DE2905349C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Sauerstoffgassensoren mit den Merkmalen des Ober
begriffs des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, Sauerstoffgassensoren zur Messung des Sauerstoffge
haltes in einem Abgas, beispielsweise von Automobilen, zu verwenden
und dadurch den Wirkungsgrad eines Motors durch Variation des Luft-
Brennstoff-Verhältnisses zu regulieren. Eine übliche Bauart von derartigen
Sauerstoffgassensoren weist einen Trockenelektrolytkörper in der all
gemeinen Form eines Fingerhutes bzw. kurzen Rohres auf, wobei der
Trockenelektrolyt ein stabilisiertes Zirkondioxidmaterial umfaßt,
sowie auf der Innenseite und Außenseite des Sensorelementes ausge
bildete Elektroden, die normalerweise aus einem katalytischen Material,
wie Platin, bestehen. Wenn die innere Elektrode einem Bezugsgas, bei
spielsweise Luft, und die äußere Elektrode dem Abgas ausgesetzt sind,
kann der Sauerstoffgehalt des Abgases zur Bestimmung und Regulierung
des Luft-Brennstoff-Verhältnisses des in den Motor eingeführten Gas
gemisches gemessen werden.
Derartige Zirkondioxidsensoren erzeugen normalerweise eine Spannung,
deren Größe vom Sauerstoffpartialdruck im Abgas, in das der Sensor
eingetaucht ist, abhängt. Die Sensoren sollten in einem in bezug
auf die stöchiometrischen Verhältnisse fetten Abgas bei Abgas
temperaturen oberhalb von 350°C eine Spannung von etwa 900 Millivolt
und bei einem in bezug auf die stöchiometrischen Verhältnisse mageren
Abgas eine Spannung von etwa 50 Millivolt erzeugen. Es wurde jedoch
festgestellt, daß anstelle des erwarteten 900-50 Millivolt-Bereiches
die Bereiche von derartigen Sensoren oft bei fettem Abgas nur
0-400 Millivolt und bei magerem Abgas 200 bis 600 Millivolt be
trugen. Die negativen Spannungen traten bei niedrigen Abgastemperaturen
(350°C oder niedriger) sehr häufig auf und fielen bei steigender Ver
wendung noch weiter ab.
Hinzu kommt, daß die Schaltzeit oder diejenige Zeit, die der Sensor
zum Anzeigen einer Änderung von einem fetten zu einem mageren oder
von einem mageren zu einem fetten Abgas benötigt, so niedrig wie
möglich sein muß, vorzugsweise unter etwa einer halben Sekunde
(500 Millisekunden), insbesondere bei einem Betrieb unter niedrigen
Temperaturen (etwa 350°C), wie dies beispielsweise während der Aufwärmphase des Motors auf
tritt.
Bei dem Innenwiderstand des Sensors handelt es sich um einen weiteren
Faktor, der geregelt werden muß, da ein niedriger Innenwiderstand
ein Absinken des Sensors verursacht oder es ermöglicht, daß dieser
mehr nutzbaren Strom vom Überwachungssystem bezieht, das zur Bestimmung
des Sauerstoffgehaltes im Abgas verwendet wird.
Aus der DE-OS 24 33 158 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Sauerstoffgassensors mit den Merkmalen des Ober
begriffs des Patentanspruchs 1 bekannt. Hierbei weist
der Sauerstoffgassensor einen Trockenelektrolytkörper
auf, der auf seiner Innenfläche eine innere Elektrode
und auf seiner Außenfläche eine äußere Elektrode umfaßt,
wobei jeweils als Elektrodenmaterial ein leitendes
katalytisches Material verwendet wird. Die freiliegende
Fläche der inneren Elektrode wird bei dem bekannten Sauer
stoffgassensor einem Bezugsgas ausgesetzt, während die
entsprechende Fläche der äußeren Elektrode einem Gasgemisch
zur Messung der Sauerstoffkonzentration in dem Gasgemisch
ausgesetzt wird. Um bei dem bekannten Sauerstoffgassensor
dessen katalysatische Wirkung bei der Oxidation der un
verbrannten Bestandteile des zu messenden Gasstromes zu
verbessern, schlägt die DE-OS 24 33 158 vor, auf der äußeren
Elektrode einen mit einem Katalysator versehenen Aluminium
oxid-Überzug vorzusehen. Hierbei gelangt eine Chlor
platinsäure zur Anwendung, durch die der zuvor genannte
Katalysator in feiner und gleichmäßiger Verteilung auf
den Aluminiumoxid-Überzug der äußeren Elektrode aufgebracht
wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung eines Sauerstoffgassensors
zur Verfügung zu stellen, der bei einem verringerten
Innenwiderstand eine verbesserte Spannungsausbeute des
Sensors aufweist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird somit ein Verfahren zur Herstellung
eines Sauerstoffgassensors, der einen Trockenelektrolyt
körper, beispielsweise aus stabilisierten Zirkondioxid,
aufweist, vorgeschlagen, wobei dieser auf seiner Innenfläche
eine innere Elektrode aus einem leitenden katalytischen
Material, deren freiliegende Flächen einem Bezugsgas
ausgesetzt wird, und auf seiner Außenfläche eine äußere
Elektrode aus einem leitenden katalytischen Material umfaßt,
deren freiliegende Fläche einem Gasgemisch zur Messung
dessen Sauerstoffgehaltes ausgesetzt wird. Hierbei wird
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das katalytische
Material der inneren, mit dem Bezugsgas in Verbindung
stehenden Elektrode mit Chlorplatinsäure oder einem anderen
sauren Reaktionsmittel in Kontakt gebracht und dadurch
chemisch aktiviert, wobei das saure Reaktionsmittel aus
der Gruppe ausgewählt ist, die aus anorganischen Säuren
und Hydrogensalzen besteht.
Eine derartige Behandlung bewirkt, daß der erfindungsgemäß
hergestellte Sauerstoffsensor eine hohe Spannungsausbeute
im positiven Bereich sowie einen signifikant niedrigen Innen
widerstand aufweist, was seinerseits wiederum zu einem
besonders raschen und verbesserten Schaltansprechverhalten
führt. Auch wird bei dem erfindungsgemäßen Sauerstoffsensor
verhindert, daß große negative Spannungen (größer als
etwa -50 mV) auftreten, was sich weiterhin positiv bemerkbar
macht.
Eine weitere Verbesserung wird dadurch
erreicht, daß die äußere leitende katalytische Elektrode einer re
duzierenden Atmosphäre sowie erhöhter Temperatur ausgesetzt wird,
daß unter diesen Bedingungen dem Sensor über eine gewisse Zeit
dauer ein Gleichstrom zugeführt und daß diese Bedingungen nach Ab
schaltung des Stromes für eine Erholungsphase aufrechterhalten werden.
Der Sauerstoffgassensor besitzt die allgemeine Form eines geschlossenen
rohrförmigen Elementes, das fingerhutähnlich ausgebildet ist, wobei
der Sensorkörper aus einem Trockenelektrolytmaterial, wie beispiels
weise stabilisiertem Zirkondioxid, besteht. Diese allgemeine Form
des Elektrolytkörpers ist bekannt sowie die Verwendung von Trocken
elektrolyten überhaupt. Die fingerhutähnliche Form eines derartigen
Sensors der an seinem offenen Ende eine Schulter aufweist,
ist z. B. in der US-PS 39 78 006 darge
stellt. Die bevor
zugte Zusammensetzung zur Herstellung des Trockenelektrolytkörpers
ist ein Gemisch aus Zirkondioxid und stabilisierenden Materialien,
wie Calciumoxid oder Yttriumoxid.
Auf die Innenfläche des Elektrolytkörpers wird eine innere Elektrode
aus einem leitenden katalytischen Material aufgebracht, indem die
Oberfläche beispielsweise mit einer Platinmasse mit oder ohne eine
Glasfritte oder einem anderen hochtemperaturbeständigen Bindematerial
beschichtet wird. Dieser Überzug bedeckt die Innenfläche des ge
schlossenen Endes und erstreckt sich bis zu einer Schulter des Elektro
lytkörpers. Diese Kombination wird danach über eine ausreichende
Zeitdauer bei einer Temperatur von 600-1000°C oder höher in bekannter
Weise gebrannt, um die Platinmasse in eine elektrisch leitende innere
Elektrode überzuführen.
Obwohl eine Glasfritte oder ein anderes Bindemittel eine ausge
zeichnete Haftung der katalytischen Elektrode an der Innenfläche
des festen Elektrolytkörpers bewirkt, hat sie den Nachteil, einen
Anstieg des elektrischen Innenwiderstandes des Sensors zu verur
sachen und darüber hinaus die positive Spannungsausbeute desselben
zu verringern, wenn die Außenfläche des Sensors einer fetten At
mosphäre ausgesetzt ist, sowie die negative Spannungsausbeute zu
verringern, wenn die Außenfläche des Sensors einer mageren At
mosphäre ausgesetzt ist.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird die leitende katalytische
Elektrode an der Innenfläche des Trockenelektrolytkörpers einer
chemischen Aktivierungsbehandlung unterzogen, um die Spannungsaus
beute zu verbessern und den Innenwiederstand des Sensors
zu erniedrigen. Die Aktivierung der inneren leitenden katalytischen
Elektrode wird durch eine Behandlung der entsprechenden Fläche mit Chlorplatinsäure oder
einem anderen sauren Reaktionsmittel, ausgewählt aus der Gruppe, die aus
anorganischen Säuren und Hydrogensalzen
besteht, durchgeführt.
Wäßrige Lösungen von anorganischen Säuren, wie Chlorwasserstoff
säure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Fluorwasser
stoffsäure und Chlorplatinsäure, werden bevorzugt, obwohl Hydrogen
salze, wie Ammoniumchlorid, Hydroxylaminhydrochlorid, Ammoniumchlor
platinat o. ä., ebenfalls verwendet werden können.
Bei dieser Behandlung
wird die innere Elektrode mit
der Lösung über eine gewisse
Zeitdauer in Kontakt gehalten, bevor die Lösung entfernt
und abgespült wird. Ebenso kann man die mit der wäßrigen Lösung benetzte
Elektrode erhitzen, um das Lösungsmittel der Lösung
abzudampfen. Anschließend wird die Elektrode auf erhöhte Temperaturen in einem Bereich
bis hinauf auf 1200°C weiter erhitzt.
Es wird vermutet, daß die chemische Aktivierungsbehandlung irgendeinen
Film oder eine Schicht, die die Oberfläche der inneren leitenden
Elektrode oder des Zirkondioxidelektrolyten bedeckt, entfernt oder
verändert, woraus eine hohe Spanungsausbeute im positiven Bereich
sowie eine signifikante Erniedrigung des Innenwiderstandes des Trocken
elektrolytkörpers resultieren. Diese chemische Aktivierungsbehandlung
reduziert jedoch die Ansprechzeit, die zum Schalten von fetten auf
magere Gaszusammensetzungen benötigt wird, nicht merklich. Es wurde
festgestellt, daß eine Aktivierung der äußeren Elektrode durch Strom
in Verbindung mit dieser chemischen Aktivierung der inneren Elektrode
zu einem auf signifikante Weise verbesserten Sauerstoffsensor führt,
der eine höhere Spannungsausbeute, ein sehr rasches Schaltansprech
verhalten und einen niedrigen Innenwiderstand aufweist.
Bei der Aktivierung der äußeren leitenden katalytischen Elektrode
mit Strom wird diese Elektrode einer reduzierenden Atmosphäre
ausgesetzt und auf eine Temperatur von über etwa 500°C erhitzt.
Während diese Bedingungen vorliegen, wird über einen Zeitraum von
etwa 2-30 Minuten ein Gleichstrom an den Sensor angelegt,
wobei die äußere Elektrode als Kathode wirkt und die Stromdichte
zwischen 5-1000 Milliampre pro cm² der ebenen Fläche der äußeren
Elektrode liegt. Nach Abschaltung des Stromes wird die äußere Elektrode
über einen Regenerationszeitraum von etwa 3-10 Minuten auf dieser er
höhten Temperatur und vorzugsweise in Gegenwart eines reduzierenden
Gases gehalten.
Die während der Aktivierung eingesetzte reduzierende Atmosphäre
besteht vorzugsweise aus Kohlenmonoxid mit einem relativ geringen
Feuchtigkeitsgehalt, obgleich auch Wasserstoff und fette Abgasmischungen
u. ä. verwendet werden können sowie Mischungen des reduzierenden Gases
mit Inertgasen unter der Voraussetzung, daß es sich um eine nicht
oxydierende Atmosphäre handelt. Die erhöhte Temperatur, der die äußere
Elektrode ausgesetzt wird, liegt zwischen etwa 500 und 1200°C, wobei
eine Temperatur zwischen 700 und 900°C bevorzugt wird.
Es wurde bei dem erfindungsgemäßen Verfahren festgestellt, daß die
Reihenfolge der Verfahrensschritte keine Rolle spielt, gemäß denen
die leitende katalytische innere Elektrode
und die leitende
katalytische äußere Elektrode einer Aktivierung durch
Strom ausgesetzt werden.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der
Erfindung. Gemäß diesen Beispielen wurden fingerhutförmige Sensoren
untersucht, um deren Funktionsfähigkeit in Form der Span
nungsausbeute unter fetten und mageren Bedingungen, der Schaltan
sprechzeit bezüglich einer Änderung des Gases und des Innenwider
standes zu bestimmen. Dabei wurden die fingerhutförmigen kurzen
Rohre in Schutzgehäuse eingesetzt, und es wurden zur Bildung von
Sensoren Leitungen an die innere und äußere Elektrode angeschlossen.
Die Untersuchungen wurden bei 350°C und bei 800°C durchgeführt.
Die Sensoren wurden in ein zylindrisches Metallrohr eingesetzt und
innerhalb des Rohres einer oxydierenden und reduzierenden gasförmigen
Atmosphäre ausgesetzt, die durch einen zur Erzeugung von derartigen
Atmosphären einstellbaren Gasbrenner hervorgerufen wurden. Die in
den gewünschten Positionen in den Rohren angeordneten Sensoren wurden
auf die Untersuchungstemperatur erhitzt, und die Spannungsausbeute
wurde mittels eines Voltmeters gemessen. Die erzeugte Spannung wurde
darüber hinaus an einen Oszillographen angelegt, um die Ansprechge
schwindigkeit des Sensors zu messen, als die Brennerflamme von fett
auf mager und von mager auf fett eingestellt wurde. Eine Routine
untersuchung lief folgendermaßen ab: Einstellen der Flamme auf einen
fetten Zustand, Messen der Spannungsausbeute des Sensors, plötzliches
Umschalten der Flamme auf einen mageren Zustand, gleichzeitiges
Triggern der Zeitablenkeinrichtung des Oszillographen, um das Schalten
des Sensors von fett auf mager festzuhalten, plötzliches Zurück
schalten der Flamme auf einen fetten Zustand, erneutes Triggern des
Oszillographen, um die Änderung des Sensorausgangs festzuhalten, und
schließlich Einstellen der Flamme auf einen mageren Zustand und
Messen der Sensorausgangsspannung. Die Schaltansprechzeit wird als
diejenige Zeitdauer definiert, die die am Oszillographen registrierte
Ausgangsspannung benötigt, um zwischen 600 und 300 Millivolt zu kippen.
Wenn die Sensorausgangsspannung bei fettem Gas geringer ist
als 600 Millivolt, ist die Schaltansprechzeit [n/d ] gemäß den für
die Messung verwendeten Kriterien nicht bestimmbar. Es wurden dann
Spannungsmessungen bei fettem Gas mit unterschiedlichen bekannten
Werten eines Nebenschlußwiderstandes über die Sensoranschlüsse durch
geführt. Diese Messungen lieferten Ergebnisse für die Berechnung des
Innenwiderstandes der Sensoren.
In denjenigen Fällen, bei denen eine Aktivierung durch elektrischen
Strom durchgeführt wurde, wurde der in ein Schutzgehäuse eingeführte
und mit Leitungen versehene Sensor in einen Rohrkrümmer einge
setzt, und die Außenfläche des Sensors, die mit der äußeren
leitenden katalytischen Elektrode versehen war, wurde einer redu
zierenden Atmosphäre (0,5% CO bei einer Strömungsgeschwindigkeit
von 710 cm³/min) bei einer Temperatur von 850°C ausgesetzt. Man ließ
die reduzierende Atmosphäre etwas Feuchtigkeit aufnehmen, indem man
sie durch Wasser strömen ließ, bevor sie dem Rohrkrümmer zugeführt
wurde. An den Sensor wurde dann zehn Minuten lang ein Gleich
strom angelegt, wobei die äußere Elektrode als Kathode wirkte. Der
Gleichstrom wurde mit einer Stromdichte von 150 Milliampre/cm²
der ebenen Fläche der äußeren Elektrode zugeführt. Danach wurde
der Strom abgeschaltet, und man beließ den Sensor acht Minuten
lang zu Regenerationszwecken auf dieser Temperatur, wobei die äußere
Elektrode in der reduzierenden Atmosphäre verblieb.
Zur Verwendung in den nachfolgenden Beispielen wurde eine Reihe von
Elektrolytrohrkörpern aus kugelgemahlenem Zirkondioxid, Yttriumoxid
und Aluminiumoxid in einem Verhältnis von 80 Gewichtsprozent. 14 Ge
wichtsprozent und 6 Gewichtsprozent hergestellt, indem man die Sub
stanzen auf isostatische Weise zu der gewünschten Fingerhutform preßte
und bei hoher Temperatur brannte.
Fünf Elektrolytkörper aus der Reihe (12-9, 12-16, 12-13, 12-20 und 32-9)
waren mit einer inneren Elektrode versehen, die durch Beschichtung
der Innenfläche mit einer Platinsuspension, die ein sich verglasendes
Glas als Bindemittel enthielt, hergestellt worden war. Der Rohrkörper
wurde dann zusammen mit seiner inneren Elektrode in einer oxydierenden
Atmosphäre erhitzt, um die organischen Bestandteile der Suspension weg
zubrennen und das Platin mit der Zirkondioxidoberfläche zu verbinden.
Als nächstes wurde eine äußere katalytische Elektrode aus Platin
auf die Außenfläche des Rohrkörpers aufgebracht, indem man diese
in bekannter Weise thermisch bedampfte. Über die äußere katalytische
Elektrode wurde aus Schutzgründen eine poröse keramische Schicht
aufgebracht. Die Rohrkörper wurden dann zu Sensoren geformt und in
bezug auf die Spannungsausbeute, das Schaltansprechverhalten und den
Innenwiderstand getestet, wie vorstehend beschrieben wurde. Die Er
gebnisse dieser Tests sind in Tabelle I unter der Bezeichnung
"keine Behandlung" aufgeführt.
Die Rohrkörper wurden dann einer chemischen Aktivierung unterzogen,
indem man auf deren Innenfläche 0,1 cm³ einer 2N
wäßrigen Lösung einer anorganischen Säure oder
eines Hydrogensalzes aufbrachte. Für das Beispiel 12-9 wurde eine
Chlorplatinsäure-Lösung verwendet, für das Beispiel 12-16 eine Chlor
wasserstoffsäure-Lösung, für das Beispiel 12-13 eine Salpetersäure-
Lösung, für das Beispiel 12-20 eine Schwefelsäure-Lösung und für
das Beispiel 32-9 eine Ammoniumchlorid-Lösung. Die Sensoren wurden
dann in einem Ofen auf 105°C erhitzt, um das Wasser der wäßrigen
Lösung abzudampfen, wonach sie zehn Minuten lang auf 800°C weiter
erhitzt wurden. Danach wurden die Sensoren wieder in bezug auf Span
nungsausbeute, Schaltansprechverhalten und Innenwiderstand untersucht.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in Tabelle I unter der Be
zeichnung "nach chemischer Behandlung" aufgeführt. Nach diesen
Untersuchungen wurden die Sensoren mittels Strom aktiviert, wie dies
vorstehend beschrieben wurde. Nach dieser zweiten Aktivierung wurden
die Sensoren abschließend bezüglich ihrer Spannungsausbeute, ihres
Schaltansprechverhaltens und ihres Innenwiderstandes untersucht.
Die Ergebnisse dieser abschließenden Untersuchungen sind in Tabelle I
unter der Bezeichnung "nach chemischer Aktivierung und Aktivierung
durch elektrischen Strom" aufgeführt.
Wie man den in Tabelle I aufgeführten Ergebnissen entnehmen kann,
wird durch den chemischen Aktivierungsschritt unter Verwendung von
verschiedenen anorganischen Säuren und Hydrogensalzen die Spannungs
ausbeute der Sensorelemente erhöht und deren Innenwiderstand erniedrigt.
Eine Doppelbehandlung durch chemische Aktivierung und Aktivierung
mittels elektrischen Stromes führt zu einer weiteren Verbesserung
dieser Eigenschaften und darüber hinaus zu einer merklichen Reduzie
rung der Schaltansprechzeit.
Weitere vier Elektrolytkörper aus der Reihe (29-4, 29-17, 29-1 und 29-16)
waren mit einer inneren Elektrode versehen, die durch Be
schichtung der Innenfläche mit einer Platinmetallsuspension herge
stellt worden war, wobei die Suspension keine Fritte bzw. kein Glas
enthielt. Die Elektrolytkörper wurden dann zusammen mit der inneren
Elektrode über eine gewisse Zeitspane in einer oxydierenden At
mosphäre erhitzt. Dabei wurden die organischen Bestandteile der Sus
pension weggebrannt und das Platin an die Zirkondioxidoberfläche
gebunden. Als nächstes wurde auf die Außenfläche des Elektrolytkörpers
eine äußere katalytische Platinelektrode in bekannter Weise thermisch
aufgedampft. Zu Schutzzwecken wurde eine poröse keramische Schicht
über die katalytische Elektrode gezogen. Diese Elektrolytkörper wurden
dann zu Sensoren geformt, und zwei der Sensoren, 29-17 und 29-26,
wurden, wie vorstehend beschrieben, untersucht, um die Spannungs
ausbeute, Schaltansprechzeit und den Innenwiderstand zu bestimmen.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in Tabelle II unter der
Bezeichnung "keine Behandlung" aufgeführt. An den anderen beiden
Sensoren, 29-4 und 29-1, wurden zu diesem Zeitpunkt keine Untersu
chungen durchgeführt. Die vier Sensoren wurden als nächstes in der
vorstehend beschriebenen Weise durch elektrischen Strom aktiviert
und nach der Aktivierungsbehandlung wieder in bezug auf die Spannungs
ausbeute, die Schaltansprechzeit und den Innenwiderstand untersucht.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in Tabelle II unter der
Bezeichnung "nach Aktivierung durch elektrischen Strom" aufgeführt.
Wie diese Ergebnisse zeigen, wurde durch die Aktivierung durch
elektrischen Strom die Schaltansprechzeit der Sensoren mit oder
ohne Funktionsfähigkeitsuntersuchungen vor der Aktivierung durch
elektrischen Strom verbessert.
Zwei der Senoren, 29-1 und 29-26, wurden durch die vorstehend be
schriebene Aktivierung durch Strom nicht so verbessert, wie gewünscht,
und wurden auf chemische Weise aktiviert. Auf die Innenfläche des
Sensorkörpers 29-1 wurde eine wäßrige Chlorplatinsäure-Lösung
(0,1 cm³ einer 2N Lösung), und auf die Innenfläche des Sensorkörpers
29-6 wurde eine wäßrige Chlorwasserstoffsäure-Lösung (0,1 cm³ einer
2N Lösung) aufgebracht. Diese beiden Sensoren wurden in der vorstehend
beschriebenen Weise abschließend im Hinblick auf ihre Spannungsausbeute,
ihre Schaltansprechzeit und ihren Innenwiderstand untersucht.
Diese Ergebnisse sind in Tabelle II unter der Bezeichnung "nach
Aktivierung durch elektrischen Strom und nach chemischer Aktivierung"
aufgeführt.
Wie die Testergebnisse der Tabelle II zeigen, wird durch die
chemische Aktivierung die Sensorfunktionsfähigkeit in bezug auf
eine erhöhte Spannungsausbeute bei 350° und einen erniedrigten Innen
widerstand sowohl bei 350°C und 800°C weiter verbessert.
Vier weitere Elektrolytkörper der Reihe (12-4, 12-5, 12-7 und 12-8)
wurden auf die in Beispiel I beschriebene Weise mit einer inneren und
einer äußeren katalytischen Elektrode versehen, zu Sensoren geformt
und wie in Beispiel I untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen
sind in Tabelle III unter der Bezeichnung "keine Behandlung" aufge
führt. Zwei der Sensoren, 12-4 und 12-5, wurden dann in der vorstehend
beschriebenen Weise durch Strom aktiviert. Die anderen beiden Sensoren,
12-7 und 12-8, wurden unter Verwendung von Chlorplatinsäure chemisch
aktiviert (wie der Sensorkörper 12-9 in Beispiel I). Die vier Sensoren
wurden wiederum untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind
in Tabelle III unter der Bezeichnung "Einzelbehandlung" aufgeführt.
Die beiden Sensoren 12-4 und 12-5 wurden danach auf chemische Weise
aktiviert, (wie bereits vorher die Sensoren 12-7 und 12-8), während die
anderen beiden Sensoren 12-7 und 12-8 durch elektrischen Strom aktiviert
wurden (wie bereits vorher die Sensoren 12-4 und 12-5). Die vier
Sensoren wurden dann abschließend bezüglich der Spannungsausbeute,
der Schaltansprechzeit und des Innenwiderstandes untersucht. Die Er
gebnisse der abschließenden Untersuchungen sind in Tabelle III unter
der Bezeichnung "nach Aktivierung durch elektrischen Strom und nach
chemischer Aktivierung" aufgeführt.
Die Ergebnisse von Tabelle III zeigen, daß durch chemische Aktivie
rung die Spannungsausbeute der Sensoren verbessert und deren
Innenwiderstand erniedrigt wird und daß darüber hinaus eine Doppel
behandlung wirksam ist, gleichgültig ob die chemische Aktivierung
vor oder nach der Aktivierung durch Strom vorgenommen wurde.
Bei weiteren drei Elektrolytkörpern aus der Reihe (26-5, 26-6 und 26-8)
wurden innere und äußere katalytische Elektroden wie in
Beispiel I aufgebracht, und die Körper wurden zu Sensoren geformt
und wie in Beispiel I getestet. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen
sind in Tabelle IV unter der Bezeichnung "keine Behandlung" aufge
führt.
Diese Körper wurden dann aus ihren Gehäusen entfernt und einer che
mischen Aktivierung unterzogen, indem man auf ihre Innenfläche
0,1 cm³ einer 2N wäßrigen Lösung von Chlorwasserstoffsäure aufbrachte.
Die saure wäßrige Lösung wurde mit der Innenfläche in Kontakt ge
halten, dreißig Minuten lang auf 50°C erwärmt und danach entfernt.
Die Innenfläche wurde dann mit Methanol gespült.
Nach dem Wiedereinbau in die Gehäuse wurden die Sensoren wieder
getestet. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind unter der
Bezeichnung "nach chemischer Aktivierung" in Tabelle IV aufgeführt.
Diese drei Sensoren wurden dann in der vorstehend beschriebenen Weise
durch Stromm aktiviert und abschließend getestet. Die Ergebnisse
dieser abschließenden Untersuchungen sind in Tabelle IV unter der
Bezeichnung "nach chemischer Aktivierung und nach Aktivierung durch
elektrischen Strom" aufgeführt.
Die Ergebnisse der Tabelle IV zeigen, daß der Schritt der chemischen
Aktivierung auch ohne Erhitzen des Sensorelementes und der damit in Kontakt
befindlichen anorganischen Säure durchgeführt werden kann.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines Sauerstoffgassensors,
der einen Trockenelektrolytkörper aufweist, der auf
seiner Innenfläche eine innere Elektrode aus einem
leitenden katalytischen Material, deren freiliegende
Fläche einem Bezugsgas ausgesetzt wird, und auf seiner
Außenfläche eine äußere Elektrode aus einem leitenden
katalytischen Material umfaßt, deren freiliegende
Fläche einem Gasgemisch zur Messung dessen Sauerstoff
gehaltes ausgesetzt wird, wobei bei der Herstellung
des Sensors eine Elektrode mit Chlorplatinsäure behan
delt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das katalytische Material der inneren, mit dem Bezugsgas in
Verbindung stehenden Elektrode mit der Chlorplatinsäure
oder einem anderen sauren Reaktionsmittel in Kontakt
gebracht und dadurch chemisch aktiviert wird, wobei das
saure Reaktionsmittel aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus anorganischen Säuren und Hydrogensalzen be
steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als saures Reaktionsmittel eine
anorganische Säure verwendet wird, die aus der Gruppe
ausgewählt ist, die aus Chlorwasserstoffsäure, Schwe
felsäure und Salpetersäure besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als saures
Reaktionsmittel ein Hydrogensalz verwendet wird, das aus der Gruppe
ausgewählt ist, die aus Ammoniumchlorid und Ammoniumchlorplatinat
besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Elektrode einen Metallkatalysator aus der Platinfamilie umfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Metall
katalysator aus der Platinfamilie mit einer Glasfritte an den
Trockenelektrolytkörper gebunden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
erhitzt wird, während sich die innere leitende katalytische Elektrode
mit dem anorganischen sauren Reaktionsmittel in Kontakt befindet.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sensor
ein Gleichstrom zugeführt wird, wobei die äußere Elektrode als
Kathode eingesetzt wird, während diese einer reduzierenden At
mosphäre auf erhöhter Temperatur ausgesetzt wird, und daß die
äußere Elektrode nach Abschaltung des Stromes über eine Regenerations
zeitdauer auf der erhöhten Temperatur gehalten wird, wodurch die
Ansprechzeit des Sensors, die zum Umschalten von einer fetten auf
eine magere Gaszusammensetzung benötigt wird, verringert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Elektrode zuerst mit dem sauren Reaktionsmittel in Kontakt gebracht
wird und daß danach der Gleichstrom dem Sensor zugeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichstrom
zuerst dem Sensor zugeführt wird und daß danach die innere Elektrode
mit dem sauren Reaktionsmittel in Kontakt gebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Elektrode einen Metallkatalysator aus der Platinfamilie umfaßt.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichstrom
zugeführt wird, während sich der Sensor auf einer erhöhten Temperatur
zwischen 500 und 1200°C befindet.
12. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichstrom
mit einer Stromdichte zwischen 5 und 1000 Milliampère pro cm² der
ebenen Fläche der äußeren Elektrode zugeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichstrom
über eine Zeitdauer zwischen 2 und 30 Minuten zugeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenera
tionszeit mindestens 3 Minuten beträgt.
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