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Verfahren zur Erzeugung von Blöcken oder Briketten aus Kohle oder
kohlehaltigen. Substanzen. Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Brennstoffblöcken
oder Briketten aus kohlenstoffhaltigen, kohlenartigen Stoffen durch ein einfaches
Preßverfahren, das eine sparsame gewerbsmäßige Erzeugung gestattet. Die Erfindung
ist besonders verwendbar für Kohle, die vermöge ihres Charakters ohne Bindemittel
mehr oder weniger schwierig zu brikettieren ist, ferner für kohlenstoffhaltige,
kohlenartige Stoffe, nämlich Anthrazit und Koks. Die Erfindung bezweckt, durch ein
einfaches Preßverfahren einen harten, dichten und homogenen Brennstoffblock oder
ein Brikett zu erzeugen, das sich zum allgemeinen Gebrauch eignet, unter den gewöhnlichen
Bedingungen der Verbrennung in einem offenen Ofen in ähnlicher Weise wie Anthrazit
in Anthrazitöfen vollständig verbrennt, und das nicht nur genügend hart ist, um
beim Transport heftige Stöße aushalten zu können, ohne zu zerbröckeln und ohne übermäßigen
Abfall. Ein solcher Brennstoff .wird bei Verwendung von Kohle als Rohstoff ohne
Verwendung eines Bindemittels erzeugt. Die Erfindung bezweckt aber auch, einen Brennstoff
mit ähnlichen Eigenschaften aus Anthrazit oder Koks zu erzeugen.
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Es sind bereits Verfahren zur Herstellung von Briketten durch Pressen
zerkleinerter Kohle und anderer kohlenstoffhaltigen Stoffe ohne Bindemittel bekannt.
Diese Verfahren können in zwei Klassen eingeteilt werden, bei deren einem der Rohstoff
vor dem Pressen erhitzt und bei deren anderem er ohne vorheriges Erhitzen gepreßt
wird.
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Was die bekannten Verfahren der ersten Klasse betrifft, so ist vorgeschlagen
worden, Bruchstücke von Brennstoff im Vakuum auf einen solchen Grad und solange
zu erhitzen; daß der Rohstoff getrocknet und destilliert und Teer erzeugt wird,
und den so behandelten Stoff dann zwecks Erzeugung von Bri= ketten in einem luftverdünnten
Raum zu pressen. Es ist auch vorgeschlagen worden, Brikette aus Kohlenstaub oder
Steinkohlenstücken in der Weise zu erzeugen, daß man zuerst den Rohstoff ohne Destillation
bei 40 bis 70° C solange erhitzt, daß in der behandelten Masse nur ein bestimmter
Wassergehalt (5 bis 1a Prozent) verbleibt und dann die erhitzte Masse unter einemDruck
von 8oo bis 3ooo Atm. preßt. Ferner ist vorgeschlagen worden, Brikette aus einem
Gemisch von Braunkohle mit Steinkohlenkoksgrus oder mit Kohlenstaub ohne Anwendung
eines Bindemittels zu erzeugen, nachdem die einzelnen Bestandteile vorerhitztworden
sind, und zwar die Braunkohle auf eine verhältnismäßig niedere Temperatur (7o bis
8o° C), der Koksgrus dagegen auf eine höhere Temperatur
(zoö bis
250° C), zum Zwecke, eine teilweise trockene Destillation der Braunkohle unter Entwicklung
von Teer zu bewirken, wobei durch Mischen der Rohstoffe die Temperatur derMasse
eine annähernd gleichförmige wird, und wobei die Braunkohle beim Pressen der Masse
als Bindemittel dient. Alle diese bekannten Verfahren der erstgenannten Klasse bezwecken
mit dem Vorerhitzen des Rohstoffes, diesen in einen für die L mformung zu Briketten
günstigen Zustand zu bringen; diese vorbereitende Behandlung verursacht aber nicht
nur Kosten durch Hilfsapparate und Brennstoffverbrauch, sondern hat äuch praktische
Nachteile im Zustand des Rohstoftes zur Folge, der, solange er in einem zum Pressen
am besten geeigneten Zustand verbleibt, Dampf abgibt oder wegen seines plastischen
oder halbplastischen Zustandes zur nachfolgendenBehandlung in einer Presse ungeeignet
ist; ferner ist es bei jeglicher Art des verwendeten Rohstoffes schwierig, eine
durch dessen Stücke oder Teilchen gleichmäßig durchgehende Wirkung der vorherigen
Erhitzung zu erzielen, weshalb die erzeugten Blöcke oder Brikette meistens nicht
homogen und ihre physikalischen Eigenschaften sowie ihr Verhalten beim Verbrennen
j e nach der Art des verwendeten Rohstoffes und der Ausführung der Erhitzung und
Pressung erheblich verschieden sind.
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Was die zweite Klasse von bekannten Verfahren betrifft, bei welcher
der Rohstoff ohne vorherige Erhitzung gepreßt wird, so ist vorgeschlagen worden,
Brikette aus einem Stoff zti erzeugen, der nicht schwer zu brikettieren ist, nämlich
Ruß, und zwar durch Pressen desselben bei hoher Temperatur ohne Zusatz eines besonderen
Bindemittels. Es ist auch vorgeschlagen worden, Brikette aus Braunkohle dadurch
zu erzeugen, daß man diese ohne Anfeuchtung mit zerkleinerter Kohle in solcher Menge
mischt, daß die Bindefähig-, keit der Braunkohle genügt, um den Zusammenhalt zu
sichern. Ferner ist vorgeschlagen worden, die Pressung des Rohstoffes, hauptsächlich
magerer Steinkohle, in trockenem Zustande unter Anwendung eines langsamen und allmählich
bis zu einem sehr hohen Grad (mehreren tausend Atmosphären) steigenden Druck zu
bewirken, um die in der Masse enthaltene Luft auszureiben und sie dann zu verdichten.
Es ist auch vorgeschlagen worden, die in dem zu brikettierenden Rohstoff, wie Steinkohle,
mechanisch eingemengte Luft durch Gase oder Dämpfe zu ersetzen, die sich unter dem
angewandten Brikettierungsdruck verflüssigen. Ferner ist vorgeschlagen worden, Brikette
in der Weise zu erzeugen, daß inan kleine Stücke des Rohstoffes in Stufen preßt,
wobei die Höhe und die Dauer des bei jeder Stufe angewandten Druckes dem jeweiligen
Luftgehalt der zu pressenden Masse angepaßt werden, so daß mit der Abnahme des Luftgehaltes
eine Erhöhung des Druckes in gleichen Zeitabschnitten oder eine Abnahme der Preßdauer
bei gleichen Erhöhungen des Druckes stattfindet. Hieraus geht hervor, daß bei den
angeführten bekannten Verfahren der zweiten Klasse, bei der die Pressung ohne vorherige
Erhitzung ausgeführt wird, in einem Falle, nämlich demjenigen, in dem Ruß als Rohstoff
dient, dieser selbst eine gute Bindefähigkeit besitzt; während in einem anderen
Falle, nämlich demjenigen, in dem Braunkohle mit Steinkohle gemischt wird, der Masse
durch die Braunkohle eine guteBindefähigkeit verliehen wird, so daß in diesen Fällen
ein. wirksames Brikettieren sehr wenig praktische Schwierigkeiten macht. Bei allen
anderen erwähnten bekannten Verfahren der zweiten Klasse wird ohne Bindemittel schwer
zu brikettierende Kohle verwendet, und es sind dabei die besonderen Umstände der
Pressung in jedem Falle auf die vollständige Beseitigung der mit dem Rohstoff mechanisch
gemischten Luft als auf das Haupterfordernis seiner Br ikettierung gerichtet; aber
die Schwierigkeit der wirksamen Brikettierung besteht darin, daß selbst dann, wenn
der Rohstoff gestoßen oder gemahlen wird, seine Teilchen nicht klein genug sind,
damit die Luft beim Pressen der Masse vollständig ausgeschieden oder ohne Verwendung
eines anderen als Bindemittel wirkenden Stoffes ein vollkommen fester Block erzeugt
werden kann. Daher ist, selbst wenn es bei diesen bekannten Verfahren die sonstigen
Umstände ermöglichen, einen Zusammenhalt zu erreichen, das erzeugte Brikett wegen
der notwendigerweise unvollkommenen Dichtigkeit und Kohäsion verhältnismäßig brüchig
und geneigt, beim Fällen in Stücke zu zerbrechen, sowie auch unter den Witterungseinflüssen
zu zerfallen. Ferner haben Brikette, die nach den geschilderten bekannten Verfahren
der zweiten Klasse erzeugt sind, bei denen Kohle allein als Rohstoff verwendet wird,
einen unregelmäßigen Bruch, an dessen Flächen sich die kleinen Teile der Kohle zeigen,
aus der das Brikett erzeugt ist, und es verbrennen solche Brikette auch in ähnlicher
Weise wie diese Kohle.
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Die Erfindung gehört zu der zweiten Klasse der erwähnten bekannten
Verfahren, bei welcher der Rohstoff ohne vorheriges Erhitzen gepreßt wird, und sie
ist auf die Ent-. deckung gegründet, daß ein vollkommener Zusammenhalt von Kohle
ohne Verwendung eines Bindemittels erreicht werden kann, wenn der Rohstoff zuerst
in möglichst kleine
Teile zerlegt oder in den Zustand sehr feinen
Mehles gebracht und in diesem Zustand unter so hohem Druck gepreßt wird, daß nicht
nur der Rohstoff verdichtet, sondern auch der verdichtete Block auf ein Volumen
zusammengedrückt wird, das erheblich kleiner ist als (las, welches er einnimmt,
wenn der Druck, unter dem er erzeugt wurde, nachläßt oder aufhört. Es werden also
bei der Erzeugung des Blockes so große Kräfte auf ihn ausgeübt, daß es nötig ist,
die Pressung unter solchen Bedingungen auszuführen, daß dabei keine übermäßige Spannung
im -Block oder Brikett auftritt, da er sonst einen unvollkommenen Zusammenhalt bekommt,
und Risse oder Sprünge in ihm entstehen. Die Pressung wird daher gemäß ,der Erfindung
derart bewirkt, daß der Block sich beim Pressen oller nach demselben oder, wenn
die Pressung in Stufen vor sich geht, in den Pausen zwischen aufeinanderfolgenden
Stufen seitlich ausdehnen kann, wie das für die Herstellung von Preßkuchen bekannt
ist. Dies kann in verschiedenen Weisen ausgeführt werden, z. B. unter Verwendung
einer konischen Form, in die der Block nach oder während der Pressung oder in-der
Pause zwischen aufeinanderfolgenden Pressungen bewegt werden kann, um seine seitliche
Ausdehnung zu ermöglichen, oder unter Verwendung einer geteilten Form, die geöffnet
werden kann, um die seitliche Ausdehnung des Blockes bei oder nach seiner Pressung
und seine Entnahme aus der Form zu ermöglichen, ohne daß eine übermäßige Kraft auf
den Block ausgeübt wird, die seine Festigkeit beeinträchtigen könnte. In dieser
Weise wird ein steinartiges Brikett erzeugt, das dicht, hart und homogen und dessen
Bruch ähnlich demjenigen von. Sandstein ist. Ein solches Brikett wird beim Brennen
glimmen oder glühen und in einem offenen Ofen vollständig verbrennen; es wird entweder
sehr langsam oder sehr rasch brennen; wenn z. B. das zu verbrennende Brikett zerbrochen
wird, so findet die Gas- und Flammenentwicklung rasch und mit verhältnismäßig wenig
Rauch statt, und bei mäßigem Luftzutritt geht auch die Verbrennung rasch vor sich;
wenn aber große Brennstoffmengen umerbrochen bleiben, so erfolgt die Verbrennung
langsam und bleibt das Feuer schwach bis zur vollständigen V erbrennung.
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Bei der praktischen Ausführung der Erfindung wird z. B. bei Verwendung
des Gruses von gewöhnlicher halbbituminöser Kohle der Rohstoff in einen Zustand
äußerster Feinheit gebracht, und zwar vorteilhafterweise in einer Rohrmühle, so
daß der zerkleinerte Stoff zum größten Teil durch ein Sieb von 30 Maschen auf den
qcm geht. Die Kohle wird, wenn sie trocken ist, dann ohne jede `-eitere Vorbehandlung
der Pressung unterworfen, und zwar, wie erwähnt, in solcher Weise, daß der Block
sich unter den bei seine'- Erzeugung ausgeübten Kräften seitlich auszudehnen vermag.
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Die Erfindung ist nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben.
Darin ist Fig. i ein schematischer Schnitt der Form und der Kolben einer hydraulischen
Presse, in der das Verfahren nach dei' Erfindung ausgeführt werden kann=; Fig. 2
ist ein schematischer Schnitt der Form und der Kolben einer Trichter- und Kolbenpresse,
die ebenfalls zur Ausführung dieses Verfahrens geeignet ist; Fig. 3 ein schematischer
Schnitt der Form und der Kolben einer Trichter- und Kolbenpresse, bei der stets
eine Anzahl von Blöcken in der Form verbleiben, so daß jeder Block auf seinem Wege
durch die Form einer Anzahl vors Pressungen unterworfen wird, und Fig.4 und 5 sind
schematische senkrechte und wagerechte Schnitte der Form und der Kolben einer hydraulischen
Presse, deren Form geöffnet oder gelockert werden kann, um die seitliche Ausdehnung
des Blockes gemäß der Erfindung zu ermöglichen.
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Bei der Ausführung der Erfindung kann man zum Zusammenpressen oder
Brikettieren der sehr fein zerteilten Kohle z. B. eine hydraulische Presse benutzen,
die einen Druck bis zu 1666 kg auf den qcm auszuüben imstande ist. Eine solche Presse
wird, wie ih Fig. i dargestellt, mit einer konischen Form ez ausgestattet. In dieser
kann das Pressen der fein zerteilten Kohle d durch die beiden beweglichen Kolben
b und c bewirkt werden, in welchem Falle die Form a. feststeht, oder durch den gegen
das feststehende Widerlager c beweglichen Kolben b, in welchem Falle die Form a
sich in einer zu ,len Achsen des Kolbens und des Widerlagers parallelen Richtung
bewegt, um den Block während der Pressung, in den Pausen zwischen aufeinanderfolgenden
Pressungen oder nach der Pressung in der Form vorzuschieben. Der sehr fein zerteilte
oder gepulverte Stoff d wird in die Form a. gebracht. Diese kann dann gehoben werden,
so daß das feststehende Widerlager c, in die Form a eintretend, diese verschließt.
Alsdann wird auf den be-,veglichen Kolben b ein Druck ausgeübt und dadurch der sehr
fein zerteilte Stoff d zusamanengepreßt,worauf der gepreßte Block durch Senken der
Form a. ausgestoßen wird. Man kann aber auch den Block durch eine Anzahl von Pressungen
erzeugen und den teilweise gepreßten Block in der Pause zwischen aufeinanderfolgenden
Pressungen in der Form aufwärts schieben. Es ist gefunden worden, daß bei der Erzeugung
eines zylindrischen
Blockes von 72 mm Durchmesser und 48 n im Dicke
eine Erweiterung der Form von 1,4 mm auf 2.4 mm genügt, wenn die Pressung allmählich
in zwei getrennten Stufen so ausgeführt wird, daß sie am Ende der zweiten Stufe
einen Druck von 1666 kg auf den qcni erreicht, und wenn der Block in der Pause zwischen
den beiden Stufen um 12 mm vorgeschoben wird in einen weiteren Teil der Form, indem
der Block sich unter den bei der ersten Stufe der Pressung auf ihn ausgeübten Kräften
ausdehnen kann. Selbstverständlich kann das Zusammenpressen des fein zerteilten
Rohstoffes zu einem Block auch durch eine einzige Pressung bewirkt werden, während
oder nach welcher derBlock in einen weiteren Teil der Form bewegt bzw. . durch deren
weitesten Teil hindurch ausgestoßen werden kann. Oder man kann die Pressung cles
Blockes 'in zwei oder mehreren Stufen ausführen und den Block während einer Pressung
(,der in der Pause zwischen aufeinanderfolgenden Pressungen oder bei verringertem
Preßdruck in der Form vorschieben.
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Bei der praktischen Ausführung der I3rfindung unter Anwendung einer
Trichter- und Kolbenpresse nach Fig.2 wird diese zeit einer Form a versehen, die
sich nach dem Ausstoßende hin erweitert; der fein zerteilte Rohstoff: d wird mittels
des beweglichen Kolbens b aus dem Trichter. e in die Form a geschoben,
und die Blöcke werden durch Pressen der Ladungen zwischen den beweglichen Kolben
b und c erzeugt. Die Enden der letzteren sind mit Ausdrehungen b1 oder cl versehen,
so daß der hintere Rand jedes Blockes bei der ersten Pressung durch den Kolben b
und der dabei an der Vorderfläche des Blockes entstehende vorspringende Rand bei
der letzten Pressung durch den Kolben c versenkt wird. Von der in Fig. 2 dargestellten
Lage ausgehend, wird sich der Kolben b vorwärts bewegen, um eine weitere Ladung
in die Mündung der Form a. zu schieben, und zu gleicher Zeit wird sich der Kolben
c in entgegengesetzter Richtung bewegen, so daß der am vorderen Ende der Form befindliche,
bei der vorhergehenden Pressung geformte Block fertig gepreßt wird, während die
erste Pressung der in die Form geschobenen Ladung erfolgt. Der Kolben b wird dann
zwecks Vorschubs einer weiteren Ladung in die Form a zurückgehen, und beim Wiedervorgehen
desselben wird der fertig gepreßte Block am vorderen Formende ausgestoßen werden.
Blöcke von 72 mm Durchmesser und '.8 mm Dicke können mit Vorteil in einer Presse
nach Fig. 2 unter einem Druck von 1333 kg auf den qcm erzeugt werden. Eine
solche Presse ist also zur Erzeugung kleiner Blöcke geeignet: Bei der praktischen
Ausführung der Erfindung unter Anwendung einer Presse nach Fig: 3 wird eine Form
a vorgesehen, die zur Aufnahme einer Anzahl von Blöcken oder Briketten geeignet
ist; diese Presse besitzt ebenfalls einen Trichter e und zwei gegeneinander bewegliche
Kolben b und c. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, erweitert sich auch hier
die Form a nach dem Ausstoßende hin, so daß die Blöcke sich bei ihrem Gang durch
die Form unter den auf sie ausgeübten Kräften ausdehnen können. Bei dieser Ausführungsart
wird jeder Block mehreren aufeinanderfolgenden Pressungen unterworfen. Bei jeder
Pressung kann eine Bewegung der Blöcke durch die Form a stattfinden, so daß jeder
Block jeweils um die Blockdicke vorgeschoben. und bei jeder Pressung der dein Ausstoßende
am nächsten liegende Block aus der Form herausgedrückt wird. Oder es kann der Vorschub
der Blöcke in der Form in den Pausen zwischen aufeinanderfolgenden Pressungen ausgeführt
werden. In der Form können Luftauslaßlöcher vorgesehen werden, die zweckmäßig die
Form kleiner, sich in der Längsrichtung der Form erstreckenden Schlitze erhalten,
wodurch das Austreiben der Luft erleichtert wird, und diese Schlitze können durch
ein außen um die Form gezogenes Filtertuch bedeckt werden. Wie erklärlich ist, können
bei Anwendung solcher Mittel die Blöcke sich in der Forma unter den bei der Pressung
auf sie' ausgeübten Kräften frei ausdehnen und wird ein harter und dichter Block
aus der Form ausgestoßen.
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Das Verfahren kann auch in einer hydraulischen. Presse ausgeführt
werden, und zwar unter Anwendung einer geteilten Form, wie sie durch Fig. q. im
senkrechten und durch Fig. 5 im wagerechten Schnitt dargestellt ist. Diese Form
besteht aus zwei Teilen a1 und a=, deren einer, a1, auf den Bolzen f fest und deren
anderer, a°, zwischen den Ansätzen g des Teiles al beweglich gelagert ist. Die Formteile
a1 und a= sind mit gegenüberliegenden, symmetrischen Aussparungen a3 versehen, die
einen Hohlraum bilden, dessen größte Länge in der mittleren Längsebene liegt. Ein
Hohlraum von dieser Form gestattet nach demAuseinandergehen der Formteile a1 und
a2 ein rasches Entfernen des teilweise oder vollständig gepreßtenBlockesdl aus der
Form. Der bewegliche Formteil a2 ist mit seitlichen Rippen a4 versehen, die in entsprechenden
Nuten g1 in den Ansätzen g des feststehenden Formteiles d gleiten. In der Höhe der
Formal, a2 befindet sich ein hydraulischer Zylinder h, der von demselben Bolzen
f wie der feststehende Formteil al getragen wird, während auf diesen Bolzen Abstandsstücke
oder Hülsen i sitzen, die den
Zylinder h in starrer Verbindung finit
dein feststehenden Formteil cal erhalten. Ferner ist ein Plunger j vorgesehen, dessen
eines Ende in den hydraulischen Zylinder 1i. eingreift und dessen anderes Ende mit
der Hinterfläche des beweglichen Formteiles a= in Berührung steht. Bei der Tätigkeit
der Presse wird der in die Form gefüllte Rohstoff d' zwischen dem beweglichen Kolben
b und dem beweglichen Kolben oder feststehenden Widerlager c gepreßt. In dem hydraulischen
Zylinder h wird während der Pressung ein solcher Druck aufrecht erhalten, daß dieForm
d, al geschlossen bleibt; aber nach dem Pressen des Blockes oder Briketts oder,
wenn die Pressung in Stufen be-,virkt wird, zwischen den aufeinanderfolgenden Stufen
wird der Druck im hydraulischen Zylinder 1v so verringert, daß der Block sich ausdehnen
und aus der Form entfernt werden kann. In dieser Weise wird ein harter und dichter
Block ohne Risse und Sprünge erzeugt. Es hat sich gezeigt, daß in einer hydraulischen
Presse mit einer Form der in Fig. q. und 5 dargestellten Art eine harte und dichte
Preßkohle .von 240 X r68 X 96 mm hergestellt werden kann durch Anwendung
eines Druckes, der allmählich bis zu einem Enddruck von 1666 kg auf den qcm gesteigert
wird. Man kann aber den Grad der Pressung, der die Blöcke oder Brikette bei ihrer
Bildung unterworfen werden, verändern, die Pressung in einer oder in mehreren Stufen
ausführen und den Block während der Pressung, zwischen aufeinanderfolgenden Pressungen
oder nach der Pressung bewegen, so daß seine Ausdehnung unter den auf ihn ausgeübten
Kräften möglich ist.
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Bei der Erzeugung zylindrischer Blöcke von 7a mm Durchmesser und 48
mm Dicke in einer hydraulischen Presse-hat es sich gezeigt, daß eine einzige Pressung
unter einem allmählich bis zu 1666 kg auf den qcm wachsenden Druck bei Anwendung
einer guten Kokskohle genügt; aber bei Anwendung einer Kohle, die unter den Bedingungen
des -Verfahrens weniger leicht zu brikettieren ist,. wie z. B. einer bituminösen
Kohle, ist es vorteilhaft, die Pressung in zwei oder mehreren Stufen auszuführen.
Es ist gefunden worden, daß solchen kleinen zylindrischen Blöcken durch die Pressung
eine solche Härte und Dichtigkeit verliehen wird, daß sie weder beim Verladen und
beim Transport noch unter den Witterungseinflüssen zerfallen. Blöcke, deren Größe
die der gewöhnlich verwendeten übersteigt, z. B. solche von zq.o X 168 X 96 mm,
können ebenfalls erzeugt werden; um einen Block von solcher Größe und entsprechend
großem Gewicht einen zäheren Charakter zu geben, empfiehlt es sich aber, den zur
Erzeugung solcher Blöcke bestimmten, sehr fein zerteilten Rohstoff gemäß einem besonderenVerfahren
einer V orpressung zu unterwerfen, die so erzeugten Blöcke, Kuchen, Flocken oder
sonstigen Körper dann in kleine Stücke zu zerbrechen, die durch ein Sieb von 6 mm
Maschenweite gehen, und die zerstückelte Masse in der oben beschriebenen Weise in
einer oder mehreren Stufen fertigzupressen, wodurch Blöcke von großer Härte und
Zähigkeit erzeugt werden. Die Vorpressung kann dadurch bewirkt werden, daß man den
sehr fein zerteilten Rohstoff zwischen Walzen hindurchfährt, um ihn zu Kuchen zu
pressen, wobei aber vor allen Dingen dafür zu sorgen ist, daß der fein zerteilte
Rohstoff sich bei der Zuführung gehörig setzt, z. B. dadurch, daß man dem Behälter,
Förderer o. d-1., durch den er zugeführt wird, schwache Stöße oder Schläge versetzt,
zum Zwecke, die in der Masse befindliche Luftmenge zu verringern. Oder man kann
die Vorpressung in einer Presse ausführen, wie sie gewöhnlich zur Herstellung von
eiförmigen oder ähnlich geformten Briketten benutzt wird, oder in beliebiger anderer
Weise, so auch in einer Presse, wie sie zum Fertigpressen des zerstückelten Rohstoffes
benutzt wird.
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Die Erfindung ist verwendbar zur Erzeugung von harten Blöcken aus
Anthrazit; aber es ist wegen des Charakters dieses Rohstoffes nicht möglich, durch
Pressen einen zum Gebrauch in gewöhnlichen offenen Zimmeröfen geeigneten Block aus
Anthrazit herzustellen oder den sehr fein zerteilten Anthrazit genü= =' gend fest
zusammenzupressen, ohne daß ihm eine gewisse Menge, z. B. 1o Prozent Pechs oder
anderen Bindemittels zugesetzt wird. Letzteres kann in der Weise geschehen, rlaß
' man das Pech in den gleichen fein gepulverten Zustand bringt wie den Anthrazit
und dann beide innig miteinander mischt, oder daß man die Mischung vor der Zerteilung
vornimmt. In dieser Weise wird eine Masse erzeugt, die durch Pressen in der oben
beschriebenen Weise einen dichten, harten Brennstoffblock ergibt, der hell brennt
wie Kohle und sich zum Gebrauch in offenen Öfen eignet. Es ist aber vorteilhaft,
den Anthrazit zuerst besonders zu rösten, wenn die Blöcke zur Erzeugung von Koks
nach einem besonderen Verfahren bestimmt sind.
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Die Erfindung ist auch anwendbar zur Erzeugung von härten Blöcken
aus Koks oder Koksklein, welche Stoffe ebenso und aus denselben Gründen wie Anthrazit
die Verwendung von Pech oder eines anderen Bindemittels erfordern, und zwar kann
dieses den sehr fein zerteilten Stoffen im gleichen-Zustande oder vor der Zerteilung
zugesetzt werden. Zn dieser Weise wird ebenfalls, ein
Block erzeugt,
der hart und dicht ist und in einem offenen Ofen hell brennt.
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Es ist ein Zweck der Erfindung, bei der Verwendung von Kohle die Verwendung
eines Bindemittels entbehrlich zu machen: bei Verwendung trockenerKohlen kann man
aber eine solche Menge Pechs oder eines anderen geeigneten Stoffes zusetzen, wie
es nötig ist, urn den Mangel im Gehalt flüchtiger Stoffe gutzumachen; Bei der Verwendung
von Pech zu diesem Zwecke wird dasselbe vor oder nach dem Mischen mit der Kohle
in den gleichen mehligen Zustand gebracht wie diese und dann die Masse in der oben
beschriebenen Weise gepreßt. Man kann dein sehr fein zerteilten Rohstoff eine kleine
Menge groben oder gröber gemahlenen Stoffes zusetzen; es hat sich aber als vorteilhaft
erwiesen, nur sehr fein zerteilten Rohstoff zu verwenden, um Blöcke von der gewünschten
Güte zu erzeugen.