DE2912846A1 - Verfahren zum herstellen von polyamidrohren - Google Patents
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Description
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICII · GERD MCLLfR ■ O. GR03SE · F. POLLMEIER
2o. März 1979 2/ f.ni 73 o82
Herr Norbert Geisler, Eisenweg 71, 524o Betzdorf (Sieg)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Polyamidrohren
durch einen Schleudervorgang in einer beheizten Drehform,
bei welchem das flüssige Ausgangsmaterial mit einer bestimmten Materialtemperatur, bspw. 398°K (125 C) in die Drehform dosiert
wird, dabei die Drehform unter Einwirkung der Polymerisationstemperatur zur gleichmäßigen Verteilung des Materiales zeitweise
drehangetrieben und anschließend für den Schrumpfvorgang des verfestigten Rohres stillgesetzt wird.
Durch Anwendung dieses bekannten Verfahrens lassen sich Polyamidrohre
auf einfache Weise mit für unterschiedliche Einsatzzwecke verschiedenen Wanddicken herstellen. Es ist aber auch möglich,
hierdurch Polyamidrohre mit unterschiedlichen Eigenschaften zu fertigen, indem jeweils ein entsprechend anderes Äusgangsmaterial
in die Drehform dosiert wird. So- lassen sich Rohre aus Polyamid
6 dadurch herstellen, daß als Ausgangsmaterial Caprolactam in die rotierende Drehform dosiert wird. Rohre aus Polyamid 12
lassen sich andererseits einfach dadurch bilden, daß in die rotierende Drehform als Ausgangsmaterial Laurinlactam eingegeben
wird.
Auch Rohre aus Mischpolymerisaten können auf die gleiche Weise gefertigt werden, indem nämlich verschiedene Ausgangsmaterialien
wie bspw. Caprolactam und Laurinlactam vor dem Eindringen in die rotierende Drehform intensiv vermischt worden sind.
Rohre aus Polyamid 12 zeichnen sich nicht nur durch hohe Zähigkeit
und geringe Wasseraufnahme aus. Sie sind vielmehr auch lebensmittel- und trinkwasserfreundlich. Nachteilig sind anderer-
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seits der verhältnismäßig hohen Gestehungskosten für das Ausgangsmaterial Laurinlactam.
Das Ausgangsmaterial Caprolactam für Polyamid 6 ist zwar kostengünstiger
herzustellen. Polyamid 6 hat jedoch wesentlich andere Eigenschaften als Polyamid 12. So weist es zwar eine höhere
Festigkeit, jedoch eine geringere Zähigkeit als Polyamid 12 auf. Andererseits ist es auch nicht lebensmittel- und trinkwasserfreundlich.
Aus Nichtpolymerisaten lassen sich zwar Rohre durch einen Schleudervorgang herstellen, die hinsichtlich ihrer Festigkeit
und ihrer Zähigkeit zwischen den Rohren aus Polyamid 12 und den Rohren aus Polyamid 6 liegen. Die Lebensmittel- und Trinkwasserfreundlichkeit,
welche für viele Einsatzfälle solcher Rohre von wesentlicher Bedeutung ist, wird durch Mischpolymerisation
jedoch nicht erreicht.
Zweck der Erfindung ist es, diese Nachteile auszuräumen. Daher liegt die Aufgabe vor, für Polyamidrohre einen Aufbau zu finden,
der sich nicht nur verfahrenstechnisch einfach herstellen läßt,
sondern dessen Eigenschaften sich im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ausgangsmaterialien optimal auf die unterschiedlichen
Bedarfsfälle abstimmen lassen.
Auf der Basis des eingangs angegebenen Herstellungsverfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß grundsätzlich dadurch gelöst,
daß mehrere, und zwar wenigstens zwei, verschiedene Ausgangsmaterialien zeitlich nacheinander in die Drehform dosiert
werden.
Dabei hat es sich erfindungsgemäß ferner als wichtig erwiesen,
daß die einzelnen Materialchargen jeweils anpolymerisiert werden, bevor die nächste Materialcharge zudosiert wird. Hierdurch wird
nämlich verhindert, daß durch den Schleudervorgang eine Vermischung der verschiedenen Ausgangsmaterialien stattfindet. An-
030040/OS20 " 4 "
PATENTANWÄLTE: F.W. H[MMERICH · GLf-O MIILLEH · 0. GRGSSE · F. POLLMtILR _ ■
derßi'scits wild aber auch erreicht, daß die Grenzschicht zwischen
den aus verschiedenen Ausgangsmaterialien resultierenden Polyamid-Schicht.en,
beispielsweise Polyamid 6 und Polyamid 12 nachträglich
nicht mehr ohne weiteres erkennbar ist.
Ilrf indungsgomäß läßt sich auch auf vorteilhafte Weise die Wanddicke und die Dicke der verschiedenen Wandschichten für die Rohre
einfach durch Mengenregelung der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien
bestimmen.
Ein wesentliches Kriterium der erfindungsgemäßen Verfahrensart
liegt also darin, daß ein Schichtaufbau für die Wandungen der
Polyamidi öhre erreicht werden kann, der sich optimal auf die
jeweiligen Einsatzbedingungen abstimmen läßt und trotzdem kostengünstig erreicht, werden kann.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt
Figur 1 im Querschnitt ein Polyamidrohr, das im Schleudergießverfahren
einen Zweischichten-Aufbau erhalten hat,
während
Figui 2 ebenfalls im Querschnitt ein Polyamidrohr wiedergibt,
dessen Dreischichten-Auibau im Schleudergießverfahren
gebildet wurde.
Das Polyamidrohr 1, nach Fig. 1, wurde aus flüssigem Ausgangsmateiial
durch einen Schleudervorgang in einer beheizten Dreiorm hergestellt und hat dabei einen Zwei schichten 2 und 3 aus
unterschiedlichen Polyamiden aufweisenden Aufbau erhalten. Für
die Herstellung dei äußeren und dickeren Wandschicht 2 wurde dabei als flüssiges Äusgangsmaterial Caprolactam zuzüglich Katalysatoren
in die dem Schieudervorgang ausgesetzte Di ehform dosiert
und dieses nach gleichmäßiger Vorteilung längs der Drehform-Wandungen
anpolymeri siort . Dann wurde als flüssiges /iusgangsmaterial
030040/Dt2Q
PATENTANWÄLTE F.W. HEN/WER'CH · GtHD M'JLl ErI · D. GRGSSE ■ F. POLLMEIER _ χ _
5 · . ■■■";■"
zur Bildung der inneren und dünneren Schicht 3 der Rohrwand
bspw. Laurinlactam zuzüglich Katalysatoren als flüssiges Aus—
gangsmaterial für Polyamid 12 in die rotierende Drehform dosiert.
Unter der Einwirkung der in der Drehform herrschenden Polymerisationstemperatur
wurden dann die beiden unterschiedlichen Materialschichten 2 und 3 gemeinsam auspolymerisiert und dadurch der
zweischichtige Wandaufbau des Polymeridrohres 1 erhalten. Die unterschiedlichen Ausgangsmaterialien sind dabei durch den Schleudervorgang
in der Drehform so miteinander vereinigt worden, daß die Grenzschicht zwischen den beiden Materialschichten 2
und 3 nicht mehr ohne weiteres ermittelt werden kann.
Das in Fig. 2 dargestellte Polyamidrohr 4 hat einen Aufbau mit drei Schichten 5, 6 und 7, wobei die äußere Schicht 5 xind die
innere Schicht 7 eine geringe Dicke aufweist, während die mittlere Schicht 6 eine große Dicke hat. Die äußere Schicht 5 und
die innere Schicht 7 wurden durch den Schleudervorgang aus dem
gleichen Ausgangsmaterial·, bspw. aus Laurinlactam zu Polyamid 12 geschleudert, während die mittlere Schicht bspw. aus Caprolactam
zu Polyamid 6 ausgeschleudert worden ist.
Die Zudosierung der verschiedenen Ausgangsmaterialien in die rotierende Drehform erfoigt dabei jeweiis, nachdem die zuvor
durch den Schleudervorgang gleichmäßig in der Drehform verteilte Materialschicht anpolymerisiert ist, und daher eine Vermischung
der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien miteinander nicht mehr stattfinden kann.
Sämtliche Schichten 5, 6 und Schichten des Polyamidrohres 4
werden dann gemeinsam unter Fortführung des Schleudervorgangs
auspolymerisiert, bis sie sich genügend verfestigt haben.
Anschließend findet bei stillstehender Drehform der übliche SchrumpfVorgang des Polyamides statt, so daß sich nach einer
gewissen Zeit das fertige Polyamidrohr 1 bzw. 4 axial aus der Drehform herausziehen läßt.
0-3004070520
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Claims (3)
- PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GtI-D MÖLLER · D. GHJSSE2o. März 1979 f.ni 73 o82Herr Norbert Geisler, Eisenweg 71, 524o Betzdorf (Sieg)Patentansprüche .[1.j Verfahren zum Herstellen von Polyamidrohren durch einen Schleudervorgang in einer beheizten Drehform, bei welchem das flüssige Ausgangsmaterial mit einer bestimmten Materialtemperatur, bspw. 39 8 K (125 C) in die Drehform dosiert wird, dabei die Drehform unter Einwirkung der Polymerisationstemperatur zur gleichmäßigen Verteilung des Materials zeitweise drehangetrieben und, anschließend für den SchrumpfVorgang, des verfestigten Rohres stillgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, und zwar wenigstens zwei, verschiedene Ausgangsmaterialien, bspw. Caprolactam für Polyamid 6 und Laurinlaetam für Polyamid 12, zeitlich nacheinander in die Drehform dosiert werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Materialchargen jeweils nach ihrer gleichmäßigen Verteilung (2 bzw. 5 bzw. 6) anpolymerislert werden, bevor die nächste Materialcharge zudosiert und verteilt (3 bzw. 6 bzw. 7) wird. - 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke und die Dicke der verschiedenen Wandschichten (2, 3 bzw. 5, 6, 7) für die Rohre (T bzw, 4) durch Mengenregelung bei der Zudosierung der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien bestimmt wird.0300^0/0
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