DE2907C - Neuerung an Eisenschwamm-Filtern - Google Patents

Description

Die Construction von Eisenschwamm-Filtern wird durch die Bedingung complicirt, dafs nach dem Ingangsetzen des Filters, der Eisenschwamm immer unter Wasser bleiben mufs, weil er sonst abwechselnd der Einwirkung von Luft und Wasser ausgesetzt, zu schnell oxydiren würde. Die bisher gebräuchlichen Haus-Filter bestehen gewöhnlich nur aus einem inneren und äufseren Gefäfs. Das innere enthält den Eisenschwamm und ist mit einer Röhre versehen, durch welches das durch den Eisenschwamm filtrirte Wasser bis zur oberen Grenze dieses Gefäfses aufsteigt, so dafs also infolge des Gesetzes der communicirenden Röhren, der Eisenschwamm immer unter Wasser bleibt. Der erforderliche Zwischenraum zwischen den äufseren und inneren Gefäfswandungen, sowie diese Wandungen selbst bedingen für eine gewisse Leistungsfähigkeit des Apparates eine unbequeme Gröfse und Kostspieligkeit.

Diese Uebelstände sind durch die Verbesserungen gehoben, welche darin bestehen, dafs statt zweier Gefäfse nur eins angewendet wird. Diese Aenderung hat zu folgender Construction geführt.

Der untere Theil F des Apparates dient zur Aufnahme des filtrirten Wassers. Nach oben wird dieser Raum F durch eine Platte E abgeschlossen, welche eine wasserdichte Scheidewand zwischen dem unteren und oberen Theil des Filters bildet, während ein durch die Mitte der Platte E gehendes Rohr R eine Verbindung dieses unteren Raumes mit dem höher liegenden vermittelt.

Auf der Platte E steht zunächst der mit durchlochten Seitenwandungen versehene Sammelbehälter W für das filtrirte Wasser. Ein Rohr O, welches R umgiebt, führt von diesem Behälter bis beinahe zur Decke des .Filters. Auf Boden E, Kasten W und um Rohr O legen sich bis zum zweiten Deckel H die verschiedenen Schichten A, B, C und D der angewendeten Filtrir-Materialien.

A, B und C sind verschiedene Lagen von präparirtem Sand, worauf die Eisenschwamm-Schicht D ruht. Ueber dieser Schicht D ist ein durchlöcherter Deckel H gelagert, welcher dem Wasser vom Raum U den Durchgang gestattet.

Alsdann passirt das Wasser die Eisenschwamm- und Sandschichten und sammelt sich in dem Behälter W an. Hier steigt das filtrirte Wasser in der Richtung der Pfeile im Rohr O in die Höhe, und fiiefst dann durch Rohr R, welches mit kleiner Oeffnung g versehen ist, in den unteren Raum F, woraus es je nach Bedarf durch einen eingeschalteten Hahn entnommen werden kann. Das Rohr R endet etwas höher als Deckel H und Eisenschwamm-Schicht D, wodurch letztere immer vom Wasser bedeckt bleibt. Rohr O reicht noch über das höchste Wasser-Niveau in Z/hinaus, damit kein unfiltrirtes Wasser direct in den Sammel-Behälter fliefsen kann. Es ist aber oben offen gehalten, damit man durch Einführung einer Drahtbürste die Rohre O und R, sowie die Oeffnung g rein und offen erhalten kann. Der obere Behälter U für das unfiltrirte Wasser ist durch einen Deckel L nach aufsen hin abgeschlossen. Die Gröfse der Oeffnung g giebt eine Controle für das Wasserquantum ab, welches in einer gewissen Zeit diese Oeffnung passirt. Die Rohre R und O sind aus reinem Zinn gefertigt.

Patenτ-Anspruch:

Die vorbeschriebene Neuerung in der Construction von Eisenschwamm-Filtern, welche im wesentlichen darin besteht, dafs dieselben nicht wie bisher aus zwei, sondern nur aus einem Gefäfs bestehen; ferner die Anordnung der ineinander geschobenen Zinnrohre, welche bewirken, dafs der Eisenschwamm, wenn das Filter einmal in Gang gesetzt worden ist, immer unter Wasser bleibt.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

Claims (1)

1. PATENTSCHRIFT

   1878.

   Klasse -^Φ,

   GUSTAV BISCHOF in LONDON. Neuerung an Eisenschwamm-Filtern.

   Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. März 1878 ab.