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Transportvorrichtung zur Beförderung von empfindlichem
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blattförmigem Material Die Erfindung bezieht sich auf eine Transportvorrichtung
zur Beförderung von empfindlichem blattförmigem Material, vorzugsweise von unentwickelten
Filmblättern, zwischen elektrisch angetriebenen, aufeinander abrollenden Transportwalzen.
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Es sind bereits Transportvorrichtungen bekannt, bei denen blattförmiges
Material, wie z.B. Filmblätter, zwischen angetriebenen Transportwalzen befördert
wi rd.
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Diese Transportwalzen sind meist so angeordnet, daß eine federnd gelagerte
Transportwalze an einer starr gelagerten Transportwalze anliegt. Eine der beiden
Transportwalzen ist angetrieben, die andere Transportwalze wird mitgenommen. Bei
solchen Transportvorrichtungen ist die ausgeübte Zugkraft in Transportrichtung proportional
dem gegenseitigen Anpreßdruck der aufeinander - ggf. unter Zwischenschaltung des
zu transportierenden Materials - abrollenden Transportwalzen und des Reibungskoeffizienten
zwischen
der angetriebenen Transportwalze und dem blattförmigen Material.
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Einer ausreichenden Dimensionierung des Anpreßdruckes steht bei Filmmaterial
jedoch die Tatsache entgegen, daß die elektrostatische Aufladung des Filmmaterials
mit zunehmendem Anpreßdruck und zunehmender Transportgeschwindigkeit wächst. Damit
wächst auch die Gefahr, daß sich diese elektrischen Ladungen über sich in der Emulsionsschicht
ausbildende Entladungskanäle ausgleichen. Solche Entladungskanäle werden bei der
Entwicklung des Filmes sichtbar und stören die Diagnosestellung,da sie in Wirklichkeit
gar nicht vorhandene Randschatten oder Blutgefäße vortäuscht. Auch können ZU hohe
Anpreßkräfte zu mechanischen Beschädigungen der Emulsionsschicht führen.
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Bei der Entnahme von Filmblättern aus Vorratsmagazinen, in denen die
Filmbtätter stapellörmlg aufeinander-liegen, ist die für das Herausziehen der vereinzelten
Filmblätter aus dem Stapel erforderliche Zugkraft vom Filmmaterial, von der Luftfeuchtigkeit
und von der Verweildauer der Filmblätter im Stapel abhängig. infolge der Unbestimmtheit
der erforderlichen Zugkraft sieht sich der Konstrukteur aus Gründen der Betriebszuverlässigkeit
veranlaßt, einen relativ hohen Anpreßdruck zwischen den Walzen vorzusehen und dafür
andere Nachteile in Kauf zu nehmen und beispielsweise die Transportgeschwindigkeit
zu verringern. Auch bei anderen Transportvorgängen macht sich der vom Filmmaterial
und von der Luftfeuchte abhängige ReibungsIoeffizient der Filmblätter, insbesondere
der Röntgenfilmblätter, nachteilig bemerkbar.
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Um hierbei Abhilfe zu schaffen, ist bereits eine Transportvorrichtung
bekannt, bei der die antreibende Transportwalze schwenkbar gelagert ist und die
Drehrichtung des Antriebsrades so gewählt ist, daß die blockierte Transportwalze
bei angetriebenem Antriebsrad gegen den Blattstapel gedrückt wird (DE-GM 78 35 280).
Es ist eine Eigenart dieser Transportvorrichtung, daß sie nur in einer Transportrichtung
funktioniert und auch eine schwenkbare Lagerung der angetriebenen Transportwalze
erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu weisen, wie
der Anpreßdruck zwischen den Transportwalzen so gering wie möglich, aber dennoch
stets so groß gehalten werden kann, daß ein zuverlässiger Betrieb gewährleistet
ist. Darüber hinaus sollte nach einer Lösung gesucht werden, die in beiden möglichen
Transportrichtungen funktioniert.
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Bei einer Transportvorrichtung der eingangs genannten Art ist daher
erfindungsgemäß der Motorstrom als Steuergröße zur Anpassung des gegenseitigen Anpreßdruckes
der Transportwalzen an die zu übertragende Zugkraft herangezogen worden. Mit dem
Motorstrom ist eine Steuergröße gefunden, die von der auszuübenden Zugkraft auf
das Transportmaterial abhängt und zudem leicht und vielfältig einsetzbar ist.
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Eine recht einfache Konstruktion erhält man, wenn in zweckmäßiger
Weiterbildung der Erfindung eine den gegenseitigen Anpreßdruck der Transportwalzen
beeinflussende Tauchspule in den Motorstromkreis geschaltet ist. Das hat zur Folge,
daß bei zunehmendem Antriebswiderstand und damit zusammenhängender steigender Stromaufnahme
des Motors der Antriebsdruck der Transportwalzen synchron ansteigt und umgekehrt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische
Darstellung einer Transportvorrichtung, bei der der Anpreßdruck durch eine unmittelbar
in den Motorstromkreis geschaltete Tauchspule gesteuert wird, Fig. 2 eine schematische
Darstellung einer Transportvorrichtung, bei der der Anpreßdruck durch eine über
einen Verstärker gesteuerte Tauchspule beeinflußt wird, und Fig. 3 eine schematische
Darstellung einer Transportvorrichtung, bei der der Anpreßdruck durch eine Drehspule
beeinflußt wird.
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In der Figur 1 erkennt man ein am Gehäuse 1 einer Transportvorrichtung
2 angeflanschtes Vorratsmagazin 3 für Filmblätter, aus dem gerade ein Filmblatt
4 ausgestoßen und zwischen zwei aufeinander abrollende Transportwalzen 5, 6 geschoben
worden ist. Die eine der beiden Transportwalzen 6 ist an einem Antriebsmotor 7 angekuppelt,
die andere freilaufende Transportwalze 5 ist in einer Halterung 8 gelagert, die
von einer Druckfeder 9 gegen die angetriebene Transportwalze 6 gedrückt wird. Die
Halterung 8 trägt einen Magnetkern 10, über den eine Tauchspule 11 gestülpt ist.
Die Tauchspule 11 ist in Serie zum Antriebsmotor 7 geschaltet. Parallel zur Tauchspule
11 ist ein Regelwiderstand 12 geschaltet.
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Wird das Filmblatt 4 zwischen die beiden Transportwalzen 5, 6 geschoben,
so weicht die federnd gelagerte
freilaufende Transportwalze 5 entsprechend
der Dicke des Filmblattes aus. Sie drückt das Filmblatt 4 gegen die angetriebene
Transportwalze 6, die sie in Transportrichtung mitnimmt. Mit steigendem Transportwiderstand
wächst auch die Stromaufnahme des Antriebsmotors 7.
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Der Strom durchfließt auch die Wicklung der Tauchspule 11 und führt
zu einem zunehmenden Hereinziehen des Ma-, gnetkernes 10 in die Tauchspule. Dabei
nimmt der Magnetkern die Halterung 8 der freilaufenden Transportwalze 5 mit und
steigt infolgedessen die Anpreßkraft der freilaufenden Transportwalze 5 an das Filmblatt
4 und damit auch die Anpreßkraft des Filmblattes an die angetriebene Transportwalze
6. Es ist ein Vorteil dieer Konstruktion, daß sie sich sehr schnell wechselnden
Zugkräften anpaßt und mit handelsüblichen Bauelementen auskommt. Durch den der Tauchspule
11 parallelgescl.alteten Regelwiderstand 12 läßt sich der Betrag, un den die Anpreßkraft
bei einer gegebenen Zunahme der Zugkraft anwächst, einstellen. Es ist ein weiterer
besonderer Vorteil dieser Transportvorrichtung 2, daß sie in jeder der beiden möglichen
Transportrichtungen gleichermaßen gut funktioniert.
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In der Figur 2 erkennt man eine etwas abgewandelte Transportvorrichtung
13, bei der das aus dem Vorratsmagazin 14 ausgestoßene Filmblatt 15 zwischen zwei
Transportwalzen 16, 17 befördert wird, von denen die eine im Gehäuse 18 starr gelagert
und von einem Motor 19 angetrieben und die andere freilaufende Transportwalze 16
an einem Hebel 20 verschiebbar gelagert ist. An diesem Hebel 20 ist ein Magnetkern
21 angekuppelt, der in eine Tauchspule 22 hineinragt. Diese drückt den Magnetkern
21 uld den angekuppelten Hebel 20 und damit di freilaufende Transportwalze 16 je
nach Stromfluß mit unterschiedlIcher Kraft gegen das Filmblatt 15 und
die
darunter befindliche angetriebene Transportwalze 17.
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In den Motorstromkreis ist ein Verstärker 23 eingeschaltet, über den
die Tauchspule 22 an den Motorstromkreis angeschlossen ist. In Serie zur Tauchspule
ist ein Re-.
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gelwiderstand 24 geschaltet.
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Bei dieser Transportvorrichtung 13 wird das Filmblatt durch das Gewicht
der freilaufenden Transportrolle 16 gegen die angetriebene Transportwalze 17 gedrückt
und von letzterer aus dem Vorratsmagazin 14 herausgezogen.
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Mit steigendem Zugwiderstand wächst auch hier die Stromaufnahme des
Motors 19. Der Strom des Motors durchfließt einen Verstärker 23, an dem die Wicklung
der Tauchspule 22 angeschlossen ist. Mit zunehmender Stromaufnahme des Motors wächst
auch der Strom durch die Tauchspule 22 und wird über den Magnetkern 21 der Hebel
20 mit der freilaufenden Transportwalze 16 zunehmend stark gegen das Filmblatt 15
gepreßt.
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Auch bei dieser KonstruktIon paßt sich die Anpreßkraft der Transportwalzen
an das Filmblatt 15 sehr schnell veränderlichen Zugkräften an und zwar unabhängig
von der Antriebsrlchtung. Durch Veränderung der Verstärkung und der Hebelübersetzung
läßt sich diese Konstruktion leicht an die verschiedensten Bedürfnisse anpassen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist keine Feder zwischen der Tauchspule 22 und
dem Hebel 20 eingespannt worden. Dafür ist die unerläßliche Mindestanpreßkraft durch
die Schwerkraft ersetzt, die die freilaufende Transportwalze 16 gegen das Filmblatt
drückt.
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Soll diese Transportvorrichtung 13 jedoch in anderen Lagen als jene
in der FIgur 2 gezeigten benutzt werden, so empfiehlt sich die Verwendurig einer
Feder und eines Gegengewichtes, die dafür sorgen, daß die freilaufende Transportwalze
16 ständig mit einer Mindest-
anpreßkraft an der angetriebenen
Transportwalze 17 anliegt.
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In der Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform einer Transportvorrichtung
25 gezeigt, bei der das aus dem Vorratsmagazin 26 ausgestoßene Filmblatt 27 zwischen
einer unverrückbar im Gehäuse 28 angeordneten angetriebenen Transportwalze 29 und
einer freilaufenden, an einem Hebel 30 verschiebbar angeordneten Transportwalze
31 geschoben wird. Der Hebel ist aber diesmal auf der Achse 32 einer Drehspule 33
befestigt. Die Wicklung der Drehspule ist ähnlich wie im Ausführungsbeispiel der
Figur 1 in Serie zum Antriebsmotor 34 geschaltet.
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Auch diesmal ist ein verstellbarer Widerstand 35 parallel zur Drehspule
33 geschaltet.
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Das durch den Motorstrom in der Drehspule 33 erzeugte Magnetfeld dreht
bei diesem Ausführungsbeispiel den Hebel 30 und drückt dabei die freilaufende Transportwalze
31 gegen das Filmblatt 27 und die darunter befindliche angetriebene Transportwalze
29. Auch diese Transportvorrichtung 25 funktioniert gleichermaßen in beiden Transportrichtungen
und paßt sich Veränderungen der Zugkraft praktisch trägheitslos an. Durch die Schnelligkeit
der Anpassung der Anpreßkraft kann jeglicher Schlupf zwischen dem Filmblatt 27 und
der angetriebenen Transportwalze 29 vermieden werden. In allen drei Ausführungsbeispielen
könnte anstelle der freilaufenden Transportwalze auch die angetriebene Transportwalze
durch die Tauch- bzw. Drehspule an das Filmblatt angedrückt werden.