DE3728533A1 - Rohrbremse fuer eine rohrwaffe - Google Patents
Rohrbremse fuer eine rohrwaffeInfo
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- F41A25/00—Gun mountings permitting recoil or return to battery, e.g. gun cradles; Barrel buffers or brakes
- F41A25/02—Fluid-operated systems
Description
Die Erfindung betrifft eine Rohrbremse für eine Rohrwaf
fe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der EP-OS 02 20 370 ist eine Rohrbremse zur Anordnung
zwischen Wiege und Verschluß der Rohrwaffe bekannt, wo
bei in einem Bremszylinder ein Kolben gleitverschieblich
angeordnet ist. Zwecks Bremsung des rücklaufenden Waf
fenrohres preßt der durch die Rücklaufbewegung des Waf
fenrohres ausziehbare Kolben die durch seine Fortbewe
gung verdrängte Hydraulikflüssigkeit durch einen engen
Durchflußquerschnitt. Danach wird das Waffenrohr durch
einen Vorholer vorgeholt, wobei gegen Ende des Vorlaufes
ein Vorlaufhemmdorn in eine Vorlaufhemmdornkammer ein
taucht und über eine Drosselöffnung die Hydraulikflüssig
keit aus der Vorlaufhemmdornkammer verdrängt. Dabei wird
die Vorlaufgeschwindigkeit der rücklaufenden Masse
soweit abgedämpft, daß diese stoßarm in die Schußposi
tion einlaufen kann. Ein derartiger Vorlaufhemmdorn eig
net sich nur als Endlagendämpfung. Insbesondere für
Panzerhaubitzen mit automatisiertem Munitionsfluß kann
bei Schüssen mit unterschiedlichen Ladungen, bei denen
sich bei kleinen Ladungen kurze Rücklaufwege einstellen,
der Raum der Vorlaufhemmdornkammer nicht ausreichend mit
Hydraulikflüssigkeit gefüllt werden, so daß im Vorlauf
kein definierter Geschwindigkeitsvorlauf erreicht wird.
Ein definierter Geschwindigkeitsvorlauf ist notwendig,
um Steuerungsvorgänge für Munitionsflußkomponenten,
z. B. Primerzuführung, Freiflugansetzer, zu beherrschen.
Ferner ist es aus der DE-PS 4 23 490 an sich bekannt,
bei einer Rohrbremse und Vorholer kombinierenden Vor
richtung an der Innenseite eines als Buchse ausgebilde
ten Reglers für einen Bremsvorgang des Rohrrücklaufes
zur Erzielung einer gleichmäßigen Vorlaufgeschwindigkeit
Brems- und Vorlaufzüge mit stetig sich ändernden Durch
flußquerschnitten parallel nebeneinander in der Länge
einer ganzen Rohrrücklauflänge anzuordnen. Beim Rohrvor
lauf wird eine überwiegend gleichmäßige Vorlaufgeschwin
digkeit durch die Drosselung der Hydraulikflüssigkeit
im Bereich der Vorlaufzüge erreicht. Diese Vorrichtung
ist nicht nur durch Verschleiß der vorgesehenen Sitz
ventile störanfällig, sondern benötigt vor allem auch
eine Baulänge von mindestens der zweifachen Rohrrück
lauflänge dadurch, daß der Kolben während des Bremsvor
ganges zur Verdrängung der Hydraulikflüssigkeit in einen
weiteren, der Rohrrücklauflänge entsprechenden Zylinder
raum eintauchen muß.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Rohrbremse
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, die
in konstruktiv einfacher Weise einen definierten Ge
schwindigkeitsverlauf über einen längeren Vorlaufweg vor
dem Vorlaufende ermöglicht.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 gelöst.
Durch die Aufteilung der Bremsfunktion für Rück- und
Vorlauf in voneinander unabhängigen Bereichen der
Rohrbremse, wobei die Füllung der Vorlaufhemmdornkam
mer direkt aus der Bremskammer erfolgt, kann im Vorlauf
der Hydraulikflüssigkeitsstrom über Drosselnuten des
Vorlaufhemmdorns, die in einer Drosselbuchse eingelagert
sind, gedrosselt abfließen. Der Verlauf der Drosselnuten
wird auf die gewünschte Vorlaufgeschwindigkeit bzw. den
konzipierten Bremskraftverlauf abgestimmt. Dies ermög
licht insbesondere auch die Verwendung rein pneumatischer
Rohrvorholer ohne Drosseleinrichtung bei Panzern und
bei Artilleriewaffen sowie vorzugsweise bei automati
schem Munitionsfluß etwa einer Panzerhaubitze.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgen
den Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
beigefügten Abbildung im Schnitt dargestellten Aus
führungsbeispieles näher erläutert.
Die dargestellte Rohrbremse umfaßt einen Bremszylinder
1, in dem eine Steuerbuchse 2 bündig zu seiner Innen
wand eingesetzt ist. Der Bremszylinder 1 ist vordersei
tig durch eine eingeschraubte Abschlußmutter 3 verschlos
sen, die mit einer Durchtrittsbohrung 4 versehen ist,
die mit einem Ölfüllventil 5 verschlossen ist. Die
Steuerbuchse 2 stützt sich vorderseitig an der Abschluß
mutter 3 ab und besitzt wenigstens eine axiale, sich im
wesentlichen über ihre Länge erstreckende Steuernut 6.
Innerhalb der Steuerbuchse 2 ist ein Kolben 7 gleitbeweg
lich geführt, dessen hohle Kolbenstange 8 mit dem Ver
schluß 9 der Rohrwaffe verbunden ist. Zwischen der Kol
benstange 8 und der Steuerbuchse 2 bzw. dem Bremszylinder
1 befindet sich eine Bremskammer 10, die über die Steuer
nut oder Steuernuten 6 mit einer zwischen Abschlußmut
ter 3 und Kolben 7 befindlichen Ausgleichskammer 11 ver
bunden ist.
In der Kolbenstange 8 ist vorderseitig eine sich fast
über die gesamte freie Länge der Kolbenstange 8 er
streckende Drosselbuchse 12 über einem endseitigen
Gewindeabschnitt befestigt, wobei sich zwischen erste
rer und letzterer ein ringförmiger Ölzuführungskanal 13
befindet, der über Öffnungen 14 im Bereich des Kolbens
7 mit der Bremskammer 10 verbunden ist. In der Drossel
buchse 12 ist axial unter Bildung eines Ringraumes 15
ein mit einem abgerundeten freien Ende versehener Vor
laufhemmdorn 16 angeordnet, der mit der Abschlußmutter
3 verbunden ist. Die Drosselbuchse 12 besitzt am ver
schlußseitigen Ende Bohrungen 17, die auf einem Um
fangskreis angeordnet sind, und trägt einen ringförmi
gen Ventilkörper 18 eines Rückschlagventiles 19, der im
dargestellten Ausgangszustand der Rohrbremse die Boh
rungen 17 außenseitig verschließt.
In die Kolbenstange 8 ist verschlußseitig ein Verbin
dungsstück 20 zum Verschluß 9 eingesetzt, das eine
Vorlaufhemmdornkammer 21 verschlußseitig begrenzt. Die
durch das Innere der Drosselbuchse 12 und den Freiraum
zwischen dem freien Ende der Drosselbuchse 12 und dem
Verbindungsstück 20 gebildete Vorlaufhemmdornkammer 21
wird zum Ölzuführungskanal 13 durch den Ventilkörper
18 verschlossen, der gegen das freie Ende der Drossel
buchse 12 mittels einer an der Stirnseite des Verbin
dungsstücks 20 abgestützten Feder 22 vorgespannt ist.
Das vorder- oder wiegenseitige Ende der Drosselbuchse
12 und der Ventilkörper 18 besitzen durch axiale Durch
tritte 23 unterbrochene, gegebenenfalls ballige Gleit
buchsenführungen 24 für den Vorlaufhemmdorn 16. Außerdem
ist der Vorlaufhemmdorn 16 mit einer Drosselnut 25 ver
sehen, die sich bei unbeaufschlagter Rohrbremse von sei
nem freien Ende über z. B. etwa zwei Drittel seiner
Länge bis vor eine als Drosselstelle dienende, gleit
buchsenartige, die Länge des Vorlaufbremsweges bestimmende
Führung 26 (die in der Drosselbuchse 12 vorgesehen ist)
für die Drosselnut 25 des Vorlaufhemmdorns 16 erstreckt
und sich vom freien Ende des Vorlaufhemmdorns 16 zum
wiegen- oder vorderseitigen Ende im Querschnitt verjüngt.
Beim Schuß wird die Kolbenstange 8 durch den Verschluß
9 zurückgezogen, wobei sich in der Bremskammer 10 ein
Flüssigkeitsdruck bildet. Der größte Teil der Hydraulik
flüssigkeit der Bremskammer 10 fließt über die Steuernut
6 der Steuerbuchse 2 in die Ausgleichskammer 11 vor dem
Kolben 7. Hierdurch wird die rücklaufende Masse der
Rohrwaffe stetig abgebremst.
Während des Rücklaufes fließt weiter ein Teil der Hy
draulikflüssigkeit der Bremskammer 10 durch die Öffnun
gen 14 im Kolben 7 und den Ölzuführungskanal 13 zwischen
Kolbenstange 8 und Drosselbuchse 12 sowie über das sich
öffnende Rückschlagventil 19 und die Bohrungen 17 in die
Vorlaufhemmdornkammer 21. Die Vorlaufhemmdornkammer 21
wird durch den Bremsdruck bereits im Rücklauf mit Hy
draulikflüssigkeit vollständig gefüllt.
Nach beendetem Rücklauf zieht ein Rohrvorholer die
Rücklaufmasse wieder nach vorne in die Schußstellung,
wobei der Vorlaufhemmdorn 16 in die Vorlaufhemmdorn
kammer 21 eintaucht. Dabei wird das sich vor dem Kol
ben 7 in der Ausgleichskammer 11 befindliche Hydraulik
öl über die Steuernut 6 wieder zurück in die Bremskammer
10 gedrückt. Das Hydrauliköl in der Vorlaufhemmdornkammer
21 wird jedoch nur über eine kleine, auf die Waffen
funktion abgestimmte Öffnung im Vorlaufhemmdorn 16, die
die Drosselstelle 26 der Drosselbuchse 12 mit der Dros
selnut 25 bildet, zurück in die Ausgleichskammer 11 vor
dem Kolben 7 geleitet. Von hier wird das Hydrauliköl,
wie oben beschrieben, in die Bremskammer 10 zurückgeführt.
Auf diese Weise wird eine definierte Vorlaufbremsung
unabhängig von der beim Schuß verwendeten Treibladungs
größe erreicht.
Die Bremskammer 10 wird am hinteren verschlußseitigen
Ende durch einen Prallteller 27 begrenzt, der die beim
Schuß auftretenden Bremskräfte aufnimmt und auf den
Bremszylinder 1 überträgt, an dem sich auch die Steuer
hülse 2 abstützt und der Teil einer separaten mit dem
Bremszylinder 1 koaxialen und verschraubten Wärmeaus
gleichseinrichtung 28 ist. Letztere umfaßt eine Wärme
ausgleichskammer 29, auf der der Bremskammer 10 abgewandten
Seite des Pralltellers 27, die nach hinten durch einen
mittels einer Feder 30 in Richtung zum Prallteller 27
vorgespannten Wärmeausgleichskolben 31 begrenzt wird,
der gegenüber der sich durch die Wärmeausgleichsein
richtung 28 erstreckenden Kolbenstange 7 und einem
äußeren zylindrischen Gehäuse 32 abgedichtet und axial
gleitbeweglich ist.
Der Wärmeausgleichskolben 31 trägt ein Anzeigeelement
33, das bei entsprechender Verschiebung des Wärmeaus
gleichskolbens 31 aus dem Gehäsue 32 austritt. Die Fe
der 30 ist nach außen durch ein Abschlußstück 34 abge
stützt, das mit dem Gehäuse 32 verschraubt ist und eine
Durchtrittsöffnung 35 für die Kolbenstange 7 bzw. das
Verbindungsstück 20 und das Anzeigeelement 33 besitzt.
Das Abschlußstück 34 bildet gleichzeitig einen hinteren
Anschlag 36 für den Wärmeausgleichskolben 31. Die Wärme
ausgleichskammer 29 ist über eine Drosselbohrung 37, die
sich durch den Prallteller 27 erstreckt, mit der Brems
kammer 10 verbunden. Die Drosselbohrung 37 ist auf die
Bremsfunktion der Rohrbremse abgestimmt und verhindert,
daß der Bremsdruck in die Wärmeausgleichskammer 29 in
voller Höhe durchschlägt. Entsprechendes gilt für die
Toleranzen zwischen Kolbenstange 7 und Prallteller 27.
Abhängig von der Erwärmung oder Abkühlung der Hydraulik
flüssigkeit zeigt daher die Lage des Wärmeausgleichskol
bens 31, der Volumenänderungen der Hydraulikflüssigkeit
im Betriebstemperaturbereich ausgleicht, den Füllstand
der Rohrbremse an.
Im Bereich der Wärmeausgleichskammer 29 ist eine Entlüf
tungsschraube 38 vorgesehen.
Claims (5)
1. Rohrbremse für eine Rohrwaffe mit einem Bremszylinder
(1) und einem von Hydraulikflüssigkeit beaufschlag
ten, im Bremszylinder (1) gleitverschieblich angeord
neten Kolben (7), wobei zwecks Bremsung der rücklaufen
den Masse der ausziehbare Kolben (7) die durch seine
Fortbewegung verdrängte Hydraulikflüssigkeit durch
einen engen Durchflußquerschnitt (6) preßt, wobei der
Kolben (7) eine hohle, zum Bremszylinder (1) hin einen
Bremsraum (10) begrenzte Kolbenstange (8) aufweist,
in der eine sich benachbart zum geschlossenen Ende
befindliche Vorlaufhemmdornkammer (21) angeordnet ist,
wobei ein beim Vorlauf in die Vorlaufhemmdornkammer
(21) eintauchender Vorlaufhemmdorn (16) bremszylinder
fest derart angeordnet ist, daß der Vorlaufhemmdorn
(16) beim Vorlauf über eine Drosselöffnung Hydraulik
flüssigkeit aus der Vorlaufhemmdornkammer (21) ver
drängt, dadurch gekennzeich
net, daß in der Kolbenstange (8) eine Drossel
buchse (12) angeordnet ist, die mit ersterer einen
mit der Bremskammer (10) verbundenen Zuführungskanal
(13) für Hydraulikflüssigkeit bildet, der zur Vorlauf
hemmdornkammer (21) hin durch ein beim Rücklauf öff
nendes Rückschlagventil (19) begrenzt ist, wobei
der Vorlaufhemmdorn (16) mit einer oder mehreren, in
ihrem Verlauf auf die gewünschte Vorlaufgeschwindig
keit abgestimmten, axial sich erstreckenden Drossel
nuten (25) versehen ist und die Drosselbuchse (12)
eine Führung (26) für den Vorlaufhemmdorn (16) be
sitzt, die eine mit der oder den Drosselnuten (25)
zusammenwirkende, die Länge des Vorlaufbremsweges
bestimmende Drosselstelle (26) bildet.
2. Rohrbremse nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Rückschlagventil
(19) einen Ventilkörper (18) aufweist, der gleichzei
tig eine mit axialen Durchtrittsöffnungen (23) für
Hydraulikflüssigkeit versehene Lagerbuchse (24) für
den Vorlaufhemmdorn (16) bildet und in Richtung auf
Öffnungen (17) am freien Ende der Drosselbuchse (12)
federvorgespannt ist.
3. Rohrbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drosselbuchse
(12) an ihrem freien Ende durch das Rückschlagventil
(19) in der Kolbenstange (8) zentriert ist.
4. Rohrbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drosselnut(en) (25) vom freien Ende des Vorlauf
hemmdorns (16) zum anderen Ende hin kontinuierlich
im Querschnitt abnehmend ausgebildet ist (sind).
5. Rohrbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß sich
die Drosselnut bzw. -nuten (25) über vier Fünftel bis
zwei Drittel der Länge des Vorlaufhemmdorns (16) er
strecken.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RHEINMETALL INDUSTRIE GMBH, 40882 RATINGEN, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RHEINMETALL INDUSTRIE AG, 40882 RATINGEN, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |