DE293586C - - Google Patents
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- DE293586C DE293586C DENDAT293586D DE293586DA DE293586C DE 293586 C DE293586 C DE 293586C DE NDAT293586 D DENDAT293586 D DE NDAT293586D DE 293586D A DE293586D A DE 293586DA DE 293586 C DE293586 C DE 293586C
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Description
DEUTSCHES REICH
R E IC H S PATE NTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21/. GRUPPE
leitender Gasfüllung.
Zusatz zum Patent 290932.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. August 1914 ab.
Längste Dauer: 27. Juni 1928.
Im Hauptpatent 290932 ist eine Glühlampe mit einem Glühkörper aus Wolfram oder
einem ähnlich schwer schmelzenden Metall angegeben, welcher in einer' indifferenten, die
Wärme schlecht leitenden Atmosphäre von hohem Druck, z. B. in einer Atmosphäre von
Stickstoff oder von Quecksilberdampf glüht, wobei gleichzeitig durch die Größe bzw. Form
des Glühkörpers die Wärmeleitung und Konvektion stark herabgesetzt ist, so daß der
Glühkörper bei höherer Temperatur und günstigerer Ökonomie als sonst benutzt werden
kann. Die Erfindung betrifft eine Verbesserung dieser Lampe, und zwar im besonderen
derjenigen mit Quecksilberdampf oder einem anderen geeigneten Dampf.
Die Anwendung von Quecksilberdampf als Gasfüllung bietet eine Reihe bemerkenswerter
Vorteile. Quecksilberdampf schützt den Faso den vor der Einwirkung in der Lampe etwa
vorhandenen Wasserdampfes. Quecksilberdampf ist einatomig und wird daher selbst bei
der höchsten, von einem Wolframglühfaden erreichten Temperatur nicht dissoziiert. Es
ist ein schlechter Wärmeleiter und bewirkt bei geeignetem Drucke, daß die Verdampfungsgeschwindigkeit des Wolframfadens viel niedriger
ist als im Vakuum oder selbst in einem inerten Gas.
Gemäß der Erfindung wird in die Lampenglocke eine kleine Menge Quecksilbers bzw.
eines anderen verdampfbaren Stoffes gebracht und durch die Hitze des Fadens verdampft.
Außerdem wird in die Lampe ein geeignetes indifferentes Gas, ζ. B. Stickstoff oder AVasserstoff
oder ein Gemenge beider gebracht, welches vom Faden genügend viel Wärme ableitet,
um zu verhüten, daß er vor der Verdampfung
des Quecksilbers eine gefährlich hohe Temperatur erreicht. Dabei ist" die
Lampe so gebaut, daß der erzeugte Quecksilberdampf den Stickstoff oder das andere indifferente
Gas verdrängt, so daß, abgesehen vom Augenblick der Einschaltung, der Faden in einer Atmosphäre von Quecksilberdampf
oder einem ähnlichen Dampf glüht.
Es sind bereits Kohlefadenlampen mit einer Gasfüllung ;von Quecksilberdampf im Verein
mit Stickstoff bekannt, wobei der Druck des letzteren, solange die Lampe kalt ist, einen
kleinen Bruchteil eines Millimeters beträgt. Eine solche Lampe konnte hinsichtlich der
(2. Auflage, ausgegeben am 20. Mai
Ökonomie praktisch keine Vorteile bringen,
da der Faden aus Kohle bestand und weil die Vorteile, die eine Quecksilberatmosphäre bieten
kann, nicht gesichert waren, und zwar u. a.
deshalb, weil das hinzugefügte Gas während des normalen Betriebes ein Gemenge mit dem
Quecksilberdampf bilden sollte.
Die Zeichnung zeigt in den einzelnen Figuren verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Bei dem in Fig. ι dargestellten Ausführungsbeispiel
wird, der vorzugsweise aus Wolframdraht bestehende Faden ι von verhältnismäßig
steifen und kräftigen Stromzuführungsdrähten 2 getragen, die vorzugsweise gleichfalls aus Wolfram oder einem anderen sehr
schwer schmelzbaren Metall bestehen. Der
Faden muß entweder verhältnismäßig großen Querschnitt besitzen, z.B. einen Durchmesser
von V4 oder V2 mm, oder er muß so angeordnet
sein, z. B- durch Aufwickeln in engen Schraubenwindungen oder durch Ausbildung
als geschlitzte Röhre, daß er dieselbe Wirkung hinsichtlich der der Abkühlung ausgesetzten
Oberfläche ergibt. Der Grund hierfür ist, wie bereits im Hauptpatent auseinandergesetzt
wurde, der, daß innerhalb bestimmter Grenzen der Faden mit großem Querschnitt praktisch
nicht mehr Wärme durch Konvektion und Leitung abgibt als ein Faden von kleinem.
Querschnitt, während seine strahlende Oberfläche viel größer ist, so daß seine Ökonomie
günstiger wird. Dieser Umstand sowie die hohe Temperatur, welche der Faden unter den
hier vorhandenen Betriebsbedingungen ohne unzulässige Verdampfung vertragen kann, ermöglichen eine viel günstigere Ökonomie als
bei der Vakuumglühlämpe.
Die Stromzuführungsdrähte 2 sind in der gewöhnlich aus Glas, Quarz ο. dgl. bestehenden
Lampenglocke 3 eingeschmolzen, und zwar am oberen Ende. Die Lampenglocke 3 besteht
aus zwei weiteren Teilen 4 und 6, die durch eine Einschnürung·5 verbunden sind. Der
obere Teil 4 bildet eine Kondenskammer für das Quecksilber, der untere Teil 6 die eigentliche
Lampenglocke, welche den Faden 1 umgibt
und von den Lichtstrahlen durchsetzt wird. Eine bestimmte Menge 7 von Quecksilber
oder einem ähnlichen Stoff ist im Glockenteil 6 nahe genug .zum Faden 1 vorgesehen,
so daß sie durch die vom Faden entwickelte Hitze verdampft. Der Glockenteil 6 ist so groß gemacht, daß während des Betriebes
der Lampe seine Wände durch die vom Faden entwickelte Hitze auf solche Temperatur
kommen, daß das Quecksilber bzw. der andere benutzte Stoff nicht an diesen Wänden
kondensiert. Infolgedessen geht der Quecksilberdampf durch den verengten Hals 5 nach
der oberen Kondensationskammer 4, wo er kondensiert wird. Wenn die Lampe im Betrieb
ist, mag der Quecksilberdampf normal bis zu der durch die gestrichelte Linie 8 angedeuteten Fläche reichen, indem die Kühl- und
Kondensationswirkung der Wände der Kammer 4 ausreichen mögen, um praktisch genommen
den gesamten Quecksilberdampf zu kondensieren, bevor er über die erwähnte Fläche
hinausgelangt. Bisweilen ist es vorteilhaft, beim verengten Hals 5 eine Art Drossel 9 vorzusehen,
um die Strömung des Quecksilberdarnpfes vom unteren zum oberen Glockenteil
zu regeln. Dieser Dampfstrom führt jeglichen Wasserdampf oder fremdes Gas mit, welches
im unteren Glockenteil frei wird. Die Drossel kann verschieden gestaltet sein, am einfachsten
in Form einer Scheibe oder Platte aus Glas,
welche auf den Stromzuführungsdrähten 2 sitzt, wie die Zeichnung zeigt.
Wenn die Lampe kalt ist, ist in der Umgebung des Fadens praktisch genommen kein
Quecksilberdampf vorhanden. Eine Beschädigung der Lampe in der kurzen Zeit zwischen
der Einschaltung des Stromes und der Entwicklung des Quecksilberdampfes durch die
Fadenwärme ist nun dadurch verhüten, daß
außer dem Quecksilber, wie bereits erwähnt
wurde, noch ein anderes Gas in der Glocke vorhanden ist, und dieses umgibt den Faden,
solange dies nicht der Quecksilberdampf tut, und schützt ihn, bis der Quecksilberdruck
einen genügend hohen Druck erreicht hat. Für diese Gasfüllung wird vorzugsweise ein indifferentes
Gas, wie Stickstoff, benützt, welches nicht in unzuläsigem Maße in den Quecksilberdampf
hineindiffundiert und den Faden und die Stromzuführungsdrähte nicht angreift.
Dem Stickstoff kann noch Wasserstoff wegen seiner guten Wärmeleitfähigkeit
beigemengt werden. Es empfiehlt sich, die Lampe so zu bemessen, daß sich während des
Betriebes der Gasinhalt ungefähr auf Atmosphärendruck befindet, da der Wirkungsgrad
der Lampe um so größer ist, je höher der Druck der Quecksilberlampe ist. Der Druck
des Stickstoffes ist unter allen Umständen so zu wählen, daß durch diesen beim Einschalten
während des ersten Stromdurchganges die Wärme vom Faden so schnell abgeführt wird,
daß er keine gefährliche Temperatur annimmt, während das Quecksilber erst verdampft und
auf einen geeigneten Druck gebracht wird.
Dann wird der Stickstoff oder das andere Gas möglichst schnell und vollkommen aus der
Fadennähe entfernt, und es glüht nun der Faden in Quecksilberdampf allein, wodurch ein
viel besseres Ergebnis, insbesondere hinsichtlich der erreichbaren Ökonomie erzielt wird, :
als wenn der Stickstoff oder ein ähnliches Gas iao
mit dem Faden während der Benutzung der
Lampe dauernd in Berührung ist. Quecksilberdampf ist ungefähr siebenmal schwerer
als Stickstoff und verdrängt den Stickstoff, indem es ihn vom Faden fort und nach der
oberen Kammer 4 treibt. ; Solange die Lampe eingeschaltet ist, kann kein Quecksilberdampf
an den heißen Wänden des unteren Glockenteiles 6 kondensieren, sondern es tritt die Konto
densation nur in der oberen Kondensationskammer 4 ein, und zwar in solchem Maße, daß
sich eine Grenzfläche wie die Linie 8 bildet. Der Faden brennt dann bei sehr hoher Temperatur
in einer Quecksilberatmosphäre von ungefähr Atmosphärendruck oder einem anderen
als am geeignetsten ausgewählten Druck, während
der Stickstoff sich praktisch in Ruhe im oberen Teil der Kondensationskammer 4 und
außer Berührung mit dem Faden befindet, bis die Lampe ausgeschaltet wird, worauf sich
der Quecksilberdampf kondensiert und am Boden des Glockenteiles 6 sammelt, während
der Stickstoff wieder diesen Glockenteil füllt und den Faden 1 umgibt. Das Stickstoffgas
erfüllt außer der bereits beschriebenen wichtigen Wirkung während des Einschaltens der
Lamp'e noch eine weitere wichtige Wirkung^
nämlich denDruck in derLampe auszugleichen gegenüber der abkühlenden Wirkung eines
Luftzuges oder gegenüber den Temperaturwechseln der äußeren Luft, z. B. während der
verschiedenen Jahreszeiten. Er übt, kurz gesagt, eine Art Pufferwirkung aus, indem bei
steigendem Quecksilberdampf der Stickstoff zusammengedrückt und dadurch unter Steigen
der Linie 8 die Köndensationsfläche in der Kammer 4 vergrößert wird, wodurch das
Steigen des Quecksilberdruckes gedämpft wird. Die umgekehrte Wirkung tritt ein,
wenn die äußeren Umstände auf eine größere Kühlung der Lampenglocke hinarbeiten. Eine
weitere wichtige Wirkung der Gasfüllung besteht in der Verhütung von Gasentladungen
zwischen den Fadenenden, da bei passender Wahl der Verhältnisse verhütet wird, daß der
Druck in der Lampe so tief sinkt, daß Gasentladungen möglich werden. Es muß daher bereits,
wenn die Lampe kalt und praktisch genommen kein Quecksilber vorhanden ist, der
Gasdruck oberhalb der angegebenen Grenze liegen. Diese Druckgrenze ist etwas unbestimmt,
aber jedenfalls ziemlich beträchtlich. Der Druck soll nicht geringer als mehrere
Zentimeter sein und vorzugsweise so groß, daß sich, wie bereits erwähnt wurde, beim Betrieb
der Lampe Atmosphärendruck ergibt.
Beim Brennen der Lampe wird der eigentliche Glockenteil 6 so heiß, ,daß beträchtliche
Mengen von Wasserdampf und okkludierten Gasen aus seinen Glaswänden herausgetrieben
werden können. Ohne die Gegenwart des Quecksilberdampfes würde infolge der Einwirkung
dieses Wasserdampfes der Glockenteil 6 sich sehr schnell schwärzen. Wenn dagegen
Quecksilber gegenwärtig ist, kann die Lampe hunderte von Stunden ohne Schwärzung
brennen. Durch den Quecksilberdampf wird die- schädliche Wirkung des Wasserdampfes
bzw. der okkludierten Gase beseitigt, und zwar wahrscheinlich dadurch, daß der
Wasserdampf und die frei gewordenen Gase durch den Quecksilberdampf ebenso wie der
Stickstoff nach der oberen Kammer 4 getrieben werden, bevor sie auf den Faden schädlich
einwirken. '
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 besitzt die Lampenglocke 3 im allgemeinen zylindrische
Gestalt und ist wieder in einen oberen Kondensationsraum 4 und den unteren eigentlichen
Glockenraum 6 geschieden, und zwar durch die in diesem Fall breitere Drossel 9.
Die Wirkungsweise dieser Lampe ist dieselbe wie diejenige derLampe nach Fig. 1. Bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 besitzt die Glocke 3 die Gestalt eines Stundenglases,
und der Hals 5 ist hier so eng gemacht, daß eine weitere Drossel nicht erforderlich ist. Die
Stromzuführungsdrähte 2 sind hier abweichend von den früheren Ausführungsformen nicht oben in der Kondensationskammer 4, go
sondern seitlich im eigentlichen Glockenteil 6 eingeschmolzen. Bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 ist der Faden 1 girlandenartig auf einem Hakenkranz 10 aufgehängt.
Dieser Halterkranz sitzt auf einem mittleren Lampenfuß 11, welcher das Quecksilber 7
durchsetzt, und durch welchen auch die Stromzuführungsdrähte 2 hindurchtreten. Bei dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist für den Rückfluß des Quecksilbers aus der Kondensationskammer
4 nach dem unteren Glockenteil ein heberartiges Rohr 12 vorgesehen. Das
hineinfließende Quecksilber bildet in dem heberartigen Rohr einen Flüssigkeitsabschluß,
derart, daß feste Verunreinigungen, die das kondensierte Quecksilber mitführt, in dem
Flüssigkeitsabschluß zurückbleiben und nicht in den unteren Glockenteil gelangen.
Claims (2)
- Patent-An Sprüche:i. Elektrische Glühlampe mit Metallglühkörper und indifferenter, die Wärme schlecht leitender Gasfüllung nach Patent 290932, dadurch gekennzeichnet, daß außer einer Füllung mit Stickstoff oder einem anderen Gas von geeignet hohem Druck in der Nähe des Fadens Quecksilber oder ein anderer verdampfbarer Stoff untergebracht ist, welcher beim Einschalten des Fadensdurch die von diesem entwickelte Wärme verdampft wird und den Stickstoff bzw. das andere Gas aus der Fadenumgebung nach dem oberen Teil der Lampenglocke verdrängt.
- 2. Glühlampe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lampengiocke durch eine Einschnürung oder eine Drossel oder beides in zwei Teile geschieden ist, deren unterer den Faden enthält, während der obere als Kondenskammer für den Quecksilber- oder anderen Dampf dient.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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