DE2932585C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vakuum-Abwasserkanalisa
tionssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Vakuum-Abwasserkanalisationssystem, bei dem
das Abwasser mittels eines Teilvakuums gefördert wird,
ist eine bekannte Anordnung, die in solchen Fällen einge
setzt wird, wo geringer Wasserverbrauch, kleine Leitungsab
messungen und die Möglichkeit, die Leitungen auch nach
oben zu führen, für das Abwasserkanalisationssystem von
besonderer Bedeutung sind. Ein solches Vakuum-Abwasserkana
lisationssystem ist beispielsweise aus der GB-PS 14 86
940 bekannt. In diesem Vakuum-Abwasserkanalisationssystem
wird ständig ein Teilvakuum in der Abwasserleitung auf
rechterhalten, und wenn der Druck in der Abwasserleitung
gemäß der Anzeige eines Drucksensors zu sehr ansteigt,
wird eine Vakuumpumpe gestartet, um den Unterdruck in der
Abwasserleitung auf das notwendige Maß zurückzuführen.
Die Aufrechterhaltung eines ständigen Teilvakuums in der
Abwasserleitung ist möglich, da die Abwasserleitung von
dem das Abwasser aufnehmenden Sammelbehälter durch eine
Rückschlagklappe abgetrennt ist; wenn somit der Sammelbe
hälter unter Atmosphären- oder Überdruck gesetzt wird,
um die in ihm enthaltenen Abwässer über die Bodenklappe
ins Schwerkraft-Abwassernetz abzugeben, verschließt die
Rückschlagklappe die Abwasserleitung, so daß kein Unter
druck entweichen kann.
Die zur Erzeugung und ständigen Aufrechterhaltung
eines Teilvakuums im gesamten Abwasserleitungsnetz erfor
derliche Ausrüstung ist relativ teuer, so daß es sich bis
her nicht lohnte, Vakuum-Abwasserkanalisationssysteme für
nur wenige Wasserklosetts oder entsprechende Abwasser er
erzeugende Einheiten einzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Va
kuum-Abwasserkanalisationssystem gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 betriebsmäßig zu vereinfachen und bezüglich
der erforderlichen Ausrüstung zu verbilligen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Va
kuum-Abwasserkanalisationssystem gelöst, wie es durch
den Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung geht von einem Vakuum-Abwasserkanali
sationssystem mit nur wenigen Abwasser erzeugenden Einhei
ten aus, wo voherzusagen ist, daß nicht alle zur selben
Zeit benutzt werden. Eine solche Benutzung zu verschiedenen
Zeiten kann ganz natürlich sein, z. B. werden das Klosett
und das Waschbecken einer WC-Einheit nicht zur selben Zeit
benutzt oder die Benutzung kann so gesteuert werden, daß
Abwasser in die Abwasserleitungen vorzugsweise jeweils nur von einer
einzigen Einheit abgegeben werden kann.
Der Aufbau des erfindungsgemäßen Vakuum-Abwasser
kanalisationssystems ist sehr einfach, insbesondere deswe
gen, weil in der Abwasserleitung nur für die Zeit, die
für das Fördern jeder einzelnen Abwasserabgabe erforderlich
ist, ein Teilvakuum erzeugt wird. Folglich besteht keine
Notwendigkeit, ständig in der Abwasserleitung ein Teilva
kuum aufrechtzuerhalten, wie es bei konventionellen Vakuum-
Abwasserkanalisationssystemen der Fall ist, und es werden
keine Einrichtungen zur Überwachung der andauernden Funktion
des Vakuumsystems benötigt. In einem erfindungsgemäßen
System erfolgt die Erzeugung des Teilvakuums in Abhängigkeit von
jeder Abgabe von Abwasser, so daß jeder Abgabeimpuls das
Erzeugen des erforderlichen Teilvakuums in Gang setzt und
das Abgabeventil der zu entleerenden Einheit öffnet. Der Abgabeimpuls
wirkt auch auf eine Steuereinrichtung, die die anderen unmittelbar mit dem Abgabevorgang verbunde
nen Funktionen steuert. In der Praxis bedeutet dies, daß das
ganze Abwasserkanalisationssystem ein relativ kleines
Volumen haben muß. Um zu vermeiden, daß die zur Erzeugung des Teil
vakuums erforderliche Zeit nicht zu lang wird, sollte das
unter Teilvakuum zu setzende Volumen im allgemeinen kleiner als
100 Liter und vorzugsweise kleiner als 50 Liter sein. Zur
Verwendung z. B. in einem Eisenbahnwaggon genügt jedoch ein
so kleines Volumen wie 35 Liter völlig für die Bedürfnisse
einer WC-Einheit. In einem erfindungsgemäßen System sollte
das Volumen der Abwasserleitung selbst nicht sehr groß sein.
Ein größeres Volumen als 30 Liter kann im allgemeinen nicht
empfohlen werden, vorzugsweise sollte das Volumen der Abwas
serleitung nicht 20 Liter überschreiten.
Die Praxis hat gezeigt, daß es in einem erfindungsge
mäßen System sehr vorteilhaft ist, die Erzeugung des zum
Fördern des Abwassers benötigten Teilvakuums zu beenden, bevor
die tatsächliche Förderung des Abwassers erfolgt, und das
Abwasserkanalisationssystem so zu bemessen, daß das bereits
vor der Förderung erzeugte Vakuum per se zur Durchführung
des gewünschten Fördervorgangs ausreicht. Da die das Teilvakuum
erzeugende Vorrichtung während des Förderns des Abwassers nicht
arbeitet, ist die Gefahr sehr klein, daß Verunreinigungen
und Feuchtigkeit in diese Vorrichtung eingesaugt werden.
Dies trägt zur Betriebssicherheit des Systems bei.
Bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Systems als
Abwasserkanalisationssystem eines Eisenbahnwaggons oder der
gleichen ist es von Vorteil, das Teilvakuum mittels Druckgas, vor
zugsweise mittels Druckluft, in einer Strahldüse oder einer
entsprechenden Einrichtung zu erzeugen. In einem Eisenbahn
waggon ist bereits für andere Zwecke ein Druckluftnetz vor
handen und aus diesem Netz können genügend Druckluftmengen für
eine schnelle Vakuumerzeugung abgezogen werden. Wenn keine
Druckluft verfügbar ist, können eine Druckkammer und eine
separate Luftpumpe vorgesehen werden, wobei die Pumpe selbst
tätig den Druck in der Druckkammer auf einem genügend hohen
Niveau hält.
In einem erfindungsgemäßen System ist es zweckmäßig,
in an sich bekannter Weise die Sammelkammer als einen Zwischen
behälter zu benutzen, in dem das Abwasser gesammelt wird, be
vor es nach der tatsächlichen Förderung mittels des Teilvakuums
in einen unter Atmosphärendruck stehenden Sammeltank abfließen
kann. Jede geeignete, relativ kleine Kammer kann als solch
ein Zwischenbehälter fungieren, vorausgesetzt, daß sie dicht
an das Vakuumsystem anschließbar und mit einer Einrichtung zu
ihrer Entleerung in den Sammeltank versehen ist. Das Entleeren
des Zwischenbehälters kann durch Umkippen erfolgen, so daß das
Abwasser aus ihm in den Sammeltank abfließt, oder indem er mit
einer Bodenöffnung versehen wird, die zum Zwecke der Entlee
rung geöffnet wird. Damit das Vakuum-Abwasserkanalisations
system in der Praxis gut arbeitet, ist es erforderlich, daß
stromabwärts des Auslaßendes der Abwasserleitung ein Raum ge
nügender Größe vorgesehen ist, der unter Teilvakuum steht und in
dem der für die Förderung des Abwassers erforderliche Druck
stoß der Atmosphärenluft ausgeglichen wird. Dies betrifft
insbesondere den Fall, wenn das Teilvakuum nicht während des
Förderns des Abwassers erzeugt wird. Das Volumen dieses Hilfs
raumes sollte vorzugsweise zumindest so groß wie das Volumen
der Abwasserleitung sein. Der Hilfsraum kann erhalten werden,
indem in unmittelbarer Verbindung mit der Sammelkammer ein ge
nügender Luftraum vorgesehen wird, aber zusätzlich hierzu kann
es von Vorteil sein, dem System einen separaten Lufttank zur
Schaffung eines genügend großen Hilfsraumes zuzuordnen. Ein
solcher Lufttank kann mittels einer separaten Zweigleitung
mit der Saugleitung der das Teilvakuum erzeugenden Einrichtung
verbunden werden.
Wenn ein erfindungsgemäßes Abwasserkanalisations
system in einem Eisenbahnwaggon oder in einer entsprechenden
Einheit verwendet wird, ist es von Vorteil, die Entleerungs
einrichtung der Vakuum-Abwasserkanalisation mit ihrer Sammel
kammer, ihrem Sammeltank und anderen zur Funktion des Systems
erforderlichen Hilfseinrichtungen in einem Raum oberhalb der
Decke des Waggons anzuordnen. Dieser Raum ist in vertikaler
Richtung gewöhnlich sehr schmal, so daß die Einrichtungen so
niedrig wie möglich sein müssen. Bekannte Entleerungseinrich
tungen für Vakuumsysteme sind in der Vertikalen hoch, aber in
einem erfindungsgemäßen System hat sich eine Entleerungsein
richtung sehr niedriger Konstruktion als sehr brauchbar erwie
sen. Eine vorteilhafte Konstruktion ergibt sich, indem der
Teil der Sammelkammer, der unterhalb dem Ende der Abwasserlei
tung liegt, so bemessen wird, daß sein Volumen etwa dem nor
malen Volumen einer einzigen Abwasserabgabe entspricht oder
gerade etwas größer ist. Zum Entleeren eines Vakuumklosetts
genügt ein Volumen von 1 . . 2 Litern. Indessen ist es mög
lich, daß eine Abwasserabgabe in einigen besonderen Fällen
beträchtlich größer als normalerweise ist, zum Beispiel wenn
jemand die Klosettschüssel mit Wasser gefüllt hat; für solche
Fälle muß ein Reserveraum vorgesehen sein. Das maximale Volu
men einer Abwasserabgabe ist durch das Volumen der Abwasser
erzeugenden Einheit bestimmt. Es ist mit anderen Worten nicht
möglich, mehr Fluid in die Abwasserleitung abzugeben, als in
eine Klosettschüssel, ein Waschbecken oder in eine entsprechen
de Einheit paßt. Für einen solchen Spezialfall, wenn jedoch
das maximal mögliche Volumen abgegeben wird, muß ein Behälter
raum in Verbindung mit der Sammelkammer an deren oberem Rand
vorgesehen sein, welcher Raum die in Frage stehende Fluidmenge
aufnehmen kann. Dieser Zusatzraum kann leicht sehr niedrig
gemacht werden und er kann beispielsweise um das Auslaßende
der Abwasserleitung angeordnet werden.
Bei einer üblichen Entleerungseinrichtung einer Vakuum-
Abwasserkanalisation ist am Ende der Abwasserleitung eine
Rückschlagklappe vorgesehen, die verhindern soll, daß der in
der Sammelkammer während ihrer Entleerung herrschende Atmos
phärendruck in das Abwasserleitungssystem eindringt. Bei einem
erfindungsgemäßen System ist eine solche Rückschlagklappe nicht
erforderlich und die Abwasserleitung kann in unmittelbarer Ver
bindung mit der Sammelkammer sein. Dies ist von Vorteil, da
dann das Abwasser völlig frei in die Sammelkammer fließen kann.
Bei üblichen Vakuum-Abwasserkanalisationssystemen erfolgt
das Entleeren der Sammelkammer durch ein Bodenventil mit einer
durch ein Gegengewicht ausbalancierten Klappe. Die Betriebs
sicherheit einer solchen Einrichtung hat sich jedoch als nicht
zufriedenstellend in allen Anwendungsfällen erwiesen und des
halb wird in einem erfindungsgemäßen System einer mechanisch
betätigbaren Entleerungseinrichtung der Vorzug gegeben, welche
Einrichtung die Entleerungsöffnung der Sammelkammer schließt
und öffnet oder die gesamte Sammelkammer zum Zwecke der Ent
leerung umkippt. Dieser Entleerungsvorgang wird nach jeder Ab
gabe von Abwasser in die Sammelkammer durchgeführt. Da der Ent
leerungsvorgang mechanisch bewerkstelligt wird, ist seine
Funktionssicherheit hoch, und er wird mit einer so großen Kraft
durchgeführt, daß möglicherweise an die Dichtungsflächen der
Entleerungsöffnung anhaftender Schmutz kein Lecken oder andere
Betriebsstörungen verursacht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand beigefügter
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Grundschema eines erfindungsgemäßen Abwasserkanali
sationssystems und
Fig. 2 einen Längsschnitt einer Ausführungsform der Entleerungs
einrichtung eines erfindungsgemäßen Abwasserkanali
sationssystems.
In der Zeichnung ist mit 1 ein an ein Vakuumsystem
angeschlossenes Wasserklosett, mit 2 eine mit dem Wasser
klosett verbundene Vakuumabwasserleitung und mit 3 eine
Entleerungseinrichtung für die Abwasserkanalisation bezeichnet,
durch welche Einrichtung Abwasser in einen Sammeltank 4 ent
leert wird. Das System weist auch eine ein Teilvakuum erzeugende
Saugstrahldüse 5 auf, die mit Druckluft aus einem Druckluft
netz 6 arbeitet. Spülungswasser zu dem Wasserklosett 1 wird
aus einem Wassertank 7 durch eine Leitung 8 zugeleitet. Das
Entleeren des Wasserklosetts und das Zuleiten von Spülungs
wasser zu der Wasserklosettschüssel wird selbsttätig durch
Ventile 9 und 10 gesteuert. Ein Spülungsimpuls wird durch Be
tätigen eines Spülungsknopfs 11 ausgelöst. Eine die Funktion
des Systems steuernde selbsttätige Steuereinrichtung 25 ist
in der Zeichnung nur schematisch angedeutet, da solche Ein
richtungen allgemein in Vakuum-Abwasserkanalisationssystemen
benutzt werden und ihre Konstruktion und ihr Aufbau per se
keine Schwierigkeiten bereiten, wenn die gewünschten Funktionen
bestimmt worden sind.
Wenn mittels des Spülungsknopfs 11 ein Spülungsimpuls
gegeben worden ist, öffnet die Steuereinrichtung 25 des Systems
das Ventil 12 der mit der Saugstrahldüse 5 verbundenen Druck
luftleitung 6. Die Saugstrahldüse 5 erzeugt sehr rasch in der
Abwasserleitung und in ihrer Entleerungseinrichtung 3 ein Teil
vakuum. Wenn ein ausreichendes Teilvakuum erzeugt worden ist,
wird das Druckluftventil 12 geschlossen, womit der Saugeffekt
der Saugstrahldüse 5 beendet ist, und das Abgabeventil 9 des
Wasserklosetts 1 wird geöffnet. Wenn das in Frage stehende
Vakuumsystem ein Gesamtvolumen von weniger als 50 Liter hat,
so kann die Ausrüstung leicht so bemessen werden, daß das
Erzeugen des Teilvakuums weniger als 5 Sekunden in Anspruch
nimmt. Vorzugsweise wird ein Teilvakuum von etwa 1/2 Atmosphäre
benutzt. Nach der Spülung wird das Abgabeventil 9 des Was
serklosetts geschlossen und das durch das schon früher geöff
nete Spülungsventil 10 fließende Spülungswasser füllt den
unteren Teil der Wasserklosettschüssel mit einer geringen
Wassermenge. Die Gesamtmenge an Spülungswasser braucht im all
gemeinen nicht größer als 1,5 Liter zu sein.
Da die Abwasserleitung 2 unter Unterdruck steht, wenn
das Abgabeventil 9 öffnet, drückt der Druck der atmosphäri
schen Luft das in dem Wasserklosett befindliche Abwasser durch
die Leitung 2 zur Sammelkammer 13 der Entleerungseinrichtung 3.
Um sicherzustellen, daß die Abwasserförderung erfolgreich
durchgeführt wird, ist es wesentlich, daß stromabwärts des
Auslaßendes der Abwasserleitung 2 ein genügend großer Luft
raum vorhanden ist. Wenn die Sammelkammer 13 und die mit ihr
verbundenen Leitungen zusammen nicht einen ausreichend großen
Raum bilden, dann kann mit der Saugleitung 14, die zur Saug
strahldüse 5 der Entleerungseinrichtung 3 führt, stromauf
wärts eines Rückschlagventils 24 vor der Saugstrahldüse ein
gesonderter Lufttank verbunden werden. Als ein Bemessungsbei
spiel könnte angegeben werden, daß die Abwasserleitung 2 ein
Volumen von 5 bis 10 Liter, die Entleerungseinrichtung 3 zu
sammen mit ihrer Sammelkammer ein Volumen von etwa 7 Liter
und der Hilfstank 15 ein Volumen von etwa 18 Liter haben kann.
Beim Entleeren des Wasserklosetts 1 wird das Teilvakuum in
der Abwasserleitung 2 und in ihrer Entleerungseinrichtung 3
fast vollständig aufgehoben. Das Abgabeventil 9 kann so kon
struiert sein, daß es selbsttätig schließt, wenn kein wesent
licher Unterdruck mehr in der Abwasserleitung 2 vorhanden ist.
Unmittelbar nach dem Spülen öffnet ein kleiner Arbeitszylinder
16, der vorzugsweise mit Druckluft arbeitet, die Bodenklappe 17
der Sammelkammer 13, und das in der Sammelkammer befindliche
Abwasser fließt in den Sammeltank 4 ab. Danach schließt der
Arbeitszylinder 16 die Bodenklappe 17. Der Sammeltank 4 wird
regelmäßig durch eine Auslaßleitung 18 entleert. Der Sammeltank
4 kann mit üblichen Alarm- und Sicherheitseinrichtungen ver
sehen sein, um ein Überfüllen auszuschließen.
Die Fig. 2 stellt den Endabschnitt der Abwasserleitung
2, die Entleerungseinrichtung 3, die Sammelkammer 13, ihren
Entleerungszylinder 16 und die mit der Entleerungseinrichtung
verbundene Saugleitung 14 dar. Der in Fig. 2 gezeigte Ent
leerungsmechanismus unterscheidet sich etwas von der in Fig. 1
gezeigten Ausführung. In Fig. 2 weist die Sammelkammer 13
keine Bodenklappe auf, sondern die Kammer ist als ein kippbarer
Kübel 19 ausgebildet. Wie in gestrichelten Linien 19 a ange
deutet ist, kann der Kübel durch den Arbeitszylinder 16 ge
kippt werden, so daß er sich entleert. Wenn sich der Kübel 19
in der Abwasseraufnahmestellung befindet, wird der Rand seiner
Mündung fest gegen eine Gummidichtung 20 gedrückt. Das Volumen
V des unteren Teils der Sammelkammer 13 entspricht dem Volumen
einer einzigen Abwasserabgabe. Wenn jedoch in einigen beson
deren Fällen das Volumen einer Abwasserabgabe außergewöhnlich
groß ist, so ist hierfür ein Reserveraum 21 mit einem Volumen
entsprechend dem Gesamtvolumen der Wasserklosettschüssel oder
dem Gesamtvolumen einer entsprechenden mit der Abwasserleitung
2 verbundenen Abwasser erzeugenden Einheit vorgesehen.
Das Entleeren der Sammelkammer 13 erfolgt selbsttätig
nach jeder Abwasserabgabe. Die selbsttätige Steuereinrichtung
25 des Systems besorgt dies durch Steuern der Ventile 22 von
Einlaß- und Auslaßleitungen des Arbeitszylinders 16. Dies hat
den Vorteil, daß die Sammelkammer klein sein kann und sie z. B.
keinen Sensor zum Erfassen der Fluidoberfläche oder eine andere
Einrichtung zum Verhindern des Überfüllens benötigt.
Wenn ein erfindungsgemäßes Abwasserkanalisations
system in einen Eisenbahnwaggon oder dergleichen installiert
wird, ist es zweckmäßig, alle Tanks und die mit ihnen verbun
denen Betriebseinrichtungen über der Decke 23 des Waggons an
zuordnen (Fig. 1). Aufgrund dessen ist die in Fig. 2 gezeigte
Entleerungseinrichtung so niedrig wie möglich konstruiert. Der
Arbeitszylinder 16 ist zwecks klarerer Darstellung oberhalb
der Entleerungseinrichtung 3 gezeigt, er könnte aber auch unter
oder hinter der Entleerungseinrichtung 3 angeordnet sein. Ebenso
könnte die in Fig. 1 gezeigte Saugstrahldüse 5 weiter unten
angeordnet sein, selbst unterhalb der Entleerungseinrichtung 3.
Claims (11)
1. Vakuum-Abwasserkanalisationssystem mit einer
an nur wenige Abwasser erzeugende Einheiten (1) angeschlos
senen und zu einer Sammelkammer (13) führenden Abwasserlei
tung (2) und Betriebseinrichtungen (5, 25) zur Erzeugung
eines Teilvakuums in der Abwasserleitung (2) und der Sam
melkammer (13),
dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsein
richtungen (5, 25) so auslegbar sind, daß in der Abwasser
leitung (2) und in der mit ihr in Strömungsverbindung ste
henden Sammelkammer (13) nur für diejenige Zeit das Teil
vakuum vorhanden ist, die zum Fördern jeder einzelnen Ab
wasserabgabe von den Abwasser erzeugenden Einheiten (1)
zur Sammelkammer (13) erforderlich ist.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs
einrichtungen (5, 25) des Systems so auslegbar sind, daß
das Erzeugen des zum Fördern des Abwassers benötigten Teil
vakuums beendet ist, bevor das tatsächliche Fördern des
Abwassers erfolgt.
3. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung
des Teilvakuums mittels einer von Druckgas betriebenen
Strahldüse (5) erfolgt.
4. System nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelkammer
(13) als Zwischenbehälter für das geförderte Abwasser mit
Anschluß an einen unter Atmosphärendruck stehenden Sammel
tank (4) ausgebildet ist.
5. System nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaßende
der Abwasserleitung (2) mit einem Hilfsraum (3, 14, 15) ver
bunden ist, der während des Förderns des Abwassers unter
einem Teilvakuum steht, wobei das Gesamtvolumen dieses
Raumes zumindest ebenso groß ist wie das Volumen der Abwas
serleitung (2).
6. System nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß dieser Hilfsraum
(3, 14, 15) zumindest teilweise durch Verbinden eines separa
ten Lufttanks (15) mit einer Saugleitung (14) der das Teil
vakuum erzeugenden Betriebseinrichtung (5) gebildet ist.
7. System nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das unter Teilvakuum
zu setzende Gesamtvolumen (2, 3, 14, 15) weniger als 100 Liter
und vorzugsweise weniger als 50 Liter umfaßt.
8. System nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der unterhalb
des Auslaßendes der Abwasserleitung (2) gelegene Teil der
Sammelkammer (13) ein Volumen (V) besitzt, das etwa dem
Normalvolumen einer einzigen Abwasserabgabe entspricht
oder nur wenig größer ist, und daß die Sammelkammer (13)
an einen Behälterraum (21) angeschlossen ist, der soviel
Fluid aufnehmen kann, wie die Abwasser erzeugende Einheit
(1) auf einmal enthalten kann.
9. System nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abwasserlei
tung (2) in unmittelbarer offener Verbindung mit der Sam
melkammer (13) steht.
10. System nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen
der Abwasserleitung (2) höchstens 30 Liter und vorzugsweise
höchstens 20 Liter umfaßt.
11. System nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelkammer
(13) mit einer mechanisch arbeitenden Entleerungseinrich
tung (16, 17 oder 16, 19) versehen ist, die zur Inbetrieb
nahme nach jeder Abwasserabgabe vorgesehen ist.
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