DE2920302A1 - Elektrolytfluessigkeit zum galvanischen abscheiden von aluminium - Google Patents
Elektrolytfluessigkeit zum galvanischen abscheiden von aluminiumInfo
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Description
R. V. Philips' Glooiiaiiipenlabrieken, Eindhoven
15.1.1979 Y * ' ■ . PHN 9128
Elektrolytflüssigkeit zum galvanischen Abscheiden von
Aluminium
Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektrolytflüssigkeit
zum galvanischen Abscheiden von duktilem Aluminium auf wenigstens an der Oberfläche elektrisch leitenden Substraten
und auf unter Verwendung dieser Flüssigkeit erzeugte Aluminiumschichten auf Substraten.
Aus der US-PS 39 29 611-ist eine derartige Elektrolytflüssigkeit
bekannt, die wasserfreies Aluminiumchlorid und ein gemischtes Metallhydrid, wie Lithiumaluminiumhydrid.in
einem wasserfreien aprotischen Lösungsmittel enthält. Als Lösungsmittel wird eine Atherverbindung aus der Gruppe
Diäthyläther, Athyl-n-butyläther, Anisol, Phenetol und
Diphenyläther verwendet. Aus diesen Elektrolytflüssigkeiten wird weisses duktiles Aluminium abgeschieden.
Diese Flüssigkeiten weisen den Nachteil auf, dass ^5 Aluminiumchlorid mit Wasserdampf reagiert, wobei Chlorwasserstoff
gebildet wird. Diese Verbindung übt einen ungünstigen Einfluss auf die Qualität des abgeschiedenen
Aluminums aus.
Die erfindungsgemässe Elektrolytflüssigkeit zum galvanischen
Abscheiden von Aluminium, die MAlH^ bzw. M(AlHr)2
in einem aprotischen Lösungsmittel enthält, wobei M Alkali, Erdalkali oder quaternäres Ammonium ist, ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Flüssigkeit ausserdem Aluminiumhydrid enthält, das koordlnatlv an ein ternäres Amin, ein Aryl-
909848/Θ723
15. 1.79 ' "ι/ PHN 9128.
• · ♦
phosphin oder ein tertiäres Diamin gebunden und in einem
molaren Anteil in bezug auf die Verbindung MAlH. bzw. M(AlH.)2 zwischen 4 und 0,25 und in einer Menge bis zur
Sättigungskonzentration vorhanden ist.
Das Molarverhältnis der Verbindungen MAlH. : Ä1H„.L,
wobei L ein tertiäres Amin, ein tertiäres Diamin oder ein Arylphosphih ist, liegt in grober Annäherung zwischen 4
und 0,25, ist aber dabei von der gewählten Stromdichte abhängig: Bei niedrigeren Stromdichten (^ 0,5 A/dm2) ist dieses
Verhältnis grosser, nämlich r*~>
4, als bei höheren Stromdichten (bei i->j 2A/dm2 : ^J 1 ) .
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das Alkylamin bzw. das Phosphin auf das Aluminiumhydrid als
Stabilisator wirkt.
Mit den Bädern nach der Erfindung ist es möglich, Aluminium sehr hoher Güte und manchmal mit besonderen Eigenschaften
abzuscheiden. Ein Vorteil der Flüssigkeiten nach der Erfindung ist der, dass sich die koordinativen Aluminiumhydridverbindungen
in einer grossen Anzahl aprotischer organischer Flüssigkeiten lösen.
Als Lösungsmittel können anstelle von Diäthyläther auch andere Äther, wie Athyl-n-butyläther, Dipheiiyläther und
Dibutylätlier, und Lösungsmittel wie Toluol, Tetrahydrofuran,
Diäthylenglykoldimethyläther usw. verwendet werden. Vorteil-
haft sind Stoffe der allgemeinen Formel
mit- einem Flammpunkt über. 40°C, in welcher Formel m und η
ganze Zahlen zwischen 1 und 6, ρ und q ganze Zahlen zwischen 0 und 3 und R und R1 Alkylgruppen darstellen.
Auch Gemische der Lösungsmittel mit Aminen und/oder mit Toluol sind brauchbar.
Aus Elektrolytflüssigkeiten, in denen Diäthyläther als Lösungsmittel verwendet wird, kann Aluminium mit ausserordentlich
guter Haftung abgeschieden werden.
Die Herstellung einer Vielzahl von Verbindungen von AlH^ (mit Liganden) ist in der Literatur beschrieben;,siehe
u.a. das Handbuch "Hydrides" von E.Viberg und E.Amberger, Elsevier, Amsterdam, Kapitel 5, S. 38I - 438 und "Russian
909848/8723
15.1.79- 3^'^ PHN 9128
Cliemical Reviews" (Uspyechi Cliiraii) 35 (September 1966)
S. 649 - 658.. ■
Das A1H~ kann auf diese Weise gesondert hergestellt und dann in reiner Form der Elektrolytflüssigkeit zugesetzt
werden. Nach einem eleganten Verfahren erfolgt die Herstellung aus LiAlH^ und A1C1~ in Gegenwart von Trimethylamin
in einer Diäthylätherlösung, aus der die gebildete Verbindung A1H_.2(CH„)„N auskristallisiert, oder auf analoge
Veise in Gegenwai^t von Triäthylamin, wobei die Verbindung
A1H„.(COH_)ON in kristalliner Form erhalten wird. Diese
3 * 5 3
Verbindungen sind ziemlich stabil und können dadurch sehr gut auf Lager gehalten werden. Eine Herstellung eines
Ausgangsprodukts ist auch dadurch möglich, dass man einen geeigneten Überschuss an AlH,-..L, z.B. 1,25 Mol A1H„.L, mit
MH bzw. MH2, z.B. mit 0,25 Mol LiH, reagieren lässt.
Die erfindungsgemässe Elektrolytflüssigkeiten können
auch unter Bildung des Aluminiumhydrids in situ aus LiAlH.
und AlCl- nach der Gleichung
3LiAlH21 + AlCl —*► 4A1H + 3LiCl
2" hergestellt werden. *
Dabei wird LiCl gebildet, das auch die Leitfähigkeit
der Elektrolytflüssigkeit erhöht.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Flüssigkeit
ist es vorteilhaft, ihre Leitfähigkeit durch Zusatz eines
nichtreagierenden Leitungselektrolyten, z.B. eines Alkalihalogenide, zu erhöhen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
Herstellung von ALH3 . 2N (CH3-)-.,
—~
Herstellung von ALH3 . 2N (CH3-)-.,
—~
50 g reinem LiAlH^ wird in einem Kolben von 2 1 unter
Argon ein über Molekularsieben getrocknetes Gemisch von 550 ml Diäthyläther und 250 ml Triäthylamin zugesetzt. Das
LiAlHj^ löst sich darin exotherm. Bei O0C wird unter Rühren
56,8 g A1C1„ zugesetzt. Die Suspension wird anschliessend
12 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt; dann wird ihr 200 ml Träthylamin zugesetzt und danach wird das Ganze über
ein D4-Filter unter Argon filtriert.
0RIGINAL JNSPECTED
15.1.79 / PHN 9128
fr
Analyse des Filtrats: 1,18 Mol/l Al
1,21 . 1O~3 Mol/l Li 31 . 1O~3 Mol/l Cl.
200 ml des auf diese Weise erhaltenen Filtrats wird auf -70°C abgekühlt (Mischung Acetonfestes CO2). Durch diese
Lösung wird 2 Stunden lang Trimethylamingas hundurchgeleitet.
Beim Hindurchblasen werden in der Lösung weisse nadeiförmige Kristalle gebildet. Diese Kristalle werden bei
-7O0C abfiltriert, mit wasserfreiem Pentan gewaschen und
mittels einer Vakuumpumpe getrocknet. Die kristalline Verbindung A1H„.2N(CH„)„ ist bei Zimmertemperatur stabil und
kann, wenn sie sich in einer wasserfreien inerten Atmosphäre befindet, gut auf Lager gehalten werden.
Herstellung von AlH0 .N(CnH1. )o
J *■ ->
J
Das obengenannte Filtrat wird auf die Hälfte eingeengt
und anschliessend unter Argon in einem Kolben von 2 1 bei
-250C aufbewahrt. Kristalle von A1HO.N(COH_)„ werden erst
nach langer Zeit (2-3 Wochen) gebildet. Die Kristallisation
wird durch Zusatz eines Impfkristalls stark beschleunigt.
.
Die kristalline Verbindung AlH0.N(CoHk)o schmilzt bei 190C;
j t- j j
die Flüssigkeit AlH0.N(c_H_)o ist bei Zimmertemperatur
J £ j j
stabil und kann, wenn sie sich in einer inerten wasserfreien Atmosphäre befindet, gut auf Lager gehalten werden.
Herstellung anderer AlH0.L-Verbindungen
2
Dem Filtrat wird ein Überschuss an tertiärem Amin (l)
zugesetzt und die Lösung wird bei -250C gelagert. Die Verbindungen, die aus diesen Lösungen auskristallisieren ,
können, wenn sie sich in einer inerten wasserfreien Atmosphäre befinden, gut auf Lager gehalten werden.
Die Herstellung wurde durchgeführt für
H3C CH„
L=N(C. Hn) o und L= ^N-CH0-CH0-I
H3C .J r
Beispiel 1 . r
Einer Lösung von 0,5 Mol/l LiAl^ in Diäthylenglykoidimethylather
wird 3^ g AlH3.N(C2H5)„ zugesetzt. Die Leitfähigkeit
dieser klaren farblosen Lösung ist if = 8 mS cm :
909848/8713
. ORIGINAL INSPECTED
Λ5.1.Ί9 Υ PHN 9128
.... (1 Siemens = 1 Sl~ ). Der Elektrolyseversuch wird mit einer
Kupferkathode und einer Aluminiumplatte als Anode durchgeführt. Die Lösung wird während der Elektrolyse gerührt. Bei Stromdurchgang
wird weisses, gut haftendes und duktiles Aluminium
δ auf der Kathode abgeschieden. Die Badspannung ist 3»8 V bei
einem Strom von 100 mA (Stromdichte 2 A/dm2), Beispiel 2
20 g NaAlHj, wird in einem 2 1-Kolben unter Argon
250 ml Tetrahydrofuran zugesetzt. Die Suspension wird
eine Stunde, gerührt und über ein D4-Filter filtriert. Die
Leitfähigkeit des Filtrats ist ^f= 7,2 mS cm" . Diesem
Filtrat wird 11,3 g AlHL .N(C2Hk) ο zugesetzt und die so
• " erhaltene Lösung wird für die Elektrolyseversuche verwendet. Die Elektrolyse wird mit einer Al-Anode und einem Kupferstab
als Kathode durchgeführt. Die Losung wird während der Elektrolyse gerührt. Bei Stromdurchgang wird weisses,
duktiles Al auf dem Kupferstab abgeschieden. Die Badspannung ist 3,6 V bei einem Strom von 3OO mA (Stromdichte 3 A/dm2).
Beispiel 3
In einem 1 1-Kolben wird 6,5 g LiAlHr unter Argon in 130 ml Diäthylenglykoldimethylather gelöst. Die Suspension
wird eine Stunde gerührt und anschliessend über ein D4-Filter
abfiltrierjt. Die Elektrolyseflüssigkeit wird dadurch erhalten,
dass diesem Filtrat 2k g A1H„.2N(CH„)„ zugesetzt wird. Die
Leitfähigkeit dieser Flüssigkeit ist 5f = 3 mS cm" . Die
Elektrolyse wird mit einer Al-Anode und einem Kupferstab
als Kathode durchgeführt. Bei Stromdurchgang wird weisses und duktiles Al auf der Kathode abgeschieden. Die Badspannung
ist 2,4 V bei einem Strom von 100 mA (Stromdichte 1 A/dm2).
25 g LiAlHj, wird in einem 2 1-Rundkolben unter Argon
200 ml über Molekularsieben getrockneter Diäthyläther
zugesetzt. Das LiAlHr löst sich in dem Äther exotherm. Dann wird 75 ml Triäthylamin, ebenfalls über Molekularsieben
getrocknet, dem Gemisch zugesetzt und das Ganze wird
3 Stunden lang am Rückfluss gekocht. Nach Abkühlung auf 0°C wird unter Rühren 12,2 g reines wasserfreies A1C1„ zugesetzt,
wonach 30 Minuten lang bei Zimmertemperatur gerührt wird.
909848/8723
^ 3 ^ - " ! ■':...v , ORIGINAL INSPECTED
15.1.79 f/ PHN 9128
Nach Filtrieren in einer Argonatmosphäre wird eine Lösung erhalten, die einen Überschuss an LiAlHr enthält
und an AlHr und LiCl gesättigt ist. Bei Stromdurchgang
wird aus dieser Elektrolytlösung sehr gut haftendes kristallines Aluminium auf einem Kupferstab abgeschieden. Die Leitfähigkeit
^ bei Zimmertemperatur beträgt 0,95 mS cm . Bei
einer Stromstärke von 100 mA wird eine Badspannung von 8,2 V gemessen.
Beispiel 5
Beispiel 5
25 g reinem LiAlHN wir in einem 2 1-Kolben unter Argon
ein über Molekularsieben getrocknetes Gemisch von 300 ml
Tetrahydrofuran und 100 ml Triäthylamin zugesetzt. Das löst sich darin exotherm. Bei O0C wird unter Rühren
18,3 g AlCl,, zugesetzt. Die Suspension wird 30 Minuten bei
Zimmertemperatur gerührt; dann wird der Suspension ein ■Gemisch von 75 ml Tetrahydrofuran und 25 ml Triäthylamin
zugesetzt und wird die Suspension über ein D4-Filter filtriert. Das erhaltene Filtrat wird als Elek"trolyseflüssigkeit
verwendet. Es ergibt gut haftendes duktiles Aluminium
auf einer auf Kupfer bestehenden Kathode. Die Leitfähigkeit ^ bei Zimmertemperatur beträgt 9,3 mS cm" . Bei einer
Stromstärke von 100 mA wird eine Badspannung von 1,05 V gemessen. Die Badzusammensetzung pro Liter ist:
3·,θ6 Mol LiCl
0,50 Mol AlH
0,43 Mol LiAlH^ und
909848/8723
ORIGINAL INSPECTED
Claims (1)
15.1.1979 / PHN 9128
PATENTANS PRUCHE
Elektrolytflüssigkeit zum galvanischen Abscheiden von
duktilem Aluminium auf wenigstens an der Oberfläche elektrisch leitenden Substraten, wobei diese Flüssigkeit MAUL·
bzw. M(AIHk)2 in einer Menge bis zur Sättigungskonzentration
in einem aprotischen Lösungsmittel enthält, wobei M Alkali, Erdalkali oder quaternäres Ammonium ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Flüssigkeit ausserdem Aluminiumhydrid enthält, das koordinativ an ein tertiäres Amin, ein Arylphosphin
oder ein tertiäres Diamin gebunden und in einem molaren
Anteil in bezug auf die Verbindung MAlH^ bzw. M(A1Hk)„
zwischen k und 0,25 und in einer Menge bis zur Sättigungskonzentration vorhanden ist.
2. Elektrolytflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass als Lösungsmittel ein Stoff der allgemeinen Formel
rXo (CH0)-^
0—P(CH0) O-^l—■ R1
• |_ v 2'mJ ρ L. v 2'n Jq
mit einem Flammpunkt über 40°C verwendet wird, in welcher
Formel m und η ganze Zahlen zwischen 1 und 6, ρ und q ganze
Zahlen zwischen 0 und 3 und. R und R1 Alkylgruppen darstellen.
3· Elektrolytflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsmittel Diäthyläther verwendet wird.
h. Elektrolytflüssigkeit nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit ausserdem einen
die Leitfähigkeit erhöhenden Elektrolyten enthält.
Ö09848/0723
15.1.79 2 PHN 9128
5 J Stoff, der aus der Verbindung A1H„.L bestellt, wobei
L ein tertiäres Amin oder Diamin ist und der in reinem Zustand oder in einem aprotisclien Lösungsmittel oder in
einer anderen geeigneten Form vorhanden ist und zusammen mit LiAlH. oder LiII eine Elektrolytflüssigkeit nach einem
der Ansprüche 1 bis h bilden kann.
6. Stoff, der aus der Verbindung MAlH..E besteht, wobei E eine Verbindung mit Ätherstruktur, ein Amin oder Tetrahydrofuran
ist, und der gegebenenfalls in einem aprotischen
Lösungsmittel gelöst oder in einer anderen geeigneten Form vorhanden ist und mit dem eine Elektrolytflüssigkeit nach
Ansprüchen 1 bis h hergestellt werden kann.
909848/9723
ORIGINAL INSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
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