DE9408700U1 - Vorrichtung zum Anschließen und Wechseln eines Gießrohres an ein Metallschmelze enthaltendes Gefäß - Google Patents
Vorrichtung zum Anschließen und Wechseln eines Gießrohres an ein Metallschmelze enthaltendes GefäßInfo
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Description
PA 4113
VORRICHTUNG ZUM ANSCHLIESSEN UND WECHSELN EINES
GIESSROHRES AN EIN METALLSCHMELZE ENTHALTENDES GEFÄSS
GIESSROHRES AN EIN METALLSCHMELZE ENTHALTENDES GEFÄSS
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anschliessen und Wechseln
eines Giessrohres an ein Metallschmelze enthaltendes Gefäss, mit einer Führungseinrichtung, mit welcher das Giessrohr beidseitig mittels
einem Antriebsorgan längsverschiebbar gehalten und an eine am Gefässausguss angeordnete Hülse abdichtend andrückbar ist.
Bei einer bekannten Vorrichtung nach der eingangs erwähnten Gattung
(EP-Al O 192 019) sind zur Verschiebung bzw. Verlagerung der jeweils
eine Platte aufweisenden Giessrohre zwei hydraulische Kraftzylinder vorgesehen, die neben den Führungsschienen parallel zur Bewegungsbahn der Giessrohre angeordnet sind. Diese weisen je eine Hubstange
auf, an deren Frontseiten ein Stossarm quer dazu gelenkig gehalten ist,
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der beim Einziehen der Hubstangen eine Verschiebung des mit diesem
Stossarm in Kontakt stehenden Giessrohres bewirkt. Zur Einführung des an seiner Oberseite eine Platte aufweisenden Giessrohres kann dieser
Stossarm durch Verschiebung nur einer mit ihm verbundenen Hubstange weggeschwenkt und dadurch das Giessrohr in die Führungsschienen
eingehängt werden. Ein besonderer Nachteil bei dieser bekannten Vorrichtung besteht darin, als die beiden neben den Führungsschienen
angeordneten Kraftzylinder zusammen mit dem daran befestigten Stossarm sehr platzaufwendig sind und ausserdem durch die für die
Kraftzylinderbetätigungen notwendigen aufeinander abgestimmten separaten Steuerungen umständlich und für den ohnehin äusserst rauhen
Betrieb im Stahlwerksbereich sehr störungsanfällig sind.
Bei der vorliegenden Erfindung hat man sich demgegenüber die Aufgabe
zugrundegelegt, eine Vorrichtung nach der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, die aus einer äusserst einfachen und bedienerfreudlichen
Konstruktion besteht und den rauhen Stahlwerksbedingungen vollauf Rechnung trägt.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das neben der
Führungseinrichtung angeordnete Antriebsorgan quer zur Verschieberichtung des Giessrohres in eine Warteposition vestellbar ist und
dessen das Giessrohr bewegende Verschiebeelement aus der Führungseinrichtung herausziehbar ist. Dieses Antriebsorgan ist dabei vorteilhaft
als Kolben/Zylinder-Einheit ausgebildet.
Mit dieser erfindungsgemässen Vorrichtung ist eine konstruktiv absolut
einfache und daher kostengünstige Lösung erzielt worden, die gegenüber bekannter Systeme bedeutend bedienungsfreundlicher gehandhabt
werden kann.
Die Erfindung sowie weitere Vorteile derselben sind nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig.l einen Längsschnitt einer erfindungsgemässen Vorrrichtung,
Fig.2 eine teilweise Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig.l und
Fig.3 einen Querschnitt der Vorrichtung nach Fig.l.
Fig.2 eine teilweise Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig.l und
Fig.3 einen Querschnitt der Vorrichtung nach Fig.l.
U 2
Fig. 1 zeigt ein teilweise dargestelltes Gefäss 10 mit einem Stahlmantel
12 und einer innenliegenden feuerfesten Auskleidung 14, welche resistent gegen in das Gefäss 10 eingefüllter Stahlschmelze ist. Der Gefässausguss
18 ist durch eine feuerfeste Ausgusshülse 16 gebildet, die beispielsweise über einen Lochstein 15 mit der genannten Auskleidung 14
dicht verbunden ist. Solche Gefässe sind an sich bekannt und werden hauptsächlich als sogenannte Verteiler zum Abgiessen von Stahlschmelze
in Stranggiesskokillen eingesetzt. Am Ausguss 18 des Gefässes 10 kann ein nicht näher dargestellter Stopfenverschluss als
Stellglied für ein geregeltes Abgiessen der Schmelzenmenge vorgesehen sein. Ein an die Hülse 16 anschliessendes Giessrohr 30 erstreckt sich
dabei bis in die Kokille und bewirkt ein verdecktes Abgiessen, wodurch die Stahlschmelze gegen Luftansaugen weitgehend geschützt ist. Mit
dem Wechseln eines Giessrohres 30 kann ein verbrauchtes mit einem neuen ersetzt werden, ohne dass ein Giessunterbruch eingeleitet werden
muss.
Für dieses Anschliessen und Wechseln des Giessrohres 30 ist daher eine
erfindungsgemässe Vorrichtung 20 vorgesehen. Diese umfasst im wesentlichen eine an den Stahlmantel 12 des Gefässes 10 befestigte
Grundplatte 24, eine daran angebrachte Führungseinrichtung 22 sowie einen Befestigungsring 26 zur Halterung der Hülse 16 und ein als Kolben/Zylinder-Einheit
32 ausgebildetes Antriebsorgan zur Verschiebung des Giessrohres 30. Die Hülse 16 hat unten eine plattenähnliche Erweiterung
16' mit einer unteren Gleitfläche, die in abdichtender Berührung mit der plattenförmigen Oberseite 3 1 des Giessrohres 30 steht und zudem
an dem Befestigungring 26 anschlägt. Damit diese Hülse vom Gefässinnern her bis zu dem Befestigungsring 26 eingeschoben und gesetzt
werden kann, ist sowohl in der Grundplatte 24 als auch im Stahlmantel 12 je eine entsprechend dimensionierte Öffnung 29 vorgesehen.
Die Führungseinrichtung 22 weist zwei parallel und annähernd horizontal
verlaufende Gleitführungen auf, die jeweils aus nebeneinander angeordneten, federbelasteten Kipphebeln 23 sowie aus vor und nach
letzteren plazierten Gleitschienen 33 gebildet sind. Die Kipphebel 23 befinden sich annähernd unter dem Gefässausguss 18, untergreifen da-
'i:
bei die plattenförmige Oberseite des Giessrohres 30 und bewirken ein
Anpressen desselben an die mit einer plattenähnlichen Erweiterung versehenen Hülse 16. Neben diesem Giessrohr 30 ist ein auf die Gleitschiene
33 gelegtes Giessrohr 35 angedeutet, das vor dem Wechseln in eine Stand by - Position gebracht wird und mittels der Hubstange 36
des Antriebsorganes unter den Ausguss 18 geschoben werden kann. Das verbrauchte Giessrohr 30 wird dann von diesem nach rechts bewegt, bis
es die angedeutete Position 30' erreicht hat, aus der es problemlos weggenommen werden kann, sei es mit einem Manipulator oder von
Hand. Die Giessrohre 30, 35 weisen seitlich an ihren plattenförmigen Oberseiten 31 aus Feuerfestmaterial bestehende Stirnflächen 3 &Ggr; auf,
die beim Verschieben der Giessrohre dicht aneinanderstossen und demzufolge verhindern, dass im Bereich unter dem Ausguss 18
Metallschmelze zwischen diesen Stirnflächen herausfliessen kann. Die Kipphebel 23 wie auch die Gleitschienen 33 sind zur einwandfreien
Führung der Giessrohre seitlich etwas angeschrägt.
Gemäss Fig.2 ist das als Kolben/Zylinder-Einheit 32 vorgesehene Antriebsorgan
neben der Führungseinrichtung 22 angeordnet und quer zur Verschieberichtung des Giessrohres in eine Warteposition 32' verschiebbar
geführt. Dessen das Giessrohr bewegende Hubstange 36 ist zu dem Zwecke aus der Führungseinrichtung 22 herausziehbar. Die
Kolben/Zylinder-Einheit 32 weist eine quer zu ihrer Längserstreckung verlaufende Führung 38 auf, welche in einer entsprechenden Führungsschiene
24' an der Grundplatte 24 verstellbar gehalten ist. Diese Längsführung kann als T-Nutenstein, als Schwalbenschwanz oder
andersförmig konstruiert sein. Bevor das Giessrohr 35 in die Führungseinrichtung 22 eingehängt wird, wird die Kolben/Zylinder-Einheit
32 bei zurückgezogener Hubstange 36 praktisch mit einem Handgriff in die Warteposition 32' weggeschoben und folglich das
Giessrohr 35 ohne grosse Schwierigkeiten unter das Gefäss 10 eingehängt und auf die Gleitschiene 33 abgestellt. Dadurch wird
erreicht, dass dieses Einführen eines Giessrohres auf einfachste Art und Weise geschieht, denn unmittelbar unter dem Gefäss befindet sich eine
Kokille mit flüssigem Stahl, infolgedessen dort hohe Temperaturen herrschen und daher sicherzustellen ist, dass eine Person, die ein
solches Giessrohr einführt, sich nicht allzulange daneben aufhalten
muss. Die Führungsschiene 24' erstreckt sich beidseitig quer zu der
Verschiebeachse 39 der Giessrohre und ermöglicht somit, dass die Kolben/Zylinder-Einheit 32 je nach Platzbedarf nach links oder rechts
zu dieser Achse 39 verschoben werden kann. Ferner weist die Führungsschiene 24' seitlich entsprechende Anschläge 42 auf, bis zu
denen die Einheit 32 verschoben werden kann. Zudem könnte letztere mit Arretiermitteln versehen sein, damit sie in der Warte- bzw. in der
Betriebsstellung fixierbar wäre.
In Fig.3 ist insbesondere die Wirkungsweise der das Giessrohr 30 an
die stationäre Hülse 16 anpressenden Kipphebel 23 veranschaulicht. Der jeweilige Kipphebel 23 ist annähernd in seiner Mitte um eine quer
zu seiner Längserstreckung verlaufenden horizontalen Achse schwenkbar in einem Gehäuseteil 44 der Führungseinrichtung 22 gelagert. Auf
der vorderen Endseite 46 des Kipphebels 23 ist die plattenförmige Oberseite 31 des Giessrohres 30 gehalten, währenddem an dessen hinteren
Endseite 48 ein als Federpaket ausgebildetes Spannelement 52 derart wirkt, dass das Giessrohr 30 mit einer definierten Spannkraft an
die Hülse 16 gepresst wird.
Die Hülse 16 ist mit ihrer plattenähnlichen Erweiterung 16' an der mit
dem Giessrohr in abdichtender Berührung stehenden Gleitfläche 54 an einer Anschlagfläche des Befestigungsringes 26 positioniert und von
beidseitig je einer keilförmigen Leiste 27 darin lösbar befestigt. Die keilförmige Leiste 27 kann zum Freigeben der Hülse 16 in Verschieberichtung
des Giessrohres oder senkrecht zur Bildebene herausgezogen werden, wie dies auch in der Fig.l dargestellt ist. Die Gehäuseteile
44 wie auch der Befestigungsring 26 sind an der am Gefäss 10 fixierten Grundplatte 24 befestigt.
Als Antriebsorgan ist vorzugsweise eine Kolben/Zylinder-Einheit vorgesehen,
es könnte aber auch ein anderes Verstellorgan, bspw. ein von einem Drehmotor angetriebenes Ritzel mit einer längenverstellbaren
Zahnstange, vorgesehen sein. Auch das Giessrohr oder die Hülse könnte zweiteilig (Platte und Rohr bzw. Hülse) hergestellt sein.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Anschliessen und Wechseln eines Giessrohres an ein Metallschmelze enthaltendes Gefäss, mit einer Führungseinrichtung,
mit welcher das Giessrohr beidseitig mittels einem Antriebsorgan längsverschiebbar gehalten und an eine am Gefässausguss angeordnete
Hülse abdichtend andrückbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das neben der Führungseinrichtung (22) angeordnete Antriebsorgan quer
zur Verschieberichtung des Giessrohres (30) in eine Warteposition (32') verstellbar ist und dessen das Giessrohr (30) bewegende
Verschiebeelement aus der Führungseinrichtung (22) herausziehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsorgan als Kolben/Zylinder-Einheit (32) mit einem als Hubstange
(36) ausgebildeten Verschiebeelement vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben/Zylinder-Einhett (32) eine quer zu ihrer Längserstreckung verlaufende
Führung (38) aufweist, welche in einer entsprechenden Führungsschiene (24') an einer die Führungseinrichtung (22) haltenden, am
Gefäss (10) befestigten Grundplatte (24) geführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (24') sich beidseitig quer zu der Verschiebeachse (39)
der Giessrohre (30) erstreckt und somit ermöglicht wird, dass die Kolben/Zylinder-Einheit (32) je nach Platzbedarf nach links oder rechts
zu dieser Verschiebeachse (39) verschoben werden kann.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (22) zwei zueinander
parallel verlaufende Gleitführungen aufweist, welche aus quer zur Verschieberichtung verlaufenden federbelasteten Kipphebeln (23) und
aus beidseitig neben diesen sich erstreckenden Gleitschienen (33) gebildet sind, wobei mittels den Kipphebeln (23) das Giessrohr (30) an
dessen plattenförmigen Oberseite (31) an die Hülse (16) angepresst ist.
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