DE2921040C2 - Lebendimpfstoff zum Immunisieren von fleischfressenden Tieren gegen Staupe und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Lebendimpfstoff zum Immunisieren von fleischfressenden Tieren gegen Staupe und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
a) durch 20 bis 40 Passagen auf der Zellkultur der Hundenieren bei 37 (± 1)° C,
b) durch 5 bis 15 Passagen auf der umimpfbaren Kultur der Nierenzellen des menschlichen Embryos/?Abei32(±
IfC und
c) durch 2 bis 7 Passagen auf der gemischten Kultur, die aus den Zellen der Hundenieren und den
Zellen der Embryonen der japanischen Wachteln besteht, bei 35 (± I)0C mit darauffolgender
Adaption während 4 bis 10 Passagen zur Zellkultur der Embryonen der japanischen Wachteln
erhalten worden ist und man dann den adaptierten Virus in der Zellkultur weiterzüchter.
und konfektioniert
2. Verfahren zum Herstellen des Lebendimpfstoffes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen attenuierten Staupevirus einsetzt, der aus dem Blut des staupekranken Nerzes isoliert worden
ist und der
a) durch 20 bis 40 Passagen auf der Zellkultur der Hundenieren bei37 (± I)0C,
b) durch 5 bis 15 Passagen auf der umimpfbaren Kultur der Nierenzellen des menschlichen Embryos
Rh bei 32 (± I)° C und
c) durch 2 bis 7 Passagen auf der gemischten Kultur, die aus den Zellen der Hundenieren und den
Zellen der Embryonen der japanischen Wachteln besteht, bei 35 (± I)0C mit darauffolgender
Adaption während 4 bis 10 Passagen zur Zellkultur der Embryonen der japanischen Wachteln
erhalten worden ist und man dann den adaptierten Virus in der Zellkultur weiterzüchtct
und konfektioniert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die erste Sammlung der virushaltigen
Flüssigkeit nach dem Nachweis der cytopathisehen Viruswirkung in 20 bis 40% der Zellen der
japanischen Wachteln unternimmt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die gesammelte
virushaltige Flüssigkeit in Gegenwart von 4,5 bis 5,5 Gew.-% Sorbit und 1,4 bis 1,6 Gew.-% Gelatine Iyophilisiert.
60
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Veterinärmedizin,
insbesondere auf einen Lebendimpfstoff zum Immunisieren von fleischfressenden Tieren gegen
die Staupe und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Die Staupe von fleischfressenden Tieren ist eine akute
kontagiöse Erkrankung von Pelztieren und Hunden. Besonders empfindlich gegen diese Infektionserkrankung
sind Jungtiere von Nerzen. Silberschwarzfüchsen und Blaufüchsen. Wegen der hohen Letalität und des
Fehlens von wirksamen Therapeutika führt die Erkrankung zu bedeutenden ökonomischen Schaden der Tierzuchtbetriebe.
Zur Zeit wird zur Staupeprophylaxe von fleischfressenden Tieren eine Reihe von lebendigen Virusimpfstoffen
angewandt, die gemilderte zu Kulturen der Nierenzellen der Hunde oder der Affen oder zu Hühnerembryonen
adaptierte Staupevirusstämme enthalten.
Die Impfstoffe, die den attenuierten Staupevirusstamm »Rockborn« enthält, der aus dem wilden, aus
dem Blut kranker Hunde isolierten Virus erhalten wurde, wird auf der Zellkultur von Hundenieren bereitgestellt
Zur Herstellung solch eines Impfstoffes wird der genannte Virusstamm zur Zellkultur der H^-idenieren
durch mehrmalige Passagen (über 50) adaptiert und auf der genannten Zellkultur in der Hanks'schen Lösung,
die 0,5% Laktalbuminhydrolysat und 10% Pferdeblutserum
oder 20% Kalbblutserum enthält oder im Earleschen Medium, das 03% Laktalbuminhydrolysat und
2% Pferde- oder Kalbblutserum enthält gezüchtet Die Adaptationstemperatur wird im Bereich von 30 bis
37°C, vorzugsweise von 35 bis 37° C konstantgehalten. Der erhaltene Impfstoff wird stabilisiert und lyophilisiert(US-PS30
98 011).
Es ist auch ein Impfstoff gegen Staupe bekannt, der aus dem Virus erhalten wurde, welcher 10 Passagen auf
der Zellkultur von Hundenieren im Earleschen Medium durchgemacht hat, das 5% Laktalbuminhydrolysat und
5% Pferdeblutserum bei einer Temperatur von 38,5° C enthält (US-PS 33 54 038).
Die genannten Impfstoffe besitzen eine hohe immunogene Wirksamkeit, haben jedoch eine Reihe von
Nachteilen. Einer der Nachteile besteht in der niedrigen Reproduktionsfähigkeit des Virus in der Zellkultur von
Hundenieren.
Ein anderer Nachteil der genannten Impfstoffe besteht in der Verwendung der Zellkultur von Hundenieren
als Substrat für die Virusabschwächung und Bereitstellung der Impfstoffe. Die Hundenieren können jedoch
durch fremde Viren verunreinigt sein. Um die Infizierung der Hunde auszuschließen, ist es notwendig, eine
spezielle Tierzuchtfarm zu schaffen, auf welcher sich die Tiere unter streng kontrollierbaren Bedingungen
befinden. Dies erfordert allerdings große Kosten.
Der nächste Nachteil der bekannten Impfstoffe besteht in der Schwierigkeit, ihre biologische Wirksamkeit
zu bestimmen, weil die Virusreproduktion durch eine unde Jtlich ausgeprägte cytopathogene Wirkung begleitet
wird, die sich bis zum 20. Tag nach der Infizierung äußert, wo unspezifische degenerative Veränderungen
der Zellen auftreten können, welche die Einschätzung der Ergebnisse erschweren.
Noch ein weiterer Nachteil der genannten auf der Zellkultur von Hundenieren bereitgestellten Impfstoffe
besteht im langsamen Wachstum dieser Zellen (die Monoschicht der Zellen wird nur am 5. bis 7. Tag geformt),
was den technologischen Herstellungsprozeß der Impfstoffe verlängert.
Die Virusimpfstoffe zur Bekämpfung der Staupe von fleischfressenden Tieren, die durch die Züchtung des
Virusstammes auf der Zellkultur von 9 Tage alten Hühnerembryonen oder auf Chorioallantoishüllen der Hühnerembryonen
erhalten werden, können infolge einer hohen Verunreinigung der Hühnerembryonen mit frem-
den Viren, insbesondere mit Viren der Leukose-Sarkomatose-Gmppe, gefährlich sein (US-PS'en 29 12 361.
29 65 544).
Den genannten Nachteil besitzen auch die Impfstoffe,
die in der Zellkultur von Hühnerembryonen aus dem Stamm bereitgestellt wurde, der unter der Benennung
K-F 668 (UdSSR) bekannt ist
Der amerikanische Impfstoff, der als Impfstoff ASL bekannt ist, ist unschädlich und besitzt den genannten
Nachteil nicht, weil er in der Zellkultur von leukosefreien Hühnerembryonen erhalten wird. Jedoch sind für die
Züchtung der leukosefreien Hühner spezielle Geflügelzuchtfarmen notwendig, deren Schaffung und Haltung
kompliziert und recht kostspielig ist. Außerdem ergibt der Virusstamm keine regelmäßige cytopathische Wirkung
in der Zellkultur von Hühnerembryonen, was die Herstellungstechnologie der Impfstoffe erschwert.
Es ist auch ein Virusimpfstoff gegen die Staupe bekannt,
der durch Züchtung des Staupevirus auf der Kultur von Nierenzellen von grünen Affen erhalten wird
(US-PS 40 04 974). Dieser Impfstoff ist recht immunogen, areaktogen, unschädlich und entspricht den höchsten
Standarden.
Jedoch wird zur Zeit das Affenesnfangen in vielen Ländern wegen der Verminderung des Tierbestandes
begrenzt. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die genannten Impfstoffe die Verwertung der Abfälle von
der Produktion der Poliomyelitisimpfstoffe vorsieht, die für den Menschen bestimmt ist, und mit dieser Produktion
unmittelbar verbunden ist, ist es leicht zu begreifen, daß die Schaffung einer speziellen Produktion der Staupeimpfstoffe,
gegründet auf der Zellkultur von Affennieren, kostspielig und unzweckmäßig ist.
Auf diese Weise ist die Auswahl des Zellsubstrats für die Bereitstellung der Virusimptsioffe kompliziert. Die
obligatorische Bedingung ist das Fehlen der Verunreinigungen des Zellsubstrats mit fremden Viren sowie die
Möglichkeit, den Impfstoffvirus in ausreichender Menge zu erhalten.
Aus der DE-AS 12 35 505 ist schon ein Lebendimpfstoff gegen Staupe bekannt, wobei man den Staupevirus
durch heterologe Adaptierung auf Zellkulturen attenuiert.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines Lebendimpfstoffes gegen die Staupe
bei fleischfressenden Tieren, der eine hohe Immunogenität, Areaktogenität, Unschädlichkeit besitzt, keine
fremden Viren enthält und dabei von niedrigen Selbstkosten ist.
In Übereinstimmung mit der genannten Aufgabe wurde ein Verfahren zur Herstellung eines Lebendimpfstoffes
unter Verwendung eines neuen Staupevirusstammes entwickelt, der fähig ist, auf einem unschädlichen
und zugänglichen Substrat gezüchtet zu werden, und gestattet, den Impfstoff mit einer hohen Immunogenität,
Antigenität, Unschädlichkeit beim Ausbleiben von fremden Viren zu erhalten.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt wie aus den vorstehenden Ansprüchen ersichtlich. Gegenstand der Erfindung
ist also ein Lebendimpfstoff gegen Staupe bei fleischfressenden Tieren, der den attenuierten Stamm
EQM des Staupevirus enthält, der unter Nummer 10-76 im Staatlichen Allunions-Forschungsinstitut für Veterinäre
Präparate des Ministeriums für Landwirtschaft der UdSSR hinterlegt worden ist und aus dem wilden, aus
dem Blut staupekranker Nerze isolierten Virus durch mehrmalige Passagen der Reihe nach auf folgenden
Zellkulturen erhalten wurde:
1) auf der Zellkultur der Hundenieren,
2) auf der umimpfbaren Kultur von Nierenzellen des menschlichen Embryos Rh;
3) auf einer gemischten Zellkultur, die aus den Zellen von Hundenieren und Zellen von Embryonen der
japanischen Wachteln besteht, zur Zellkultur der Embryonen der japanischen Wachteln adaptiert
und auf dieser Kultur gezüchtet wurde.
ίο Der genannte attenuierte Virusstamm, der für die Bereitstellung
des Staupeimpfstoffes verwendet wird, wurde als Stamm EQM (Embryo Quail Moscow) benannt.
Der Stamm EQM des Staupevirus wurde
Der Stamm EQM des Staupevirus wurde
)5 a) aus dem wilden, aus dem Blut staupekranker Nerze
isolierten Virus durch 20 bis 40 Passagen auf der Zellkultur von Hundenieren bei einer Temperatur
von37(±1)°C
b) durch 5 bis 15 Passagen auf der Kultur der Nicrenzellen des menschlichen Embryos Rh bei einer
Temperatur von 32 (± I)0C und
c) durch 2 bis 7 Passagen auf der gemischten Kultur, die aus den Zellen von Hundenieren und den Zellen
von Embryonen der japanischen Wachteln besteht, bei einer Temperatur von 35 (± I)0C mit darauffolgender
Adaption während 4 bis 10 Passagen auf der Zellkultur von Embryonen der japanischen
Wachteln (Coturnix yaponica) erhalten.
Zum Erhalt des Impfstoffes wird der genannte Stamm auf der Zellkultur der Embryonen der japanischen
Wachteln im geeigneten Nährmedium, beispielsweise im Medium 199 oder im Earleschen Medium unter Zugabe
von 10% Rindviehblutserum gezüchtet. Die erste Portion der virushaltigen Flüssigkeit wird nach dem
Nachweis der cytopathischen Viruswirkung in 20 bis 40% der Zellen gesammelt. Die gesammelte virushaltige
Flüssigkeit wird in Gegenwart eines geeigneten Stabilisators, z. B. in Gegenwart von 4,5 bis 5.5% Sorbit und
1,4 bis 1,6% Gelatine, lyophilisiert
Der Impfstoffstamm EQM 10-76 ist hoch attenuiert, vermehrt sich gut in der Zellkultur der Embryonen der
japanischen Wachteln mit einer deutlich ausgeprägten cytopathischen Wirkung, was die Impfstoffherstellung
bedeutend vereinfacht. Der genannte Stamm besitzt eine gute Stabilität.
Der erfindungsgemäße Lebendimpfstoff hat folgende Vorteile:
a) Er ist unschädlich, besitzt keine toxische Wirkung, wird in der Zellkultur von Embryonen der japanischen
Wachteln hergestellt, die ein billiger und zugänglicher Rohstoff darstellt, der auf das Fehlen
fremder Viren zuverlässig kontrolliert werden kann.
Die japanischen Wachteln sind von Natur aus gegen Viren der Leukose-Sarkomatose-Gruppe unempfindlich
und deswegen stellt die Zellkultur aus ihren Embryonen das optimale Substrat zur Herstellung
der Lebendimpfstoffe dar.
b) Die Zellkultur der Embryonen der japanischen Wachteln besitzt eine hohe ProÜferationswirksamkeit,
was gestattet, die Zellsuspension zu infizieren, ohne die Formung der Zeilmonoschicht zu erwarten.
c) Der Impfstoff besitzt eine hohe antigene Wirksamkeit, induziert bei geimpften Tieren eine gespannte
und langwierige Immunität. Die Anwendung des
Impfstoffes in den Herden der Staupeepizootie von fleischfressenden Tieren liquidiert schnell den Infektionsherd.
d) Der Impfstoff kann nicht nur parenteral, sondern auch in Aerosolform angewandt werden, was die
Durchführung der Impfprophylaxe bedeutend erleichtert und verbilligt.
e) Da der Impfstoff hochwirksam ist, ist es möglich,
ein Handelspräparat herzustellen, das einen breiten Dosisintervall von 1 bis 500 in einer Ampulle oder
Flasche enthält, was große Bequemlichkeiten bei der individuellen und Massenanwendung der Impfrtoffe
bietet
Die genannten und andere Vorteile sind aus der folgenden
ausführlichen Beschreibung der Impfstoffe, des Verfahrens zu deren Herstellung und Anwendung zu
ersehen.
Der Herstellung des Lebendviruskulturimpfstoffes liegt das System des Impfvirus zugrunde. Das System
des Impfvirus sieht im großen Umfang die Herstellung des impfstoffvirus, der aiien Forderungen des attenuierten
Stammes entspricht, dessen Aufbewahrung im eingefrorenen
Zustand und dessen Verwendung nach Notwendigkeit zur Herstellung der Impfstoffe vor.
Wie oben gezeigt wurde, wird zur Herstellung des erfindungsgemäßen Impfstoffes der attenuierte Stamm
EQM 10-76 benutzt. Der genannte Stamm wurde, wie oben erwähnt, erhalten. Der erhaltene Virusstamm wird
nach der Methode der Maximalverdünnungen in der Zellkultur der Embryonen der japanischen Wachteln
kloniert. Im Ergebnis gewinnt der Virusstamm eine deutlich ausgeprägte cytopathische Wirksamkeit, die
gestattet, die Impfstoffherstellung zu kontrollieren, die Sammlung der Virusportionen in optimalen Fristen
durchzuführen, die Bestimmung der Infektionswirksamkeit des Virus bedeutend zu vereinfachen und außerdem
die Virusspezifik in der Zellkultur zu bestimmen und die Antikörper im Blutserum geimpfter Tiere nachzuweisen.
Der erhaltene Virusstamm wird durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
1) Durch die Spezifik in der Neutralisationsreaktion
in der Zellkultur der Embryonen der japanischen Wachteln,
2) durch die Unschädlichkeit für die Labortiere: Mäuse, Meerschweinchen, Kaninchen, Hühnerembryonen
sowie für Nerze und Füchse;
3) durch die Infektionswirksamkeit in der Zellkultur
der Embryonen der japanischen Wachteln;
4) durch die antigene Wirksamkeit;
5) durch die immunogene Wirksamkeit (in der Neutralis^tionsreaktion
an Tieren und in der Zellkultur der Embryonen der japanischen Wachteln);
6) durch das Ausbleiben der verunreinigenden Viren;
7) durch die bakterielle Sterilität, durch das Fehlen der Mykoplasmen PPIO;
8) durch die Stabilität bei der Aufbewahrung;
9) durch das Fehlen der Kontagiosität.
Aus dem EQM Virusstamm, der die oben aufgezählten Merkmale besitzt, wird der Impfvirus auf der Zellkultur
der Embryonen der japanischen Wachteln erhalten. Der Impfvirus muß analog mit dem genannten
Stamm alle Qualitätscharakteristiken haben. Der Impfvirus wird im eingefrorener. Zustand bei einer Temperatur
von höchstens — 200C aufbewahrt und nach Bedarf eingesetzt.
Zur Herstellung der Impfstoffe wird die irypsinisierte
Kultur der Gewebezellen der Embryonen der japanischen Wachteln verwendet Dazu wird das Gewebe der
9 bis 10 Tage alten Embryonen der japanischen Wachteln zerkleinert und in üblicher Weise trypsinisiert. Die
erhaltene Zeilsuspension wird mit dem Impfvirus infiziert und das geeignete Nährmedium hinzugegeben. Als
Nährmedium können bekannte Medien verwendet werden, die zur Züchtung von Zellen und Viren angewandt
ίο werden, beipielsweise das Medium 199, das 10% Rindviehblutserum
enthält, bei einem pH-Wert von 7,0 bis 7,5. Die infizierte Zellkultur wird unter Rollerbedinungen
bei einer Temperatur von 35 (± I)0C inkubiert
Nach der Bildung der Zellmonoschicht und dem Nachweis der cytopathischen Wirksamkeit in 20 bis 40% der
Zellen wird die erste Sammlung der virushaltigen Flüssigkeit vorgenommen. Zur Erhöhung der Virussammlungen
und zu einer besseren Ausnutzung der Zellkultur wird die mehrmalige Sammlung der virushaltigen Flüssigkeit
von einem und demselben Kulturmuster durchgeführt, indem dabei frisches Nährr>?dium hinzugesetzt
wit-H^ rjig benannten VOr17Sn0C wsi^ien bis zur vollen
Degeneration der Zellkultur wiederholt.
Zum Entzug des intrazellularen Virus wird die ZeIlkultur eingefroren und abgetaut. Die gesammelte virushaltige Flüssigkeit vereinigt man nach der Kontrolle der Sterilität und Infektionsaktivität in einen Behälter, fügt den Stabilisator hinzu, füllt in Flaschen oder Ampullen ab und lyophilisiert Das getrocknete Präparat hat eine Restfeuchtigkeit bis 3%.
Zum Entzug des intrazellularen Virus wird die ZeIlkultur eingefroren und abgetaut. Die gesammelte virushaltige Flüssigkeit vereinigt man nach der Kontrolle der Sterilität und Infektionsaktivität in einen Behälter, fügt den Stabilisator hinzu, füllt in Flaschen oder Ampullen ab und lyophilisiert Das getrocknete Präparat hat eine Restfeuchtigkeit bis 3%.
Die Tauglichkeitsfrist des lyophilisierten Impfstoffpräparats
beträgt mindestens 1 Jahr. Der lyophilisierte Impfstoff wird bei einer Temperatur von höchstens 4° C
aufbewahrt. Beim Aufbewahren der Impfstoffe bei einer niedrigeren Temperatur wird die Tauglichkeitsfrist
noch für einige Monate verlängert. Vor der Verwendung wird für die Verdünnung der Impfstoffe eine Salzlösung
genommen, die auf der Grundlage der Hanks'schen Lösung bereitgestellt wird.
Der erhaltene Impfstoff wird der Kontrolle auf Sterilität, Unschädlichkeit, Spezifik, Ausbleiben der verunreinigenden
Viren, Infektionsaktivität, immunogene und antigene Aktivität und Restfeuchtigkeit unterzogen.
Danach kann er sowohl für prophylaktisch? Immunisierung der Pelztiere und Hunde, als auch für die therapeutische
Anwendung während der ersten Tage nach dem Kontakt mit staupekranken fleischfressenden Tieren
eingesetzt werden. Eine Durchschnittsdosis für das Impfen der Tiere muß mindestens 10 ZGD50 (cytopathische
Gewebedosiü) enthalten. Die Erhöhung des Virusgehalts bis 100 000 ZGD50 ruft keine unerwünschten Reaktionen
bei Tieren hervor.
Die 'mmunisierung der Tiere wird durch die intramuskuläre
Einführung von 1,0 ml Impfstoff durchgeführt.
Zur Zuverlässigkeit der Impfung kann man nach 10
bis 14 Tagen serologische Untersuchungen immunisierter
Tiere durchführen und die Antikörpertiter in der Neutralisatio<nsreaktion auf der Zellkultur der Embryo·
nen der japanischen Wachteln bestimmen, indem als Antigen der genannte Impfstoffstamm verwendet wird,
der einen deutlich ausgeprägten cytopathischen Effekt ergibt. Die Antikörper werden bei allen immunisierten
Tieren in einem Titer von 1 : 16—32 nachgewiesen. Die maximale Antikörperanreicherung (im Titer 1 :256) hat
schon bis zum 30. Ta^ stattgefunden.
Die Antikörper werden im Blut während 18 Beobachtungsmonate aufrechterhalten. Bei der nachfolgenden
Die Antikörper werden im Blut während 18 Beobachtungsmonate aufrechterhalten. Bei der nachfolgenden
Lösung der immunisierten Tiere mit dem Virulenzstamm'Snyder
Hill 1, 3, 6, 12 und 18 Monate nach der Immunisierung mit den genannten Impfstoffen wurden
keine Erkrankungsfälle festgestellt. Auf diese Weise besitzt
der erfindungsgemäßc Impfstoff die 100%ige immunogene
und antigene Wirksamkeit.
Der erfindungsgemäße Impfstoff wurde in der Tierzuchtwirtschaft zum Zeitpunkt des Ausbruchs der Staupe
unter Silberschwarzfüchsen erprobt. Einen Monat nach der Impfung hörte die Staupe auf, und eine Erkrankung
wurde in der nachfolgenden Periode nicht beobachtet. Neben der Fuchszuchtfarm befand sich eine
Nerzzuchtfarm. Wegen der hohen Kontagiositat des Staupevirus der fleischfressenden Tiere wurden einzelne
Fälle der Nerze-Erkrankung registriert. Die unverzügliche Einführung des erfindungsgemäßen Impfstoffes
beugte dem Staupeausbruch unter den Nerzen vor.
Dadurch zeugen die erhaltenen Ergebnisse von der
Fähi<jif<>it Acc orfinHpin<rcn»msße- !noi^iciic-; den ir.
der Tierzuchtwirtschaft begonnenen Staupeausbruch während 3 bis 4 Wochen zu liquidieren.
Der erfindungsgemäße Impfstoff kann auch zur Immunisierung der Tiere durch Aerosoleinführung verwendet
werden.
Zu diesem Zweck kann der für die Injektion bereitgestellte Impfstoff, d. h. gewöhnliche Handelsimpfstoffserien,
verwendet werden. Die Aerosolmethode gestattet, in kurzer Zeit eine große Tiermenge zu immunisieren.
Im Ergebnis der Prüfung der angebotenen Impfstoffe an Tieren während der Prophylaxe wurde festgestellt,
daß praktisch in 100% der Fälle Antikörper im hohen Titer gebildet werden, die die Tiere vor Staupeerkrankung
völlig schützen. Außerdem war der Impfstoff auch als Mittel zur Liquidation des Erkrankungsherdes effektiv.
Der erfindungsgemäße Impfstoff hat verhältnismäßig niedrige Selbstkosten dank der Verwendung der Zellkultur
der Embryonen der japanischen Wachteln als Substrat. Im Vergleich zu anderen bekannten Kulturen
hat die genannte Kultur folgende Vorteile. Der Hauptvorteil besteht darin, daß die japanischen Wachteln von
Natur gegen die Viren der Gruppe der Geflügelleukosen
unempfindlich sind und bei deren Infizierung resistent bleiben.
Ein anderer wichtiger Vorteil der Zellkultur besteht darin, daß sie eine hohe Proliferationsaktivität hat und
daß die Zellmonoschicht am 1. bis 2. Tag nach der Zellimpfung geformt wird.
Der nächste Vorteil besteht darin, daß die Zellsuspension infiziert werden kann. Das führt zu einer zusätzlichen
Verminderung der Dauer der Impfstoffherstellung.
Der Vorteil der Erfindung ist auch die mehrmalige Sammlung der virushaltigen Flüssigkeit, bis 5 Sammlungen
von einem Kulturmuster.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die japanischen
Wachteln zugänglich und billig sind und die Haltung der Wachteln-Zuchtfarmen keine Schwierigkeiten
bietet und keine großen Kosten erfordert, ist es leicht, den kommerziellen Wert der angebotenen Impfstoffe
zu verstehen.
Zur Veranschaulichung der Erfindung werden Beispiele angeführt, von denen Beispiel 1 die Herstellung
des EQM 10-76 und Lebendkulturimpfstoffe, und Beispiele 2 bis 8 die Impfstoffanwendung an Tieren zeigen.
Beispiel 1
Herstellung des attenuierten unter Nr. 10-76 hinterlegten Stammes EQM des Staupevirus der fleischfressenden Tiere aus dem wilden Virulenzstamm.
In IO Glasröhrchen, die die primäre Zellkultur von Hundenieren enthalten, werden je 0,2 ml des defibrinierten Ί Blutes staupekranker Nerze eingefüllt. Nach dem dreistündigen Kontakt bei Zimmertemperatur wird die Zellkultur mit dem Nährmedium 199 sorgfältig gewaschen, in jedes Glasrohr werden je 1.5 ml frisches Nährmedium 199 mit 10% Rindviehblutserum eingeführt und die ZeII-kulturen werden bei 37°C inkubiert. Dabei wird 1 bis 2mal wöchentlich das Nährmedium gewechselt. 62 Tage nach der Infizierung wird die virushaltige Flüssigkeit aus den Glasröhrchen gesammelt und zur Infizierung einer neuen Portion der Zellkultur von Hundenieren
Herstellung des attenuierten unter Nr. 10-76 hinterlegten Stammes EQM des Staupevirus der fleischfressenden Tiere aus dem wilden Virulenzstamm.
In IO Glasröhrchen, die die primäre Zellkultur von Hundenieren enthalten, werden je 0,2 ml des defibrinierten Ί Blutes staupekranker Nerze eingefüllt. Nach dem dreistündigen Kontakt bei Zimmertemperatur wird die Zellkultur mit dem Nährmedium 199 sorgfältig gewaschen, in jedes Glasrohr werden je 1.5 ml frisches Nährmedium 199 mit 10% Rindviehblutserum eingeführt und die ZeII-kulturen werden bei 37°C inkubiert. Dabei wird 1 bis 2mal wöchentlich das Nährmedium gewechselt. 62 Tage nach der Infizierung wird die virushaltige Flüssigkeit aus den Glasröhrchen gesammelt und zur Infizierung einer neuen Portion der Zellkultur von Hundenieren
is verwendet. Dazu werden in jedes der 10 Glasröhrchen,
die die neue primäre Zellkultur der Hundenieren enthalten, zu je 0.3 ml der erhaltenen virushaltigen Flüssigkeit
und zu je 1 ml Nährmedium 199 unter Zugabe von 10% "indvicnbiüiScrüiTi ciMgciülii; die ZeiikuiiuriMi werden
bei 373C inkubiert.
Für die ersten 10 Passagen dient als Infizierungsstoff
die 35 bis 40 Tage nach der Infizierung der vorherigen Kulturen gesammelte virushaltige Flüssigkeit. Für die
nächsten 23 Viruspassagen wird die virushaltige Flüssigkeit verwendet, die 15 bis 20 Tage nach der Infizierung
gesammelt wird; es wird auch der Virus verwendet, der aus den infizierten Zellen nach deren Einfrieren-Abtauen
entzogen vird.
Danach werden nach der ähnlichen Infizierungsmethode 12 Viruspassagen in der umimpfbaren Kultur der
Nierenzellen des menschlichen Embryos Rh bei 32°C
durchgeführt. Der Stoff für jede nachfolgende Infizierung ist die 15 bis 20 Tage nach der vorigen Infizierung
gesammelte virushaltige Flüssigkeit.
Im weiteren wird die Virusattenuierung durch Passieren auf der gemischten Kultur, die aus 2 Mill. Zellen von
Hund?nieren und 2 MiIL Ζεϋεη von Embryonen der
japanischen Wachteln besteht, bei 350C durchgeführt.
In solch einer gemischten Kultur wurden 3 Viruspassagen unternommen. Danach wird der Virus 5 mal in der
Zellkultur von Embryonen der japanischen Wachteln bei 35° C unter Rollerbedingungen bei 4 U/min passiert.
Von der fünften Passage an rief der Virus regelmäßig die cytopathische Zelldestruktion hervor, die 5 bis 7
Tage nach der Infizierung nachgewiesen wurde. Solch ein Virus wurde durch Maximalverdünnungen in der
Zellkultur von Embryonen der japanischen Wachteln kloniert und als Impfstoffstamm verwendet. Der erhaltene
attenuierte Stamm, der zu der Zellkultur der Embryonen von japanischen Wachteln adaptiert wurde
wird nach folgenden Merkmalen kontrolliert:
1) Auf die Spezifik (Identifizierung) in der Neutralisationsreaktion
auf der Zellkultur von Embryonen der japanischen Wachteln;
2) auf die Unschädlichkeit (an Labortieren: Mäusen, Embryonen, Meerschweinchen, Kaninchen sowie
Nerzen und Füchsen);
3) auf die Infektionsaktivität in der Zellkultur von Embryonen der japanischen Wachteln;
4) auf die antigene Wirksamkeit;
5) 'aufdieimmunogene Wirksamkeit;
6) auf das Fehlen der verunreinigenden Viren;
7) auf die bakterielle Sterilität; das Fehlen von Mykop'asmen
(PPIO);
8) auf die Stabilität des Präparats bei der Aufbewahrung;
9) auf das Fehlen der Kontagiositat
Bereitstellung des Impfvirus und des Impfstoffes.
a) Bereitslellungdes Impfvirus.
Aus dem vie oben beschriebenen erhaltenen Stamm EQM 10-76 wird der Impfvirus erhalten.
Dazu werden 9 bis 11 Tage alte Embryonen von japanischen Wachteln genommen, die aus einer
kontrollierbaren speziellen Wachtelzuchtfarm gebrashl
wurden. 100 Embryonen werden in üblicher Weise trypsinisiert und es werden 3 300 000 000
Zellen erhalten, die in 4.120 1 Nährmedium 199 unter
Zugabe von 10% Rindviehblutserum und 100 mg/ml Monomycin suspendiert werden. 300 ml
Zellsuspension (Aufschwemmung) werden jeweils zu 150 ml in zwei Flaschen von 1 I Inhalt abgefüllt
und zur Kontrolle gelassen. In den anderen Teilen der Zellsuspension werden 10 ml Kulturflüssigkeit
eingefüllt, die den Stamm EQM 10-76 enthält, und jeweils zu 150 ml in Flaschen von 1 I Inhalt abgefüllt.
Alle Flaschen werden bei 35°C unter Rollerbedingungen inkubiert. 3 Tage nach der Impfung
und Infizierung der Zellen wird das Nährmedium entferni und in die Flaschen werden frisches Nährmedium
199 und 100 mg/ml Monomycin eingefüllt. 6 Tage nach der Zellinfizierung wird beim Nachweis
der Herde der cytopathischen Virusaktivität die virushaltige Flüssigkeit aus den Flaschen gesammelt;
es werden die Proben für entsprechende Kontrollen entnommen, und in die Flaschen wird
frisches Nährmedium 199 eingefüllt. Die nachfolgenden Sammlungen der virushaltigen Flüssigkeit
werden mehrmals solange unternommen, bis 50% der Zellen aufbewahrt werden. In der letzten Stufe
werden 70 ml frisches Nährmedium 199 eingefüllt, die Zellkultur wird im Trockeneis eingefroren und
zum Entzug des intrazellularen Virus abgetaut. In allen Stufen der Bereitstellung des Impfvirus werden
Kontroüproben entnommen. Der impfvirus muß nach folgenden Merkmalen kontrolliert werden:
auf die Spezifik, Unschädlichkeit, Infektionsaktivität, Antigenität, Immunogenilät, auf das Fehlen
der verunreinigenden Viren, die Sterilität, das Fehlen der Kontagiosität. Der den genannten Kontrollforderungen
entsprechende Impfvirus wird im eingefrorenen Zustand bei höchstens — 200C aufbewahrt.
b) Bereitstellung des Impfstoffes. Dazu werden 9 bis 11 Tage alte Embryonen von japanischen Wachteln
genommen, die aus einer kontrollierbaren speziellen Wachtelzuchtfarm gebracht wurden. 200 Embryonen
werden in üblicher Weise trypsinisiert und es werden 6 600 000 000 Zellen erhalten, die in
8,2501 Nährmedium 199 unter Zugabe von 10% Rindviehblutserum und 100 mg/ml Monomycin
suspendiert werden. 750 ml Zellsuspension werden jeweils zu 150 ml in 5 Flaschen von 1 1 Inhalt abgefüllt
und zur Kontrolle gelassen. In den anderen Teil der Zellsuspension werden 10 ml Kulturflüssigkeit
zugegeben, die den nach a) erhaltenen Impfvirus enthält, und jeweils zu 150 ml in Raschen von
11 Inhalt abgefüllt Alle Flaschen werden bei 35° C
unter Rollerbedingungen inkubiert 3 Tage nach der Impfung und Infizierung der Zellen wird das
Nährmedium entfernt und in die Flaschen werden frisches Nährmedium 199 und 100 mg/ml Monomycin
eingefüllt 6 Tage nach der Infizterung der Zellsuspension wird beim Nachweis der Herde der cytoDathischen
Virusaktivität in 30% der Zellen die
virushaltige Flüssigkeit aus den Flaschen gesammelt;
es werden die Proben für entsprechende Kontrollen entnommen und in die Flaschen wird
frisches Nährmedium 199 eingefüllt. Die nachfolgenden Sammlungen der virushaltigen Flüssigkeit
werden mehrmals solange unternommen, bis 50% der Zellen aufbewahrt werden; es werden 70 ml
Nährmedium 199 eingefüllt. Die Zellkultur wird im Trockeneis eingefroren und zum Entzug des intrazellularen
Virus abgetaut.
Man vereinigt alle sterilen virushaltigen Sammlungen in einem Behälter, gibt den Stabilisator hinzu,
der aus 5% Sorbit und 1,5% Gelatine besteht, füllt den Impfstoff in Ampullen oder in Flaschen ab
und lyophilisiert. Diese Portion stellt eine Impfstoffserie dar. Der erhaltene Impfstoff kann in Flaschen
und Ampullen von verschiedenem Inhalt von 1 ml bis 33 ml abgefüllt werden und in einer Flasche
oder Ampulle von 1 bis 500 Dosen je nach dem Wunsch des Verbrauchers enthalten.
In allen Stufen der Impfstoffherstellung werden Kontrollproben entnommen. Der Impfstoff muß
nach folgenden Merkmalen kontrolliert werden: auf die Spezifik, Unschädlichkeit, Infektionsaktivität,
antigene und immunogenc Aktivität, auf das Fehlen der verunreinigenden Viren, die Sterilität
und auf das Fehlen der Kontagiosität.
Die den genannten Kontrollforderungen entsprechende Impfstoffserie kann zur Immunisierung
der Tiere genommen werden. Im gegebenen Beispiel sind in einer Serie 360 000 Impfstoffdosen enthalten.
Beispiel 2
Prüfung auf Unschädlichkeit
Prüfung auf Unschädlichkeit
Der Impfstoff wurde in einer Dosis von 1 ml, die ZGDw des Virus enthielt, nach der vorläufigen Verdünnung
mit der Hanks'schen Lösung angewandt Der mpfstoff wurde intramuskulär eingeführt. Es wurden 24
Jungnerze und 12 Jungfüchse geimpft. Zur Kontrolle wurden noch 16 Jungnerze und 8 Jungfüchse genommen.
Die geimpften Tiere wurden täglich während 28 Tage beobachtet. Alle Tiere blieben klinisch gesund. Es
wurden keine pathologischen Reaktionen — Ablehnen des Futters, Hemmung, Verdauungsstörungen — nachgewiesen.
Die Tiere, die sich in Kontakt mit den geimpften Tieren befanden, erkrankten an Staupe nicht.
Prüfung auf Antigenität
Den Tieren, die mit einer Präparatdoses nach Beispiel
geimpft wurden, wurden nach 10 bis 14 Tagen Blutproben entommen und es wurden die Antikörpertiter
in der Neutralisationsreaktion auf der Zellkultur von Embryonen der japanischen Wachteln bestimmt indem
als Antigen EQM 10-76 genommen wurde. Die Antikörper wurden bei allen Tieren im Titer von 1 :16—32
nachgewiesen. Die maximale Titeranreicherung (im Titer 1 :256) wurde schon am 30. Tag festgestellt Die
Antikörper blieben während der !8 Beobachtungsmonate erhalten.
n.
Prüfung auf Immunogenität und Immunitätsdaucr
a) 24 Jungnerzen und 12 Jungfüchsen wurde intramuskulär
zu je I ml verdünnte Impfstoffe eingeführt, die 100 ZGD50 des Virus enthielt. Zur Kontrolle
wurden 16 Jungnerze und 8 Jungfüchse genommen. Nach 30 Tagen wurde die Infizierung der geimpften
und Kontrolltiere mit dem Virulenzvirus (Snyder Hill für Nerze und Gaujasski für Füchse) geprüft.
Die Tiere wurden täglich beobachtet. Die Kontrolltiere (d. h. die nicht geimpften) gingen an
Staupe ein und bei den geimpften Tieren wurden keine Reaktionen auf die Einführung des virulenten
Staupevirus nachgewiesen. Während der ganzen Beobachtungsfrist (21 Tage nach der Infizierung)
blieben die geimpften Tiere klinisch gesund.
b) 1 Jahr und 1,5 Jahre nach der Impfung werden die Tiere wiederum mit dem virulenten Virus Snyder
Hill und Gaujasski infiziert. Kein geimpftes Tier erkrankte an Staupe und alle blieben am Leben.
Beispiel 5
Prüfung unter Feldbedingungen
Prüfung unter Feldbedingungen
Während der Sommerimpfung wurden zwecks Prophylaxe in 15 Tierzuchtfarmen 1 Mill 400 T. Füchse,
45,5T. Blaufüchse, 25 T. Zobel, 300T. Nerze und 255 Hunde geimpft.
Kein Tier erkrankte an Staupe, ungeachtet dessen, daß in Gebieten, wo sich die Tierzuchtfarmen befanden,
Staupeausbrüche beobachtet wurden
Beispiel 6
Prüfung im Staupeherd
Prüfung im Staupeherd
In einer Tierzuchtfarm, wo zahlreiche Staupefälle unter den Silberschwarzjungfüchsen registriert wurden
(durch Laboranalysen bestätigt), erreichte das Eingehen der Jungtiere bis 120 pro Tag. Es wurden alle Tiere
geimpft Nach zwei Monaten verminderte sich das Eingehen der Jungfüchse um das Zweifache, und nach einem
Monat hörte es überhaupt auf.
In einer Nerzzuchtfarm, die sich in direkter Nähe der Fuchszuchtfarm befand, wurden einzelne Fälle der
Staupeerkrankung registriert Nach der Extraimpfung aller Nerze wurde dem Staupeausbruch in der Farm
vorgebeugt
Prüfung des erfindungsgemäßen Präparats
im Vergleich zu bekannten Impfstoffen
im Vergleich zu bekannten Impfstoffen
stark und nach 2 Monaten wurde der Staupeausbruch liquidiert. Auf diese Weise stand der erfindungsgemäße
Impfstoff dem bekannten Impfstoff ASL in der Effektivität in nichts nach.
Beispiel 8
Prüfung bei der Aerosolmethode
Prüfung bei der Aerosolmethode
Für die Aerosoleinführung wurden Impfstoffe verwendet, die ähnlich dem Impfstoff bereitgestellt wurden,
der für die intramuskuläre Einführung bestimmt ist. Nach der Aerosolmethode wurden 300 Jungnerze im
Alter von 45 bis 60 Tagen immunisiert. Die Exposition der Impfstoffzerstäubung wurde so durchgeführt, daß
die eine Nerzgruppe eine gewöhnliche Dosis und die andere Gruppe drei gewöhnliche Dosen erhielt; unter
gewöhnlichen Dosen versteht man die für die intramuskuläre Einführung angebrachten Dosen. Die Antikörper
zum Staupevirus im Blutserum immunisierter Tiere wurden in der Neutralisationsreaktion auf der Zellkultur
der Embryonen der japanischen Wachteln bestimmt, indem als Antigen der Stamm EQM 10-76 verwendet
wurde. In der Gruppe der mit einer Dosis geimpften Nerze wurden die Antikörper in einer Verdünnung von
i : 8 bestimmt, in der anderen Gruppe der Nerze, die drei Dosen erhielten, wurden die Antikörper in einer
Verdünnung von 1 :32 bestimmt.
Es wurde kein wesentlicher Unterschied in der Titergröße der virusneutralisierenden Antikörper bei Tieren nachgewiesen, die nach der Aerosolmethode und intramuskulär (nach Beispiel 3 immunisiert wurden.
Es wurde kein wesentlicher Unterschied in der Titergröße der virusneutralisierenden Antikörper bei Tieren nachgewiesen, die nach der Aerosolmethode und intramuskulär (nach Beispiel 3 immunisiert wurden.
Zur Prüfung der Gespanntheit der Immunität bei den nach der Aerosolmethode geimpften Tieren wurde die
Methode der Infizierung mit dem virulenten Stamm Snyder Hill angewandt. Nach der Infizierung mit dem
genannten wirulenten Virus wurde bei den nach der Aerosöirnethode behandelten Tieren keine Staupeerkrankung
beobachtet.
Wie aus dem Beispiel 8 zu ersehen ist, ist der erfindungsgemäße Impfstoff auch bei der Aerosolimmunisierung
effektiv.
In einer Tierzuchtwirtschaft wurde in der Nerzzuchtfarm
mit zahlreichen Fällen der Staupe unter den Jungtieren der ganze Tierbestand mit dem bekannten Impfstoff
K-F 668 (UdSSR) immunisiert Nach der Impfung verminderte sich die Tlermortalität nicht und erreichte
180 Jungtiere pro Tag. Im Zusammenhang damit wurde dringend die wiederholte Immunisierung von 14 612
Tieren mit dem angebotenen Impfstoff und 15 580 Tiereu
mit dem bekannten Impfstoff ASL (USA) durchgeführt Nach der Immunisierung mit den genannten tmpfstoffen
verminderte sich die Sterblichkeit der Jungtiere
Claims (1)
1. Lebendimpfstoff zum Immunisieren von fleischfressenden Tieren gegen Staupe, mit einem durch
heterologe Adaptierung auf Zellkulturen attenuierten
Staupevirus als Wirkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man einen attenuierten
Staupevirus einsetzt, der aus dem Blut des staupekranken Nerzes isoliert worden ist und der
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2921040A DE2921040C2 (de) | 1979-05-23 | 1979-05-23 | Lebendimpfstoff zum Immunisieren von fleischfressenden Tieren gegen Staupe und Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2921040A DE2921040C2 (de) | 1979-05-23 | 1979-05-23 | Lebendimpfstoff zum Immunisieren von fleischfressenden Tieren gegen Staupe und Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2921040A1 DE2921040A1 (de) | 1981-01-15 |
DE2921040C2 true DE2921040C2 (de) | 1984-09-27 |
Family
ID=6071581
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2921040A Expired DE2921040C2 (de) | 1979-05-23 | 1979-05-23 | Lebendimpfstoff zum Immunisieren von fleischfressenden Tieren gegen Staupe und Verfahren zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2921040C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1235505B (de) * | 1965-01-19 | 1967-03-02 | Behringwerke Ag | Verfahren zur Herstellung einer Vaccine gegen Staupe |
-
1979
- 1979-05-23 DE DE2921040A patent/DE2921040C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2921040A1 (de) | 1981-01-15 |
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