DE313085C - - Google Patents
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Description
AUSGEGEBEN
AM 25. JUN11919
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Bogenlampe mit eingeschlossenem ' Lichtbogen,
deren wesentliches Kennzeichen darin besteht, daß der Lichtbogen zwischen WoIframelektroden
in einer indifferenten Gasatmosphäre brennt.
Man hat bereits Lichtbögen zwischen Wolframelektroden dazu benutzt, um Wolfram zu
schmelzen oder um Wolframdrähte oder
ίο -fäden zusammenzuschweißen. Man hat jedoch
nie versucht, diese Lichtbögen für Beleuchtungszwecke nutzbar zu machen. Dies wird verständlich, wenn man bedenkt, daß
bei den" erwähnten Anwendungszwecken zum Zünden hohe Spannungen und ν große Stromstärken
erforderlich waren, daß zum Aufrechterhalten des Bogens große Vorschalt- \videfstände vorgesehen werden mußten, die'
viel Energie verzehrten, und daß die Elektroden selbst im Bogen schmolzen und stark
verdampften. Insbesondere mit Rücksicht auf den letzteren Umstand mußte die Anwendung
des Lichtbogens für Beleuchtungszwecke als ausgeschlossen erscheinen. ,
Es wurde nun gefunden, daß es wider Erwarten doch möglich ist, den in einer indifferenten
Gasatmosphäre zwischen Wolframelektroden brennenden Lichtbogen für Beleuchtungszwecke
' nutzbar zu machen und hierbei eine Bogenlampe von sehr günstiger
Ökonomie zu erhalten, und zwar wird dies in überraschender Weise dadurch ermöglicht,
daß man die Temperatur der Elektroden durch geeignete Wahl ihrer Abmessungen
und ihres Abstandes sowie der Abkühlungsverhältnisse, ferner der Spannung und des
Stromes bzw. Widerstandes bis unter den Schmelzpunkt des Wolframs herabdrückt.
Der Lichtbogen läßt sich hierbei stabil aufrechterhalten, während gleichzeitig eine schädliehe
Verdampfung des Wolframs vermieden ist. Solche Lampen brennen in indifferenter
Gasatmosphäre.bei einer Ökonomie VOn1V2 bis
75 Watt pro Kerze viele hundert Stunden ohne erhebliche Lichtabnahme und ohne
erhebliche Verdampfung der Elektroden. Man kann daher — und dies ist ein wesentlicher Vorteil der neuen Lampen —
von jeder Nachschubvorrichtung absehen und die Elektroden in vollkommen abgeschlossene
Glasglocken einbauen. Bei der Zündung der Lampe ist darauf zu achten, daß wenigstens
die eine der beiden Elektroden (bei Gleichstrom die Kathode) vorher, auf höhere Temperatur,
erhitzt wird. Man findet in der Literätur (U r b a i η , Comptes rendus vol. 152,
1911, S. 255) die Angäbe, daß es unmöglich
sei, in indifferenten Gasen zwischen zwei Wolframelektroden einen Lichtbogen überspringen
zu lassen. Diese Behauptung mag 60/ darauf zurückzuführen sein, daß bei den betreffenden
Versuchen die Elektroden zu kühl waren, was bei dem Versuch, den Lichtbogen
durch 'Trennung der Elektroden zu bilden, infolge der im Vergleich mit Kohlenelektroden
viel größeren Wärmeleitung der Wolframelektroden leicht eintreten kann. Gemäß der Erfindung erfolgt die Zündung zweckmäßigohne
Amvendung beweglicher Teile in "der Lampe nach der der Wissenschaft längst
bekannten (s. z. B. W-inkelmann, Handbuch
der Physik, 2. Aufl., Bd. IV, 1905,
S. 535)) aber in der Bogenlampentechnik nie
angewandten Methode, daß man die eine Elektrode (bei Gleichstrom die Kathode) galvanisch,
d. h. durch einen Jiindurchgesandten. \ Heizstrom auf sehr hohe Temperatur bringt, j
worauf sich der Bogen bei entsprechender Spannung bzw. beim Anlegen der letzteren
an die Elektroden von selbst einstellt.
Bei Verwendung von Wolfram als Zündkathode braucht die zum Zünden des Bogens
erforderliche Spannung die Brennspannung nur wenig zu übersteigen. Es hat sich ferner
im Gegensatz zu den bisherigen Beobachtungen an Lichtbogen zwischen anderen Metall-'
elektroden gezeigt, daß bei AVolframelektroden die Zeit, während welcher der Strom
unterbrochen werden kann, ohne den Bogen zum Erlöschen zu bringen, auffallend groß
(ist. Dies ermöglicht, die Lampe mit gewöhnliehen
Schaltvorrichtungen aus- und wieder
. einzuschalten und auf diese Weise nach der Zündung Umschaltungen, ζ. B. eine Umpolung,
vorzunehmen, oder zum Zünden eine oder zwei Hilfselektroden zu benutzen und erst dann von diesen auf die eigentlichen
Elektroden umzuschalten. Diese Tatsachen, die keineswegs vorauszusehen waren, ermög-
' liehen eine äußerst einfache Anordnung der
■ d_en Gegenstand der Erfindung bildenden Wolframbogenlampe.
Gegenüber den im Vakuum brennenden Wolframglühlampen hat die neue Lampe den
Vorteil besserer Ökonomie, gegenüber den halbwattigen Wolframglühlampen mit indifferenter
Gasfüllung hat sie den Vorteil, daß sie für geringere Kerzenstärken hergestellt werden kann, und teilweise wieder den Vorteil
besserer Ökonomie. Gegenüber den Koh-. lenbogenlanipen hat sie gleichfalls den Vörteil,
daß sie sich bei derselben guten Ökono-mie für viel kleinere Kerzenstärken herstellen
läßt und daß sie bei einer Brennzeit von τ 000 Stunden und darüber keines Elektrodenersatzes'bedarf,
wie überhaupt jede Wartung fortfällt. Das infolge Fehlens jeder Regelvorrichtung vollkommen ruhige Licht
sowie der Umstand, daß die Lampen in luftdicht geschlossenen Glocken brennen/ ist
ebenfalls für viele Anwendungszwecke ein
großer Vorteil. .
Als indifferentes Gas wird im allgemeinen
zweckmäßig Stickstoff benutzt. Die Lampe 'hat dann bei möglichst geringem Abstand der
Elektroden bei einer Belastung von beispielsweise-1Z2
Watt pro Kerze eine Spannung von ungefähr 50 Volt. Unter Umständen kann es jedoch vorteilhaft sein, den Stickstoff
durch ein anderes indifferentes Gas,, z. B. Argon, zu ersetzen. Bei dem Argonbogen
ist die Elektrodenspannung bedeutend niedriger, nämlich bei demselben Elektrodenabstand ,
und derselben Belastung etwa 15 bis 20 Volt. Das Argon bietet dabei den Vorteil geringerer
Wärmeableitung, so daß die Ökonomie gegenüber den Stickstoff lampen noch weiter verbessert werden kann. Oft ist es zweckmäßig,
Mischungen von Gasen zu verwenden, z.B. Gemische von Stickstoff und Argon.
Man kann hierdurch zwischen bestimmten Grenzen beliebige Spannungen herstellen und
beispielsweise erreichen, daß bei der gege-"benen Netzspannung eine bestimmte' gewünschte
Anzahl von Lampen hintereinander geschaltet werden kann.
Der Druck der Gasfüllung wird im allgemeinen von der Größenordnung einer
Atmosphäre gewählt. Für verschiedene Zwecke kann es empfehlenswert sein, den
Gasdruck bedeutend niedriger als Atmosphärendruck zu . wählen. Man kann dabei unter Umständen bis zu dem niedrigsten
Gasdruck gehen, bei dem die Bogenentladung überhaupt noch möglich ist. Bei niedrigem
Gasdruck tritt die Zündung des Bogens schon' bei niedrigeren Spannungen ein. Ferner ist
hierbei der Widerstand der .Gasstrecke kleiner, so daß die Spannung der Lampe etwas
erniedrigt werden kann, was für manche Zwecke aus den bereits erwähnten Gründen vorteilhaft ist.
Zwecks Zündung des Lichtbogens bringt man zunächst die eine Elektrode zum
hellen Glühen, und zwar, \vie bereits erwähnt wurde, am besten galvanisch. Diese
Elektrode besteht beispielsweise aus einem kurzen dicken Wolframdraht, von dessen
beiden Enden Stromzuführungsdrähte durch den Lampenfuß herausgeführt sind, die an
eine Batterie von etwa 6 oder 8 Volt angelegt werden. Besser ist es jedoch, für die Heizung der Zündelektrode die Gebrauchsspannung, bei der der1 Bogen dauernd brennen
soll,. erforderlichenfalls unter Vorschaltung eines entsprechenden Widerstandes ztv verwenden.
Der Vorschaltwiderstand kann ganz oder teilweise in die Zündelektrode selbst verlegt
werden, indem man für diese statt eines kurzen dicken einen langen dünnen, spiralförmig
oder schraubenlinienförmig angeordneten Draht verwendet, wie Fig. 1 der Zeichnung
zeigt. In dieser Figur sind die drei erforderlichen Zuleitungen, zur Lampe mit 1,
2, 3 bezeichnet, mit 7 die eine über die Zuleitung ι mit dem einen Netzpol (bei Gleichstrom
dem positiven Pol) zu verbindende Elektrode, welche beispielsweise aus einem kurzen Stift besteht, und mit 8 die andere ■
Elektrode, welche über die Zuleitungen 2 und 3 erforderlichenfalls noch unter Vorschaltung
eines Widerstandes mit beiden iao Netzpolen verbunden ist. Dieser Widerstand
ist bei Gleichstrom in die Verbindung mit
dem positiven Pol. zu legen. Sobald der Draht 8 auf genügend hohe Glühtemperatur
kommt, tritt die Zündung des Bogens ein,
, worauf der Heizstrom durch einen* Schalter von Hand oder selbsttätig unterbrochen werden
kann, und zwar durch Trennung der Verbindung mit demjenigen Netzpol, mit welchem
die Elektrode 7 verbunden ist, also durch Trennung von der positiven Zuleitung bei Gleichstrom. . Der Bogen brennt nun zwischen
beiden Elektroden.
Es isf oft vorteilhaft, die Zündelektrode bei der Zündung etwas höher zu erhitzen als
beim dauernden Brennen des Bogens. Man erleichtert hierdurch das sichere Eintreten
der Zündung. Anstatt den Heizdraht selbst als Elektrode zu benutzen, kann man ihn in
unmittelbarer Nähe einer bzw.- beider Elektroden anbringen, so daß er diese mittelbar
durch Wärmeleitung und -strahlung erhitzt.. Die bei Wolfram im Vergleich zu Kohle
sehr viel größere Wärmeableitung durch die Elektroden, die die Ökonomie der Lampe beeinträchtigt,
läßt sich verringern, wenn man den Querschnitt der Elektroden an den Stellen, wo keine Lichtstrahlung mehr stattfindet,
stark verkleinert. Man erreicht dies durch Verwendung von Kugeln an einem dünnen
Stiel, wie Fig, 2 zeigt. Solche Elektroden werden durch Schmelzen von Wolframdrähten
oder gepreßten Fäden im Lichtbogen . erhalten. Auch durch Pressen von Kugeln 'oder
anderen Körpern aus Wolframpulver und darauffolgendes Sintern kann man geeignete
Elektrodenformen erhalten. Versuche haben gezeigt, daß der Durchmesser der Kugeln das
Zehnfache des Durchmessers des Stieles sein kann. Im Vergleich zu dem dünnen Stiel
besitzt die Kugelfläche; welche die \veißglühende Basis des Lichtbogens bildet, bezogen
auf die gleiche Weglänge, einen viel größeren Flächeninhalt. Durch diese Zusammendrängung
der Lichtbogenbasis auf einen kleinen Raum werden die Wärmeverluste durch Ableitung i durch das umgebende Gas
stark verringert. Ähnliche Wirkungen erzielt man auch' durch Drahtelektroden, die an
den Enden zu kurzen dicken Spiralen aufgewickelt sind (Fig. 3), die sich in bezug auf
Wärmeabgabe ähnlich verhalten wie gleich große massive Zylinder. Man hat in diesem
Falle zwei spiralförmige Elektroden, von denen die eine einpolig und die andere doppelpoüg
angeschlossen ist. Zweckmäßig stellt man die beiden Spiralen parallel nebeneinander,
damit alle Teile der glühenden Elektrode annähernd den gleichen Abstand haben
und Überhitzung vermieden wird.
An der Zündspirale kann man ebenfalls Körper anbringen, die eine günstige Form
für Bogenlampenelektroden haben, z.B. Kugeln. So zeigt Fig. 4 an dem einen Ende der
Zündspirale 8 eine Kugel 9, welche der Kugel der Anode 7 gegenübersteht. ■ Da ihr Abstand
von der Anode kleiner ist als derjenige der Zündspirale, so wird hierdurch der Übergang ,-des
Bogens von der Spirale auf die Kugeln erleichtert. Zweckmäßig ordnet man die Kugeln inmitten der Spiralen an, so daß sie
von beiden Seiten durch die glühende Drahtspirale angeheizt werden. Ferner kann es
vorteilhaft sein, die Spirale, wie Fig. 5 zeigt, an der Kugel in einem rechten oder spitzen
Winkel zu knicken, damit wieder der Bogen zwischen. den beiden Kugeln den kürzesten
Weg hat. ' .■;/
Die bisher beschriebenen Ausführungsformen lassen sich bei Wechselstrom ohne
weiteres benutzen, bei Gleichstrom zünden sie nur in einer Stromrichtung, müssen also
immer richtig gepolt werden. Dieser Nachteil läßt sich vermeiden, wenn man beide
Elektroden doppelpolig ausbildet. Die einfachste Ausführungsform hierfür zeigt Fig. 6,
gemäß welcher beide Elektroden aus Spirälen .7 und 8· mit den Stromzuführungs- .-T
drähten 1 bis 4 bestehen. Auch hier verwendet
man, wie Fig. 7 zeigt, an den Spiralen zweckmäßig Kugeln, auf die der Bogen nach
der Zündung übergeht. ■
Anstatt den Zünddraht dauernd als eine ,.,■■
Elektrode zu verwenden, kann man auch den Bogen auf zwei andere Elektroden überführen,
nachdem er zuerst zwischen dem Zünddraht und der einen Elektrode gezündet hat
(Fig. 8). Dies geschieht bei Gleichstrom in :; der Weise, daß man zunächst den Lichtbogen '
zwischen einer der beiden Elektroden, z. B. 7, als Anode und dem doppelpolig gespeisten
Heizdraht 10 als Kathode überspringen läßt und diesen Lichtbogen nach Unterbrechung
des Heizstromes umpolt. Es brennt dann der Bogen zwischen der Kugel elektrode 7 als Kathode
und dem Heizdraht 10 als Anode. Man braucht nun nur die zweite Kugelelektrode 8
mit der positiven Zuleitung zu verbinden und schließlich auch letztere von dem Heizdraht
abzutrennen, um den Bogen, endgiltig zwischen den beiden Kugelelektroden_zu erhalten.
Bei Wechselstrom fällt das Umpolen fort, n0
im übrigen ist das Zündverfahren dasselbe. Fig. 9 zeigt dieselbe Anordnung mit spiralförmigen
Elektroden. In den Fig. 8 und 9 ist der Heizdraht oberhalb, der Elektroden
dargestellt, um in der Zeichnung Kreuzungen von Linien zu vermeiden. In Wirklichkeit
wird man den Zünddraht zweckmäßig senkrecht unter den Bogenelektroden anbringen,
um das sichere. Eintreten der Zündung durch stärkere Erwärmung der Elektroden zu erleichtern.
Auch die Bogenelektroden selbst kann man senkrecht-,,übereinander anordnen.
Da die an der Anode und Kathode entstehende Wärme nicht unter allen Umständen ■
die gleiche ist, kann es zweckmäßig sein, den Elektroden verschiedene Form oder Größe zu
Fig. io zeigt eine Ausführungsform, die besondere Vorteile bietet. . Die Elektroden
bestehen hier aus Halbkugeln, die beispielsweise durch Abschleifen von Vollkugeln an
der dem Stiel gegenüberliegenden Seite hergestellt werden können. Die beiden Halbkugeln
sind einander bis auf einen sehr kleinen Abstand genähert, so daß sie sich fast genau zu einer einzigen leuchtenden
Kugel ergänzen, die besonders dort geeignet ist, wo es, sich um Herstellung einer möglichst
punktförmigen Lichtquelle handelt.
Der Zünddraht wird zweckmäßig so lang gewählt, daß er die ganze für das. dauernde
ao Brennen der Lampe anzuwendende Spannung beim Einschalten sofort aufnehmen kann
(Fig. 11). Hierdurch fällt ein. sonst außerhalb der Glasglocke anzubringender Vor-.
schaltwiderstand für den Heizdraht fort. Um
as den starken Stromstoß zu verkleinern, der in
diesem Falle beim Einschalten der Lampe • durch den Heizdraht geht, kann man so verfahren,
daß man nur das unmittelbar als Elektrode dienende Stück des Zünddrahtes
aus Wolfram herstellt, den übrigen Teil dagegen aus einem Metall mit kleinerem Widerstandstemperaturkoeffizienten
oder noch besser aus einem Leitet mit negativem Temperaturkoeffizienten,
wie Kohle oder Bor. Man kann eine , wesentliche Verkleinerung des
Heizstromes dadurch erreichen, daß man den Heizdraht als Oxydkathode ausbildet, z. B.
in der Form einer Drahtspirale oder eines Drahtseiles aus Wolfram mit dazwischen angebrachten
Oxyden, wie Kalziumoxyd.
Den Vorschaltwiderstand, den man zur Beruhigung des Bogens braucht, bildet man
zweckmäßig als Wolframdraht aus, am besten in Spiralform, und verlegt ihn in die
Lampe. Dies zeigen die Fig. 12 und 13, letztere unter symmetrischer Anordnung des Beruhigungswiderstandes
11 in den Zuleitungen zu beiden Elektroden. Der Wolfjramdraht
soll solche Abmessungen erhalten, daß er hell ,glüht und so die Leuchtwirkung des Lichtbogens
verstärkt. Man kann dadurch auch die Lichtfarbe der Lampe beeinflussen.
Man kann in ein und derselben Glocke auch mehrere Lichtbogen unterbringen und in
Reihe oder parallel oder teilweise in Reihe und parallel schalten. Fig. 14 zeigt eine zweckmäßige
Schaltung für den Fall zweier in Reihe zu schaltender Lichtbogen für AVechsel-'
' strom. Zunächst wird die ganze Spannung zwischen die beiden inneren Zuleitungen 2
und 3 geschaltet. Die Spiralen 8 und 8' sind erforderlichenfalls unter Benutzung, von
Widerständen so bemessen, daß sie die ganze Spannung aufnehmen und die für die Zündung
nötige Temperatur erreichen. An den äußeren Zuleitungen 1 und 4 liegt in umgekehrter
Richtung ebenfalls die gesamte Spannung. Da ' die beiden Zündspiralen bis zu den Stellen,
wo die Kugelfelektroden 9 bzw. 9' angebracht sind, ungefähr die Hälfte der Netzspannung
aufnehmen, so bestehen zwischen diesen Kugelelektroden und den gegenüberstehenden,
mit den Zuleitungen 1 bzw. 4 verbundenen Kugelelektroden 7 und 7' /Spannungsunterschiede,
die ungefähr der halben Netzspannung' entsprechen, und die Bogen zünden.
Hierauf wird der Strom an den inneren.Zuleitungen unterbrochen. Fig. 15 zeigt eine
entsprechende Schaltung, für Gleichstrom. Hier bestehen sämtliche 4 Elektroden aus
Heizspiralen, die ähnlich wie bei Fig. 5 Kugeln an Knickungsstellen tragen. Die Elektroden sind mit den sechs Stromzufüh- ·.
rungsdrähten 1 bis 6 verbunden. Zum Zw,eck der Zündung werden die Stromzuführungen 1
und 6 mit den beiden Netzpolen und die Stromzuführungen 2 und 3 bzw. 4 und' 5 je '
unter sich verbunden. Wenn die Zündspiralen genügend heiß geworden sind, werden die Verbindungen der Stromzuführungen 2
und 3 sowie 4 und 5 unterbrochen, und zwar zweckmäßig' nacheinander, wobei die. Lichtbogen
gebildet werden. .
Die einzelnen Schaltvorgänge können unter Verwendung geeigneter Schalter ebenso einfach
ausgeführt werden, wie bei gewöhnlichen Glühlampen. Fig. 16a bis iod veranschaulichen
beispielsweise, wie die einzelnen Schaltungen durch einen Drehschalter 12 hergestellt
werden können, der ganz nach Art der bekannten Dosenschalter für zwei oder
mehrere Stromkreise ausgebildet sein kann. Die Anordnung der Lampe entspricht derjenigen
der Fig. 5 unter Hinzüfügung des Beruhigungswiderstandes der Fig. 11. Bei a
ist die Ausschaltstellung dargestellt, wobei die Lampe von der positiven Zuleitung 'abgetrennt
und die Zündspirale 8 einpolig an die negative Zuleitung angeschlossen ist. Bei b
ist durch Drehung des Schalters 12 um eine Vierteldrehung auch der andere Pol der Heiz- spirale
an das Netz angeschlossen, und zwar an die positive Leitung. Durch eine weitere
Vierteldrehung c wird auch die Anode 7 an die positive Zuleitung angeschlosen, und der
Lichtbogen zündet sich. Endlich wird durch nochmalige Vierteldrehung d. die Heizspirale
von der positiven Leitung abgetrennt. Dies ist die Dauerschaltung für das Brennen der
Lampe. Durch eine vierte Vierteldrehung wird die Lampe wieder ausgeschaltet, wobei
sich wieder die Schaltung α ergibt.
Außer den bereits genannten Gasen Stickstoff und Argon sind auch alle anderen indifferenten
Gase und Dämpfe brauchbar, insbesondere Quecksilberdampf. Diese Füllung bietet neben der äußerst geringen Wärmeableitung,
die der Quecksilberdampf hat, noch den Vorteil, daß der Bogen mitleuchtet, wählend
bei Stickstoff, Argon, Wasserstoff usw. die Lichtentwicklung fast ausschließlich von
ίο den Elektroden herrührt. Hierdurch ergibt
sich die Möglichkeit, den Wattverbrauch noch weiter herabzusetzen. Zvreckmäßig wird
man diese Quecksilberlampen gleichzeitig mit einem indifferenten Gas von niederem Drucke
15' füllen. Das Quecksilber ist zunächst in flüssiger Form in der Lampe enthalten. Die
Größe der Lampenglocke ist so zu wählen, daß das Quecksilber bis zum Verdampfungspunkt erhitzt wird und ■ der Dampf den Glok-
kenraum bis zum gewünschten Drucke erfüllt. Anstatt Quecksilber können auch
andere Dämpfe oder Gase, die im Lichtbogen eine Leuchtwirkung ausüben, wie Neon, oder
verdampfte Salze, wie z. B. Thalliumchlorür, Aluminiumchloride allein oder im Gemisch
miteinander oder mit indifferenten Gasen in der Lampe vorhanden sein. Auch kann man
Oxyde, wie z. B. Kalziumoxyd und Magnesiumoxyd, in die Nähe der Elektroden
' 30 oder des Bogens, bringen und ihre Leuchtwirkung sowohl im festen als auch im verdampften
Zustand ausnutzen. Man kann endlich dem Wolfram der Elektroden selbst . Oxyde, z. B. Magnesiumoxyd, Aluminiumoxyd,
Zirkonoxyd, Thoroxyd, zumischen.
Claims (1)
- Patent-An Sprüche:i. Bogenlampe mit eingeschlossenem Lichtbogen, welcher zwischen Wolframelektroden in Stickstoff oder anderen gegen Wolfram praktisch indifferenten Gasen oder Dämpfen oder Gemischen von solchen übergeht, wobei die. Elektrodentemperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Wolframs gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Elektroden oder eine besondere Hilfselektrode zwecks Zündung des Bogens durch einen hindurchgeleiteten Strom oder durch eine besondere, in unmittelbarer Nähe angebrächte Heizspirale zum Glühen gebracht wird, wobei die Glühelektrode bei Gleichstrom als Kathode geschaltet wird und bei Benutzung einer zum Glühen gebrachten Hilfselektrode der Lichtbogen zwischen dieser und einer oder beiden bei Gleichstrom als Anoden geschalteten Hauptelektroden gezündet und dann durch Umschaltung ganz auf die Hauptelektroden übertragen wird.2. Bogenlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Heizströme nach erfolgter Zündung des Lichtbogens von Hand oder selbsttätig abgeschaltet werden.3. Bogenlampe nach Anspruch 1 und 2 für Gleichstrom, dadurch gekennzeichnet, daß nach Zündung" des Bogens zwischen einer Lämpenelektrode und einer zum Glühen gebrachten Hilfskathode und nach Unterbrechung des Heizstromes durch Abschaltung der positiven · Zuleitung der Strom umgepolt und hierauf auch die zweite Zuleitung zu der Heizspirale abgeschaltet wird, wodurch der Bogen auf die an die positive Zuleitung zu legende zweite Lampenelektrode übergeht.4. Bogenlampe nach Anspruch 1 und 2 für Wechselstrom,. dadurch gekennzeichnet, daß nach der Zündung des Bogens nacheinander oder gleichzeitig beide Zuleitungen des Heizdrahtes unterbrochen werden, um die Zündelektrode auszuschalten. .5. Bogenlampe nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Bogen nach völliger Abschaltung der Heizspirale zuerst auf eine oder nacheinander auf mehrere Hilfselektroden oder Hilfselektrodenpaare übergeht und dann erst unter Abschaltung der letzteren auf die zweite Lampenelektrode bzw. auf die beiden Lampenelektroden.6. Bogenlampe nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zündspirale eine Kugel oder ein anderer Körper von im Verhältnis zu seinem Rauminhalt kleiner Oberfläche als Leuchtkörper angeordnet ist. . .7. Bogenlampe nach Anspruch^ 1: oder den Unteransprüchen für Gleichstrom, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtstrahlende Oberfläche der beiden Elektroden verschieden groß ist.8. Bogenlampe nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden an den Enden halbkugelförmig ausgebildet und'mit ihren ebenen Flächen einander in geringem Abstande gegenübergestellt sind. το,. Bogenlampe nach' Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte der Zündelektroden so lang gewählt sind, daß sie ohne Vörschaltwiderstand an die Lampenspannung ,angelegt werden können. 1.2010. Bogenlampe nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch . gekenn-zeichnet, - daßx die Zündelektrode oder Zündelektroden nur an den Stellen, wo sie als Bogenelektroden dienen, aus Wolfram bestehen, im übrigen aus Stoffen mit negativem oder nur kleinerem, positivemWiderstandstemperaturkoeffizienten.
' ii. Bogenlampe nach Anspruch ι oderden Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Zünddrähte alsίο Oxydkathoden ausgebildet sind, z. B. in Form von mit Oxyd gefüllten Spiralen' oder von Drahtseilen, die in dem Hohlraum zwischen den einzelnen Drähten Oxyde enthalten.12. Bogenlampe nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschaltwiderstände für den Lichtbogen ganz oder zum Teil , in der Lampe untergebracht sind, wobei , sie als leuchtende Wolframdrähte, insbesondere Drahtspiralen, zur Erhöhung der Ökonomie* oder Beeinflussung der Lichtfarbe dienen können.13. Bogenlampe nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Glocke mehrere Lichtbögen' in Reihen-, Parallel- oder gemischter Schaltung untergebracht sind.14/ Bogenlampe nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung aus Quecksilber oder einem anderen im B'ogen mitleuchtenden Gase oder Dampf, gemischt mit einem oder mehreren indifferenten Gasen, besteht. .15. Bogenlampe nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß in den Elektroden oder in ihrer Nähe verdampfbare Substanzen vorhanden sind, die durch Strahlung'in festem Zustande oder in Dampf form' die Leuchtwirkung erhöhen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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