DE2918333C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen metallurgischen Ofen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Bei metallurgischen Ofen ist es üblich, Auslaufrinnen dann zu verwenden, wenn die abzufüllende Pfanne nicht unmittelbar an den Ofen herangefahren werden kann. Die Auslaufrinne über­ brückt dann die Distanz zwischen dem Ende des Abstichkanales und der Abfüllstellung der Pfanne. Daneben sind an metallur­ gischen Ofen auch schon Versuche mit verzweigten Auslaufrinnen bekannt geworden, um den Ofeninhalt auf zwei Pfannen zu vertei­ len. Von noch bestehenden Unzulänglichkeiten solcher Rinnen abgesehen, reicht jedoch eine Verteilung der Schmelze auf zwei Pfannen in vielen Fällen nicht aus, um den Ofen zu ent­ leeren, da einer Vergrößerung der Pfannen, z.B. aus baulichen Gründen, Grenzen gesetzt sind.

Aus der DE-OS 26 10 738 ist ein Absperrschieber für Metallschmel­ zen bekannt, der an einer mit der Auslauföffnung des Schmelz­ ofens verbundenen Auslaufleitung befestigt ist und eine bewegbare Verschlußeinrichtung an dem Ausgang eines Kanals durch einen Körper angeordnet ist. Aus der DE-PS 71 825 aus 1893 ist ein Stichlochverschluß für Schmelzöfen aus einem Loch­ stein bekannt, auf welchem mit Schraube und Feder drehbar ein feuer­ fester Verschlußstein mit Durchtrittsöffnung gehalten ist. Schließlich ist aus der DE-AS 25 23 928 ein Schieberverschluß für den Abstich von metallurgischen Ofen, insbesondere Kipp­ konvertern, bekannt, bei dem zwischen Aufnahmerinne und Schie­ berverschluß eine lösbare Verbindung besteht.

Aufgabe der Erfindung ist nun die Schaffung eines Ofens, welcher unter Beibehaltung der Überbrückungsfunktion der Auslaufrinne die Verteilung des Ofeninhaltes auf mehrere Pfannen ermöglicht.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch die Merkmale des Kenn­ zeichens von Anspruch 1 gelöst. Bei dem erfindungsgemäßen Ofen hat die Auslaufrinne keine Verteilerfunktion. Der Ofeninhalt wird jeweils unter Absperrung des Abstichkanales auf eine beliebige Anzahl von Pfannen verteilt. Mit dem Schieberverschluß des erfindungsgemäßen Ofens läßt sich auch vermeiden, daß bei der vollständigen Entleerung des Ofens Schlacke in die letzte Pfanne gelangt.

In einer besonderen Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Ofens ist der aufrecht angeordnete Schieberverschluß ein zwi­ schen einem Schieber und einem diesen betätigenden Hubantrieb eingeschaltetes Gleitführungsstück, an welchem sich die in Auslaufrichtung kraftschlüssig mit dem Schieber verbundene Aus­ laufrinne schwenkbar abstützt.

Aus der US-PS 39 18 613 ist zwar ein Schieberverschluß mit Gleitführung zwischen der Schieberplatte und einem Hubantrieb bekannt, jedoch geht es dort um einen Regelmechanismus für den Gießstrahl.

Nachfolgend ist eine beispielsweise Ausführungsform des er­ findungsgemäßen Ofens anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen an einem Ofen ange­ bauten Schieberverschluß mit Auslaufrinne nach dem Ausführungsbeispiel;

Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 und

Fig. 3 eine Seitenansicht der Rinne in aufgeschwenkter Stellung.

Der Ofen (2) ist mit einer Rüstung (4), einem Abstichstutzen (6) und einem in diesem verlaufenden Abstichkanal (8) versehen. Über eine stirnseitig am Abstichstutzen (6) befestigte Basisplatte (10) ist ein Schieberverschluß (12) - in be­ kannter Weise - lösbar, z.B. mittels Stehbolzen und Keilen angebracht. Die Verschluß-Baueinheit umfaßt in bekannter Weise ein Schiebergehäuse (14) mit einer feuerfesten Bodenplatte (16) sowie einen im Schiebergehäuse parallel zur Bodenplatte verschiebbaren Schieber (18), der seiner­ seits eine mit der Bodenplatte zusammenwirkende feuerfeste Schieberplatte (20) sowie eine feuerfeste Ausgußhülse (22) enthält. Ein Gehäusedeckel (24) preßt die Schieberplat­ te (20) über den Schieber (18) gegen die Bodenplatte (16). Das Schiebergehäuse (14) enthält in der Verlängerung des Schiebers (18) ein mit diesem verbundenes Gleitführungs­ stück (26), welches in Führungsnuten des Schiebergehäu­ ses (14) verschiebbar ist. An seinem dem Schieber (18) abgekehrten Ende steht das Gleitführungsstück (26) mit einem Kupplungsglied (44) in lösbarer Verbindung. Das Kupplungsglied (44) ist an einer Kolbenstange (42) einer einen Hubantrieb bildenden Zylinder/Kolben-Einheit (46) befestigt.

An dem dem Schiebergehäuse (14) abgekehrten Ende ist der Zylinder (48) der Einheit (46) über ein flexibles Trag­ element (50) an einer Konsole (54) befestigt, wobei dieses Tragelement Bewegungen der Zylinder/Kolben-Einheit (46) in Achsrichtung sowie auch, allerdings in geringem Ausmaß, eine allseitige Auslenkung derselben relativ zur Konso­ le (54) zuläßt.

Die Konsole (54) ist über eine Traverse (56) starr an der Ofenrüstung (4) befestigt. Um die Reaktionskräfte unmittelbar abzufangen, welche bei der Betätigung des Schiebers durch die Zylinder/Kolben-Einheit (46) entstehen, ist der Zylinder (48) über ein Verbindungsstück (60) mit dem Schiebergehäuse (14) kraftschlüssig, jedoch lösbar, verbunden.

Das Gleitführungsstück (26) trägt an einem gabelförmigen Ausleger (28), der sich auf der dem Ofen abgekehrten Seite aus dem Schiebergehäuse (14) heraus erstreckt, einen Stütz­ zapfen (30), dessen Achse parallel zur Verschlußebene verläuft. Der Stützzapfen (30) wird von einem Hakenteil (72) der Auslaufrinne (70) übergriffen, wobei ein Sicherungs­ bolzen (74) am Hakenteil (72) ein Kurvenstück (32) (Fig. 3) an der Unterseite des Auslegers (28) untergreift. Mit dem Ha­ kenteil (72) ist über zwei Arme (76) ein Anschlußflansch (78) starr verbunden. Darüberhinaus sind an den Armen (76) zwei parallele Träger (80) befestigt, die mit dem Anschlußflansch (78) in Verbindung stehen und untereinander durch zwei voneinander distanzierte etwa U-förmige Verbin­ dungsrippen (82) verbunden sind (Fig. 2). In dem durch die Träger (80) und die Verbindungsrippen (82) gebildeten Bett ist eine Rinneneinheit (84) angeordnet. Die Rinneneinheit (84) weist durch einen Blechmantel (86) zusammengefaßt bzw. abgestützt neben einem feuerfesten ringförmigen Anschluß­ stein (88) U-förmige Rinnensteine (90) auf. Der durch zwei Rippen (92) verstärkte Blechmantel (86) ist mittels von vier seitlich abstehenden Pratzen (94) an den Trägern (80) abgestützt und durch Schrauben (96) mit diesen verbunden (Fig. 3).

Während der ringförmige Anschlußstein (88) die Ausguß­ hülse (22) des Schieber-Verschlusses (12) übergreift und mit Mörtel dicht verbunden ist, übergreift der Anschluß­ flansch (78) einen Kragen (34) am beweglichen Schieber (18) und liegt an einer Schulter (36) an. Am Anschlußflansch (78) sind Befestigungslaschen (98) vorgesehen, die parallel zur Flanschebene verlaufende Langlöcher (100) aufweisen. Spannbolzen (102), welche die Langlöcher (100) durchsetzen, greifen in Bohrungen (38) in der Schulter (36) ein.

Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, ist die Auslauf­ rinne (70) als Ganzes an beweglichen Teilen des Schieber­ verschlusses (12), nämlich einerseits am Gleitführungs­ stück (26) und andererseits am beweglichen Schieber (18), befestigt. Die Auslaufrinne (70) macht dementsprechend bei der Betätigung des Schieberverschlusses (12) die Bewegungen des beweglichen Schieberteiles in Offnungs- oder Schließ­ richtung mit. Das Gewicht der Auslaufrinne (70) wird durch die Aufhängung am Ausleger (28) in erster Linie auf das Gleitführungsstück (26) übertragen, so daß die am beweg­ lichen Schieberteil wirkenden Kräfte klein gehalten werden können. Die Auslaufrinne (70) läßt sich in sehr einfacher Weise vom Ofen bzw. Schieberverschluß (12) trennen, indem zuerst die Spannbolze (102) gelöst und aus den Bohrungen (38) entfernt werden. Dann kann die Auslaufrinne (70) mit einem Kran in die in Fig. 3 dargestellte Lage verschwenkt werden, in welcher der Sicherungsbolzen (74) die Kurve (32) an der Unterseite des Auslegers (28) freigegeben hat, um darauf das Hakenstück außer Eingriff mit dem Stütz­ zapfen (30) zu bringen. Für die Erneuerung der feuerfesten Steine der Auslaufrinne (70) läßt sich die Rinneneinheit (84) als Ganzes aus dem durch die Träger (80) und die Rippen (82) gebildeten Bett nach Entfernen der Schrauben (96) herausheben.

Beim Montieren der Auslaufrinne (70) am Schieberverschluß (12) ist deren Lage in vertikaler Richtung gesichert, sobald nach dem Einhängen des Hakenteiles (72) und Verschwenken der Rinne aus der in Fig. 3 dargestellten Lage im Uhrzeiger­ sinn der Sicherungsbolzen (74) mit der Kurve (72) in Eingriff gekommen ist. Die Langlöcher (100) gestatten das Einsetzen der Spannbolzen (102) in die Bohrungen (38) sowie deren Spannen, wodurch der Anschlußflansch (78) gegen die Schul­ ter (36) gepreßt wird, ohne daß an der Schulter vertikale Kräfte wirksam werden.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Auslauf­ rinne (70) in dem durch die U-förmigen Rinnensteine (90) gebildeten Abschnitt mit über die Länge konstanter Quer­ schnittsform und Fläche ausgestattet. Jedoch kann es zweck­ mäßig sein, den lichten Querschnitt der Rinne in Strömungs­ richtung zu erweitern oder einen konstanten Querschnitt zunehmend zu umschließen.

Claims (4)

1. Metallurgischer Ofen mit einer über einen Schieberver­ schluß (12) befestigten Auslaufrinne (70), dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaufrinne (70) an beweglichen Teilen (18, 26) des Schieberverschlusses (12) abgestützt ist.

2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aufrecht angeordnete Schieberverschluß (12) ein Gleit­ führungsstück (26) zwischen einem Schieber (18) und einem Hub­ antrieb (46) aufweist, an welchem sich die in Auslaufrichtung kraftschlüssig mit dem Schieber verbundene Auslaufrinne (70) schwenkbar abstützt.

3. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaufrinne (70) einen lösbar am beweglichen Schieber (18) befestigten Anschlußflansch (78) aufweist und über Arme (76) lösbar mit dem Gleitführungsstück (26) verbunden ist.

4. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang der den freien Querschnitt der Auslaufrinne (70) be­ grenzenden Wandfläche in Strömungsrichtung zunimmt.