DE289C - Gestell für übereinander angeordnete parallele Walzen, die genau abgestellt werden können, deren Entfernung leicht abzuändern ist und von denen sich eine einzelne leicht herausnehmen läfst - Google Patents

Gestell für übereinander angeordnete parallele Walzen, die genau abgestellt werden können, deren Entfernung leicht abzuändern ist und von denen sich eine einzelne leicht herausnehmen läfst

Info

Publication number
DE289C
DE289C DE000000000289DA DE289DA DE289C DE 289 C DE289 C DE 289C DE 000000000289D A DE000000000289D A DE 000000000289DA DE 289D A DE289D A DE 289DA DE 289 C DE289 C DE 289C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
rollers
bearing
rolls
roller
turned
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE000000000289DA
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
F Voith
Original Assignee
F Voith
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication of DE289C publication Critical patent/DE289C/de
Application filed by F Voith filed Critical F Voith
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Description

1877.
Klasse 47.
FRIEDRICH VOITH in HEIDENHEIM a. Brenz.
Gestell für übereinander angeordnete, parallele Walzen, die genau eingestellt werden können, deren Entfernung leicht abzuändern ist und von denen sich eine einzelne
leicht herausnehmen läfst.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. Juli 1877 ab. Längste Dauer: 30. März 1892.
Dieses Walzengestell dient zur Aufnahme und Lagerung von zwei oder mehreren Walzen, welche genau parallel liegen sollen, wobei die Verbindungslinie der Walzenmittel senkrecht, wagerecht oder irgendwie geneigt sein kann.
Als der weitaus häufigste Fall ist fur die Erläuterung der Construction die Anordnung einer beliebigen Anzahl senkrecht übereinander liegender Walzen angenommen, welche auf einander laufen. Die anliegende Zeichnung erläutert die Anwendung dieser Construction auf einen sogenannten Rollenkalander für Papier mit zwei paar Hartgufs- und zwei Papierwalzen.
Princip der Gestell- und Lager-Construction. Die Walzenlagerung besteht aus zwei Hohlgufsständern A und B, welche senkrecht zur Fundamentplatte C genau cylindrisch ausgebohrt und gegen die Walzen hin mit je einem Schlitz versehen sind.
In diesen ausgebohrten Cylinder ist für jedes Lager ein passendes, gedrehtes, cylindrisches Gleitstück D eingeschoben, an welch letzterem auf einer Seite ein Segment derart weggeschnitten ist, dafs eine Ebene parallel zur Cylinderaxe entsteht, welche etwas schmäler, als der Schlitz im Gestell ist. Gegen diese Ebene wird der eigentliche Lagerkörper E durch eine oder mehrere Schrauben angedrückt; zugleich verhindert der am Lagerkörper befindliche, genau in ein ausgedrehtes Loch am Gleitstück passende Zapfen F etwaiges Verschieben der beiden Theile und gestattet nur eine Drehung.
- Diese Drehung bietet nun folgende Vortheile:
i, Leicht zu bewerkstelligendes Auswechseln der Walzen, überhaupt leichte Zugänglichkeit aller beweglichen und der Abnützung unterworfenen Theile. Jede einzelne Walze kann, sei es zum Zwecke des Nachdrehens, Nachschleifens etc., sei es zum Zwecke der Revision der Lager oder deren Erneuerung sofort weggenommen werden, wenn man die Verbindungsschrauben - der beiden zur Walze gehörigen Lagerköpfe mit den cylindrischen Gleitstücken löst; vorher müssen die über der herauszunehmenden Walze gelegenen Walzen festgehalten werden, was leicht und rasch mittelst der Hebeschraube G bewerkstelligt werden kann. Diese Hebeschraube geht durch sämmtliche Gleitstücke und es kann mittelst der Blechscheibe H und der darunter liegenden Mutter J jedes Gleitstück, d. h. jede Walze mit beliebig zu stellendem Zwischenraum von der Nachbarwalze gehoben und so lange gehalten werden, bis die herausgenommene Walze oder eine Reservewalze wieder eingelegt ist.
2. Jedes Walzenlager ist ein sogenanntes Universal-Gelenklager, d. h. es kann sich nach allen Seiten drehen und genau dem Walzenzapfen anschmiegen; infolge dessen wird das Warmlaufen verhindert, die Reibung vermindert und die Lager und Zapfen selbst somit ganz aufserordentlich geschont.
Auch das unterste Lager liegt auf einer gehobelten Fläche K des Ständers mit einer concentrisch mit dem Zapfen F gedrehten Fläche L auf und hat somit ebenfalls die oben erwähnten Eigenschaften.
Sollen, wie in vorliegender Zeichnung, zwei Walzen M und N nicht direct aufeinander gehen, was bei Papierkalandern mit vier Hart- und zwei Papierwalzen der Fall ist, so werden ebenfalls concentrisch mit dem Zapfen F die Flächen O und P mit genau gleichen Halbmessern angedreht und dadurch sowohl genaue Parallelität der Walzen und Beweglichkeit der Lager, als auch Druckübertragung auf die unteren Walzen erreicht.
3. Die Seitendrücke, welche die Walzen während des Betriebes auf die Lager ausüben, heben sich bei dieser Construction fast vollständig auf und haben keinerlei Einflufs auf genaue Führung der Lagerkörper, wie dies bei der gewöhnlich üblichen Construction der Fall ist, besonders bei sehr hohen Gestellen für acht und mehr Walzen.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, addiren sich die Wirkungen der durch den Betrieb auftretenden Seitendrücke und bewirken bei nicht sehr stark gebauten Ständern ein Ausbiegen der beiden Seitenwände in der Art, dafs die mittleren Lagerkörper Spielraum im Gestell erhalten, somit die Walzen nicht mehr genau geführt werden.
Bei der neuen Construction kann diese Addition der Seitendrücke nicht stattfinden; die letzteren suchen den ganzen Ständer abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen zu verbiegen und heben sich somit fast ganz auf (Fig. 5).
4- Alle Walzen liegen genau parallel, d. h. alle Walzenmittel liegen genau in einer Ebene. Es ist dies eine nothwendige Folge der Construction und wird ganz leicht erreicht, ohne besonderen Zeit- und Arbeitsaufwand und ohne ganz besonders tüchtige Monteure haben zu müssen.
Um dies zu zeigen, sei auf die Herstellungsmethode etwas näher eingegangen:
Die Hauptständer können auf jeder kräftigen und guten Drehbank mittelst besonderer Bohrspindel genau cylindrisch ausgebohrt werden, zugleich wird der Fufs des Ständers mittelst eines an die Planscheibe gespannten Support senkrecht zur Bohrspindelaxe abgefräst. Werden nun die beiden Ständer auf die solide, gut abgehobelte oder abgedrehte Fundamentplatte gestellt, so leuchtet ein, dafs die beiden Mittellinien der ausgebohrten Cylinder den beiden Hauptständern unbedingt parallel stehen müssen.
Die Gleitstücke D (Fig. 6) werden passend in die ausgebohrten Cylinder der Ständer eingedreht, hierauf gegen eine Planscheibe mit Winkel gespannt, abgedreht und das Loch für den Zapfen F ausgebohrt. Durch diese Manipulation mufs die angedrehte Ebene des Gleitstücks genau parallel mit der Axe des letzteren werden und es ist hier der einzige Punkt, wo vom pünktlichen Arbeiten bezw. Messen des Drehers die Genauigkeit der Maschine oder vielmehr die genaue Parallelität der Walzen abhängt: die Gleitstücke müssen nämlich alle unbedingt gleich hoch oder das Maafs Q für alle Gleitstücke genau dasselbe sein.
Am Lagerkörper E (Fig. 7) wird zuerst die gegen das Gleitstück zu schraubende Fläche abgedreht gleichzeitig mit dem Zapfen F] hierauf werden alle Lagerkörper nach einander auf einem an die Planscheibe des Drehbocks geschraubten Winkel befestigt, zur Aufnahme der Lagerbüchsen ausgebohrt und seitlich angedreht.
Der betreffende Winkel hat ein Loch, in welches der Zapfen des Lagerkörpers pafst und es ist auf diese Weise, wenn der Winkel für alle Lagerkörper unverrückt bleibt, die Höhe R der letzteren unbedingt für alle Lager gleich und eigentlich unabhängig von der Genauigkeit, welche der Arbeiter bietet.
Wird durch Unpünktlichkeit des Arbeiters je der Winkel so gestellt, dafs das Mittel der Zapfen F sich nicht mit dem Mittel der Drehbankaxe schneidet, so hat dies keinerlei Einflufs weder auf parallele Lage der Walzen, noch auf Drehbarkeit der Lager, die Entfernung der Walzenmittel vom Mittel des cylindrischen Körpers des Ständers ist für alle Walzen genau gleich und zwar gleich Q -j- R minus Gleitstück-Halbmesser.
Die Lagerbüchsen · .S von Eisen oder Metall werden für sich fertig gedreht und in die Lagerköpfe E eingeschoben; selbstverständlich wird hierdurch das Maafs Q -j- R in keiner Weise alterirt und bei etwaiger Erneuenmg der Büchsen wird immer wieder eine genaue parallele Lage der Walzen erzielt, wie sie ursprünglich war.
Aus Vorstehendem ergiebt sich:
5. Ein bequemes Montiren der Maschine.
Nach Punkt 4 stehen die beiden Mittellinien der ausgebohrten Cylinder der Hauptständer unbedingt parallel, wenn letztere auf die Fundamentplatte gebracht werden.
Es werden nun die Gleitstücke eingeschoben, die Lagerkörper auf die Walzenzapfen gesteckt, den Gleitstücken genähert und mit den Schrauben lose verbunden. Nachdem alle Walzen eingelegt sind, werden die Schrauben fest angezogen und so die Lager in der Stellung, wie sie sich von selbst eingestellt haben, mit den Gleitstücken fest verbunden.
Ständen je während des Betriebes gröfsere einseitige Hebungen der Walzen in Aussicht, so können die Schrauben ja leicht mit Ansätzen construirt werden, welche den Lagerköpfen freie Bewegung und für die Muttern festes Anziehen erlauben. Für Papier und Gewebe werden übrigens einfache Schrauben genügen, welche ja auch, wenn sie fest angezogen sind, noch die hier vorkommenden minimalen, einseitigen Hebungen der Walzen bezw. geringe Drehung der Lagerkörper gestatten.
Aus vorstehender Darlegung der Construction und Herstellungsmethode der einzelnen Theile dieses Walzengestelles geht der weitere Vortheil hervor, nämlich:
6. Leichte und billige Herstellung unter gleichzeitiger Erreichung äufserster Genauigkeit; ferner möglichste Unabhängigkeit von der Genauigkeit im Messen des ausführenden Arbeiters.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Die cylindrische Durchbohrung der Hauptständer zum Zwecke der Führung für die Walzenlager;
    die Verwendung der Gleitstücke als Vermittelung der Führung für die Lagerköpfe, und
    die Verbindung der Gleitstücke mit den Lagerköpfen mittelst der Zapfen F und einer oder mehr Schrauben, welche letzteren einfach zum Festziehen oder mit Ansätzen versehen sein können, um durch letztere dem Lagerkopf eine ungehinderte Drehung um den Zapfen F zu gestatten.
    Die Anwendung dieser Construction ist in den verschiedensten Fällen möglich, wo zu irgend einem Zwecke zwei oder mehr Walzen Überoder nebeneinander gelagert sind, z. B. bei Kalandern für Papier, Baumwolle, Jute, bei Glättwerken an Papiermaschinen, bei Stärkmaschinen und Nafskalandern für Appretur-Anstalten u. s. w.
    Ebenso ist diese Construction auch für jede Art von Walzen anzuwenden, als z. B. Hartgufswalzen, gewöhnliche Gufswalzen, Papierwalzen, Messingwalzen, Walzen aus Baumwollgespinnsten oder Cocosfasern u. s. w.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DE000000000289DA 1877-07-20 1877-07-20 Gestell für übereinander angeordnete parallele Walzen, die genau abgestellt werden können, deren Entfernung leicht abzuändern ist und von denen sich eine einzelne leicht herausnehmen läfst Expired - Lifetime DE289C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE289T 1877-07-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE289C true DE289C (de)

Family

ID=70917938

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE000000000289DA Expired - Lifetime DE289C (de) 1877-07-20 1877-07-20 Gestell für übereinander angeordnete parallele Walzen, die genau abgestellt werden können, deren Entfernung leicht abzuändern ist und von denen sich eine einzelne leicht herausnehmen läfst

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE289C (de)
  • 1877

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4141217B4 (de) Abstreifklingenträger mit Durchbiegungsausgleich
EP0121811A1 (de) Mehrwalzengerüst
DE289C (de) Gestell für übereinander angeordnete parallele Walzen, die genau abgestellt werden können, deren Entfernung leicht abzuändern ist und von denen sich eine einzelne leicht herausnehmen läfst
DE2540754A1 (de) Lageranordnung
DE3024570C2 (de)
DE2303708A1 (de) Walzgeruest fuer stangen, bloecke oder bleche
DE2536582C3 (de) Wechseltraverse
DE2335809C2 (de) Walzgerüst
DE2340381A1 (de) Walzwerk
DE1137856B (de) Walzwerk, insbesondere zum Kalandern von Folien oder Baendern aus plastischen Massen
DE102004012212B4 (de) Einen Balken enthaltende Behandlungsanlage in der Papiermaschine
DE2362805A1 (de) Anordnung der messwertgeber fuer die regelung des walzspaltes in walzgeruesten
DE1811614A1 (de) Walzenscheibenbefestigung fuer Draht-,Streckreduzierwalzwerke und dergleichen Walzwerksmaschinen
DE1427788B2 (de) Quartoreversierwalzwerk
DE918091C (de) Kalander
DE3325493C2 (de) Vierzehnwalzen-Walzwerk
DE3644780C1 (en) Two-roll cross-rolling mill with driven rolls arranged one above the other
AT202098B (de) Walzwerk
DE2220835A1 (de) Spannwalzenanordnung
DE939621C (de) Walzwerk, insbesondere zum Auswalzen von Teigplatten
DE2324480A1 (de) Walzgeruest
DE722855C (de) Falzmaschine fuer Parallelfalzung
AT282517B (de) Mehrwalzengerüst
DE388607C (de) Walzwerk mit in verschiedenen senkrechten Ebenen angeordneten Zapfenlagern
DE973693C (de) Spitzendrehbank mit Dreiwangenbett zum Bearbeiten schwerer Werkstuecke, insbesondereWalzendrehbank