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Apparat zur Ferniibertragung von Schriften und Zeichnungen.
Wenn an zwei Asynchronmotoren mit bewickelten Rotoren die Statoren mit Wechselstrom gespeist sind und die Rotorwicklungen derart miteinander verbunden sind (oaer umgekehrt), dass der in dem einen Rotor induzierte Strom demjenigen des andern Rotors gegenüber um 1800 versetzt ist, stehen die zwei Rotoren still ; wird jedoch einer der zwei Rotoren durch eine äussere Kraft um einen gegebenen Winkel gedreht, so dreht sieh auch der andere Rotor um genau denselben Winkel.
In den Zeichnungen und in der folgenden Beschreibung ist die Erfindung an einem Ausführung- beispiel erläutert.
Fig. 1 stellt den Maschinensatz an dem einen Ende der Übertragungslinie im Grundriss dar. Fig. 2 stellt denselben Satz in Vorderansicht dar. Fig. 3 ist ein Aufriss desselben Satzes von der einen Seite aus gesehen. Fig. 4 ist ein Aufriss desselben Satzes von der andern Seite aus gesehen. Fig. 5 veranschaulicht den Mechanismus, um die Verstellungen der Schreibfeder an die Motorgruppe zu übermitteln. Die Fig. 6 und 7 zeigen die Kulissen-und Zahnstangenvorrichtung, welche von der Schreibfeder betätigt wird.
Fig. 8 zeigt die die Schreibfeder von dem Papier abhebende und auf das Papier niedersenkende Vorrichtung.
Fig. 9 zeigt den Rufdruckknopf, dessen Konstruktion derjenigen des Papiervorschubdruckknopfes ähnlich ist. Fig. 10 zeigt den Umschalter, um nach Belieben den Schreibapparat oder das Telephon einschalten zu können. Fig. 11 zeigt die Papiervorschubvorriehtung. Fig. 12 ist ein das allgemeine Schema der Verbindungen wiedergebendes Diagramm. Fig. 13 ist eine schematische Darstellung des Erfindunggrundsatzes.
Das Schema der elektrischen Verbindungen ist aus dem Diagramm, Fig. 13, zu ersehen, worin zu erkennen ist, in welcher Weise die Verbindungen der Rotoren zweier in der oben gesagten Weise angeordneter Motorgruppen A'-A'0 und B'-B'o ausgeführt sind. Auf diesem Grundsatz fusst der Apparat nach gegenwärtiger Erfindung zur Fernübertragung von Schriften und Zeichnungen. Die Zusammensetzung zweier Bewegungen, welche von zwei Paar in der obenerwähnten Weise miteinander verbundenen und
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Schriften und Zeichnungen auf eine entfernte Station zu übertragen.
Zwei Motoren A'und B' (Fig. 1 und 3) sind auf gemeinsamer Grundplatte aufgestellt, um die zwei orthogonalen Komponenten die Bewegung zu erzeugen, in welche die Bewegung der Schreibfeder zerlegt werden kann. Auf der Welle des Rotors A des Motors A'ist ein Triebrad 1 aufgekeit, welches (wenn man den Apparat als Sendeapparat betrachtet) das Zahnrad 2 antreibt.
Das Zahnrad 2 ist mit dem Triebrad. 3 fest verbunden und das Triebrad 3 kämmt mit dem auf der Hohlwelle 15 sitzenden verzahnten Sektor 4 (Fig. 5) ; die Welle 15 trägt die in Fig. 6 dargestellte Kulissen-und Zahnstangenvorrichtung. Das Triebrad. 3 kann also eine schwingende Drehbewegung der Welle !' ? veranlassen und damit das dem Schreibtisch gegenüber befindliche Ende. 31 der genannten Vorrichtung von der Seite T-C nach der Seite TC-AC des Schreibtisches (T, C, TC, AC sind Druckknöpfe) verlegen und umgekehrt, d. h. quer zu der Kulissenlängsachse, jedesmal wenn in der andern, mit gleichen Apparaten (welche sowohl als Sende-wie als Empfangsapparate dienen können) ausgestatteten Station, das Ende M in dem angegebenen Sinne verstellt wird.
Auf der Rotorwelle des Motors B ist ein mit dem Zahnrad 6 kämmendes Triebrad 5 aufgekeilt.
Mit dem Zahnrad 6 ist ein Triebrad 7 fest verbunden, welches durch Vermittlung des die Tourenzahl reduzierenden Zahnrads 8, das Kegelräderpaar 9-10 und dadurch das Zahnrad 11 und die mit letzterem in Eingriff stehende Zahnstange 12 antreibt (Fig. 1 und 5). Die Zahnstange 12 trägt ein Gabelstück 1. 3, welches die Muffe 14 freilässt, um sich zu drehen, sie aber hebt und senkt, wenn der die Bewegungen des entsprechenden Motors der Sendestation nachmachende Motor b'das Gabelstück 13 über die oben genannten Vermittlungsorgane betätigt.
Mittels eines durch einen Längsschlitz der Hohlwelle 16 hindurchgehenden Stiftes ist die Muffe 14 mit der in der Hohlwelle 15 auf-und abgleitbaren Zahnstange- fest verbunden, deren Verzahnung aus einem an der Hohlwelle vorgesehenen Längsschlitz hervorragt und mit dem Zahnrad 16 kämmt (Fig. 2 und 5).
Auf derselben Welle wie das Zahnrad 16 sind die mit den an dem gleitbaren Teile der Kulissenvorrichtung vorgesehenen Zahnstangen 18 in Eingriff stehenden Zahnräder 17 aufgekeilt, u. zw. in der Weise, dass, wenn letztere von dem betreffenden Motor der Sendestation über die oben genannten Zwischenglieder betätigt werden, das die Schreibfeder tragende Kulissen- ende 31 von der Schreibtischseite C- AC nach der Seite T-TC oder umgekehrt, als im Sinne der Kulissenlänge verstellt wird.
Es ist leicht einzusehen, dass durch Zusammensetzen der von den Motoren A, B'bewirkten bzw. empfangenen Bewegungen eine Schrift oder Zeichnung übermittelt bzw. empfangen werden kann.
Fig. 8 veranschaulicht die Vorrichtung, um die Schreibfeder vom Papier emporzuheben und auf das Papier niederzusenken. Die Vorrichtung besteht aus zwei Teilen : der eine Teil kommt nur in Tätigkeit
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wenn der Apparat als Sender benutzt wird, und umfasst einen kleinen Hebelschalter, dessen bewegliches Glied mit 31 und dessen feststehendes Glied mit') 3 bezeichnet ist ; der andere Teil kommt in Tätigkeit, wenn der Apparat als Empfänger benutzt wird, und umfasst einen Elektromagneten 27, dessen Anker 28 die Sehreibfeder 29 trägt. (letztere ist vorzugsweise eine Fallfeder von"Stylus"-Typ mit Iridiumspitze), die durch eine Schraubenfeder 30 emporgeschnellt wird, sobald der Elektromagnet stromlos wird.
Der Schreibtisch trägt an seinen Ecken die vier Druckknöpfe 0, AO, T, TC und in seiner Mitte den Mani-
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Papiervorschub-Druckknopf ; das Papierband wickelt sich von der Papiertrommel 42 ab unter der Wirkung der in Fig. 11 dargestellten Vorrichtung, welche von der am andern Ende der Übertragungleitung gelegenen Station betätigt werden kann, wie weiter unten auseinandergesetzt werden soll. T ist ein Umschalter, dessen Zweck ist, da diese Apparate die gewöhnlichen Telephonlinien und Telephonapparate benutzen können, nach Belieben entweder den Schreibapparat oder das Telephon einzuschalten, so dass während der Übertragung die Schreib-und Zeichenarbeit zeitweise eingestellt und nach erfolgtem Telephongespräch wieder aufgenommen werden kann.
TO ist ein Druckknopf (Fig. 1-4), welcher, wenn er niedergedrückt wird, mittels des Hebels 35 ein mit dem festen Scherenblatt 38 zusammenarbeitendes bewegliches Scherenblatt. 36 betätigt, um das zwischen den zwei Blättern dahinziehende
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fangs teIlung zurÜckzubringen.
Der Manipulator dient dazu, den Apparat nach Belieben als Sender oder als Empfänger arbeiten zu lassen ; befindet sich der Manipulator Min seiner normalen gehobenen Stellung-b-, so arbeitet der Apparat als Sender. Wird dagegen der Manipulator in der gesenkten Stellung-a-gehalten, so arbeitet der Apparat als Empfänger.
Zum besseren Verständnis der Arbeitsweise der ganzen Anlage soll nun der Betrieb beider Stationen (Sende-und Empfangsstation) beschrieben werden, wobei sämtliche mechanische und elektrische Bewegungen verfolgt werden sollen.
Was die äusseren Stromkreise anbelangt, so sind die zwei Stationen nach dem im Diagramm Fig. 13 wiedergegebenen Schema miteinander verbunden.
1. Während des normalen Ruhezustandes befindet sich die Schreibfeder 29 (Fig. 8) über dem Druckknopf C in der in Fig. 9 ersichtlichen Lage.
2. Will man eine Übertragung vornehmen, so drückt man zunächst den Manipulator M nieder und hält ihn in der gesenkten Stellung-a- (Fig. 12), während der ganzen Übertragungsdauer. Diese Handhabung hebt den Kurzschluss an den Kontakten des Schalters 32-. 33 auf, der also im Normalzustand offen bleibt.
3. Nach Feststellung, dass die Vorschrift nach Punkt 1 erfüllt ist, drückt man leicht auf 31 (Fig. 8 und 12) und schliesst den von den Klemmen 32-33 ausgehenden Stromkreis. Damit wird der in dem Rotorstromkreis der Motoren A vorgesehene ohmsche Widerstand Rs ausgeschaltet, so dass der Rotorstromkreis der beiden über die Zahnräder 1, 2,3 mit dem verzahnten Sektor 4 verbundenen Motoren A von einem stärkeren Strom durchflossen wird, als bei eingeschaltetem Widerstand Rs. Diese Stromzunahme hat zur Folge, dass die Relais R der zwei Apparate die betreffenden Anker anziehen und den von den Klemmen 1, 2 abgezweigten Strom des örtlichen Speisestromkreises durch die Spulen 27 beider Apparate (Fig. 8) durchfliessen lassen.
Dadurch, dass die Spulen 27 ihre Anker anziehen, senken sie die Schreibfeder 29 auf den Druckknopf C, drücken diesen Knopf nieder, schliessen den an die Klemmen 19, 20 anschliessenden Stromkreis und senden den Strom des aus den Klemmen 17, 18 abgezweigten örtlichen Speisestromkreises nach dem Läutewerk 41 beider Apparate ; 41 wird nun also ein Rufsignal liefern und anzeigen, dass die Apparate in Tätigkeit getreten sind.
Sobald 31 freigegeben wird, öffnet sich der Stromkreis bei 31, 82 und der Widerstand Rs wird wieder eingeschaltet. Als Folge der Wiedereinschaltung des Widerstands Rs in die Rotorstromkreise nimmt der Strom in den Relais R ab, so dass sie ihre Anker freigeben ; der Stromkreis wird bei 28 unterbrochen, die Sehreibfedern 29 werden von dem Papier weg emporschnellen, die Druckknöpfe C ihre Normallage wieder einnehmen und den Stromkreis der Läutewerke unterbrechen, weshalb die Signalgebung aufhört.
4. In der Unkenntnis, ob in der Empfangsstation unbeschriebenes sajberes Papier auf dem Schreibtisch liegt, schreitet man zum Umtausch des Papiers. Zu diesem Zwecke bringt man die Schreib-
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Dieses Niederdrücken von AC bewirkt den Schluss der an die Klemmen 21, 22 anschliessenden Stromkreise, sowie die Sendung des Stroms der von den Klemmen 17, 18 abzweigenden Stromkreise in die Solenoide 19 der in Fig. 11 dargestellten Vorrichtungen. Die Solenoide 19 ziehen also ihre Anker an und vermittels der mit den Ankern fest verbundenen Zahnstangen 26 werden die mit den Rollen 23 verbundenen Zahnräder in Umdrehung versetzt. Die Rollen 23 dlehen sich nur in dem Sinn des Pfeiles, zufolge des Vorhandenseins der Freilaufräder 22, welche alu solehe arbeiten, sobald die Druckfedern 2-3
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5. Man löst nun die Schreibfeder in der Sendestation von dem Anker 28 ab, fasst sie wie eine gewöhnliehe Feder und führt deren Spitze in ein an 31 vorgesehenes kleines. Loch, am Ende des an der schwingenden Kulisse angebrachten Hebels 32, 33 ein u. zw. in der Weise, dass ein an dem Federende vorgesehener kleiner Vorsprung gegen 37 andrückt. Um die Feder mit dem Papier in Berührung zu bringen, schliesst man den Stromkreis an den Klemmen 32,33 und schaltet damit in der Sendestation den Wider- stand Rs aus, wie in Punkt 3 und 4 erläutert (in der Empfangsstation ist. der Widerstand Rs schon vorher durch Niederdrücken des Manipulators M in die Stellung -a- ansgeschaltet worden).
Nun tritt das Relais R in Tätigkeit und senkt die Sehreibfeder, wie dies in den vorhergehenden Punkten erläutert wurde.
Nachdem die Feder gesenkt worden ist, schreibt man in der gewohnten Weise.
Die in 31 eingeschobene Schreibfeder 29 veranlasst die Verstellungen des schwingenden Apparats und bewirkt damit die oben erläuterten Bewegungen der Rotoren A und B. Diese Bewegungen über die Leiter i, der Übertragungslinie und über den durch die Erde gebildeten dritten Leiter veranlassen
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wirkend zu den Rotoren der Sendestation, verstellen die Schreibfeder über den Schreibtisch und erzeugen eine getreue Wiedergabe der übermittelten Schrift oder Zeichnung. Wie leicht einzusehen, hebt und senkt sich die Schreibfeder in der Empfangsstation jedesmal, wenn das Senken und Heben der Schreibfeder in der Sendestation den an die Klemmen 32,33 angeschlossenen Stromkreis öffnet und schliesst.
Die Federverstellungen über dem Schreibtisch erfolgen sowohl bei gesenkter und \schreibender, als bei emporgehobener Feder.
Sollte während der Übermittlung einer Schrift oder Zeichnung die Notwendigkeit eines Telephongespräehs zwischen den zwei Stationen eintreten, so ben itzt man den Rufdruckknopf in der unter Punkt 3 angegebenen-Weise und verlegt die Schreibfeder in emporgehobenem Zustand von dem Schrei1. tisch auf-den Druckknopf C, so dass der Stromkreis mit den Klemmen 32,33 unterbrochen wird. Dann drückt
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Telephonstromkreis einzuschalten ; der Telephonstromkreis muss an die Klemmen 4, 5 angeschlossen sein.
Es versteht sich, dass bei Erhalt des Rufsignals auch in der Empfangsstation der Umschalter T niedergedrückt werden muss.
Nach beendetem Telephongespräeh wird der Druckknopf in seine ursprüngliche Lage zurückgebracht und die Sehriftübertragung kann weiter vor sich gehen.
Ist die telephonische Übertragung, wie auch die Schrift bzw. Zeichenungsübertragung zu Ende,
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Dann senkt man den Druckknopf TC und schneidet damit in der schon erläuterten Weise die beschriebene Papierlänge vom übrigen Papierstreifen ab.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Apparat zur Fernübertragung Von Schrihen und Zeichnungen, dadurch gekennzeichnet, dass zwei asynchrone Motoren in der Sendestation und zwei asynchrone Motoren in der Empfangsstation derart miteinander verbundene Rotoren besitzen, dass sie bei durchfliessendem Strom im Gleichgewicht bleiben, wobei Sektor- und Hebelvorrichtungen die von einer Schreibfeder in der Richtung der einen Achse ausgeführten Bewegungen dem einen Rotor der Sendestation übermitteln und die von der Schreibfeder in der Richtung der andern, zur ersteren Achse, senkrechten Achse ausgeführten Bewegungen dem andern Rotor in der Sendestation übermitteln, weiche Verstellungen auf die Schreibfeder der Empfangsstation in umgekehrter Weise übertragen werden.