Verfahren zur Herstellung druekfester Briketts. In der Brennstofftechnik liegt häufig das Bedürfnis vor, körnige, nicht oder schlecht backende Brennstoffe nutzbringend zu ver werten, vorzugsweise im Hausbrand, in ,der Industrie und im Hochofenbetrieb. Die glei chen Erfordernisse treten auch bei der Ver wendung von Feinerzen auf, die ebenso wie der für den Hochofenbetrieb bestimmte Brennstoff vor ihrer Verhütung in Stück form gebracht werden müssen, was zweck mässig ebenfalls durch Brikettierung ge schieht.
Durch die Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung druckfester Briketts aus kör nigen Stoffen, zum Beispiel nicht oder schlecht backenden Brennstoffen aller Art oder aus Feinerzen, geschaffen. Durch dieses. Verfahren lassen sich sowohl druckfeste, rauchlos verbrennende Brennstoffbriketts von Koks- oder Halbkokscharakter, als. auch druckfeste, allen Beanspruchungen gewach sene Erzkoksbriketts herstellen. Das Ver fahren nach der Erfindung ist dadurch ge- kennzeichnet, dass gekörnter Stoff mit einer Korngrösse von etwa 3, bis 5 mm mit fein ge mahlenem Brennstoff in trockenem Zustand vermischt und darauf das Gemisch zu Bri ketts gepresst und verkokt wird.
Nach der Erfindung kann entweder in vorher angegebener Weise gekörnter, nicht bezw. schlecht backender Brennstoff mit dem fein gemahlenen Brennstoff vermischt wer den oder es kann Feinherz mit dem fein ge mahlenen Brennstoff vermischt werden. Hier bei kann jeder beliebige fein gemahlene Brennstoff Verwendung finden, also auch ein Brennstoff, der an sich als Bindemittel nicht geeignet ist. Wird jedoch ein Brennstoff ver wendet, der an sich als Bindemittel nicht ge eignet ist, so wird er vorteilhaft bis zu einem grösseren Feinheitsgrad vermahlen werden als ein Brennstoff, welcher an sich einbin dend wirkt.
Beispielsweise muss bei Benut zung eines nicht backenden, an sich als Bindemittel nicht geeigneten Brennstoffes dieser Brennstoff bis zu einem solchen Fein- heitsgrad vermahlen werden, dass er durch ein Sieb von 5000 bis 8000 Maschen auf den cm2 hindurchgeht.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird zweckmässig nachdem Vermischen des gekörnten Stoffes, zum Beispiel des nicht; oder schlecht backenden Brennstoffes oder des Feinerzes, mit dem fein gemahlenen Brennstoff das Gemisch befeuchtet.
Man hat schon vorgeschlagen, die einzu bindende Kohle zur Herstellung von Koks briketts mit einer schleimigen Dispersion der gleichen oder anderer Kohle zu vermischen und zu brikettieren. Hierbei wird die Dis persion durch Nassmahlung ' der einbindenden Brennstoffe bis zu der erforderlichen Fein heit hergestellt. Das Feinmahlen von Koh len auf nassem Wege und das Mischen von Kohlenklein mit einer schleimigen. Masse bie tet jedoch technisch erhebliche Schwierigkei ten.
Diese Schwierigkeiten können durch die vorher geschilderte, erst nach der Ver mischung des gekörnten Brennstoffes oder des Feinerzes mit dem fein gemahlenen Brennstoff stattfindende Anfeuchtung über wunden werden. Der Feinheitsgrad, bis zu welchem der einbindende Brennstoff in die sem Fall vermahlen. wird, kann ebenfalls dem Feinheitsgrad entsprechen, bis zu wel chem der Brennstoff bei dem bekannten Ver fahren zur Herstellung einer schleimigen Dispersion vermahlen wurde.
Zur Anfeuchtung des zu brikettierenden Gemisches kann Wasser allein verwendet werden. Es können jedoch an Stelle von Wasser oder ausser Wasser auch Bindemittel bekannter Art, wie zum Beispiel Teer, zuge setzt werden.
Durch die Feinmahlung der einbindenden Kohle wird ein fester Zusammenhalt des spä ter verkokten Gemisches und damit ein druckfestes Brikett erzielt.
Dies ist insbeson dere auch bei der Herstellung von Erz-Koks- briketts wichtig, weil es erst durch dieses Verfahren gelingt, derartigen "Metallkoks.;' aus solchen. Mengen von Feinerz und Kohle zusammenzusetzen, wie sie für die Erforder nisse des Verhüttungsprozesses gebraucht werden, während bei den bisherigen Verfah ren zur Herstellung von Metallkoks nicht an nähernd die erforderliche Erzmenge mit dem Brennstoff vereinigt werden konnte.
Macht das Einbinden des körnigen, nicht oder schlecht backenden Brennstoffes, zum Beispiel Anthrazit bezw. des Feinerzes mit der einbindenden Kohle besondere Schwierig keiten, so wird als fein gemahlener Brenn stoff eine backende Kohle verwendet, die nach der Verkokung die Rolle eines Binders im Brikett übernimmt. Es kann auch dem Gemisch vor seiner Brikettierung eine solche Menge bekannter Bindemittel, zum Beispiel Pech, zugesetzt werden, dass die Rohbriketts gerade noch widerstandsfähig genug für die mechanische Beanspruchung bei der nachfol genden Verkokung sind.
Hierbei braucht die einbindende Kohle nicht bis zu so äusserster Feinheit vermahlen zu werden, wie wenn irgendein beliebiger, zum Einbinden nicht geeigneter Brennstoff Verwendung findet und insbesondere wie wenn lediglich Wasser als Bindemittel angewandt wird. Es genügt in diesem Falle, zum Einbinden backende Kohle zu verwenden, welche nur so fein ge mahlen ist, dass sie durch ein Sieb von 400 bis 500 Maschen auf den cm' fast restlos hindurchgeht.
Bei der Verkokung bildet sich in der Brennstoffmasse gleichsam ein festes ,Skelett verkokter Brennstoffteilchen, die den Zusammenhang des ganzen Briketts bewir ken, wobei nur ein Bruchteil der sonst erfor derlichen Menge von Bindemittel gebraucht wird.
Während bisher normalerweise ein Bindemittelzusatz von 8 bis 12 % und mehr, zum Beispiel von Pech, erforderlich war, ist für das erfindungsgemässe Verfahren gege benenfalls nur noch ein Zusatz von etwa 1 bis 2 % nötig, woraus sich ohne weitere Schlüsse auf die grosse Wirtschaftlichkeit bezüglich der Herstellung der Briketts und auf die gesteigerte Güte der fertigen Briketts ziehen lassen.
Das, Verfahren nach der Erfindung ist auf den vorher angegebenen Feinheitsgrad des backenden Brennstoffes nicht beschränkt. Der Feinheitsgrad soll jedoch in der Regel so gewählt werden, da.ss die Briketts beim Verkoken keine Formveränderungen, Schwel lungen oder Ausblühungen erleiden.
Besonders zweckmässig ist es, das Binde mittel, zum Beispiel Pech, mit dem einbin denden Brennstoff zusammen zu vermahlen und das Gemisch beider dem zu brikettieren den körnigen Brennstoff oder dem Feinerz beizumengen. Infolge der hierbei eintreten den innigen Mischung beider Bestandteile wird die Güte des Enderzeugnisses erhöht. Ausserdem treten auch die sonst beim Ver- mahlen von Pech oder dergleichen sich gel tend machenden technischen Schwierigkeiten nicht auf, wenn das Pech mit einer viel fachen Menge an Kohle zusammen vermah- len wird.
Es lässt sich auf diese Weise ein wesentlich höherer Feinheitsgrad des Peches erreichen als bei Mahlung des Peches für sich allein. Auch durch diese Massnahme wird eine erneute Ersparnis an den an sich für das Enderzeugnis nachteiligen und bei der Her stellung kostspieligen Bindemitteln erzielt, da die bindende Wirkung des Peches mit seinem Feinheitagrad in auffallender Weise zu nimmt. Ein weiteres Mittel zur Ersparnis von Bindemitteln besteht darin, dass das Binde mittel, zum Beispiel Pech, verflüssigt und in Nebelform mit dem feingemahlenen einbin denden Brennstoff in innige Berührung ge bracht wird.
Die einzelnen Teilchen des ein bindenden Brennstoffes überziehen sich dabei mit einer dünnen Pechhaut, welche sofort er- starrt. Der so behandelte einbindende Brenn stoff lässt sich ohne Schwierigkeit mit dem Brikettierungsgut mischen, ohne dass die Ge fahr einer Entmischung im Laufe der Ver arbeitung besteht, da das spezifische Gewicht der mit Pech überzogenen Brennstoffteilchen wesentlich höher ist als das spezifische Ge wicht von Pech allein.
Handelt es sich um die Herstellung von Erz-Koksbriketts, also um die Verwendung von Feinerz als einzubindenden körnigen Stoff, so, können vor der B,rikettierung die für die Verhüttung erforderlichen Zusätze, wie zum Beispiel Kalk oder dergleichen, bei gemischt werden, wobei Feinerz und einbin dende Kohle zweckmässig in einem Mengen verhältnis vermischt werden, das lediglich durch die Erfordernisse des- Verhüttungspro- zesses bestimmt ist.
Auf diese Weise wird das anschliessende Verhüttungsverfahren wesentlich vereinfacht.
Als backender einbindender Brennstoff wird zweckmässig Gaskohle oder Gasflamm kohle verwendet. Wenn auch im allgemeinen die Ansicht dahin geht, dae Gaskohle und Gasflammkohle schlechtere backende Eigen schaften besitzen als die eigentliche Koks- kohle, so hat sich doch überraschenderweise herausgestellt, dass bei der Brikettierung, beispielsweise magerer Brennstoffe, zur Er zeugung von Briketts klingender Härte bei Anwendung von Gas- oder Gasflammkohle ein geringerer Zusatz einbindender Kohle er forderlich ist als bei Anwendung einer an dern Backkohle.
Es hat sich ferner als vorteilhaft erwie sen, die Rohbriketts während ihrer Ver kokung in Koksgriess oder einem andern fein körnigen, hitzebeständigen Stoff einzubetten. Auf diese Weise wird die Bildung von Spannungsrissen in der Brikettmasse vermie den. Ferner werden die Briketts weitgehend vor mechanischen Einflüssen geschützt, wo ,durch wiederum der Zusatz an Bindemitteln vermindert werden kann, da diese ja nur während der Behandlung der Briketts und bis zur Verkokung ihrer bindenden Bestand teile gebraucht werden.
Die auf diese Weise erhaltenen Briketts weisen nach der Ver kokung vollkommen erhaltene Form und klingende Härte auf.
Das erfindungsgemässe Verfahren zeigt somit einen zweckmässigen und wirtschaft lichen Weg, aus körnigen, an sich nicht oder schlecht backenden Brennstoffen oder aus Feinerzen druckfeste und formgerechte Bri ketts herzustellen, die sich einerseits bei der Verbrennung, anderseits im Verhüttungspro- zess ausgezeichnet bewährt haben.