DE2855895A1 - Verfahren zum schleifen oder polieren von gekruemmten oberflaechen fester koerper und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum schleifen oder polieren von gekruemmten oberflaechen fester koerper und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Verfahren zum Schleifen oder Polieren von gekrümmten Oberflächen fester
Körper und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen, Polieren oder dergleichen von gekrümmten Oberflächen nichtmetallischer,
fester Körper, insbesondere Glaskörper, mit Hilfe eines der zu bearbeitenden Oberfläche mindestens teilweise angepaßten
Werkzeuges, das sich relativ zu dem zu bearbeitenden Körper unter Anpreßdruck bewegt, und die Erfindung bezieht sich auch
auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Aus der deutschen Patentschrift 326 638 ist ein Verfahren ähnlich dem vorstehend bezeichneten bekannt, bei welchem die konischen
Dichtungsflächen an Flaschenhälsen und Flaschenstöpseln
aus Kristall oder';Glas eingeschliffen werden. Das zum Einschleifen
verwendete Werkzeug besteht aus einem längs geschlitzten Hohlkegel, der aus einem Blechstreifen im Augenblick der Benutzung
aufgerollt, auf einen Dorn gezogen und in rasche Umdrehung versetzt wird. Das mit Wasser angerührte Schleifmittel
wird in den Flaschenhals eingetragen, nachdem das zum Hohlkegel gerollte Blech um den Dorn gezogen ist und bevor das Werkzeug
gedreht wird. Die zu schleifenden Werkstücke und dementsprechend auch das verwendete Werkzeug haben nur eine Krümmung,
und es können nicht kompliziertere Formen nach dem bekannten Verfahren geschliffen werden, z.B. nicht die Füße, Stiele oder
Bodenplatten von Kelchgläsern. Das bekannte Werkzeug ist im
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Gegenteil bewußt als Hohlkegel mit konstanter Wandstärke so ausgebildet, daß sowohl Stöpsel wie auch Hals die gleiche Kegelform
aufweisen. Außerdem wird in üblicher Weise das Werkzeug gedreht, während das Werkstück festgehalten wird. Die
Lagerung des Werkzeuges ist starr, so daß die aus einer Glaspresse kommenden, komplizierteren Formen, z.B. Bodenplatte
und Stiel eines Kelchglases, die zwangsläufig mit Toleranzabweichungen hergestellt sind, nach dem bekannten Verfahren
selbst dann nicht hergestellt werden könnten, wenn man die Kontur der Werkzeuge mit mehr als einer Krümmung versehen würde.
Außerdem sind keine Mittel zur fortlaufenden Zuführung von Schleifmittel vorgesehen.
Bei der Fertigung von Kelch- oder Stielgläsern wird entweder der Stiel auf den geblasenen Kelch aufgepreßt, oder der Kelch
wird auf den gepreßten Kelchfuß aufgeblasen.
Die Fertigung des Stieles kann in einer zwei- oder mehrteiligen
Form erfolgen. Beim Pressen entstehen dadurch mehr oder weniger stark ausgeprägte Längsnähte, die besonders auf der Bodenplatte
des Stieles sichtbar sind. Die Herstellung durch Pressen ist wirtschaftlich und eignet sich daher besonders für
die Fabrikation von Massenartikeln. Dennoch ist es das Bestreben, deren Qualität zu verbessern. Um also die notwendigerweise
geprägten Längsnähte für das Auge wenigstens weniger stark hervortreten zu lassen, hat man der Bodenplatte und mitunter auch
dem Stiel einen polygonartigen Querschnitt gegeben, der sich auslaufend bis in die Bodenplatte herabzieht. Die Teilungsfuge
der Form liegt dann direkt auf der Kante des Polygons.
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Wünscht man einen rotationssymmetrischen Stiel, so läßt sich
die Teilfuge optisch nicht mehr verbergen.
Es sind bereits Verfahren zur Umgehung dieses Nachteiles bekannt,
bei welchen das Kelchglas so geformt wird, daß der Stiel mit einer angepreßten Tulpenform endet. Nach dem Ansetzen
des Stiels an den Kelch wird diese Tulpe bis zum plastichen Zustand erhitzt und mit entsprechend ausgebildeten Kohlebacken
unter Drehung zur Bodenplatte geformt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die Bodenplatte hierdurch konzentrische,
meist unschöne Streifen erhält.
Es gäbe zwar die Möglichkeit, die Preßnaht an der Bodenplatte durch Abschleifen zu entfernen, was teilweise von Hand durchgeführt
wird, wonach anschließend poliert wird. Dieses Verfahren unter Verwendung eines rotierenden Schleifkörpers ist aber infolge
der Handarbeit sehr teuer.
Die Mechanisierung dieses Handverfahrens mußte aber bislang aus folgenden Gründen scheitern: Kelche und Stiele für Kelchgläser
werden im plastischen Zustand spanlos mittels Blasen bzw. Pressen gefertigt. Eine solche Fertigung hat naturgemäß
im Gegensatz.zum spanabhebenden Verfahren eine größere Toleranz von mehreren Zehntel Millimetern, die sich auf die Rundheit,
die Koaxialität und den Winkelversatz von Kelchachse und Stielachse bemerkbar macht. Aus diesen Gründen ist es nicht möglich,
ein Glas am Stiel und/oder Kelch derart fest einzuspannen,
daß es genau rund läuft. Eine dann auf d'ie Oberseite des Bodens aufgesetzte profilierte Schleifscheibe müßte die Unsymmetrien
einseitig abschleifen; und dies so lange, bis sämtliche Nähte abgeschliffen sind. Dadurch wird unverhältnismäßig
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viel Glasmaterial abgetragen, und die Bearbeitungszeit ist
nachteilig lang.
Man hat auch schon nach Möglichkeiten gesucht, das Entfernen der Naht durch Schleifbänder vorzunehmen, deren Umlenkrolle
über die Naht geführt werden muß. Diese Verfahren scheitereten aber an dem hohen wirtschaftlichen Aufwand an Maschinen und
Werkzeugen.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 529 438 sind schließlich
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einschleifen von untiefen Nuten in Werkstücken aus keramischem Material bekannt
geworden. Man hatte festgestellt, daß das übliche Einsägen der Nuten durch das Schwingen der Sägewerkzeuge und durch das
Herausbröckeln des sehr spröden Ferritmaterials zu Ungenauigkeiten
führt. Das bekannte Verfahren bleibt aber nach wie vor ein Sägeverfahren, bei welchem nämlich eine Drahtsägemaschine
verwendet wird, bei welcher auf einer Trommel Drähte gespannt abgestützt werden. Unter Zusatz eines Schleifmittels wird das
zu bearbeitende Werkstück gegen die mit Abstand nebeneinander auf dem Umfang auf der Trommel festgespannten Drähte gedrückt.
Der jeweilige Metalldraht ist so in eine Umfangsnut in der Trommel eingespannt, daß er mit einem Teil seines Querschnittes
aus der Oberfläche hervorragt und damit den Sägevorgang in das gegen die Trommel gepreßte Werkstück vornimmt. Dieses bekannte
Verfahren gibt keine Anregungen zum:Flächenschleifen
oder -polieren, insbesondere nicht bei komplizierteren Konturen,
wie z.B. Stiel und Bodenplatten eines Glasfußes.
i eingangs erwähnte Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, das bekannte /
Verfahren auch zum Schleifen von solchen Oberflächen anwendbar zu machen, die in mindestens zwei Richtungen gekrümmt sind.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit Vorteil dadurch
gelöst, daß das Werkzeug dem zu bearbeitenden, festen Körper elastisch folgt und dem Arbeitsraum zwischen Werkzeug und festem
Körper fortlaufend fließfähiges Schleif- und/oder Poliermittel zugeführt wird. Mit dieser Methode ist erstmals ein
Verfahren geschaffen worden, mit welchem die beim Pressen entstandenen, oben beschriebenen Nähte auf den Glaskörpern entfernt
werden können, wobei hier ein relativ zu dem Glaskörper bewegtes, formgebendes Werkzeug unter kontinuierlicher Schleifmittelzugabe
arbeitet. Man ist durch das neue Verfahren überraschend in der Lage, in weniger als 30 Sekunden, vorzugsweise
weniger als 15 Sekunden, die Nähte zu entfernen. Man ist grundsätzlich von dem bisher üblichen Arbeitsprinzip beim Materialabtrag
abgegangen, nämlich elastomere, elastische Werkzeuge, z.B. sich drehende Scheiben oder dergleichen, zu verwenden,
die starr gelagert sind. Erfindungsgemäß folgt das Werkzeug dem zu bearbeitenden, festen Körper elastisch. Durch
die federnde Lagerung des Werkzeuges, das z.B. ein Formkörper aus Stahl sein kann, kann man in sehr wirksamer Weise und kurzer
Zeit, etwa in 15 Sekunden, Längsnähte an Kelchglasfüßen
so weit abtragen, daß sie optisch nicht mehr ohne weiteres feststellbar sind. Damit erhält das in Massenproduktion maschinell,
gegebenenfalls vollautomatisch, hergestellte Glas eine Güte und Qualität, die bislang nur im Handbearbeitungsverfahren
erreichbar war. Durch das neue Verfahren wird einem Maschinenglas ein höherwertiger Markt eröffnet, obwohl man die
wirtschaftlichen Vorteile des Pressens des Glasunterteils nicht verläßt. Durch das Preisen hat man nämlich vielseitige
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Gestaltungsmöglichkeiten, niedrige Herstellungskosten und erhält blanke Oberflächen. Durch das Abschleifen werden die Oberflächen
nur teilweise angerauht und können durch Polieren in kürzester Zeit wieder ihre blanke Oberfläche
erhalten.
Die großen Schwierigkeiten mit den bekannten Verfahren und bei den erfolglosen Versuchen in Betrieben lassen sich unter anderem
dadurch erklären, daß die beim Pressen des Glasfußes entstandene Naht nicht ein Grat ist, sondern eine Stufe, so daß
ein kurzzeitiges Abschleifen mit feinen Schleifbändern, deren
Führungsrollen längs der Kontur des Fußes geführt werden, mit geringem Anpreßdruck nicht den gewünschten Effekt erbringen.
Die Erfinder gingen stattdessen einen unüblichen Weg, nämlich das Werkzeug unter kräftigem Anpreßdruck, dennoch aber elastisch
gelagert relativ zum Glaskörper zu bewegen. Dabei ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, wenn der feste Körper,
d.h. der Glaskörper, gedreht wird und das Werkzeug elastisch beweglich gelagert im Raum feststeht und stellenweise
gegen den festen Körper angedrückt gehalten wird. Man könnte zwar das Werkzeug gleichzeitig auf die gesamte Oberfläche des
zu bearbeitenden Körpers aufdrücken, durch die Rotationsbewegung des Glaskörpers genügt aber nur eine Teilberührung, wodurch
sich der Vorteil ergibt, daß das Werkzeug kleiner wird und besser zu handhaben ist. Außerdem hat man dann eine kleinere
bewegte Masse. Ferner ist es möglich, das Schleifmittel durch in dem Werkzeug vorhandene Kanäle dem Arbeitsraum zuzuführen.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Werkzeug erfindungsgemaß
periodisch angedrückt wird. Auch diese Maßnahme dient dem besseren Zuführen von Schleifmittel, das man entweder durch Leitungen,
über Bürsten, Schwämme oder Kanäle dem Arbeitsraum zuführt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet
durch einen Drehteller zur Aufnahme und Befestigung des festen Körpers und ein an mindestens einem Teil seiner
Oberfläche angepreßtes, elastisch gelagertes Werkzeug. Das Werkzeug weicht durch diese Merkmale wunschgemäß in allen Raumrichtungen
aus und übt dennoch einen erheblichen Anpreßdruck auf die zu bearbeitende Oberfläche aus, so daß die im Querschnitt
als Stufe ausgebildete Naht, welche dem Beobachter wie ein Grat erscheint, in sehr kurzer Zeit abgetragen werden kann.
Da sich die Flächen von Werkstück und Werkzeug in jedem Augenblick der Drehung optimal anpassen und somit keine Spitzenbeanspruchungen
auftreten, wie dies bei einer starren Lagerung der Fall wäre, werden sowohl das Werkzeug als auch der zu bearbeitende
Glaskörper weitestgehend geschont, und das trotz des starken Anpreßdruckes.
Es ist verständlich, -daß ein Werkzeug mit diesen Merkmalen
verschiedenste Konturen haben kann, d.h. es können durch die Erfindung auch Oberflächen geschliffen oder poliert werden,
die in mehr als zwei Richtungen gekrümmt sind. Damit sind erstmals ein Verfahren und eine Vor-richtung geschaffen, um maschinell
hergestellte, z.B. gepreßte Kelchglasfüße zu hoher Qualität zu verarbeiten.
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Bei vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das Werkzeug ein mit der Fertigkontur mit mindestens zwei Krümmungen versehenes,
starres Teil. Verständlicherweise kann man ein starres Teil, das z.B. aus Stahl hergestellt sein kann, durch spanabhebende
Bearbeitung oder auch Pressen oder Gießen so kompliziert formen, daß jede denkbare Kontur erreichbar ist. Wenn
das starre Teil als Werkzeug eine komplizierte Kontur in Negativform hat, welche der positiven Kontur eines zu bearbeitenden
Werkstückes entspricht, kann man verständlicherweise alle gewünschten Bearbeitungen mit überraschender Wirkung und in kurzer
Zeit vornehmen.
Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung auch, wenn Kanäle in dem Werkzeug für die Zufuhr von Schleifmittel vorgesehen sind.
Weil das Werkzeug im wesentlichen ortsfest gehalten wird, kann man mittels Schläuchen und Leitungen flüssiges Schleifmittel
laufend in den Arbeitsraum pumpen.
Zweckmäßig ist es aber auch, wenn erfindungsgemäß der Drehteller
als angetriebene Topfscheibe ausgebildet ist und eine Mittelstütze
aufweist zum Aufstellen des festen Körpers, der durch eine Spanneinrichtung festlegbar ist. In der Topfscheibe
kann in einer ringförmigen Vertiefung um die Mittelstütze herum ein größerer Vorrat an Schleifmittel gehalten werden, der
dann über kurze Wege bequem dem Bearbeitungsraum zugeführt werdan kann. Die Spanneinrichtung kann z.B. ein pneumatischer Zylinder
sein, der über ein elastisches, drehbar gelagertes Druckstück aus Kautschuk, Kunststoff oder dergleichen das Werkstück,
z.B. ein Kelchglas, von oben auf die Mittelstütze weich aufdrükken
kann. Das Lösen kann man ersichtlich vorprogrammiert periodisch steuern.
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Bei vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das Werkzeug
über zwei, unter einem Winkel zueinander verlaufenden Stangen mit je einem elastischen Zwischenstück von Anpreßzylindern gehaltert.
Auch diese Zylinder können pneumatisch angetrieben und vorprogrammiert periodisch immer dann gesteuert werden,
wenn z.B. nach dem Festlegen eines zu bearbeitenden Glaskörpers das Werkstück an die zu bearbeitende Oberfläche heranfährt und
nach der Bearbeitung wieder abgehoben wird.
Das Werkzeug umschließt das Werkstück teilweise, wodurch ein Wegdrücken des Werkzeuges verhindert wird.
Die pneumatisch angetriebenen Zylinder erlauben damit einen pneumatisch regelbaren Anpreßdruck. Die Pneumatik hat ferner
den Vorteil, daß beim Vorüberlaufen einer vorspringenden Unebenheit das Werkzeug ausweichen kann, weil die Kolbenstangen unter
Erhöhung des Luftdruckes ein Stück weit in den Zylinder kurzzeitig hereingedrückt werden können.
In zweckmäßiger Weise ist das Werkzeug gehärtet, damit der Materialabtrag vorzugsweise auf der Seite des Werkstückes und
nicht auf der des Werkzeuges vonstatten geht.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. Es zeigen
Fig. 1 verschiedentlich abgebrochen und teilweise schematisch eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Schleifen oder Polieren eines Glaskörpers in der Darstellung eines Kelchglases,
Fig. 2a die Draufsicht auf den als Topfscheibe ausgebildeten
Drehteller im Betriebszustand, z.B. beim Schleifen,
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Fig. 2b die gleiche Ansicht wie Fig. 2a, jedoch in dem Zustand, wenn das Werkzeug vom Werkstück zurückgezogen ist,
Fig. 3a schematisch einen Schnitt durch den Fuß eines Kelchglases parallel zur Bodenplatte mit Ansicht des in Arbeitsstellung
befindlichen Werkzeuges,
Fig. 3b die gleiche Ansicht wie Fig. 3a, wobei jedoch eine andere Ausführungsform eines Werkzeuges dargestellt ist, und
Fig. 4 schematisch die Ansicht eines teilweise abgebrochenen
Kelchglases mit in Arbeitsstellung befindlichen Werkzeugen unterschiedlicher Ausführungsform.
In Fig. 1 wird ein als Topfscheibe ausgebildeter Drehteller 1
mit einer Mittelstütze 1a als Werkstückträger und einem konzentrisch um die Mittelstütze 1a angeordneten Ringkanal 1b über
eine Drehlagerung 2 mittels V-Riemenscheibe 3 vom Motor 4 angetrieben.
Bei einer anderen, hier nicht gezeigten Ausführungsform ist der
umlaufende Drehteller 1 mit der Mittelstütze 1a in zwei getrennt voneinander sich drehende Maschinenteile aufgeteilt. Zum einen
ist das Mittelstück, der Werkstückträger 1a, gelagert vorgesehen, zum anderen ist der Ringkanal 1b getrennt gelagert und wird
getrennt angetrieben. Er kann z.B. mit einer geringeren Drehzahl als die Mittelstütze 1a umlaufen.
In der Mitte auf der Mittelstütze 1a, die als Werkstückträger dient, ist eine Ausnehmung als Zentrierung vorgesehen, in welcher
sich der Fuß 5a des Kelchglases 5 befindet, der bearbeitet werden soll. Von oben wird das Kelchglas 5 mit Hilfe eines am
Maschinenrahmen befestigten Zylinders 6, einer Kolbenstange 6a
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und eines Druckstückes, das mittels Drehlager 6b gegenüber dem mitdrehenden Klemmstück 6c feststeht, angedrückt gehalten. Auf
diese Weise kann das Kelchglas 5 über den jeweils eingestellten Luftdruck mit Hilfe des Zylinders 6 mehr oder weniger stark in
der Zentrierung auf der Mittelstütze 1a angedrückt gehalten werden.
Das Werkzeug ist in Fig. 1 im Schnitt dargestellt und mit 7 bezeichnet.
In den Fig. 2a und 2b ist eine Draufsicht auf das Werkzeug 7 gezeigt, wobei in den Fig. 1 und 2 die gleiche Ausführungsform
des Werkzeuges 7 verwendet wird, in Draufsicht ein das Werkstück 5a zur Hälfte umgreifendes Werkzeug 7.
In Fig. 3a ist in der linken Hälfte eine andere Ausfuhrungsform
eines Werkzeuges 7a gezeigt, welches das Werkstück 5a nur etwa auf einem Winkelbereich zwischen 100 und 120° umgreift. Dafür
kann gemäß der strichpunktierten Linie ein ähnliches Werkzeug 7b gegenüberliegend angeordnet sein. Der Gegendruck beider Werkzeuge
7a und 7b kann sich ausgleichend eingestellt werden.
In Fig. 3b ist eine weitere andere Ausführungsform des Werkzeuges
7 dargestellt, welches den Fuß 5a des Kelchglases 5 um mehr als einen Winkelbereich von 180°, nämlich etwa 200°, umschließt.
In Fig. 4 ist schließlich eine weitere andere Ausführungsform zweier Werkzeuge 7a und 7b gezeigt, die in unterschiedlicher
Höhe den Fuß 5a des Kelchglases 5 von gegenüberliegenden Seiten aus bearbeiten. Hierbei wird das Werkzeug 7a in Richtung des
Pfeiles 20 und das Werkzeug 7b in Richtung des Pfeiles 21 auf den Fuß 5a aus entgegengesetzten Richtungen angedrückt. Diese
resultierende Druckrichtung 20 bzw. 21 ergibt sich je nach der
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Ausführungsform der Maschine ggf. durch den direkten Druck
10a
einer Kolbenstange 8a, oder 10b, deren Anpreßdruck pneumatisch
einer Kolbenstange 8a, oder 10b, deren Anpreßdruck pneumatisch
regelbar separat eingestellt werden kann.
Betrachtet man Fig. 1 , so erkennt man, daß das Werkzeug 7 von
elastisches
einer horizontal angeordneten Stange 10a über ein/Zwischenstück
11 von einem Anpreßzylinder 10 und von einer Stange 8a
elastisches
über ein/Zwischenstück 9 vom Anpreßzylinaer 8 gehalten wird. Es versteht sich, daß je nach dem Anpreßdruck die Resultierende mehr oder weniger in der Horizontalen oder Vertikalen liegt, so daß der Anpreßdruck in gewünschter Weise auf die Stelle des Fußes 5a gerichtet ist, an welcher besonders viel Material abgetragen werden soll. Zum Beispiel kann man den Anpreßdruck oben etwas stärker wählen. Es ist bevorzugt, den spezifischen, d.h. flächenbezogenen Anpreßdruck, gleichbleibend zu halten.
über ein/Zwischenstück 9 vom Anpreßzylinaer 8 gehalten wird. Es versteht sich, daß je nach dem Anpreßdruck die Resultierende mehr oder weniger in der Horizontalen oder Vertikalen liegt, so daß der Anpreßdruck in gewünschter Weise auf die Stelle des Fußes 5a gerichtet ist, an welcher besonders viel Material abgetragen werden soll. Zum Beispiel kann man den Anpreßdruck oben etwas stärker wählen. Es ist bevorzugt, den spezifischen, d.h. flächenbezogenen Anpreßdruck, gleichbleibend zu halten.
Das Werkzeug 7 wird also durch den pneumatischen Druck in den Anpreßzylindern 8, 10 elastisch gegen den Fuß 5a angedrückt.
Wenn eine vorspringende Unebenheit auf dem Fuß 5a auf das Werkzeug 7 zuläuft, weicht dieses dadurch aus, daß die Kolbenstange
8a oder 10a in den Zylinder 8 bzw. 10 hineingedrückt wird.
Durch die richtige Regulierung des pneumatischen Druckes in den Anpreßzylindern 8 und 10 kann man eine z.B. in Fig. 4 durch den
Pfeil 20 gezeigte Resultierende von Anpreßkraft und Anpreßrichtung erhalten, so daß in gewünschter Weise der Abtrag von Material
am Werkstück nur in dieser gewünschten Richtung erfolgt, und zwar derart gleichmäßig, daß sich die Werkzeugkontur praktisch
nicht ändert. Es versteht sich, daß man mehrere Kolbenstangen 8a, 10a vorsehen kann und diese auch unter den verschiedensten
Winkeln anordnen kann, um über das Druckniveau in den
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Anpreßzylindern 8 und 10, welches jeweils getrennt regelbar
eingestellt werden kann, die Resultierende, d.h. den Druck in Betrag und Richtung, genau einzustellen.
Der Anpreßzylinder 8 ist über Bolzen 8b am Gestell 14 befestigt,
an welchem auch das Zwischenstück 11 mit der Stange 10a angebracht ist. Auf der dem Zwischenstück 11 gegenüberliegenden
Seite des Gestells 14 ist die Kolbenstange des Anpreßzylinders 10 befestigt, der über einen Bolzen 10b an der Grundplatte
1 7 der Maschine gehaltert ist. Das Gestell 14 ist gemäß Darstellung in Fig. 1 nach rechts und links durch die Tätigkeit
des Anpreßzylinders 10 beweglich, und zwar mit Hilfe eines gegen Verdrehung gesicherten Längslagers 15, neben welchem auch
der Schutzbalg 16 gezeigt ist, der das Eindringen von Schmutz, z.B. Schleifmittel, in eine nicht dargestellte Nutenlagerung
verhindert. Mit dem Gestell 14 bewegen sich die Stangen 8a und 10a und damit das Werkzeug 7 relativ zu dem auf der Mittelstütze
1a gehalterten Fuß 5a des Kelchglases 5. Ferner bewegt sich mit dem Gestell 14 auch der über die Konsole 14a am Gestell
14 angebrachte Zylinder 12. An dem freien Ende seiner Kolbenstange ist über eine verstellbare Klemm- oder Schraubeinrichtung
12a ein Pinsel 13 angebracht. Aus diesem läuft während des Schleifvorganges in der Darstellung der Fig. 1 und 2a
Schleifmittel auf den zu bearbeitenden Fuß 5a auf. Bei der Darstellung der Fig. 2b hat sich durch Bewegen des Gestells 14
zusammen mit dem daran angebrachten Teil nach rechts der Zylinder 12 mit Pinsel 13 ebenfalls nach rechts bewegt und befindet
sich dann über dem mit Schleifmittel 18 gefüllten Ringkanal 1b.
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In Fig. 2a ist ferner ein schräg angestellter Spatel 19 mit Durchtrittslöchern gezeigt. Er dient der Homogenisierung des
im Ringkanal 1b befindlichen Schleifmittels. Er ist gemäß der schematischen Darstellung ortsfest, während sich das Schleifmittel
18 zusammen mit dem Ringkanal 1b in Richtung des in den Fig. 2a und 2b gezeigten gebogenen Pfeiles 22 umläuft. Mit
Hilfe des Spatels 19 wird ein Absetzen der schweren Bestandteile des Schleifmittels auf dem Grund des Ringkanals 1b in
vorteilhafter Weise verhindert.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform könnte das
Werkzeug 7a z.B. aus gehärtetem Stahl und das auf der Gegenseite angeordnete Werkzeug 7b als Gegendruckstück aus gleitfähigem
Kunststoff bestehen. Die oben beschriebenen Ausführungsformen zeigen, daß die Werkzeuge 7a, 7b gegebenenfalls aus verschiedenen
Richtungen und zu verschiedenen Zeiten an den Fuß 5a, d.h. das zu bearbeitende Werkstück, angepreßt werden.
Im Betrieb, d.h. zum Abschleifen der als Rippe erscheinenden Stufe am Fuß 5a des Kelchglases 5, wird zunächst Schleifmittel
in den Ringkanal 1b eingefüllt, sodann das Kelchglas 5 aufgesetzt und durch Betätigung des Zylinders 6 mit Hilfe des Klemmstückes
6c festgeklemmt. Dann fährt man den mit Schleifmittel gefüllten Pinsel 13 durch Betätigen des Zylinders 12 aus dem
Ringkanal 1b heraus, so daß von oben gesehen der Zustand gemäß Fig. 2b erreicht ist. Sodann wird durch Betätigung des Anpreßzylinders
10 das Gestell 14 nach links gefahren, so daß der in den Fig. 1 und 2a gezeigte Betriebszustand erreicht ist.
Durch die richtige Einregelung der Drücke in den Anpreßzylindern
8 und 10 wird die richtige Resultierende für den Druck er-
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reicht, den das Werkzeug 7 auf den Fuß 5a ausübt. Der Motor 4 treibt den Fuß 5a etwa zehn Sekunden lang drehend unter
dem Werkzeug 7, wonach die unschöne Stufe im wesentlichen abgeschliffen ist. Die Anpreßzylinder 8, 10 werden betätigt, so
daß das Werkzeug 7 mit Pinsel 13 gemäß gestricheltem Pfeil 23 in Fig. 2a in die Stellung gemäß Fig. 2b gefahren werden. Sodann
wird der Zylinder 12 betätigt, der Pinsel 13 taucht in
das Schleifmittel 18 im Ringkanal 1b ein, füllt sich, und das Arbeitsspiel beginnt von neuem.
Es versteht sich, daß durch die Drehung des Ringkanals 1b das Schleifmittel 18 laufend an dem ortfesten, schräg angestellten
Spatel 19 und durch dessen Durchtrittslöcher hindurch bewegt wird, so daß sich die schweren Betandteile nicht auf dem Grund
des Ringkanals absetzen können und eine Homogenisierung des Schleifmittels gewährleistet ist.
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Claims (7)
- PatentansprücheMJ Verfahren zum Schleifen, Polieren oder dergleichen von gekrümmten Oberflächen nichtmetallischer, fester Körper, insbesondere Glaskörper, mit Hilfe eines der zu bearbeitenden Oberfläche mindestens teilweise angepaßten Werkzeuges, das sich relativ zu dem zu bearbeitenden Körper unter Anpreßdruck bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug dem zu bearbeitenden, festen Körper elastisch folgt und dem Arbeitsraum zwischen Werkzeug und festem Körper fortlaufend fließfähiges Schleif- und/oder Poliermittel zugeführt wird.030026/0487Posts check: Rankfurt/Main 67 63-602Bank: Dresdner Bank AG, Wiesbaden, Konto-Nr. 276 807
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Körper gedreht wird und das Werkzeug elastisch beweglich gelagert im Raum feststeht und stellenweise gegen den festen Körper angedrückt gehalten wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug periodisch angedrückt wird.
- 4- Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Drehteller (1) zur Aufnahme und Befestigung des festen Körpers (5) und ein an mindestens einem Teil seiner Oberfläche angepreßtes, elastisch gelagertes Werkzeug (7) .
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (7) ein mit der Fertigkontur mit mindestens zwei Krümmungen versehenes, starres, teilweise auf dem Werkstück (5) aufliegendes Teil ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kanäle in dem Werkzeug (7) für die Zufuhr von Schleifmittel vorgesehen sind.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (1) als angetriebene Topfscheibe ausgebildet ist und eine Mittelstütze (1a) aufweist zum Aufstellen des festen Körpers (5), der durch eine Spanneinrichtung (6) festlegbar ist.'8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (7) über zwei, unter einem Winkel zueinander verlaufenden Stangen (8a, 10a) mit je einem elastischen Zwischenstück (9, 11) von Anpreßzylindern (8, 10) gehaltert ist.Ö30026/0487
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