DE2943083B1 - Hydraulische Rohrruecklaufbremse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Rohrrücklaufbremse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Eine derartige Einrichtung ist bekannt aus der DE-AS 12 83 706. Hierbei weist die hohle Kolbenstange an
ihrem freien Ende einen Kolben mit Durchlässen auf. Die Durchlässe bilden eine durchgängige Verbindung
eines Raumes vor dem Kolben mit dem mit einem Raum des Hydraulikzylinders hinter dem Kolben verbundenen
Innenraum der Kolbenstange. Das dem Kolben abgewandte Ende der Kolbenstange ist mit dem
Bodenstück eines Geschützrohres zur axialen Bewegung innerhalb des Hydraulikzylinders verbunden. Beim
Rohrrücklauf strömt unter merklicher Bremswirkung Hydraulikflüssigkeit durch die Durchlässe des zurücklaufenden
Kolbens. Durch den Regeldorn werden die Durchtrittsquerschnitte zunehmend verringert und
damit die auf das Waffenrohr ausgeübten Bremskräfte entsprechend verstärkt. Hierdurch erzeugte Störgrößen
— beispielsweise Rohrschwingungen — können den Geschoßabgang auf nachteilige Weise beeinflussen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Rohrrücklaufbremse der eingangs beschriebenen Art
die Bremswirkung während der Geschoßdurchlaufzeit auf einen Wert zu reduzieren, bei welchem nur noch
vernachlässigbare Störgrößen erzeugt werden.
Auf diese Weise sollen bei einer vorgegebenen Menge von Geräten, beispielsweise Panzerkanonen, die
jeweiligen mittleren Treffpunkte von Gerät zu Gerät näher beieinander liegen, so daß ein kollektiver
Streubereich verkleinert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebene Erfindung gelöst. Sie
stellt für den Übertritt der Bremsflüssigkeit bei der anfänglichen, der Geschoßdurchlaufzeit zugeordneten
Kolbenbewegung zwei Durchlässe derart zur Verfügung, daß sich zwei unterschiedliche Flüssigkeitsströmungen
bilden können und eine unvermeidbare Flüssigkeitsrestkraft während der Geschoßdurchlaufzeit
unerheblich bleibt.
Aus der Ausgestaltungslehre im Kennzeichen des Patentanspruchs 2 resultiert vorteilhafterweise besondere
Einfachheit.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels
des näheren erläutert.
Es zeigt
Es zeigt
F i g. 1 eine hydraulische Rohrrücklaufbremse nach der Erfindung in einem längsaxialen Schnitt, wobei ein
Teil versetzt dargestellt ist und
F i g. 2 einen Schnitt quer zur Längsachse nach der Linie II-II in F i g. 1,
wobei jeweils nur erfindungswesentliche Einzelheiten und Zusammenhänge beschrieben werden.
Gemäß F i g. 1 weist ein Hydraulikzylinder 10 mit einer Wandung 16 eine Bremskammer 12 und eine
Wärmeausgleichskammer 14 auf und ist mit einem Verlängerungsteil 10.1 an einer nicht weiter dargestellten
Lafette 38 festgelegt. Beide Kammern 12,14 weisen im wesentlichen einen Innendurchmesser dn auf. Durch
einen Innenraum 20 der Bremskammer 12 erstreckt sich eine hohle Kolbenstange 22, welche mit einem ersten
Ende 22.1 außerhalb des Hydraulikzylinders 10 bei 22.4 an einem Bodenstück 36 einer nicht dargestellten
Kanone festgelegt ist und am anderen Ende 22.2 einen Bremskolben 28 mit einem größten Durchmesser ffc8
trägt. Durch einen von einer Wandung 223 umgebenen Innenraum 22.5 der Kolbenstange 22 erstreckt sich axial
ein Regeldorn 24, welcher mit einem Bereich 24.2 mit einer Trennwand 24.3 zwischen der Bremskammer 12
und der Wärmeausgleichskammer 14 fest verbunden ist und dessen freies Ende 24.1 beim Abfeuern (F i g. 1) dem
freien Ende 22.1 der Kolbenstange 22 nahe benachbart ist. Auf ihrer der Wärmeausgleichskammer 14 zugeordneten
Seite trägt die Trennwand 24.3 eine mit dem Regeldorn 24 achsflutende Kolbenstange 24.4 für einen
fliegend angeordneten Ausgleichskolben 24.5 und weist in einem oberen Bereich einen Durchlaß 26 zwischen
der Bremskammer 12 und der Wärmeausgleichskam-
4S mer 14 auf. Der Bremskolben 28 erstreckt sich axial
zwischen zwei Stirnebenen 28.1 und 28.2. Über seinen Umfang gleichmäßig verteilt, weist der Bremskolben 28
sechs Ausnehmungen 283 auf, welche durch einen
jeweiligen Steg 28.4 voneinander getrennt sind. Jede
so Ausnehmung 28.3 erstreckt sich von einer Kante 28.8 in
der Stirnebene 28.1 und in der Nachbarschaft einer Außenfläche 22.6 der Kolbenstange 22 bis zu einer sich
zwischen den Stegen 28.4 erstreckenden Kante 28.6 auf dem Umfang 28.7 des Bremskolbens 28. Eine Grundfläehe
28.5, zunächst von der Kante 28.8 aus parallel zur
Längsachse A verlaufend, steigt bis zur Kante 28.6 bogenförmig an. Jede Ausnehmung 283 weist einen im
wesentlichen radial verlaufenden Durchlaß (30) zwischen dem Innenraum 20 und dem Innenraum 22.5 der
Kolbenstange 22 auf. Der Bremskolben 28 unterteilt den Innenraum 20 in einen Teil 20.1 auf der der Stirnebene
28.1 zugewandten Seite der Kante 28.6 und einem Teil
20.2 zwischen der Stirnebene 28.2 und der Trennwand 243, wobei sich das jeweilige Volumen mit der
Axialbewegung des Kolbens 28 wechselseitig ändert In der Nachbarschaft der Wärmeausgleichskammer 14 ist
in der Bremskammer 12 ein Bereich 32 angeordnet, welcher sich mit einem gegenüber du vergrößerten
Innendurchmesser dyi axial über eine Länge /32 erstreckt.
Eine Innenfläche 18 der Wandung 16 weist nahe der Trennwand 243 eine Kante 32.1 auf, von welcher aus
sich der Innendurchmesser stetig bis zu einer Kehle 32.2 von c/12 auf dyi erweitert. Von der Kehle 32.2 ist eine
weitere Kehle 32^ um die Strecke /32 entfernt und von
dort verringert sich der Innendurchmesser wieder stetig bis zu einer Kante 32.4 von dyi auf c/12. Eine der Kante
32.4 zugeordnete und durch eine Linie 43 angedeutete Ebene ist in axialer Richtung von einer der Kehle 32.2
entsprechend zugeordneten und nicht näher bezeichneten Ebene in axialer Richtung um eine Strecke /32,
entfernt. Durch die Aufweitung im Bereich 32 entsteht dort ein Durchlaß 34 (Fig.2) kreisringförmigen
Querschnitts. Der Innenraum 20 der Bremskammer 12 und ein Innenraum 15 der Wärmeausgleichskammer 14
zwischen einander zugewandten Flächen 24.6 der Trennwand 243 und 24.7 des Ausgleichskolbens 24.5 ist
mit Bremsflüssigkeit gefüllt Von einer ersten Begrenzung 42 erstreckt sich bis zu einer zweiten Begrenzung
44 ein gesamter Rücklaufweg R, welcher unterteilt ist in eine kürzere Teilstrecke /y zwischen der Begrenzung 42
und der Linie 43 und eine längere Teilstrecke rb
zwischen 43 und 44.
Beim Rücklauf des nicht abgebildeten Waffenrohres bewegen sich auch die Kolbenstange 22 und der
Bremskolben 28 in Richtung eines Pfeils 40. Im Bereich der Ausnehmungen 283 entsteht eine jeweilige
Flüssigkeitsströmung F, welche sich — wie andeutungsweise vereinfacht dargestellt — in einen ersten
Strömungsgast Fi und einen zweiten F2 aufteilt. Die
erste Flüssigkeitsströmung Fi ist nach innen gegen die
Längsachse A gerichtet und beginnt im Teil 20.1 des Innenraums 20, passiert den Durchlaß 30 und den
Innenraum 225 der Kolbenstange 22 und endet in dem sich beim Rücklauf vergrößernden Teil 20.2 des
Innenraums 20. Die zweite Flüssigkeitsströmung F2 ist
nach außen gegen die Innenwandfläche 18 im Bereich 32 gerichtet und gelangt aus dem Teil 20.1 des Innenraums
20 vorbei an einer Fläche des Umfangs 28.7 des Bremskolbens 28 auf vergleichsweise kürzerem Wege in
den Teil 20.2. Die erste Flüssigkeitsströmung F\ bleibt im wesentlichen über den gesamten Rücklaufweg R
aufrechterhalten und wird auf einer letzten, nicht bezeichneten Teilstrecke durch eine Konusfläche 24.8
des Regeldorns 24 zunehmend gedrosselt. Die zweite Flüssigkeitsströmung F2 entsteht mit dem Beginn der
Rücklaufbewegung des Bremskolbens 28 aus der gemeinschaftlichen Ursprungsströmung F. Ihr steht
zunächst der jeweilige Durchtrittsquerschnitt der Ausnehmungen 28.3 und dann der kreiszylindrische
Durchlaß 34 zur Verfügung. Mit zunehmender Annäherung einer durch die Kante 28.6 gebildeten Ebene quer
zur Längsachse A an die durch die Kante 32.4 gebildete Ebene (Gerade 43) verkleinert sich der Durchströmquerschnitt
für die Flüssigkeitsströmung F2. Sobald eine Ebene 30.3, welche durch die Mittelpunkte 30.2 der
inneren Mündungen 30.1 der Durchlässe 30 gebildet wird, die Ebene der Kante 32.4 erreicht hat, nimmt der
der Flüssigkeitsströmung F2 verfügbare Durchströmquerschnitt
in Abhängigkeit vom Verlauf der Grundfläche 28.5 bis zur Kante 28.6 auf dem Umfang des
Bremskolbens 28 vorteilhafterweise im wesentlichen stetig ab, so daß auch die Flüssigkeitsströmung F2
entsprechend gedrosselt wird. Eine hieraus bereits resultierende Bremskraft kann jedoch angesichts
sowohl ohnehin als unvermeidbar auftretender Reibungskräfte wie auch eines regelmäßig (als Energiespeicher)
vorhandenen Rohrvorholers als eine schädliche Rohrschwingungen erzeugende Größe vernachlässigt
werden. Mit dem Durchgang der der Kante 28.6 zugeordneten Ebene durch die Ebene 43 wird die
inzwischen stark gedrosselte Flüssigkeitsströmung F2 vollends abgeschnitten. Dieser Vorgang erfolgt durch
die voraufgehende stetige Drosselung im wesentlichen stoßfrei. Wie aus F i g. 1 erkennbar, wird durch die
Gerade 43 (der Kante 32.4 zugeordnete Ebene) eine Grenze zwischen der kürzeren Teilstrecke /? und der
längeren Teilstrecke n> des gesamten Rücklaufweges R gebildet. Dabei ist die Teilstrecke /yim wesentlichen der
Geschoßdurchlaufzeit zugeordnet. Da der Übergang von /y, der Teilstrecke im wesentlichen ungebremsten
Rücklaufs, zur Teilstrecke rb des gebremsten Rücklaufs
ohne schädlichen Stoß verläuft, wird die Lafette nur innerhalb der eingangs erwähnten Grenzen belastet;
hierdurch wird vorteilhafterweise auch das bekannte Verreißen vermieden, welches besonders stark auftreten
könnte, wenn — beispielsweise bei einem mit zwei nebeneinander lafettierten Kanonen ausgerüsteten
Kasematte-Panzer — eine jeweilige Seitenrichtachse nicht mit der zentralen Flächennormalen der Standfläche
des Trägers übereinstimmt. Durch die Erfindung wird somit vorteilhafterweise auch eine größere
Gestaltungsfreiheit im Panzerbau erzielt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Hydraulische Rohrrücklaufbremse mit einem Hydraulikzylinder, einer mit dem Waffenrohr
verbundenen und zur Aufnahme eines Regeldorns hohlen Kolbenstange und einem Kolben mit
Durchlässen zum durchgängigen Verbinden eines Raumes des Hydraulikzylinders vor dem zurücklaufenden
Kolben mit dem mit einem Raum des Hydraulikzylinders hinter dem Kolben verbundenen
Innenraum der Kolbenstange, dadurch gekennzeichnet, daß außer den Durchlässen (30)
für eine erste Flüssigkeitsströmung (F\) wenigstens ein weiterer Durchlaß (34) vorgesehen ist, welcher
bei einer der Geschoßdurchlaufzeit zugeordneten Rücklaufbewegung des Kolbens (28) eine zweite
Flüssigkeitsströmung (F2) aus dem Raum (20.1) des
Hydraulikzylinders (10) vor dem zurücklaufenden Kolben (28) in den dahinter liegenden Raum (20.2)
ermöglicht.
2. Hydraulische Rohrrücklaufbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaß
(34) durch einen Bereich (32) eines vergrößerten Durchmessers fc/32) des Hydraulikzylinders (10)
gebildet wird, dessen Länge (/32) im wesentlichen der Länge der der Geschoßdurchlaufzeit zugeordneten
anfänglichen Teilstrecke (n) der Rücklaufbewegung des Kolbens (28) entspricht.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RHEINMETALL INDUSTRIE GMBH, 40882 RATINGEN, DE |
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Owner name: RHEINMETALL INDUSTRIE AG, 40882 RATINGEN, DE |
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