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Gasentladungslampe mit Glzmmentladungskathode Bei der Herstellung
von Gasentladungslampen mit Glimmentladungskathode ergibt sich oft der Mangel, daß
durch das zur Entgasung des Kathodenmaterials oder Formierung einer Aktivierungsschicht
erforderliche Glühen der Kathode die Glaswand bzw. eine auf derselben angebrachte
Leuchtstoffschicht geschwärzt oder sonstwie beschädigt wird.
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Zur Vermeidung dieses Uebelstandes wird erfindungsgemäß die mit einer
Hüllenelektrode umgebene, vorzugsweise kathodenfallerniedrigend präparierte Glimmentladungskathode
aus schwächerem Material hergestellt als die Kathodenhülle. Dadurch wird erreicht,
daß die Kathode im Herstellungsvorgang sehr rasch zum Glühen gelangt, noch bevor
die umgebende Hüllenelektrode wesentliche Temperaturen erreicht hat, die eine Beeinflussung
der Lampenwand oder Leuchtstoffschicht zur Folge haben könnten. Auch wird durch
die erfindungsgemäße Maßnahme der Pumpvorgang rationeller gestaltet. Außerdem aber
kann erreicht werden, daß im Betrieb die Kathode nach dem Einschalten rascher ihre
Endtemperatur erreicht. Es hat sich nämlich gezeigt; daß auch bei einer Glimmentladungskathode,
besonders wenn diese eine Emissionsschicht besitzt, die Betriebswärme eine Rolle
spielt. Durch die raschere Erreichung der Endtemperatur beim Einschaltvorgang wird
die Lebensdauer einer aktivierten Glimment'ladungskathode wesentlich erhöht.
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Übliche Glimmentladungskathoden für Leuchtröhren werden meist aus
Blech o,i5 bis ö,2 mm
hergestellt, Dagegen besteht im Sinne der
Erfindung die Kathode vorzugsweise aus Blech o,i mm, und sie besitzt eine Hüllenelektrode
aus Blech o,i5 mm oder darüber.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Es bezeichnet i die mit einer Leuchtstoffschich.t 2 versehene
Glaswand einer röhrenförmigen Gasentladungslampe. Auf einem Füßchen 3 sind an Halterdrähten
die Glimmentl.adungskathode ¢ in Form eines Zylinders aus Blech oder Netzmaterial
und ohne haubenförmige 'Umlenkelektrode 5 angebracht, welche die Entladung zwingt,
einen gegen das Lampenende gerichteten Weg 6 zu nehmen. Die Schirmhülle 5 kann zweckmäßig
an positives Potential gelegt, insbesondere über einen Widerstand 7 mit der gegenüberliegenden
Hauptelektrode verbunden sein. An der Kathodenableitung ist zweckmäßig ein Teil
8 aus vorteilhaft; dünnem Draht befestigt, welcher einer Zündungserleichterung dient.
Es kann durch denselben die Entladung sowohl von der gegenüberliegenden Hauptelektrode
leichter zur eingeschlossenen Kathode q. zünden als auch derselbe zweckmäßig eine
gegen die Kathodenhülle 5 gerichtete Biegung besitzen, so daß er an dieser Stelle
einen geringeren Abstand von der Hülle 5 besitzt als die innerhalb derselben liegenden
Teile der Kathode q.. Es zündet daher eine Hilfsentladung gegen: die Kathodenhülle
5 zweckmäßig an deren unterem Ende und ermöglicht so durch die dort einsetzende
Inonisierung am geeignetsten die Zündung der Hauptentladungsstrecke. Die Röhre enthält
eine Füllung von einem oder mehreren Edelgasen, insbesondere einem Gemisch Argon-Neon,
zweckmäßig unter Zusatz von Quecksilber, gegebenenfalls auch einem schwereren Edelgas.
Die Edelgasfüllung besitzt zweckmäßig einen Druck von etwa 3 bis 6 Torr oder darüber.
Der Durchmesser d der Kathode q. wird beispielsweise mit etwa 9 mm gewählt, der
Durchmesser D des Kathodenmantels 5 mit etwa 16 mm. Die Kathodenlänge l kann dabei
vorteilhaft etwa 6o mm, die Länge L der Kathodenhülle sodann etwa 65 bis
70 mm betragen. Zur Sicherung der Abstände der beiden Elektroden q. und 5,
die beim angegebenen Gasdruck zweckmäßig etwa 3 bis 5 mm betragen können, dient
ein Keramikteil g. Die Kathode q. ist aus schwächerem Material als die Umlenkhülle
5 hergestellt, damit im Herstellungsprozeß die Kathode früher zum Glühen kommen
kann als die Kathodenhülle. Beispielsweise ist die Kathode aus Eisenblech o,i mm,
die Umlenkhülle aus Eisenblech o,2 mm Stärke hergestellt. Die Kathode kann aber
auch aus Metallnetzflächen bestehen und kathodenfallerniedrigend präpariert sein
sowie eine andere Form als die eines Zylindermantels besitzen, z. B. aus einem spiralförmigen
Wickel von Kathodenmaterialflächen bestehen. Die Kathode kann aber etwa auch aus
mehreren meinandergeschobenen Zylinderflächen bestehen. An die angegebenen zweckmäßigen
Abmessungen in Millimeter ist die Ausführung der erfindungsgemäßen Gasentladungslampe
natürlich nicht gebunden. Der Betrieb der Lampe kann beispielsweise mit 5o bis Zoo
m/A Entladungsstrom über einen ohmschen Vorschaltwiderstand direkt aus einem 22o-Volt-Netz
erfolgen. Die Elektrodenanordnung ist zweckmäßig symmetrisch, d. h. an beiden Seiten
der Röhrenlampe gleich. Bei einer Ausführungsform bestand die Kathode ferner aus
zwei miteinander verbundenen ineinanderliegenden Zylindern aus Eisennetz von 5 und
io mm Durchmesser und je 6o mm Länge. Die Kathode konnte mit i5o bis Zoo mA belastet
werden.