DE71825C - Sticblochverschlufs für Schmelzöfen - Google Patents

Description

PATENTSCHRIFT

KLASSE 31: Giesserei und Formerei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom io. Februar 1893'ab.

I Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine [Vorrichtung zum Oeffnen und Schliefsen des sogen. Stichloches zur Entnahme bezw. zum JAbschliefsen des flüssigen Materials aus Schmelziöfen. Durch diese Vorrichtung sollen sehr ■viele Uebelstände, welche durch das bisher übliche Abstechen mittelst zugespitzter Stange jund Zustopfen mit Lehmpfropfen entstehen, !vollständig vermieden werden. Derartige Uebeljstände, wie z. B. das Spritzen des Metalles !beim Zustopfen des Stichloches mit Lehm-Ipfropfeh, das vollständige, durch den Druck !der Flüssigkeit im Ofen bewirkte Herausfliegen desselben und somit das Auslaufen des flüssigen Metalles, wodurch schon sehr viele Unglücksfälle herbeigeführt sind, sowie die bisher nicht zu vermeidenden , mit der ausströmenden Flüssigkeit fortgerissenen Lehmstücke u. s. w. fallen nach Angabe des Erfinders bei der nachstehend erläuterten Erfindung weg, so dafs Unglücksfälle nach Möglichkeit ausgeschlossen sind und nur reines Material in die Giefspfanne gelangt.

Gegenüber dem in der amerikanischen Patentschrift Nr. 311902 beschriebenen Verschlufs für Schmelzkessel soll durch vorliegende Neuerung ein besserer Abschlufs und schnellere Arbeit erzielt werden.

\ In der Zeichnung veranschaulicht Fig. 4 einen solchen Apparat an einem Cupolofen ohne Vorherd angebracht, Fig. 1 denselben in Vorder-, Fig. 2 in Oberansicht und Fig. 3 feinen Längsschnitt desselben von A nach B.
I Der Verschlufs wirkt in folgender Weise: Ein vier- oder sechseckiger gufseiserner Rahmen, der äufseren Form des Schmelzofens, sei er mit oder ohne Vorherd, angepafst, wird in der Laufrinne, dem bisherigen Stichloch entsprechend , angebracht. In dem Rahmen k befindet sich der aus feuerfestem Material (Chamottemörtel, Asbest, Thon u. s. w.) hergestellte Stein a, welcher mit dem nach vorn sich verjüngenden Loch e versehen ist. Auf diesem Stein α läfst sich, wie in Fig. 3 ersichtlich, der nach unten mit einem etwas konischen Ansatz versehene, aus demselben Material bestehende runde Stein a¹, welcher gleichfalls ein dem Radius von Mitte des unteren Steines α entsprechend nach hinten sich verjüngendes Loch e¹ besitzt, mittelst der eisernen Kappe ρ mit dem Vierkant d drehen. Das Drehen des Steines a} geschieht in der Weise, dafs ein einfacher, dem Vierkant angepafster Maulschlüssel oder Hebel g^l, wie Fig. 1 zeigt, nach rechts oder links bewegt und somit das Loch e des unteren Steines α geöffnet oder geschlossen wird. Die eiserne Kappe p, welche die Oberfläche des Steines α¹ mit Ausnahme des Loches e^l bedeckt, ist an der Innenseite mit den drei Knaggen b, b^l und b'² versehen, welche in den Stein a¹ greifen und dadurch auf denselben die drehende Bewegung übertragen. Um. den oberen Stein a¹ auf den unteren α gleichmäfsig zu pressen, ist an dem Rahmen k an geeigneter Stelle der Bügel f, welcher sich über die Mitte des Steines a¹ erstreckt und daselbst in einer gewissen Entfernung vom Stein a^l mit der Hülse r versehen ist, angebracht. Von hier wird der mittelst Schraube It und Feder g bewirkte Druck

Claims (1)

1. auf die Verlängerung des Vierkantes, den Körner c und somit auf den oberen Stein a' gegen den unteren α gleichmäfsig vertheilt. Statt des oberen runden Steines a^l mit dem Loch e¹ kann auch ein zweitheiliger Stein mit je einer geraden schrägen Schneidfläche angewendet werden, so dafs durch diese Vorrichtung das flüssige Metall einfach abgeschnitten wird.

   Patenτ-An spruch:

   Stichlochverschlufs für Schmelzöfen, bestehend aus einem auf einem gelochten Stein (a) mittelst Schraube (h) und Feder (g) drehbar gehaltenen zweitheiligen oder aus einem Stück bestehenden feuerfesten Verschlufsstein (a^l) mit Durchtrittsöffnung (e^lj.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.