DE288721C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B33/00—Clay-wares
- C04B33/22—Grog products
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Wird der in üblicher Weise gebrannte und gemahlene Ton zur Magerung verwendet, so
zeigt es sich, daß bei reichlichem Versatz damit das vollständige Dichtbrennen selbst
solcher Tone nicht mehr zu erreichen ist, die ungemagert schon bei geringer Hitze gut sintern.
Es wurde bei diesbezüglichen Versuchen festgestellt, daß das Dichtbrennen der an sich
ίο gut sinternden Tone auch bei sehr weitgehender
Magerung erhalten bleibt, wenn der ^ zuzusetzende, gebrannte Ton, wie er bisher erzeugt
und vermählen wird, hinterher, erst noch durchweg bis zur Staubfeinheit verrieben ist.
Die Ursache des Nichtdichtbrennens gemagerter Tonmassen ist demnach darin zu
suchen, daß der zur Magerung verwendete, gebrannte Ton bei der gewöhnlichen Mahlung
nicht hinreichend staubfein wird.
Da nach diesbezüglichen Versuchen selbst durchschnittliche Zementfeinheit noch nicht
genügt, um bei beträchtlicher Magerung mit gebranntem, gemahlenem Ton einen gut dicht
gebrannten Steinzeugscherben erzielen zu können, und da gebrannter Ton, wenn er in seinen
einzelnen Teilchen zusammengesintert ist, noch schwieriger durchweg staubfein zu mahlen ist
wie der weit sprödere Zementklinker, so wurden Mittel und Wege gesucht, um das durchweg
staubfeine Vermählen von gebranntem Ton auf andere Weise zu erleichtern. Die
zielbewußte Lösung dieser Aufgabe wurde in folgendem Verfahren gefunden:
Fetter Ton wird in so reichlicher Wassermenge aufgeschlämmt, daß alle einzelnen Teilchen
desselben durch Wasser voneinander getrennt sind. Einem solchen sehr dünnen Tonbrei werden dann verbrennliche Stoffe in
solcher Menge zugemischt, daß beim Eintrocknen des Gemenges jedes einzelne Tonsubstanzteilchen
von dem anderen durch die beigemengte, verbrennliche Masse getrennt bleibt und daran verhindert wird, so fest mit
den benachbarten Teilchen zusammenzusintern, wie dann, wenn der Ton an sich, oder mit
verhältnismäßig nur wenig verbrennlicher Masse gemengt, gebrannt wird. Selbst bei sehr
scharfem Brennen entsteht ein sehr mürber Scherben, dessen einzelne Teilchen nur locker
aneinanderhaften, trotzdem sie in sich selbst genügend scharf gebrannt sind.
Das Brennen von Ton im Gemenge mit verbrennlichen Stoffen an sich ist ja bekannt.
Auf diese Weise werden schon lange poröse Ziegelfabrikate hergestellt, bei denen aber eine
möglichst weitgehende Festigkeit Bedingung ist, so daß der fette Ton sich dabei im Überschüsse
befinden muß. Neu ist bei dem vorliegenden Verfahren, daß der Ton zunächst in einen sehr dünnen Schlamm verwandelt
wird, dem dann verbrennliche Stoffe in solcher Menge zugemischt werden, daß sicher
eine Zusammensinterung der einzelnen Tonteilchen vermieden wird, die zwar in sich
scharf gebrannt werden, die aber nicht miteinander fest versintert sind, so daß sie sich
beim bloßen Verreiben leicht voneinander trennen können.
Als Zusatz zum Ton eignet sich bei der Durchführung dieses Verfahrens jeder verbrennliche
Stoff, der an sich schon möglichst fein zerteilt ist oder doch wenigstens leicht
zerkleinert werden kann und der beim Ausbrennen nicht so viel Asche hinterläßt, daß
dadurch die Schmelzbarkeit des Tons sehr wesentlich geändert werden könnte. Nur
dann, wenn die gleichzeitige Einführung von Schmelzmitteln angestrebt wird, kann man
entsprechende verbrennliche Stoffe wählen, die größeren Rückstand an leichtschmelziger
Asche ergeben.
ίο Es kommt bei der Durchführung dieses Verfahrens
weniger auf die sehr weitgehende Zerteilung der verbrennlichen Masse, sondern in
der Hauptsache darauf an, daß der Ton mit sehr reichlicher Wassermenge vollständig aufgeschlämmt
ist, ehe ihm die verbrennliche Masse beigemischt wird. Je feiner diese verbrennliche
Masse jedoch verteilt ist, um so wasserdurchlässiger wird der damit vermischte Ton, so daß der dünne Brei des Gemenges
hinterher in der Filterpresse oder durch Absaugen um so leichter angesteift werden kann,
je feiner die beigemengte, verbrennbare Masse war. Daß mit der gleichen Gewichtsmenge
eines magernden Stoffes die Tonteilchen um so wirksamer getrennt werden, je feiner der
Zusatz ist, weiß der Fachmann, so daß er die Nutzanwendung daraus bei der Durchführung
dieses Verfahrens ohne weiteres machen kann.
Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist noch der, daß man dabei auch solche Tone
nutzbar machen kann, denen von Natur aus Unreinigkeiten oder zu viel sandige Teile eingemischt
sind. Bei dem für die Durchführung dieses Verfahrens notwendigen Aufschlämmen des Tons können die Unreinigkeiten
und. sandigen Anteile abgesondert werden, wobei der erhaltene dünne Schlamm hinterher ohne Schwierigkeit weiter zu verarbeiten
ist, da er durch die reichliche Beimengung von verbrennlicher Masse genügend
wasserdurchlässig wird, um leicht in Filterpressen oder durch Absaugen angesteift werden
zu können. Auch für die innige Mischung verschiedener fester Tone ist das Verfahren
bestens geeignet. /
Man kennt bereits die Herrichtung eines staubfeinen Magermittels aus fettem Ton durch
die Einführung von zersetzbarem Kalksilikat in raen aufgeschlämmten Ton. Dabei tritt
eine wesentliche Änderung in dem chemischen Bestände des fetten Tons, namentlich in bezug auf den Gehalt an Flußmitteln, ein. Dagegen
bleibt bei dem vorliegenden Verfahren der chemische Bestand des Tons an sich unverändert,
was namentlich von Wichtigkeit bei Herstellung von Steinzeugwaren ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren der Herstellung von staubfeinem, gebranntem Ton als Magerungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß der Ton zunächst in Wasser vollkommen aufgeschlämmt und dann, mit einer reichlichen Menge von verbrennlichen Stoffen vermischt, gebrannt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE288721C true DE288721C (de) |
Family
ID=543819
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE288721C (de) |
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0
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