DE2917616C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Antrieb für Falzmesser zur Fal­ zung flächigen Gutes, vorzugsweise Papier, an Falzapparaten.

Es ist gem. DE-OS 16 11 344 bekannt, Falzmesser mittels Druck­ luft anzutreiben.

Es ist weiterhin bekannt, Falzmesser über Magnete zu betätigen. Diesen Antrieben haftet der Nachteil an, daß sie relativ lang­ sam arbeiten und den Leistungsanforderungen nach hohen Taktzah­ len nicht gerecht werden. Sie sind auch nicht in der Lage, vor­ gegebene Übertragungsfunktionen als Grundlage für günstige Falzprozesse zu realisieren.

Es sind weiterhin gegengesteuerte Falzmesserantriebe bekannt, bei denen elektrisch, mechanisch oder pneumatisch betätigte Kupplungen zwischengeschaltet sind. So ist z. B. gemäß DE 25 04 489 A1 eine Schwertfalzmaschine mit einer zwischengeschal­ teten elektromagnetisch betätigbaren Bremskupplung bekanntge­ worden.

Diesen Lösungen haftet der Nachteil an, daß durch die ständi­ gen kurzzeitigen Anlauf- und Bremsvorgänge Erwärmung und Ver­ schleiß auftreten. Daraus resultieren während des Betriebes Veränderungen von mechanischen und elektrischen Kennwerten, die ihrerseits Einfluß auf den Falzvorgang ausüben.

Es ist beispielsweise aus DE-Z: "VDI-Z", Band 115 (1973), Heft 16, November, S. 1259-1265 bekannt, elektrische Antriebe im Werkzeug- und Textilmaschinenbau als Wanderfeld-Linearmotore auszubilden, durch die geradlinige Bewegungen oszillierenden Charakters realisiert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Falzmesseran­ trieb zu schaffen, durch den auf einer Bogenfalzmaschine hohe Falzleistungen durch mögliche große Taktzahlen erzielt werden, bei dem geringe Verschleißerscheinungen auftreten und ein bo­ gengesteuertes Falzen erfolgen kann sowie die formatabhängige Einstellbarkeit des Falzmessers mit geringem Zeitaufwand rea­ lisierbar ist.

Erfindungsgemäß wird als Antrieb eines Falzmessers im Messer­ falzwerk einer Bogenfalzmaschine ein Linearmotor vorgesehen. Der Linearmotor ist dabei so angeordnet, daß ein Teil von ihm, vorzugsweise sein Sekundärteil, in einer Führung be­ weglich gelagert ist, das andererseits über zwischenge­ schaltete Getriebe oder direkt auf das Falzmesser einwirkt. Vor den Umkehrlagen sind jeweils an sich bekannte Einrichtun­ gen zur Dämpfung und Geräuschminderung sowie zur Gegenbremsung des Sekundärteiles angeordnet worden. Dabei ist am Sekundärteil eine Koppel beweglich angeordnet, an der in einem Gelenkpunkt die Schwinge und Koppel eines Kniehebelgetriebes angelenkt sind. Die Schwinge ist an einem verstellbaren Gestellpunkt gelagert und die Koppel ist in einem Gelenk mit der Schwinge und in ei­ nem Angriffspunkt mit dem Falzmesser verbunden. Bei der Ver­ schiebung des Sekundärteils des Linearmotors in Wirkungsrich­ tung werden Koppel und Schwinge so bewegt, daß das Falzmesser einen Falzzyklus durchläuft. Ein Falzzyklus ist der Bewegungs­ abschnitt zwischen den zwei Umkehrlagen der Schwinge, die sym­ metrisch zur Strecklage des Getriebes liegen. Am Gestellpunkt der Schwinge kann eine Einstellung der Eintauchtiefe des Falz­ messers zwischen die Falzwalzen vorgenommen werden, deren größ­ te Tiefe in der Strecklage von Koppel und Schwinge erreicht wird. Der nächste Bogen löst über einen entsprechenden Impuls die Rückwärtsbewegung des Sekundärteiles und damit den nächsten Falzvorgang aus.

Bei einer anderen Ausführung wirkt das Sekundärteil des Linearmotors über einen Doppelschieber auf das Falzmesser. Der funktionelle Arbeitsablauf beim Falzen ist hier ähn­ lich dem ersten Ausführungsbeispiel. Auch hier werden Hin- und Rückhub des Sekundärteils des Linearmotors zum Falzen genutzt.

Eine weitere Ausführung sieht vor, daß auf dem Sekundär­ teil des Linearmotors ein Kurvenkörper befestigt ist. Auf diesem Kurvenkörper läuft eine Rolle, die über einen Stö­ ßel mit dem Falzmesser in Verbindung steht und kraft- oder formschlüssig mit dem Kurvenkörper in Verbindung gehalten wird. Bei Betätigung des Linearmotores bewegt sich das Sekundärteil mit dem Kurvenkörper nach einer Seite, wo­ durch die Rolle in den Tiefpunkt läuft und mit dem Er­ reichen des tiefsten Punktes der zu falzende Bogen den Falzwalzen übergeben wird. Beim Weitergleiten des Sekundär­ teiles erreicht das Falzmesser seine Ausgangsstellung für den nächsten Falzvorgang, der beim Rücklauf des Se­ kundärteiles erfolgt.

Es besteht auch die Möglichkeit, das Sekundärteil des Linear­ motors direkt mit dem Falzmesser zu verbinden, so daß mit der Bewegung des Sekundärteiles des Linearmotores unmittel­ bar der Falzvorgang erfolgt.

Bei weiteren Varianten können Zug- oder Druckmittel als Übertragungsorgane verwendet werden.

Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Ausführungs­ beispiele näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 die schematische Seitenansicht der Anordnung eines Linearmotors mit anschließenden Kniehebelgetriebe,

Fig. 2 die schematische Seitenansicht mit einem Doppel­ schieber,

Fig. 3 die schematische Seitenansicht mit einem Kurven­ körper,

Fig. 4 die schematische Seitenansicht einer direkten Ver­ bindung des Sekundärteils des Linearmotors mit dem Falzmesser.

In einer Bogenfalzmaschine ist als Antriebsmittel für das Falzmesser 6 ein Linearmotor 8 vorgesehen, durch den ein bogengesteuertes Falzen ermöglicht wird. Das heißt, daß der Linearmotor 8 jeweils bei Bereitliegen eines Bogens zum Falzen über einen Impuls in Funktion gesetzt wird. Dabei wird dieser Falzvorgang unabhängig vom Arbeits­ rhythmus der Bogenfalzmaschine gesteuert. In den Zeich­ nungen nicht mit dargestellt sind die vor den Umkehr­ lagen angeordneten Einrichtungen zur Dämpfung und Ge­ räuschminderung sowie zur Gegenbremsung des Sekundär­ teiles 2. In den Fig. 1 bis Fig. 3 sind einige Beispie­ le dargestellt, bei denen dem Linearmotor 8 Getriebe nach­ geschaltet sind, die eine definierte Hubbewegung des Falz­ messers 6 ermöglichen.

Der Linearmotor 8 wirkt entsprechend Fig. 1 über das in dem Gestell 1 angeordnete Sekundärteil 2 auf eine Koppel 3. An dieser sind die Schwinge 4 und die Koppel 5 eines Kniehebelgetriebes am Gelenk 14 angelenkt, wobei die Schwinge 4 mit ihrem zweiten Gelenk am Gestellpunkt 15 und die Koppel 5 mit ihrem zweiten Gelenk an einem An­ griffspunkt 16 des Falzmessers 6 angreift. Bei jeder Hub­ bewegung des Sekundärteiles 2 wird das Falzmesser 6 nach unten und mit ihm der zu falzende Bogen 22 zwischen die Falzwalzen 7 gedrückt und wieder in die Ausgangsstellung gebracht.

In der Fig. 2 ist dem Linearmotor ein Doppelschieber nachge­ schaltet. Dazu ist am Sekundärteil 2 im Gestellpunkt 17 die Koppel 3 angelenkt, die andererseits mit dem Angriffspunkt 16 des Falzmessers 6 verbunden ist. Beim Bereitliegen eines Bo­ gens zur Falzung wird das Sekundärteil 2 und damit auch der Gelenkpunkt 17 geradlinige von Umkehrlage zu Umkehrlage so bewegt, daß über die Koppel 3 auch hier der Falzvorgang ab­ läuft.

Die Fig. 3 zeigt eine Anordnung, bei der der Kurvenkörper 13 auf dem Sekundärteil 2 des Linearmotors 8 befestigt ist. Der Kurvenkörper 13 ist so ausgebildet, daß einem Tiefpunkt 18 zwei Erhebungen 19 gegenüberstehen. Das Falzmesser 6 ist über einen Stößel 20 mit einer Rolle 21 verbunden und wird durch eine Feder 9 kraftschlüssig am Kurvenkörper 13 ge­ halten. Der Falzvorgang erfolgt hier, wenn sich die Rolle 21 im Tiefpunkt 18 befindet. Auch bei dieser Ausführung er­ folgt beim Rücklauf des Sekundärteiles 2 der nächste Falz­ vorgang.

In der Fig. 4 ist das Sekundärteil 2 direkt mit dem Angriffs­ punkt 16 des Falzmessers 6 verbunden und bewirkt somit un­ mittelbar die Bewegung des Falzmessers 6 mit dem zu fal­ zenden Bogen 22 zwischen die Falzwalzen 7 und damit den Falzvorgang.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1 Gestell
2 Sekundärteil
3 Koppel
4 Schwinge
5 Koppel
6 Falzmesser
7 Falzwalzen
8 Linearmotor
9 Feder
10 Umlenkmöglichkeit
11 Zugmittel
12 Feder
13 Kurvenkörper
14 Gelenk
15 Gestellpunkt
16 Angriffspunkt
17 Gelenkpunkt
18 Tiefpunkt
19 Erhebung
20 Stößel
21 Rolle
22 zu falzender Bogen

Claims (5)

1. Antrieb für Falzmesser zur Falzung flächigen Gutes an Falz­ apparaten mit einem linear wirkenden Antriebsaggregat, da­ durch gekennzeichnet, daß der Antrieb einen Wanderfeld-Linear­ motor (8) aufweist, daß eines der aus Reaktionsteil und Se­ kundärteil bestehenden Teile des Wanderfeld-Linearmotors (8) in einer gestellfesten Führung beweglich gelagert ist, daß der Hin- und Rückhub des beweglichen Teiles (2) zur Verschie­ bung des Falzmessers (6) in einem Falzzyklus vorgesehen ist, wobei der Linearmotor (8) durch den zu falzenden Bogen (22) steuerbar ausgebildet ist und vor den Umkehrpunkten des Tei­ les (2) Einrichtungen zur Dämpfung und Gegenbremsung des Teiles (2) vorgesehen sind.

2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (2) über jeweils ein Getriebeteil (3; 4; 5) und zuge­ hörige Gelenkpunkte (14; 15; 16; 17) mit dem Falzmesser (6) verbunden ist.

3. Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Falzmesser (6) direkt mit seinem Angriffspunkt (16) an einer Koppel (3) angelenkt ist, deren zweiter Gelenkpunkt (17) mit dem Teil (2) verbunden ist.

4. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Falzmesser (6) über eine an einem Stößel (20) befindliche Rolle (21) form- und kraftschlüssig mit einem auf dem Teil (2) befindlichen Kurvenkörper (13) verbunden ist.

5. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Teil (2) das Sekundärteil des Wanderfeld-Linearmotors (8) ist.