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Maschine zum Stempeln von Briefumschlägen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Maschine zum Stempeln vom Briefumschlägen, bei der die Briefumschläge mittels
eines Saugarmes befördert werden, in welchem durch einen Zylinder mit Kolben der
nötige Unterdruck erzeugt wird. Es sind bereits Stempelmaschinen bekannt, bei denen
die Achsen der Walzen für die Stempelvorrichtung parallel zu der Ebene der Briefumschläge
angeordnet und so auf beide Seiten der Briefumschlagebenen verteilt sind, daß die
Umschläge ohne Änderung ihrer Ebene einen geradlinigen Weg zurücklegen. Die bisher
bekannten Konstruktionen dieser Art sind jedoch verhältnismäßig verwickelt, umfangreich
und lassen keine hohe Arbeitsgeschwindigkeit zu.
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Gemäß der Erfindung wird nun dieser Mangel bei Maschinen der vorstehend
angegebenen Art dadurch beseitigt, däß der Saugarm starr mit dem Kolben verbunden
ist, der sich mit ihm zusammen als Ganzes bewegt, und' daß die Achse des Zylinders
für den Kolben parallel zu der Ebene des Briefumschlages liegt, während in an sich
bekannter Weise die Achsen der Walzen für die Stempelvorrichtung ebenfalls parallel
zu der Ebene der Briefumschläge angeordnet und so auf beide Seiten der Briefumschlagebene
verteilt sind, daß die Umschläge ohne Änderung ihrer Ebene einen geradlinigen, dem
Kolbenweg gleichenden Weg zurücklegen. Hierdurch wird eine sehr einfache Bauart
ermöglicht, wie nachstehend noch näher erläutert werden wird. Außerdem kann der
durch den Kolben in dem Zylinder erzeugte Unterdruck praktisch von Anfang an durch
den Saugarm ausgenutzt werden, so daß die erforderliche Zylinderlänge nahezu auf
den nutzbaren Hub des Saugarmes beschränkt wird. Hierdurch sowie durch die große
Einfachheit der Maschine lassen sich sehr große Arbeitsgeschwindigkeiten erreichen.
Beispielsweise sind Maschinen gebaut worden, die 70o Briefe pro Minute bearbeiten.
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Zur starren Verbindung zwischen dem Kolben der Luftpumpe und dem Saugarm
wird zweckmäßig eine Rohrleitung vorgesehen, welche gleichzeitig als Saugleitung
für den Saugarm dient. Die Antriebskurbel für die Kurbelstange des Kolbens kann
von einer der Walzen der Stempelvorrichtung getragen werden.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigen Fig. i bis 5 eine Ausführungsform, Fig.6 und 7 eine
zweite.
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Fig. i ist eine Darstellung der Vorrichtung
teils
in Ansicht, teils im Schnitt nach Linie i-i-der.Fig:3.... .
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Fig. 2 ist- ein Schnitt durch die Vorrichtung nach i-der .gebrochenen
Linie 2-2 der Fig. 4..
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Fig. 3 ist ein Grundriß unter Fortlassung einiger Teile.
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Fig. 4 ist eine Ansicht, die der Fig. i entspricht, mit einer anderen
Stellung der beweglichen Teile, wobei wiederum einiges zwecks klarerer Darstellung
nicht mitgezeichnet ist.
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Fig. 5 ist eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung der
Bewegungen.
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Fig. 6 stellt einen schematischen Grundriß einer zweiten Ausführungsform
dar, und Fig. 7 ist eine schematische Teilansicht des Ineinandergreifens einiger
Zahnräder, und zwar in größerem Maßstabe.
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Wie man aus den Fig. i bis 4. ersieht, sind bei dieser Ausführungsform
die Umgchläge ganz flach übereinandergestäpelt: Sie könnten auch senkrecht aneinandergelegt
sein oder irgendwelche Neigung besitzen.
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Diese Umschläge sollen beim Durchgang zwischen einer Stempeltrommel
2 und zwei zweckmäßig aus elastischem Material bestehenden Förderbändern 4, die
über die Trommeln 5 und 6 laufen, einer Gegentroininel o. dgl. gestempelt werden.
Die Vorrichtung zum Abziehen der Umschläge nacheinander besteht aus mindestens einem
Saugarm 3 z. B. aus Gummi, der in einer später; näher beschriebenen Weise hin und
her be-.' -,#-egt wird.
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Falls die Umschläge in.einem senkrechten: Stapel angeordnet sind,
wie dies in Fig. i gezeichnet ist, wird der Saugarm 3 unter dem,; untersten Umschlag
des Stapels angeordnet,' der auf den beiden Förderbändern 4 ruht,, welche zwischen
sich einen Durchgang für die: freie Bewegung des Saugarmes frei lassen. Bei Anwendung
einer Gegentrommel zu der Stempeltrommei 2 kann man den Stapel i der, Umschläge
auf einem Gleittisch ruhen lassen,;; in welchem ein Schlitz ausgespart wäre, durch
den der Saugarm hindurchgreift. Man kann auch den Saugarm über dem obersten Umschlag
anordnen, wobei dann der Stapel auf einem beweglichen Boden steht, der so gesteuert
wird, daß sich der oberste Umschlag! in der gleichen Höhe befindet.
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Falls die Umschläge z. B. senkrecht nebeneinanderliegeni ist der Saugarm
neben einer der beiden äußeren Flächen des Haufens der Umschläge anzuordnen. Die
Trommeln 5 werden von einem schwenkbaren Arm 7 getragen, so da& man mit Hilfe
einer Schraube 8 die Spannung der Bänder 4 einstellen kann. Die- Trommeln 6 sind
auf die gleiche Welle oder auf zwei Wellen 91 und 92 aufgekeilt, die gleichachsig
liegen und entweder von Hand durch die Kurbel io oder durch einen Motor gedreht
werden können.
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Das Magazin für die Umschläge besitzt an der Seite, an der die Umschläge
abgezogen werden, eine bewegliche Wänd i i, die in senkrechter Richtung durch eine
Schraube 12 verstellt werden kann, um den Zwischenraum zwischen ihrem unteren Rand
und den Bändern 4 je nach der Stärke der Briefumschläge einstellen zu können.
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Der Saugarm 3, der z. B. mittels einer nachgiebigen Leitung 15 mit
einer Vorrichtung zur Erzeugung des Saugzuges verbunden ist, wird von einem Halter
16 getragen, der eine Hinundherbewegung ausführen kann, indem er zwischen den Gleitschienen
17 durch eine Kurbelstange 18 bewegt wird, die ihre Bewegung von der mit den Trommeln
6 sich drehenden Kurbel i9 erhält. Die Kurbel i9 ist auf der Trommel 6 befestigt,
die auf der Welle 91 aufgekeilt ist, und an einem Hebel 2o, der von der Welle 92
getragen wird. Die Wellen 91 und 92 sind auf diese Weise miteinander verbunden und
sichern dabei die freie Bewegung der Kurbelstange 18. Der Saugarm 3 ist in dem Halter
16.verschiebbar, so daß er bei geeigneter Steuerung am Ende eines Arbeitshubes der
die Saugkraft erzeugenden Vorrichtung sich jedesmal aus der Arbeitsebene senken
kann, um nach vollendetem Rückgang sich wieder in die Arbeitslage zu heben. Zu diesem
Zweck ist der Saugarmhalter 16 auf dem Hebel 2o gelenkig angeordnet, der selbst
an einem knieförmig gebogenen und um eine feste Achse 22 drehbaren Halter 2i befestigt
ist. Die Verlängerung des Armes 21 über den Gelenkpunkt 22 hinaus bildet eine Art
Gabel mit zwei Zinken 25, die zwei Nocken 23 und a4 verstellen können. Diese arbeiten
mit der Welle 92 so zusammen, daß der eine den Saugarm 3 senkt und der andere ihn
hebt.
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Sobald die Wellen 91 und 92 mittels der Handkurbel io gedreht werden,
werden die Förderbänder 4 in Bewegung gesetzt und eine Hinündherbewegung des Saugarmes
nach einer Kurve ABCD (Fig. 5) eingeleitet, wobei der Weg A-B jedesmal den Zeitpunkten
entspricht, in denen der Saugarm mit einem Umschlag in Berührung kommt, um ihn abzuziehen,
und in denen er den Umschlag loslöst, während der Weg C-D dem Rückgang des Saugarmes
entspricht.
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Während des Weges A-B wird im Saugarm durch folgende Vorrichtung,
an deren Stelle auch eine andere, von dem Apparat unabhängige, z. B. ventilgesteuerte,
treten kann, ein Saugzug ausgeübt: Die Kurbelstange 18, welche die Führung 16 des
Saugarmes mittels eines Zapfens 27
betätigt, der in einem Schlitz
der Führung 16 gleitet, ist mit einem Kolben 26 verbunden, der sich in einem festen
Zylinder 28 bewegt. Der Innenraum dieses Zylinders ist durch die elastische Leitung
i5 mit'dem Saugarm 3 verbunden. In dem Zylinder sind Öffnungen 29 vorgesehen, die
mit der freien Atmosphäre in Verbindung stehen und geöffnet sind, wenn der Kolben
die Stellung einnimmt, die dem Punkt B im Weg des Saugarmes entspricht.
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Die Stempeltrommel 2 ist auf einem schwenkbaren Ausleger 31 gelagert,
sie wird durch ein Zahnradgetriebe 32, 33, 34, 35 angetrieben, das zwischen ihrer
Achse und einer der Wellen 91, 92 liegt. Bei einer Drehung kommt sie in Berührung
mit einer Farbwalze 36.
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Man erkennt, daß der unterste Umschlag des Stapels durch den Saugarm
3 unter dem Einfluß der Saugwirkung -gefaßt wird, die bei der Verschiebung des Kolbens
26 erzeugt wird, sobald sich der Saugarm 3 selbst von A nach- B bewegt. Am Ende
des Weges öffnen sich die Auslässe 29 -und die Saugwirkung hört auf, so daß sich
der Saugarm sofort vom Umschlag löst. In diesem Augenblick ist jedoch der vordere
Rand des Umschlages zwischen. der Stempeltrommel :2 und den Förderbändern 4 eingeklemmt,
und die Stempelung geht vor sich, während der Saugarm von C nach D zurückläuft,
alsdann von D
nach A sich hebt, wo er einen neuen Umschlag faßt und das Spiel
von neuem beginnt.
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Während des Rücklaufs C-D wird die durch den Kolben 26 verdrängte
Luft durch die biegsame Leitung 15 und den Saugarm 3 ins Freie abgeleitet.
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Die Umschläge können, nachdem sie die Stempeltrommeln durchlaufen
haben, in Körben aufgefangen werden oder durch geeignete Fördermittel weitergeleitet
werden.
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Die Steuerung der Säugarmbewegung kann auch in der Weise erfolgen,
daß die Geschwindigkeit des Saugarmes von A nach B gleich derjenigen
der Föxderbänder 4 ist, ferner können auch mehrere Saugarme verwendet werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 liegen die Umschläge hochkant
nebeneinander und werden durch ein verschiebbares Brett 41 gegen den Saugarm 40
gedrückt. Das Brett 41 wird auf einer Schiene 42 geführt und durch ein Gegengewicht
43 mittels eines Zugdrahtes 44, der über eine Rolle 45 geführt ist, unter Spannung
gehalten.
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Am Brett 41 greift ein weiterer Zugdraht 46 an, der zunächst über
eine feste Rolle 47, dann über eine bewegliche Rolle 48 geführt ist, wodurch zwei
annähernd parallele Stränge entstehen, und endet schließlich an einem Festpunkt
49. Die Rolle -48 ist an einem Hebelarm 5o angebracht, der im Punkte 51 drehbar
gelagert ist und an welchem zwischen der Rolle und dem Drehpunkt ein Zugdraht 52
angreift, der über eine Umkehrrolle 53 läuft und zu einem in 55 beweglichen Fußtritt
54 führt. Sobald man das Brett 41 zurückdrücken will, um neue Umschläge einzulegen,
braucht man also nur das Pedal 54 zu betätigen.
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Der Saugarm 40, gegen den die Briefumschläge gedrückt werden, ist
vor einer Platte 56 angebracht, die sich über die ganze Stirnseite der Maschine
erstreckt und parallel zu welcher der vorderste Umschlag des Stoßes durch den Saugarm
verschoben wird. Die ganzen Umschläge liegen dabei mit einer ihrer senkrechten Kanten
gegen die Wand 57 an, die senkrecht zur Platte 56 liegt und an ihrem Ende eine kleine'
Führungsleiste 58 trägt. Diese ist um 59 drehbar und steht unter der Einwirkung
einer Feder 6o, so daß die Führung 56 nur den Umschlag, der durch den Saugarm vorgeführt
wird, an dem zurückfedernden Hindernis vorbeiläßt.
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Der Saugarm 40 wird zweckmäßig aus Metall hergestellt und fest mit
einem Kolben 61 verbunden, dessen Achse parallel zur Platte 56 verläuft. Die Verbindung
erfolgt durch ein Rohr 62, das -durch einen Kanal 63 im Kolben hindurchfuhrt, so
daß dadurch der Saugarm mit dem Innenraum des festen Zylinders 64 in Verbindung
steht, in welchem der Kolben sich bewegt. Der Kolben 61 ist durch eine Kurbelstange
65 mit einer Kurbel 66 verbunden, die an einer Walze 67 sitzt, durch deren Drehung
der durch den Saugarm hingeführte Umschlag zur Stempelvorrichtung weiterbefördert
wird, Die Drehung der Walze kann z. B. durch eine Handkurbel oder motorischen Antrieb
erfolgen. Die Platte 56 ist eingeschnitten, -um die Verschiebung des Saugarmes 4o
zu gestatten, der hierbei lediglich eine geradlinige . Hinundherbewegung ausführt.
Sie ist ferner eingeschnitten für die Walze 67 und eine zweite Walze 68, die etwas
weiter davor liegt. Die Walze 67 ist in fester Verbindung mit einem Zahnrad 69,
welches in ein Zahnrad 7o eingreift, das wiederum ein Zahnrad 71' betätigt,
welches fest mit der schon erwähnten Walze 68 verbunden ist. Das Zwischenrad 7o
betätigt gleichzeitig ein anderes Zahnrad 72, welches auf zwei Zahnräder 7 3 und
74 arbeitet, die zu beiden Seiten des Zahnrades 72 sitzen. Die beiden Zahnräder
73 und 74 drehen sich in der gleichen Richtung und sind mit einer Walze 75 und der
Stempeltrommel 76 gekuppelt; diese sind auf zwei Armen 77 und 78 gelagert, welche
um die Achse 79 des Rades 72 geschwenkt werden können. Die beiden Armee stehen zweckmäßig
unter der Wirkung
von Federn 8o, 81, welche die Walze 75 und die
Stempeltrommel 76 gegen die Walze 67 und die Wälze 6$ andrücken, während die Umschläge
zwischen diesen Teilen hindurchgehen können, ganz gleich, wie stark sie sind. Die
Stempeltrommel 76 wird durch eine Farbwalze 82 mit Farbe versehen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Wenn der Saugarm in "seiner Grundstellung
steht, befindet sich der erste Umschlag des Stoßes vor der Mündung des Saugarmes
unter der Wirkung des verschiebbaren Druckbrettes 41. Sobald die Walze 67 in Drehung
versetzt wird, verschiebt sich der Kolben 61 mittels der Kurbelstange 65. Der Saugarm.
bewegt sich infolgedessen vorwärts und nimmt den Umschlag mit, da der Kolben 61
in dem Zylinder 64 eine Saugkraft erzeugt, die das zeitweise Festhaften des Umschlages
am Saugarm bewirkt.
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Der Umschlag geht an der kleinen federnden Klappe 58 vorbei und wird
von den beiden Walzen 67 und 75 erfaßt. In diesem Augenblick ist der Weg des Kolbens
beendet, der Briefumschlag setzt jedoch seine Bewegung unter der Einwirkung der
Walzen 67 und 75 fort. Infolgedessen löst sich der Umschlag von dem Saugraum, der
dadurch zurückgeht, um einen neuen Umschlag zu greifen.
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Da der Saugarm aus Metall ist, das nicht allzu fest am Umschlag haftet,
kann die Zugkraft, die auf den Umschlag durch die Walzen 75, 67 ausgeübt wird, leicht
eine kleine Ablösung hervorrufen, die sofort zu einer völligen Lösung führt, sobald
der Außenluft der Zutritt zur Saugleitung 4o bzw. zum Saugarm geöffnet wird.
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Der Umschlag kommt nach dem Durchgang zwischen .den Walzen 67, 75
zwischen die Walze 68 und die Trommel 76, wo er abgestempelt wird. Die Walze 68
und die Trommel 76 schieben den Umschlag ihrerseits auf den Stoß der abgestempelten
Umschläge weiter, wo er unter ein Rad 85 kommt, Gegen dieses Rad werden die Umschläge
durch eine verschiebbare Platte 86 gedrückt, die unter der Wirkung eines Gegengewichtes
87 in der gleichen Weise wie das Brett 41 steht.