieser Betätigungseinrichtung fährt - be
zogen auf die Ansicht der Fig. 1 - über seinen gesamten Hub
nach unten, und dabei gleitet das zwischen den Anlageteilen
3 und 4 eingespannte Seitenteil des Sakkos zwischen diesen
beiden Anlageteilen über die Hubstrecke durch. Je nach dem
Anpreßdruck, mit dem die beiden Anlageteile 3 und 4 den Sei
tenteil des Sakkos zwischen sich einklemmen, erfährt dieses
Gleiten des Seitenteils des Sakkos einen unterschiedlichen
Widerstand, so daß dadurch ein unterschiedlicher Spanneffekt
erreicht wird.
Nach Ablauf des normalen Bügelprogramms erfolgt die Steuerung
so, daß das erste Anlageteil 3 von dem zweiten Anlageteil 4
weggeschwenkt wird, also wieder in die in Fig. 1 gezeigte Po
sition gelangt, und daß die Zugvorrichtung wieder in ihre,
ebenfalls in Fig. 1 gezeigte Ausgangsposition zurückgeht,
also das Gleitteil 9 mit der darauf befindlichen Einklemm
vorrichtung 1 um die gleiche Strecke nach oben verschoben
wird, um die es vorher beim Spannen der Seitennaht nach un
ten verschoben wurde.