DE2912846C2 - Verfahren zum Herstellen von Polyamidrohren - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von PolyamidrohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Polyamidrohren durch einen Sc .leudervorgang in
einer beheizten Drehform, bei welchem das flüssige Ausgangsmaterial mit einer bestimmten Materialtemperatur,
bspw. 398° K (125° C), in die Drehform dosiert wird, dabei die Drehform unter Einwirkung der Polymerisationstemperatur
zur gleichmäßigen Verteilung des Materials zeitweise drehangetrieben und anschließend
für den Schrumpfvorgang des verfestigten Rohres stillgesetzt wird, und bei welchem mehrere, und zwar wenigstens
zwei, verschiedene Ausgangsmaterialien, bspw. Caprolactam für Polyamid 6 und Laurinlactam für Polyamid
12, zeitlich nacheinander in die Drehform dosiert werden.
Durch Anwendung dieses bekannten Verfahrens lassen sich Polyamidrohre auf einfache Weise mit für unterschiedliche
Einsatzzwecke verschiedenen Wanddikken herstellen. Es ist aber auch möglich, hierdurch Polyamidrohre
mit unterschiedlichen Eigenschaften zu fertigen, indem jeweils ein entsprechend anderes Ausgangsmaterial
in die Drehform dosiert wird.
Durch die US-PS 37 62 986 ist es bekannt, Polyamid-Folien
aus zwei oder drei aufeinanderliegenden Materialschichten zu bilden und damit auch Polyamid
6-Schichten mit Polyamid 12-Schichten zu vereinigen. Hier stellt sich dabei die Verbindung zwischen den
Polyamidschichten offensichtlich erst ein, wenn diese auf die Kühlrölle aufgelaufen sind und um diese herumgeführt
werden. Demzufolge bleibt aber auch bei dem Folienaufbau nach der US-PS 37 62 986 eine exakt erkennbare
Grenzschicht zwischen den unterschiedlichen Materialschichten erhalten, aus der naturgemäß eine
verminderte Haftfestigkeit resultiert.
Durch die gattungsgemäße DE-OS 20 22 016 ist es bekannt, für den schichtweisen Wandungsaufbau bei
der Herstellung von Rohren im Schleuderverfahren jede einzelne Schicht auszupolymerisieren, bevor die
nächste Kunststoffschicht aufgetragen wird. Hieraus ergibt sich der Nachteil, daß die Haftfestigkeit zwischen
den verschiedenen Schichten der Wandungen begrenzt ist. weil diese wegen ihres verschiedenen physikalischen
Zustandes beim Aufeinandertreffen sich nicht in optimaler Weise miteinander verbinden können, sondern
deutlich unterscheidbare Grenzschichten entstehen.
Zur Vermeidung dieser Nachteile liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der gattungsgemäßen
Art anzugeben, mit welchem bei der Herstellung von Polyamidrohren durch einen Schleudervorgang die
Haftfestigkeit zwischen Jen verschiedenen Matertalschichten
der Rohrwandungen erhöht wird und dadurch die Polyamidrohre einen Aufbau erhalten, der sich nicht
nur einfach herstellen läßt, sondern dessen Eigenschaften sich im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ausgangsmaterialien
optimal auf die unterschiedlichen Bedarfsfälle abstimmen läßt. Nach dem Kennzeichen des
Anspruchs 1 wird diese Aufgabe verfahrenstechnisch dadurch gelöst, daß die einzelnen Materialchargen jeweils
nach ihrer gleichmäßigen Verteilung nur anpolymerisiert werden, bevor die nächste Materialcharge zudosiert
und verteilt wird, und daß abschließend alle Materialchargen gemeinsam auspolymerisiert werden.
Diese Verfahrensari stellt einerseits sicher, daß durch den Schleudervorgang eine vollständige Vermischung
der verschiedenen Ausgangsmaterialien verhindert und somit auf einfache Art und Weise ein auf die unterschiedlichen
Bedarfsfälle abstimmbarer Schichtenaufbau gewährleistet wird. Andererseits ist aber auch erreicht,
daß sich die verschiedenen Ausgangsmaterialien in ihrem Grenzschichtbereich noch so intensiv miteinander
vermischen, daß sich dort — im Grenzschichtbereich — gewissermaßen ein Mischpolymerisat bildet
und damit trotz des Aufeinandertreffens der verschiedenen Schichten die Haftfestigkeit zwischen diesen einen
optimalen Wert erreicht.
Erfindungsgemäß läßt sich nach Anspruch 2 auch auf vorteilhafte Weise die Wanddicke und die Dicke der
verschiedenen Wandschichten für die Rohre einfach durch Mengenregelung der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien
bestimmen.
Ein wesentliches Kriterium der erfindungsgemäßen Verfahrensart liegt also darin, daß ein Schichtaufbau für
die Wandungen der Polyaimdrohre erreicht werden kann, der sich optimal auf die jeweiligen Einsatzbedingungen
abstimmen lürßt und trotzdem kostengünstig erreicht werden kann.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an
Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt
F' i g. 1 im Querschnitt ein Polyamidrohr, das im Schleudergießverfahren einen Zweischichten-Aufbau
erhalten hat, während
F i g. 2 ebenfalls im Querschnitt ein Polyamidrohr wiedergibt, dessen Dreischichten-Aufbau im Schleudergießverfahren
gebildet wurde.
Ein Polyamidrohr 1 nach Fig. I wurde aus flüssigem
Ausgangsmaterial durch einen Schleudervorgang in einer beheizten Drehform hergestellt und hat dabei einen
zwei Schichten 2 und 3 aus unterschiedlichen Polyamiden aufweisenden Aufbau erhalten. Für die Herstellung
der äußeren und dickeren Wandschicht 2 wurde dabei als flüssiges Ausgangsmaterial Caprolactam für Polyamid
6 zuzüglich Katalysatoren in die dem Schleudervorgang ausgesetzte Drehform dosiert und dieses nach
gleichmäßiger Verteilung längs der Drehform-Wandun-
gen anpolymerisiert. Dann wurde als flüssiges Ausgangsmaterid
zur Bildung der inneren und dünneren Schicht 3 der Rohrwand bspw. Lauriniactam zuzüglich
Katalysatoren als flüssiges Ausgangsmaterial für Polyamid 12 in die rotierende Drehform gebracht. Unter der
Einwirkung der in der Drehform herrschenden Polymerisationstemperatur wurden dann die beiden unterschiedlichen
Schichten 2 und 3 gemeinsam auspolymerisiert und dadurch der zweischichtige Wandaufbau des
Polyamidrohrfej 1 erhalten. Die unterschiedlichen Ausgangsmaterialien
sind dabei durch den Schleudervorgang in der Drehform so miteinander vereinigt worden,
daß die Grenzschicht zwischen den beiden Schichten 2 und 3 nicht mehr ohne weiteres ermittelt werden kann.
Ein in Fig. 2 dargestelltes Polyamidrohr 4 hat einen Aufbau mit drei Schichten 5,6 und 7, wobei die äußere
Schicht 5 und die innere Schicht 7 eine geringere Dicke aufweist, während die mittlere Schicht 6 eine große Dikke
hat. Die äußere Schicht 5 und die innere Schicht 7 wurden durch den Schleudervorgang aus dem gleichen
Ausgangsmaterial, bspw. aus Lauriniactam zu Polyamid 12 geschleudert, während die miniere Schicht bspw.
aus Caprolactam zu Polyamid 6 ausgeschleudert worden ist.
Die Zudosierung der verschiedenen Ausgangsmaterialien in die rotierende Drehform erfolgt dabei jeweils,
nachdem die zuvor durch den Schleudervorgang gleichmäßig in der Drehform verteilte Materialschicht anpolymerisiert
ist und daher eine Vermischung der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien miteinander nicht
mehr stattfinden kann.
Sämtliche Schichten 5, 6 und 7 des Polyamidrohres 4 werden dann gemeinsam unter Fortführung des Schleudervorgangs
auspolymerisiert, bis sie sich genügend verfestigt haben.
Anschließend findet bei stillstehender Drehform der übliche Schrumpfvorgang des Polyamides statt, so daß
sich nach einer gewissen Zeit das fertige Polyamidrohr 1 bzw. 4 axial aus der Drehform herausziehen läßt.
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Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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55
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Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von Polyamidrohren
durch einen Schleudervorgang in einer beheizten Drehform, bei welchem das flüssige Ausgangsmaterial
mit einer bestimmten Materialtemperatur, bspw. 398° K (125° C) in die Drehform dosiert wird, dabei
die Drehform unter Einwirkung der Polymerisationstemperatur zur gleichmäßigen Verteilung des
Materials zeitweise drehangetrieben und anschließend für den Schrumpfvorgang des verfestigten
Rohres stillgesetzt wird, und bei welchem mehrere, und zwar wenigstens zwei, verschiedene Ausgangsmaterialien,
bspw. Caprolactam für Polyamid 6 und Laurinlactam für Polyamid 12, zeitlich nacheinander
in die Drehform dosiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Materialchargen
jeweils nach ihrer gleichmäßigen Verteilung (2 bzw. 5 bzw. £\ nur anpolymerisiert werden, bevor die
nächste M-aierialcharge zudosiert und verteilt (3
bzw. 6 bzw. 7) wird, und daß abschließend alle Materialchargen gemeinsam auspolymerisiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke und die Dicke der verschiedenen
Wandschichten (2, 3 bzw. 5, 6, 7) für die Rohre (1 bzw. 4) durch Mengenregelung bei der Zudosierung
der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien bestimmt wird.
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