DE2939185C2 - Transportvorrichtung zur Beförderung von empfindlichem blattförmigem Material - Google Patents
Transportvorrichtung zur Beförderung von empfindlichem blattförmigem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Transportvorrichtung zur Beförderung von empfindlichem blattförmigem
Material zwischen aufeinander abrollenden Transportwalzen, mit einem an der einen Transportwalze
angekuppelten motorischen Antrieb.
Es sind bereits Transportvorrichtungen bekannt, bei denen blattförmiges Material, wie z. B. Filmblätter,
zwischen angetriebenen Transportwalzen befördert wird Diese Transportwaizen sind meist so angeordnet,
daß eine federnd gelagerte Transportwalze an einer starr gelagerten Transportwalze anliegt. Eine der
beiden Transportwalzen ist angetrieben, die andere Transportwalze wird mitgenommen (DE-OS 27 07 777).
Bei solchen Transportvorrichtungen ist die ausgeübte Zugkraft in Transportrichtung proportional dem gegen·1
seitigen Anpreßdruck der aufeinander — ggf, unter
Zwischenschaltung des zu transportierenden Materials — abrollenden Transportwalzen und des Reibungskoef*
fizienteri zwischen der angetriebenen Transportwalze Und dem blattförmigen Material.
Einer ausreichenden Dimensionierung des Anpreßdruckes steht bei Filmmaterial jedoch die Tatsache
entgegen, daß die elektrostatische Aufladung des Filmmaterials mit zunehmenden Anpreßdruck und
zunehmender Transportgeschwindigkeit wächst Damit wächst auch die Gefahr, daß sich diese elektrischen
Ladungen über sich in der Emulsionsschicht ausbildende Entladungskanäle ausgleichen. Solche Entladungskanäle
werden bei der Entwicklung des Filmes sichtbar und stören die Diagnosestellung, da sie in WirkÜLhkeit gar
ίο nicht vorhandene Randschatten oder Blutgefäße vortäuscht
Auch können zu hohe Anpreßkräfte zu mechanischen Beschädigungen der Emulsionsschicht
führen.
Bei der Entnahme von Filmblättern aus Vorratsmagazinen,
in denen die Filmblätter stapeiförmig aufeinanderliegen, ist die für das Herausziehen der vereinzelten
Filmblätter aus dem Stapel erforderliche Zugkraft vom Filmmaterial, von der Luftfeuchtigkeit und von der
Verweildauer der Filmblätter im Stapel abhängig.
Infolge der Unbestimmtheit der erforderlichen Zugkraft sieht sich der Konstrukteur aus Gründen der Betriebszuverlässigkeit veranlaßt, einen relativ hohen Anpreßdruck
zwischen den Walzen vorzusehen und dafür andere Nachteile in Kauf zu nehmen und beispielsweise
die Transportgeschwindigkeit zu verringern. Auch bei anderen Transportvorgängen macht sich der vom
Filmmaterial und von der Luftfeuchte abhängige Reibungskoeffizient der Filmblätter, insbesondere der
Röntgenfilmblätter, nachteilig bemerkbar.
jo Um hierbei Abhilfe zu schaffen, ist bereits eine Transportvorrichtung bekanni, bei der die antreibende
Transportwalze schwenkbar gelagert ist und die Drehrichtung des Antriebsrades so gewählt ist, daß die
blockierte Transportwalze bei angetriebenem Antriebsrad gegen den Blattstapel gedrückt wird (DE-GM
78 35 280). Es ist eine Eigenart dieser Transportvorrichtung, daß sie eine pendelnde Lagerung der angetriebenen
Transportwalze erfordert.
Der Erfindung liegt die Aufg-he zugrunde, einen anderen Weg zu weisen, wie der ^npreßdruck zwischen
den Transportwalzen so gering wie möglich, aber dennoch stets so groß gehalten werden kann, daß ein
zuverlässiger Betrieb gewährleistet ist.
Bei einer Transportvorrichtung der eingangs genannten Art ist daher erfindungsgemäß die angetriebene
Transportwalze zur Anpassung der Anpreßkraft an die zu übertragende Zugkraft längs einer gegenüber der
Transportebene geneigten, sich in Transportrichtung von der Transportebene entfernenden Ebene verschieb-
JO bar gelagert. Diese Konstruktion hat zur Folge, daß die
angetriebene Transportwalze sich bei zunehmendem Transportwiderstand selbst immer stärker gegen die
andere Transportwalze und das dazwischenliegende Filmblatt anpreßt. Umgekehrt läßt sich dieser Anpreßdruck
bei nachlassendem Transportwiderstand nach. Dadurch paßt sich die Anpreßkraft der Transportwalze
selbsttätig an die zu übertragende Zugkraft an.
Eine besonders einfache Konstruktion erhält man, wenn die Achse der angetriebenen Transportwalze in
Ausgestaltung der Erfindung längs Führungen verschiebbar gelagert ist, die zur Transportebene geneigt
sind. Bei einer solchen Konstruktion brauchen die beiden Lagersteilen der Achse der angetriebenen
Transportwalze lediglich in einem in der gewünschten Richtung orientierten Langloch zu laufen. Dieses
Langloch kann direkt im Gehäuse der Transportvorrichtung eingelassen werden, so daß besondere Stützen
für die Transportwalzen entfallen können.
Die bei der Verschiebung der angetriebenen Transportwalze zu bewegende Masse kann noch weiter
verringert werden, wenn die angetriebene Transportwalze in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung an
einer weiteren antreibenden Walze anliegt und die Tangente im Berührungsbereich dieser beiden Walzen
zur Transportebene geneigt ist. Diese Konstruktion hat den Vorteil, daß die angetriebene Walze selber völlig
lose und freilaufend geführt sein kann. Das führt dazu, daß sie beim Einschieben eines Filmblattes leicht
ausweichen kann. Bei zunehmenden Transportwidersland drückt sie sich selbst stärker sowohl an die
antreibende Walze als auch an das Filmblatt an. Umgekehrt nimmt diese Anpreßkraft mit dem Nachlassen
des Transportv/iderstandes auch sofort wieder ab. ιϊ
Ein Vorteil dieser Konstruktion ist es, daß sowohl die mit dem Motor gekuppelte antreibende Walze als auch
die nicht-angetriebene Transportwalze starr gelagert werden können und die angetriebene Transportwalze
nur lose zwischen den beiden anderen Walzen gefuhrt ju
zu werden braucht. Diese Konstruktion schafft zugleich auch die Voraussetzung für eine weitere bedeutende
Ausgestaltung der Erfindung.
Jeglicher Schlupf zwischen den beiden Transportwal· zen und dem Filmblatt kann mit Sicherheit ausgeschlos 2;
sen werden, wenn der Reibungskoeffizient zwischen der angetriebenen Transportwalze und der antreibenden
Walze in besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung etwas geringer gewählt ist als der Reibungskoeffizient
zwischen der angetriebenen Transportwalze u> und dem Filmblatt.
Anhand der Figuren werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung,
bei der die angetriebene Transport- r, walze längs einer-geneigten Ebene geführt ist. und
Fig. 2 eine schematische Transportvorrichtung, bei der die angetriebene Transportwalze lose geführt ist.
In der Fig. 1 erkennt man im Gehäuse 1 einer Transportvorrichtung 2 ein Vorratsmagazin 3 für
Filmblätter, aus dem gerade ein Filmblatt 4 ausgestoßen und zwischen zwei aufeinander abrollenden Transportwalzen
5, 6 geschoben wird. Die untere nicht-angetriebene Transportwalze 6 ist starr im Gehäuse 1 der
Transportvorrichtung 2 gelagert. Die obere angetriebe- 4Ί
ne Transportwalze 5 ist an einem N'otor 7 angekuppelt
und ist mit dem Motor in einem im Gehäuse dei Transportvorrichtung eingelassenen Langloch verschiebbar
gelagert. Letzteres ist schräg zur Transportrichtung des Filmblat.'is geneigt. Dabei bildet das
Langloch mit der Transportebene des Filmblattes einen sich in T-ansportrichtung öffenenden Winkel α. Im
Langloch ist eine Feder 9 zu erkennen, die die angetriebene Transportwalze 5 in Richtung schräg auf
die nicht-angetriebene Transportwalze 5 zu drückt.
Beim Einschalten des Motors 7 rollt die angetriebene Transportwalze 5 auf der nicht-angetriebenen Transportwalze
6 ab. Sobald ein Filmblatt 4 zwischen die beiden Transportwalzen geschoben wird, drückt es die
beiden Transportwalzen etwas auseinander, wobei die angetriebene Transportwalze im Langloch entgegen
der Kraft der Feder 9 Verschoben wird. Das Filmblatt 4
wird durch die angetriebene Transportwalze 5 weiter aus dem Vorratsmagazin 3 herausgezogen. Wächst
dabei der ZugWfderstand des Filmblattes 4 an, so Verschiebt die resultierende Kraft die angetriebene
Transportwalze 5 etwas längs des Langloches 8 schräg in Richtung auf die nicht-angetriebene Transportwalze
6 zu. Dabei verstärkt s.ch der Anpreßdruck zwischen den beiden Transportwalzen und dem dazwischen
befindlichen Filmblatt Beim Nachlassen des Zugwiderstandes läßt auch der Anpreßdruck wieder nach. Auf die
Druckfeder 9 im Langloch 8 kann verzichtet werden, wenn durch die Betriebslage der Transportvorrichtung
1 gewährleistet ist, daß die angetriebene Transportwalze 5 infolge der Schwerkraft stets an der nicht
angetriebenen Transportwalze 6 anliegt.
In der F i g. 2 erkennt man eine andere Transportvorrichtung 10 mit einem Filmvorratsmagazin 11, aus dem
ebenfalls gerade ein Filmblatt 12 ausgestoßen worden ist. Dabei wird das Filmblatt zwischen einer nicht-angetriebenen,
im Gehäuse 13 der Transportvorrichtung 10 starr gelagerten Transportwalze 14 und einer weiteren
im Gehäuse in zwei weiten Löchern 15 (nur eines dargestellt) locker gelagerten angetriebenen Transportwalze
16 geschoben. Diese angetriebene Transportwalze 16 liegt ihrerseits wiederum an einer unverrückbar
auf der Achse 17 eines Antriebsmoiors 18 befestigten
antreibenden Walze 19 an. Der Austand zwischen der Oberfläche der unverrückbar gelagerten antreibenden
Walze 19 und der ebenfalls unverrückbar gelagerten nicht-angetriebenen Transportwalze 14 ist so gewählt
worden, daß er geringfügig geringer ist als der
Durchmesser der angetriebenen Transportwalze 16. Dabei ist die antreibende Transportwalze 19 geringfügig
entgegen der Transportrichtung gegenüber der angetriebenen Transportwalze 16 jnd der nicht-angetriebenen
Transportwalze 14 versetzt gelagert. Das hat zur Folge, daß die angetriebene Transportwalze 15 nicht
zwischen der antreibenden Walze 19 und der nicht-angetriebenen Transportwalze 14 hindurchrutschen kann,
und daß die Tangente 20 an die antreibende Walze 19 an der Berührungssteile zwischen antreibender Walze und
angetriebener Transportwalze schräg zur Transportebene 21 geneigt ist. Die angetriebene Transportwalze
16 wird im Ausführungsbeispiel der Fig.2 durch die Schwerkraft stets leicht gegen die beiden anderen
Walzen angedrückt gehalten.
Wird nun ein Filmblatt 12 zwischen die nicht-angetriebene Transportwalze 14 und die angetriebene
Transportwalze 16 geschoben, so wird die >n den weiten Löchern locker geführte angetriebene Transportwalze
16 so weit zurückgeschoben, wie e; die Dicke des Filmblattes erfordert. Bei der mit den Pfeilen angegebenen
Drehrichtung der antreibenden Walze 19 zieht die angetriebene Transportwalze das Filmblatt weiter aus
dem Filmvorratsmagazin 11 heraus. Wächst jetzt der Zugwiderstand, weil beispielsweise die Transportvorrichtung
10 den Weitertransport des Filmblattes allein übernehmen muß. so drückt die resultierende Kraft Jie
angetriebene Transportwalze 16 gegen die antreibende Waize 19 und die nicht-angetriebene Transportwalze 14
und erhöht dabei auch den Anpreßdruck asi das Filmblatt 12. Umgekehrt sinkt dieser Anpreßdruck
sofort beim nachlassenden Zugwiderstand des Filmblattes.
Es ist ein besonderer Vorteil dieses Ausführungsbeispiels, daß infolge der geringen trägen Masse der
angetriebenen Transportwalze 16 ein sehr schnelles Anpassen des Anpreßdruckes an die erforderliche
Zugkraft stattfindet. Das führt dazu, daß bei plötzlicher Zugkraftänderung auch kurze Schlupfstrecken leicht
vermieden werder. können. Wird schließlich noch das Material der antreibenden Walze 19 so gewählt, daß der
Reibungskoeffizient mit der angetriebenen Transportwalze 16 etwas kleiner ist als der Reibungskoeffizient
der angetriebenen Transportwalze mit dem Filmmaterial, so kann jeder Schlupf am Filmblatt mit Sicherheit
vermieden werden. Die Steilheit, mit der die Anpreßkraft bei zunehmender Zugkraft anwächst, hängt von
dem Winkel « ab, den die Tangente 20 an der antreibenden Walze im Berührungspunkt zwischen der
antreibenden Walze und der angetriebenen Transportwalze mit der Transportebene 21 bildet. Die Steilheit
der Kennlinie wächst mit kleiner werdehderh Winkel <*.
Sie läßt sich durch Verschieben des Antri&bsmolörs 18
senkrecht zur Transportebene des filmblattes den jeweiligen Bedürfnissen anpassen.
Hierzu 1 ülatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Transportvorrichtung zur Beförderung von empfindlichem blattförmigem Material zwischen
aufeinander abrollenden Transportwalzen, mit einem an der einen Transportwalze angekuppelten
motorischen Antrieb, dadurch gekennzeichnet,
daß die angetriebene Transportwalze (5, 16) zur Anpassung der Anpreßkraft an die zu
übertragende Zugkraft längs einer gegenüber der Transportebene (4, 21) geneigten, sich in Transportrichtung
von der Transportebene entfernenden Ebene (8,20) verschiebbar gelagert ist.
2. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der angetriebenen
Transportwalze (5) längs Führungen (8) verschiebbar ist, die zur Transportebene geneigt
sind.
3. Transportvorrichtung nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß die angetriebene Transportwalzt
(16) an einer weiteren antreibenden Walze (19) anliegt und die Tangente (20) im Berührungsbereich dieser beiden Walzen zur Transportebene
(21) geneigt ist.
4. Transportvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibungskoeffizient
zwischen der angetriebenen Transportwalze (16) und der antreibenden Walze (19) geringer gewählt
ist als der Reibungskoeffizient zwischen der angetriebenen Transportwalze und dem Filmblatt
(12).
5. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dl, beiden Transportwalzen
(16, 19) durch eii.e eine Mindestanpreßkraft aufrechterhaltende elastische vraft aneinandergedrückt
sind.
6. Transportvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Transportwalzen
(5, 6) durch eine Feder (9) aneinandergedrückt sind.
7. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das empfindliche blattförmige
Material unentwickelte Filmblätter sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792939185 DE2939185C2 (de) | 1979-09-27 | 1979-09-27 | Transportvorrichtung zur Beförderung von empfindlichem blattförmigem Material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792939185 DE2939185C2 (de) | 1979-09-27 | 1979-09-27 | Transportvorrichtung zur Beförderung von empfindlichem blattförmigem Material |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2939185A1 DE2939185A1 (de) | 1981-04-09 |
DE2939185C2 true DE2939185C2 (de) | 1982-04-22 |
Family
ID=6082032
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792939185 Expired DE2939185C2 (de) | 1979-09-27 | 1979-09-27 | Transportvorrichtung zur Beförderung von empfindlichem blattförmigem Material |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2939185C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4850584A (en) * | 1985-07-15 | 1989-07-25 | Mita Industrial Co., Ltd. | Bearing arrangement in sheet member feed apparatus for use in electrophotographic copying machine |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2707777C2 (de) * | 1977-02-23 | 1982-05-27 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Blattfilm-Beschickungseinrichtung |
-
1979
- 1979-09-27 DE DE19792939185 patent/DE2939185C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2939185A1 (de) | 1981-04-09 |
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