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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abwurfvorrichtung
für einen Träger eines Strahlschutzrohres, das zwischen der
Gießpfanne und der Zwischenpfanne für flüssiges Metall einer
Stranggußanlage angeordnet ist.
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Bei den Stranggußanlagen fließt das flüssige Metall
zwischen der Gießpfanne und der Zwischenpfanne durch ein
Strahlschutzrohr.
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Dieses Rohr, das am Ende des Abstichloches der Pfanne
befestigt ist, taucht in die Zwischenpfanne ein, um den Strahl zu
leiten, die erneute Nitrierung des Metalls und seine Oxydation
infolge Luftkontakt zu verhindern und die Mitnahme von Gekrätz
und Schlacke, die sich auf der Oberfläche des flüssigen Metalls
in der Zwischenpfanne befinden, infolge der durch den Sturz des
Metalls aus der Gießpfanne in die Zwischenpfanne bewirkten
Emulsion bis zum Boden oder - aufgrund von eventuellen, auf
diesen Sturz zurückzuführenden Spritzern - nach draußen zu
vermeiden.
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Das Strahlschutzrohr ist fest mit einem Trägerorgan
verbunden, das seinerseits mit einem Manipulator verbunden ist,
der es ermöglicht, dieses Schutzrohr unter die Gießpfanne zu
bringen.
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Die Gießpfanne ist in ihrem Boden mit einem Abstichloch
von vertikaler Achse versehen, das einen Verschlußschieber und
Mittel zur vorübergehenden Verbindung mit dem Strahlschutzrohr
aufweist, wie beispielsweise eine Ausgußtülle, welche die
Dichtigkeit gewährleistet.
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Zum Zeitpunkt des Gusses des flüssigen Metalls wird das
Schutzrohr mittels des Manipulators unter die Gießpfanne
gebracht und mit dieser in der Achse des Abstichloches gehalten.
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Im Falle von Pannen zum Zeitpunkt des Gusses, wie zum
Beispiel ein Hervorquellen von flüssigem Metall am Verbindungshals
des Strahlschutzrohres mit der Ausgußtülle oder ein
Durchsikkern von flüssigem Metall auf der Höhe des Verschlußschiebers,
das ein Festschweißen des Schutzrohres auf diesem Schieber
bewirkt, ist es notwendig, schnellstens das Schutzrohr
abzutrennen und die Gießpfanne und den Manipulator schleunigst von
diesem Schutzrohr zu entfernen.
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Aus dem Dokument GB-A-2 171 348 ist ebenfalls eine
Trägervorrichtung für ein Strahlschutzrohr bekannt, das zwischen
einer Gießpfanne und einer Zwischenpfanne für flüssiges Metall
einer Stranggußanlage angeordnet ist. Diese Vorrichtung umfaßt
ein Trägerorgan für ein Schutzrohr, das mit einem Manipulator
verbunden ist, welcher dazu bestimmt ist, das Schutzrohr unter
die Gießpfanne zu bringen.
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Diese Trägervorrichtungen gestatten jedoch nicht eine
schnelle Entfernung des Manipulators von dem Strahlschutzrohr,
was für den Bedienungsmann zu Sicherheitsproblemen führt,
insbesondere aufgrund der Spritzer flüssigen Metalls, sowie zu
Problemen, was die Schnelligkeit der Entfernung des Materials
betrifft.
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Die vorliegende Erfindung hat also eine Trägervorrichtung
für das Strahlschutzrohr einer Stranggußanlage zum Gegenstand,
welche diese Nachteile beseitigt und im Falle von Pannen einen
automatischen Abwurf des Schutzrohres gestattet, um die
Gießpfanne und den Manipulator zwecks ihrer unverzüglichen
Entfernung freizugeben.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abwurfvorrichtung
für einen Träger des Strahlschutzrohres, das zwischen der
Gießpfanne und der Zwischenpfanne für flüssiges Metall einer
Stranggußanlage angeordnet ist, wobei die Vorrichtung ein
Trägerorgan für das Schutzrohr umfaßt, das mit einem Manipulator
verbunden ist, welcher dazu bestimmt ist, das Schutzrohr unter
die Gießpfanne zu bringen, wobei die Gießpfanne mit Mitteln zur
vorübergehenden Verbindung mit dem Schutzrohr versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerorgan ein erstes
röhrenförmiges Element, das fest mit dem Schutzrohr verbunden ist, und
ein zweites röhrenförmiges Element, das fest mit dem
Manipulator verbunden ist, sowie automatische Mittel zur gegenseitigen
Verriegelung und Entriegelung dieser Elemente umfaßt, welche
das Abwerfen des Strahlschutzrohres der Gießpfanne im Falle von
Gieß-Störfällen gestatten, wobei die automatischen Mittel zur
Verriegelung und Entriegelung fest mit dem zweiten Element
verbunden sind und mindestens zwei Riegel umfassen, die an dem
Ende des zweiten Elements angelenkt sind, welches dazu bestimmt
ist, das erste Element zu empfangen.
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Gemäß weiteren Merkmalen der Erfindung:
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- werden die Riegel durch ein Betätigungsorgan zwischen
einer ersten Position der Verblockung des ersten Elements mit
dem zweiten Element und einer zweiten Position der Freigabe
dieses ersten Elements gedreht,
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- wird das Betätigungsorgan von einer beweglichen Stange
gebildet, die von dem zweiten, mit dem Manipulator verbundenen
Element getragen wird,
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- ist die bewegliche Stange mit einem ihrer Enden an einem
Zylinder zur Verschiebung dieser beweglichen Stange befestigt,
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- weist die bewegliche Stange einen ersten Teil zum Halten
der Riegel in der ersten Position der Verblockung des ersten
Elements mit dem zweiten Element und einen zweiten Teil zum
Schwenken der Riegel in die zweite Position der Freigabe des
ersten Elements auf, wobei der zweite Teil den ersten Teil auf
der Seite des freien Endes der beweglichen Stange fortsetzt,
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- wird der zweite Teil von einem Kegelstumpf gebildet,
dessen Neigung zum freien Ende der beweglichen Stange hin
gerichtet ist,
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- weist die bewegliche Stange an ihrem freien Ende eine
Platte zum Halten der Riegel in der zweiten Position der
Freigabe des ersten Elements auf,
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- ist das Ende des zweiten Elements, das dazu bestimmt
ist, das erste Element des Trägerorgans zu empfangen, mit
mindestens zwei Ablenkvorrichtungen versehen, um ein Verhaken des
ersten Elements mit den Riegeln im Moment des Abwurfs des
Strahlschutzrohres zu verhindern.
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Die Erfindung wird nachstehend genauer beschrieben, und
zwar unter Bezugnahme auf die beigefügten, nur als Beispiel
gegebenen Zeichnungen, von denen:
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- Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Stranggußanlage
ist,
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- Fig. 2 eine Längsschnittansicht des Trägerorgans des
Strahlschutzrohres in der verbundenen Position ist,
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- Fig. 3 eine Längsschnittansicht des Trägerorgans des
Strahlschutzrohres in der gälösten Position ist.
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Wie in Fig. 1 dargestellt, besteht eine Stranggußanlage
aus einer Gießpfanne 1, die zum Beispiel von einem nicht
dargestellten Portalkran getragen wird und flüssiges Metall 2
enthält.
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Die Gießpfanne 1 ist über einer Zwischenpfanne oder einem
Verteiler 3 angeordnet, die bzw. der durch geeignete Mittel von
einer Gießbühne 4 getragen wird. Zwischen der Gießpfanne 1 und
der Zwischenpfanne 3 wird das Metall von einem Strahlschutzrohr
5 geleitet.
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Die Gießpfanne 1 ist von bekannter Art und in ihrem Boden
mit einem Abstichloch 6 versehen, das eine kreisrunde vertikale
Achse aufweist und einerseits einen Verschlußschieber 7 und
andererseits Mittel 8 zur vorübergehenden Befestigung des
Schutzrohres 5 aufweist, wie beispielsweise eine Ausgußtülle, welche
die Dichtigkeit gewährleistet.
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Die Zwischenpfanne 3, die sich unter der Gießpfanne 1
befindet, ist mit einem Bad aus flüssigem Metall 9 gefüllt und
ist in ihrem Boden mit einem Loch 10 versehen, das in bekannter
Weise mit einer Stranggußlinie 11 verbunden ist.
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Das Strahlschutzrohr 5 ist ein vertikales Rohr mit einer
Achse, die mit der Achse des Abstichloches 6 der Pfanne 1
zusammenfällt, und sein unteres Ende taucht in das Bad 9 aus
flüssigem Metall der Zwischenpfanne 3 ein, um insbesondere die
erneute Nitrierung des Metalls und seine Oxydation infolge
Luftkontakt zu vermeiden.
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Das Strahlschutzrohr 5 ist mit einem Trägerorgan
verbunden, das in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 20
bezeichnet ist und das seinerseits von einem Manipulator 12 getragen
wird, welcher dazu bestimmt ist, das Schutzrohr unter das
Abstichloch 6 der Pfanne 1 zu bringen.
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Der Manipulator 12 bewegt sich in einer Richtung senkrecht
zum Abstichloch 6 auf einer Bühne 13, die sich auf der Höhe des
oberen Teils der Zwischenpfanne 3 befindet.
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Es wird nun, unter Bezugnahme auf Fig. 2 und 3, das
Trägerorgan 20 für das Strahlschutzrohr 5 genauer beschrieben.
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Dieses Trägerorgan 20 besteht aus einem ersten
röhrenförmigen Element 21, das durch Befestigungsfortsätze 22 fest mit
dern Schutzrohr 5 verbunden ist, und einem zweiten
röhrenförmigen Element 23, das fest mit dem Manipulator 12 verbunden ist.
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Die dem Schutzrohr 5 entgegengesetzte Fläche des ersten
Elements 21 ist mit einem Kranz 24 versehen, dazu bestimmt, in
einer Vertiefung 25 angeordnet zu werden, die an dem Ende 23a
des zweiten Elements 23 vorgesehen ist.
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Andererseits ist das Trägerorgan 20 mit automatischen
Mitteln zur gegenseitigen Verriegelung und Entriegelung der
Elemente
21, 23 versehen, welche die Trennung dieser Elemente und
das Abwerfen des Strahlschutzrohres 5 der Gießpfanne 1 im Falle
von Gieß-Störfällen gestatten.
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Diese Verriegelungs- und Entriegelungsmittel umfassen
mindestens zwei Riegel 25, die an dem Ende 23a des zweiten
Elements 23 angelenkt sind.
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Die Zahl der Riegel 25 beträgt vorzugsweise drei oder
vier, die gleichmäßig an dem Ende 23a verteilt sind.
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Diese Riegel 25 werden durch ein Betätigungsorgan 26
zwischen einer ersten Position der Verblockung des ersten Elements
21 mit dem zweiten Element 23 (Fig. 2) und einer zweiten
Position der Freigabe des ersten Elements 21 (Fig. 3) gedreht.
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Das Betätigungsorgan 26 wird von einer beweglichen Stange
27 gebildet, die von dem zweiten Element 23 und von einem
Zylinder 28 zur Verschiebung dieser beweglichen Stange getragen
wird.
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Dieser Zylinder 28 weist in herkömmlicher Weise einen
Körper 28a auf, in dem sich ein Kolben 27b bewegt, der in dem
Körper zwei Kammern schafft, wobei dieser Kolben mit einer
Zylinderstange 29 einstückig ist, deren freies Ende mit dem Ende
27a der beweglichen Stange 27 verbunden ist.
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Diese bewegliche Stange 27 weist einen ersten Teil 27b zum
Halten der Riegel 25 in der ersten Position der Verblockung des
ersten Elements 21 auf dem zweiten Element 23 und einen zweiten
Teil 27c zum Schwenken der Riegel in die zweite Position der
Freigabe des ersten Elements 21 auf.
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Der zweite Teil 27c setzt den ersten Teil 27b auf der
Seite des freien Endes der beweglichen Stange 27 fort und wird zum
Beispiel von einem Kegelstumpf gebildet, dessen Neigung zu
diesem freien Ende hin gerichtet ist.
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Die bewegliche Stange 27 weist außerdem an ihrem freien
Ende eine Platte 30 zum Halten der Riegel 25 in der zweiten
Position der Freigabe des ersten Elements 21 in bezug auf das
zweite Element 23 auf.
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Überdies ist das Ende 23a des zweiten Elements 23, welches
dazu bestimmt ist, das erste Element 21 zu empfangen, mit
mindestens zwei Ablenkvorrichtungen 31 versehen, um ein Verhaken
dieses ersten Elements 21 mit den Riegeln 25 im Moment der
Trennung der Elemente 21 und 23 und des Abwurfs des
Strahlschutzrohres 5 zu verhindern.
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Die Vorrichtung funktioniert wie folgt:
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Während des Gusses des flüssigen Metalls ist das
Schutzrohr 5 unter der Pfanne 1 auf der Höhe des Abstichloches 6
eingehängt, und die beiden Elemente 21 und 23 des Trägerorgans 20
sind durch die Riegel 25 miteinander verbunden.
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Hierfür befindet sich die Stange 27 unter der Wirkung des
Zylinders 28 in der ausgefahrenen Position, wie dies in Fig. 2
dargestellt ist.
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Auf diese Weise wirkt jedes Ende 25a der Riegel 25 mit dem
ersten Teil 27b der beweglichen Stange 27 zusammen, während
jedes entgegengesetzte Ende 25b dieser Riegel das erste Element
21 auf dem zweiten Element 23 verblockt.
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Bei Gieß-Störfällen wird auf der Seite der Zylinderstange
29 ein unter Druck stehendes Fluid in den Zylinder 28 geleitet,
was bewirkt, daß die bewegliche Stange 27 in Bewegung versetzt
wird.
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Infolgedessen gleitet jedes Ende 25a der Riegel 25 über
den zweiten, konischen Teil 27b der beweglichen Stange 27, und
die Platte 30 dreht die Riegel 25 in eine eingeklappte
Position, wodurch das erste Element 21 freigegeben wird und der
automatische Abwurf des Schutzrohres 5 bewirkt wird, was die
schnelle Entfernung der Gießpfanne ermöglicht.
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Das gesuchte Ziel wird folglich auf wirkungsvolle Weise
und durch besonders einfache und kostengünstige Mittel
erreicht.