DE4201986C1

DE4201986C1 -

Info

Publication number: DE4201986C1
Application number: DE4201986A
Authority: DE
Inventors: Helge 2104 Hamburg De Frank; Christian 2000 Hamburg De Sparr
Original assignee: Airbus Operations GmbH
Current assignee: Airbus Operations GmbH
Priority date: 1992-01-25
Filing date: 1992-01-25
Publication date: 1993-04-15
Anticipated expiration: 2012-01-26
Also published as: US5317763A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Spülung einer Vakuumtoilette, insbesondere in Luftfahrzeugen, mit Auslöseeinrichtung, Spülwasserventil sowie Absaug ventil, das in einer Verbindungsleitung zwischen einem Toilettenbecken und einem Sammelbehälter angeordnet ist.

Eine solche Vorrichtung ist aus der DE 30 26 763 A1 bekannt.

Beim Betrieb derartiger Spülvorichtungen wird nach Benutzung der Toilette der Spülvorgang durch eine Betätigung der Auslöseeinrichtung eingeleitet. Es erfolgt dann zunächst eine Zufuhr von Spülflüssigkeit und anschließend öffnet das Absaugventil, um im Toiletten becken enthaltene Verunreinigungen sowie Spülflüssigkeit in den Bereich des Sammelbehälters zu leiten. Der Transportvorgang erfolgt dabei durch eine Druckdifferenz zwischen dem Sammelbehälter und Aufstel lungsraum des Toilettenbeckens. Während des Spülvorganges erfolgt durch die dabei hervorgerufenen Luftströmungen eine erhebliche Geräuschemission, die durch eine Trichterwirkung des Toilettenbeckens noch verstärkt wird.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vor richtung der einleitend genannten Art derart zu verbessern, daß die während der Durchführung eines Spülvorganges auftretenden Geräuschemissionen vermindert werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Absaugventil im Bereich eines dem Toilettenbecken zugewandten Endes der Verbindungsleitung angeordnet ist und im Bereich des dem Sammelbehälter zugewandten An schlusses des Absaugventils eine Kupplung vorgesehen ist, die die Verbindungsleitung an ein Nebenstromventil anschließt.

Durch die Ankupplung dieses Nebenstromventils ist es möglich, nur den zur Ent leerung des Toilettenbeckens erforderlichen Luftstrom durch das Toilettenbecken zu leiten und den wesent lichen zum Transport der Verunreinigungen und der Spül flüssigkeit durch die Verbindungsleitung erforderlichen Luftanteil über das Nebenstromventil zuzuführen. Hierdurch wird die Trichterwirkung des Toilettenbeckens während eines wesentlichen Anteiles der Durchführung des Spülvorganges eliminiert.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es darüber hinaus möglich, das Nebenstromventil mit einem Versorgungsluft zuführenden Schalldämpfer zu verbinden, so daß auch hierdurch lediglich geringe wahrnehmbare Geräuschemissionen hervorgerufen werden.

Eine definierte Koordinierung der Spül- und Absaugvorgänge kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch erfolgen, daß eine erst das Absaugventil und anschließend das Nebenstromventil einschaltende Steuereinheit vorgesehen ist.

Zur Minimierung eines Geräuschemissionszeitraumes sowie zur Gewährleistung einer ausreichenden Reinigungsfunktion wird ferner vorgeschlagen, daß für das Absaugventil eine Einschaltdauer von etwa einer Sekunde und für das Nebenstromventil eine Einschaltdauer von etwa drei Sekunden vorgesehen ist.

Zur Verhinderung eines Austrittes von Spülflüssigkeit und Verunreinigungen wird vorgeschlagen, daß im Bereich des Nebenstromventils ein Rückflußverhinderer angeordnet ist.

Der Einsatz eines speziellen Rückflußverhinderers wird dadurch entbehrlich, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Schalldämpfer auf einem flüssigkeitsrückflüsse verhindernden Niveau angeordnet ist.

Eine zusätzliche Reduzierung der Geräuschemissionen sowie eine Vermeidung von Beeinkträchtigungen des Freiraumes in der Umgebung des Toilettenbeckens kann dadurch gewährleistet werden, daß das Nebenstromventil unterhalb einer Aufstellungsfläche des Toilettenbeckens angeordnet ist.

Die Verbreitung einer vom Schalldämpfer ausgehenden verbleibenden Geräuschemission kann dadurch reduziert werden, daß der Schalldämpfer unterhalb der Aufstellungsfläche des Toilettenbeckens angeordnet ist.

Bei beengten räumlichen Verhältnissen unterhalb der Aufstellungsfläche ist es jedoch einer Weiterbildung der Erfindung zufolge auch möglich, daß der Schalldämpfer oberhalb der Aufstellungsfläche angeordnet ist.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 ein Prinzipschaubild einer gattungsgemäßen Spülvorrichtung,

Fig. 2 eine Darstellung einer Toilettenanlage, bei der im Bereich eines Verbindungsrohres eine Kupplung zum Anschluß eines Nebenstrom ventils vorgesehen ist, mit unterhalb der Aufstellungsfläche des Toilettenbeckens angeordnetem Nebenstromventil, Schalldämpfer und Rückflußverhinderer,

Fig. 3 eine Toilettenanlage mit oberhalb eines maximalen Flüssigkeitspegels angeordnetem Schalldämpfer und einem unterhalb der Aufstellungsfläche angeordneten Nebenstromventil,

Fig. 4 eine Prinzipdarstellung mit einem oberhalb der Aufstellungsfläche angeordneten Nebenstromventil, Schalldämpfer und Rückflußverhinderer,

Fig. 5 eine Toilettenanlage, bei der das Nebenstromventil oberhalb der Aufstellungsfläche angeordnet ist und ein Schalldämpfer oberhalb eines maximalen Füllstandes vorgesehen ist,

Fig. 6 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Schall entwicklung bei einer konventionellen Toilettenanlage und

Fig. 7 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Schall entwicklung bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Nebenstromventils.

Die Vorrichtung zur Spülung einer Vakuumtoilette besteht im wesentlichen aus einer Auslöseeinrichtung (1), die an eine Steuereinheit (2) angeschlossen ist und einem Spülring (3), der im Bereich eines Toilettenbeckens (4) angeordnet ist und über ein Spülwasserventil (5) Spülflüssigkeit zuführt. Die Auslöseeinrichtung (1) kann als ein Bedienknopf ausgebildet sein, der nach einer Druckbetätigung den Spülvorgang auslöst. Der Spülring (3) wird zweckmäßigerweise im Bereich einer in lotrechter Richtung oberen Begrenzung des Toilettenbeckens (4) angeordnet. Das Spülwasserventil (5) ist an eine Spülwasserversorgung (6) angeschlossen. Das Toilettenbecken (4) mündet im Bereich seiner in lotrechter Richtung unteren Begrenzung in eine Verbin dungsleitung (8), die im Bereich ihrer dem Toilettenbecken (4) zugewandten Ausdehnung mit einem Absaugventil (7) versehen ist. Im Bereich ihrer dem Toilettenbecken (4) abgewandten Auksdehnung mündet die Verbindungsleitung (8) in einen Sammelbehälter (12) ein.

Zur Ermöglichung einer Einspeisung von zusätzlicher Luft, die Spülflüssigkeit und Verunreinigungen transportiert, ist entsprechend der Darstellung in Fig. 2 eine Kupplung (13) vorgesehen. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, daß an die Kupplung (13) ein Nebenstromventil (9) angeschlossen ist, das über einen Rückflußverhinderer (10) an einen Schalldämpfer (11) angeschlossen ist. Das Neben stromventil (9), der Schalldämpfer (11) und der Rück flußverhinderer (10) sind bei dieser Ausführungsform unterhalb der Aufstellungsfläche (14) des Toilettenbeckens (4) angeordnet.

Gemäß der Ausführungsform in Fig. 1 ist das Spül wasserventil (5) unterhalb der Aufstellungsfläche (14) und der Schalldämpfer (11) oberhalb der Aufstellungsfläche (14) angeordnet. Die Anordnung des Schalldämpfers (11) erfolgt hierbei derart, daß Einlaßöffnungen des Schalldämpfers (11) oberhalb eines maximal möglichen Flüssigkeitsstandes liegen. Die Verwendung eines Rückflußverhinderers kann hierdurch vermieden werden.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 sind sowohl der Schalldämpfer (11) als auch das Nebenstromventil (9) oberhalb der Aufstellungsfläche (14) angeordnet. Der Schalldämpfer (11) befindet sich jedoch unterhalb eines maximal möglichen Flüssigkeitspegels. Deshalb ist zwischen dem Nebenstromventil (9) und dem Schalldämpfer (11) wieder der Rückflußverhinderer (10) angeordnet.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5, bei der ebenfalls eine Anordnung sowohl des Schalldämpfers (11) als auch des Nebenstromventils (9) oberhalb der Aufstel lungsfläche (14) erfolgt, ist ein Rückflußverhinderer aufgrund der relativ zum Toilettenbecken (4) hohen Anordnung des Schalldämpfers (11) erforderlich.

Zur Durchführung eines Spülvorganges nach einer Benutzung des Toilettenbeckens (4) wird über die Aus löseeinrichtung (1) die Steuereinheit (2) eingeschaltet. Die Steuereinheit (2) gibt Einschaltzeiten für das Spülwasserventil (5), das Absaugventil (7) sowie das Nebenstromventil (9) vor. Zunächst öffnet sich für etwa eine halbe Sekunde das Spülwasserventil (5) und leitet im Bereich des Toilettenbeckens (4) vorhandene Verun reinigungen in den in lotrechter Richtung unteren Bereich des Toilettenbeckens (4). Anschließend öffnet sich das Absaugventil (7) für etwa eine Sekunde und die im Bereich des Toilettenbeckens (4) angesammelten Substanzen werden aufgrund einer Druck differenz zwischen dem Sammelbehälter (12) und dem Auf stellungsraum des Toilettenbeckens (4) in den Bereich der Verbindungsleitung (8) geführt. Nach einem Schließen des Absaugventils (7) öffnet das Nebenstromventil (9). Hierdurch wird eine Luftströmung in die Verbindungsleitung (8) eingeleitet, die zu einem voll ständigen Transport der Substanzen in den Bereich des Sammelbehälters (12) führt. Hierfür ist in der Regel ein Zeitraum von etwa drei Sekunden ausreichend. Während der Öffnungszeit des Nebenstromventils (9) ist das Absaugventil (7) geschlossen, so daß Geräusch emissionen nicht in den Bereich des Toilettenbeckens (4) gelangen und von dort weiter verbreitet werden können. Die Luftzufuhr zum Nebenstromventil (9) wird durch den Schalldämpfer (11) geräuschgedämpft, so daß hier störende Geräuschemissionen weitgehend unterdrückt sind.

Zur Verdeutlichung des Geräuschemissionsverhaltens ist in Fig. 6 der Emissionsverlauf für eine konventionelle Toilettenanlage dargestellt. Ein Geräuschemissionsverlauf (15) ist dabei in einem Koordinatenkreuz abgebildet, das aus einer Spülgeräuschpegelachse sowie einer Zeitachse ausgebildet ist. Die Spülgeräuschpegelachse ist in dBA skaliert und für die Zeitachse ist eine Unterteilung in Sekundenschritten vorgesehen. Aus dem Geräuschenmissionsverlauf (15) ist ersichtlich, daß zunächst durch den Spülvorgang ein vergleichsweise starker Geräuschanstieg hervorgerufen wird, der nach einem Maximum zunächst wieder zurückgeht. Durch die an schließende Absaugung der Substanzen entsteht über einen vergleichsweise langen Zeitraum ein erheblicher Geräuschpegel, der in die Nähe von 110 dBA gelangt.

Bei dem Geräuschemissionsverlauf (18), der in Fig. 7 dargestellt ist und mit den Vorrichtungen gemäß Fig. 1 bis Fig. 5 erreicht werden kann, er folgt während des Entleerungs- und Absaugvorganges lediglich ein Anstieg des Geräuschemissionsverlaufes (18) auf einen wesentlich niedrigeren Wert. Nach dem Schließen des Absaugventils (7) geht die Geräuschemission deutlich zurück.

Claims

1. Vorrichtung zur Spülung einer Vakuumtoilette, ins besondere in Luftfahrzeugen, mit Auslöseeinrichtung, Spülwasserventil sowie Absaugventil, das in einer Verbindungsleitung zwischen einem Toilettenbecken und einem Sammelbehälter angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Absaugventil (7) im Bereich eines dem Toilettenbecken (4) zugewandten Endes der Verbindungsleitung (8) angeordnet ist und im Bereich des dem Sammelbehälter (12) zugewandten Anschlusses des Absaugventils (7) eine Kupplung (13) vorgesehen ist, die die Verbindungsleitung (8) an ein Nebenstromventil (9) anschließt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine erst das Absaugventil (7) und an schließend das Nebenstromventil (9) einschaltende Steuereinheit (2) vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das Absaugventil (7) eine Einschaltdauer von etwa einer Sekunde und für das Nebenstromventil (9) eine Einschaltdauer von etwa drei Sekunden vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Nebenstromventil (9) mit einem Versorgungsluft zuführenden Schalldämpfer (11) verbunden ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Nebenstromventils (9) ein Rückflkußverhinderer (10) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalldämpfer (11) auf einem Flüssigkeitsrückflüsse verhindernden Niveau angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Nebenstromventil (9) unterhalb einer Aufstellungsfläche (14) des Toilettenbeckens (4) angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Nebenstromventil (9 oberhalb einer Aufstellungsfläche (14) des Toilettenbeckens angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalldämpfer (11) unterhalb der Aufstellungsfläche (14) angeordnet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalldämpfer (11) oberhalb der Aufstellungsfläche (14) angeordnet ist.