DE28986C - Vorrichtung zum Reguliren derLichtstärke an Kerzen und Lampen für leichte Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Vorrichtung zum Reguliren derLichtstärke an Kerzen und Lampen für leichte KohlenwasserstoffeInfo
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- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
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- F23D11/00—Burners using a direct spraying action of liquid droplets or vaporised liquid into the combustion space
- F23D11/36—Details, e.g. burner cooling means, noise reduction means
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 4: Beleuchtungsgegenstände.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. December 1883 ab.
Die Leuchtvorrichtung, welcher der Erfinder die Gestalt einer Kerze gegeben hat, (wie aus
der Seitenansicht, Fig. 1, und dem Verticalschnitt, Fig. 2, ersichtlich), besteht im wesentlichen
aus einer metallenen Röhre a, deren oberes Ende geschlossen und mit zwei oder
mehr feinen Oeffnungen für den Austritt der Kohlenwasserstoffdämpfe versehen ist. In die
Röhre α wird ein baumwollener Docht eingesetzt, ohne jedoch das obere geschlossene Ende
der Röhre zu erreichen, so dafs oberhalb des Dochtes in der Röhre ein freier Raum bleibt,
in welchem sich die Dämpfe von Benzin oder eines anderen leichten Kohlenwasserstoffes, welcher
im Docht aufsteigt, entwickeln. Der Docht dient nur als Leiter des Brennstoffes und nimmt
am Brennen selbst keinen Antheil. Selbstverständlich kann der baumwollene Docht durch
jedes andere hygroskopische Material ersetzt werden. Um das Einbringen des Dochtes in
die Röhre α zu erleichtern, wird der Docht auf den Haken b, Fig. 3, gesteckt, welcher mit
demselben zusammen in die Röhre eingeführt wird. Die Länge des Stieles dieses Hakens b
ist derart berechnet, dafs der Docht genau auf die erforderliche Länge in die Röhre eintritt.
Das obere Ende der Röhre α wird von einem
metallenen, vorzugsweise silbernen (wegen der grofsen Wärmeleitungsfähigkeit des Silbers)
Ring c umfafst, welcher mit zwei Vorsprüngen d d, Fig. 4, versehen ist, die beim Brennen
der Kerze mit der Flamme in Berührung kommen, die Wärme auf das obere Ende der Röhre α übertragen und so die Bildung der
Benzindämpfe befördern. Der Ring c ist mit einer Stange e versehen, welche unten beim
Reservoir in einem Haken, Fig. 2, endigt, und gestattet, die Stellung des Ringes c und dessen
Vorsprünge dd auf der Röhre α bequem zu
reguliren, wobei auch die Gröfse der Flamme entsprechendermafsen verändert wird.
Anstatt des beschriebenen Flammenregulators kann man auch einfach einen silbernen Draht
anwenden, dessen unteres Ende in den Deckel der Röhre α gesteckt wird, während sein oberes
Ende so placirt wird, dafs die aus den Lichtoder Leuchtöffnungen heraustretende Flamme
es durchaus nicht berührt, sondern nur an demselben vorbeistreicht. In Anbetracht dessen,
dafs man durch solche Regulatoren die Leuchtkraft von der Stärke eines Nachtlichtes nur bis
zu der von zwei Stearinkerzen (deren 10 auf ι kg gehen) steigern kann, hat der Erfinder
noch einen zweiten Regulator ersonnen, welcher es ermöglicht, nicht allein die Stärke der Flamme
bis zu weiteren Grenzen zu erhöhen, sondern auch deren Gestalt selbst zu verändern.
Zur Herstellung eines solchen Regulators wird die Röhre α offen gemacht und ihr oberes Ende
ein wenig verengt. Nachdem man durch diese Röhre einen zwirnenen oder sonstigen, eine
hinlängliche Saugkraft besitzenden Leiter gezogen hat, schneidet man denselben an beiden
Enden genau bis an die Ränder der Röhre ab und setzt sodann auf das obere Ende eine der
genau angeschliffenen Kapseln Q, Fig. 9, 10 und 11 , mit daran angebrachtem Regulator
einer der beiden beschriebenen Arten dicht auf. Diese Kapseln sind mit einer der gewünschten
Lichtstärke und Form der Flamme entsprechenden Anzahl Licht- oder Leuchtöffnungen (für
den Austritt der Kohlenwasserstoffdämpfe) versehen.
Solcher Kapseln, deren Länge ca. 13 mm nicht übersteigt, können bei jeder Lampe mehrere
vorhanden sein, damit ein Jeder dieselben nach Belieben gebrauchen und somit die Lichtstärke
von der eines Nachtlichtes bis zu der von 10 bis 15 Stearinkerzen steigern kann, wobei
auch die Gestalt der Flamme, je nach Stellung der Licht- oder Leuchtöffnungen, verändert werden
und bald rund, bald fächerförmig, bald garbenförmig u. s. w. sein kann. Diese Kapseln
können mit mehreren Reihen von Licht- oder Leuchtöffnungen versehen sein.
Der untere Theil der Röhre α wird in den Leuchter g eingelassen, welcher seinerseits in
das Reservoir fi derart eingeschraubt wird, dafs
das Ende der Röhre α und der Docht in das Benzin, welches im Reservoir enthalten ist, eintauchen.
Die Röhre α ist von einer Glas- oder Porcellanröhre f umgeben, wodurch die Vorrichtung
das Aussehen einer gewöhnlichen Kerze erhält. Diese cylindrische, an beiden Enden
offene Röhre wird in den Leuchter g eingesetzt und dient aufser dem erwähnten decorativen
Zweck noch zum Schutz der inneren Röhre a gegen Wärmeverlust, sowie auch zur regelmäfsigeren
Zuführung der Luft zur Flamme.
Die feinen Oeffnungen am oberen Ende der Röhre α können eine verschiedene Richtung
haben, welcher entsprechend man eine einfache oder getheilte, oder auch aus mehreren Strahlen
bestehende Flamme erhält. Die Oeffnungen können auch durch einen Spalt mit einander
vereinigt sein etc.
Um die Zuströmung der Luft in das Reservoir h · sicher zu stellen und gleichzeitig das
Verschütten des Benzins selbst beim Umfallen der Kerze unmöglich zu machen, kann man
die Verbindung m (zwischen dem Leuchter g und dem Reservoir h) in Form einer Röhre
herstellen, wie solches in Fig. 5 gezeigt ist. Hierbei werden die Luftlöcher in der Seitenwand
dieser Röhre und in dem Zwischenboden η angebracht.
Um den Brenner in dem Reservoir derart zu befestigen, dafs derselbe nur mit Hülfe eines
besonderen Schlüssels herausgenommen oder abgeschraubt werden kann, was namentlich dann
sehr nützlich ist, wenn die Kerzen Arbeitern anvertraut werden, kann man in den oberen
ringförmigen Vorsprung des Reservoirs einen Seitenkanal bohren und in diesen Kanal eine
Klemmschraube mit flachem oder fagonnirtem Kopf, welcher nach aufsen nicht hervortritt,
einschrauben, wie solches in Fig. 5 gezeigt ist.
Falls eine Regulirung der Gröfse der Flamme nicht erforderlich ist, kann man die oben erwähnten
Vorsprünge d, Fig. 4, oder den Silberdraht, Fig. 9, 10 und 11, direct an das obere
Ende der Röhre α anlöthen, wie es Fig. 6 zeigt, die einen verticalen Schnitt der in Art einer
Wandlampe construirten Kerze darstellt. Es können auch mehrere solcher Kerzen mit einem
gemeinsamen Reservoir h durch Röhren z'V,
wie in Fig. 6 und 7 gezeigt ist, vereinigt werden.
Die Verbindungsröhren i, Fig. 7, zwischen dem Reservoir und den Brennern können, wenn
gewünscht, scharnierartig construirt sein, wie solches in Fig. 8 gezeigt ist, und zwar ganz nach
Art der Scharnierröhren bei gewöhnlichen Gasbrennern.
Selbstverständlich kann man anstatt des Benzins in den oben beschriebenen Kerzen oder
Lampen auch Gasolin, Ligrojn und andere leichte Kohlenwasserstoffe verwenden.
Claims (2)
1. eine an dem einen Ende geschlossene und an diesem Ende mit feinen Löchern oder
Spalten und verstellbaren Vorsprüngen d d versehene metallene Röhre, welche Vorsprünge,
vorzugsweise aus Silber, zur Wärmeübertragung und auch zum Reguliren der Lichtstärke dienen;
2. die doppelte Regulirung der Flamme oder der Lichtstärke mittelst der wechselbaren
Kapseln Q in Combination mit den verstellbaren oder festen wärmeleitenden Vorsprüngen
d d.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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