DE2851457C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rasierklingeneinheit mit einer Klingenauflage, zumindest einer Rasierklinge, einer Kappe und mit in der Nähe der Rasierklinge angeord­ neten Ausgabemitteln für ein Rasierhilfsmittel.

Eine derartige Rasierklingeneinheit ist aus der US-PS 39 69 817 bekannt. Sie bezweckt die direkte und kontinuierliche Abgabe eines Rasierhilfsmittels bei jedem Überstreichen der Haut mittels der Rasierklingenein­ heit und soll die früher notwendige separate Handhabung und Aufbringung des für einen schonenden Rasiervorgang notwendigen Rasierhilfsmittels vermeiden. Als Ausgabemit­ tel für das Rasierhilfsmittel dienen hierbei keilförmige schwammartige Kissen, die an der dem Handgriff des Rasierers zugekehrten Seite der Klingenauflage angebracht sind, und mit ihren in Richtung der Schneidkante der Rasierklinge vorstehenden freien Endflächen der Klinge voreilend mit der Gesichtshaut immer dann in Berührung treten, wenn der Rasiervorgang durchgeführt wird. An der Unterseite der schwammartigen Kissen liegen platten­ förmige Bauelemente an, die an ihrem rückwärtigen Bereich an der Unterseite der Klingenauflage befestigt sind, und die durch eine biegsame Ausgestaltung und/oder eine schwenkbare Anlenkung an der Klingenauflage in Abhängigkeit von der Fstigkeit, mit welcher die Rasier­ klingeneinheit an das Gesicht angedrückt wird, das zugehörige schwammartige Kissen weniger oder stärker zusammenpressen und damit die Aufgabe des flüssigen Rasierhilfsmittels steuern. Aufgrund der Nachgiebigkeit des Kissens und der bedingt durch das unterschiedliche Zusammenpressen desselben variierenden Krümmung von dessen nach außen weisender, mit der Haut in Berührung tretenden Fläche ergeben sich während des Rasiervorganges keine reproduzierbaren Bedingungen für die Anlage der Rasierklingeneinheit auf der Haut und den Winkel, den die Schneidkante der Klinge mit der Haut und den Bartstop­ peln einschließt. Dies hat zur Folge, daß die Bedienung des Rasierapparates unsicher wird und die Gefahr eines unbeabsichtigten Schneidens trotz vorsichtiger Handhabung ansteigt. Der gewünschte Vorteil kommt daher in der Praxis trotz der aufwendigen Konstruktion der bekannten Rasierklingeneinheit nicht zum Tragen.

Die US-PS 37 68 161 beschreibt eine weitere Konstruktion, bei welcher benachbart zur Rasierklinge Ausgabemittel für ein Rasierhilfsmittel angebracht sind, die im Gegen­ satz zu der vorstehend erörterten nicht für Wegwerfra­ sierer geeignet ist. Bei dem in dieser Druckschrift beschriebenen Rasierapparat sind in einer offenen, der Schneidkante der Rasierklinge zugekehrten Rinne der Klingenauflage einseitig an den Enden abgeschlossene Rohre angebracht, welche auf ihren seitlichen Zylinderflä­ chen eine feine, makroskopische Perforation aufweisen. Im Inneren der Rohre befindet sich ein dochtartiges Material, das in einem seitlich am Ende der Rasierklingen­ einheit anbringbaren Vorratsbehälter mündet, der mit dem flüssigen Rasierhilfsmittel gefüllt ist. Bei dieser sehr aufwendigen Ausgestaltung der Ausgabemittel für das Rasierhilfsmittel besteht die Gefahr, daß die vom Inneren der Rohre nach außen führenden Löcher durch das Gemisch aus Bartstoppeln, Rasierschaum, abgeschabten Hautschuppen und Schmutz rasch zugesetzt werden, so daß ein weiteres Austreten des Rasierhilfsmittels unmög­ lich wird. Auch das schwierig durchzuführende Reinigen der Löcher bringt hier nur wenig und kurzfristig Abhilfe.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine funktionssichere, in ihrem Handhabungskom­ fort verbesserte Rasierklingeneinheit der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die ein exaktes und sicheres Rasieren ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfin­ dungsgemäß dadurch gelöst, daß ein oder mehrere Teile der Rasierklingeneinheit zumindest in einem Bereich eine mikroporöse Struktur aufweisen, in die das Rasier­ hilfsmittel in fester, wasserlöslicher Form dispergiert ist. Bevorzugte Weiterbildungen der Rasierklingeneinheit sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Die erfindungsgemäße Rasierklingeneinheit ist billig herzustellen, einfach und sicher handhabbar und führt zu keiner Beeinträchtigung oder Veränderung der Rasiergeo­ metrie.

In der erfindungsgemäßen auswechselbaren Rasierklingenein­ heit ist ein festes, wasserlösliches Rasierhilfsmittel derart eingebaut, daß es ein einfaches, preisgünstiges und integrales Bauteil der Rasierklingeneinheit bildet. Das Rasierhilfsmittel löst sich während der Naßrasur allmählich auf und wird beim Überstreichen der Gesichts­ haut direkt auf die betreffenden Flächen derselben aufgegeben. Die Rasierklingeneinheit und damit auch das Rasierhilfsmittel werden ausgewechselt, wenn eine oder beide Komponenten verbraucht sind.

Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeich­ nung nachfolgend näher erläutert. Die

Fig. 1-4 zeigen in perspektivischer Ansicht verschiede­ ne Varianten der Rasierklin­ geneinheit, wobei die kreuzweise schraffierten Bereiche diejenigen Stellen wiedergeben, welche das feste, jedoch wasserlösliche Rasierhilfsmittel aufweisen.

Die auswechselbare Rasierklingeneinheit 10 nach Fig. 1 enthält eine Klingenauflage 12 mit einer daran ausgebildeten Schutzleiste 14, welche die Haut nahe der Schneidkante 16 der Rasierklinge 18 während des Rasierens glättet. Die Klingenauflage 12 enthält ferner eine U-förmige Aussparung 20, über welche die Rasierklin­ geneinheit 10 in einem nicht gezeigten konventionellen, wiederverwendbaren Hauptrahmen eines Rasierapparates lösbar gehaltert werden kann.

Die tragende Grundkonstruktion der Rasierklingeneinheit 10 wird durch eine Kappe 22 abgeschlossen, die auch die Rasierklinge 18 in ihrem Sitz auf der Klingenauflage 12 hält.

Die vorgenannten Grundelemente der Rasierklingeneinheit 10 werden miteinander verschweißt, verklebt oder auf andere Weise verbunden.

Bei der in Fig. 1 gezeigten Rasierklingeneinheit 10 ist ein Streifen 24 an der Kappe 22 beispielsweise in einer dafür vorgesehenen Ausnehmung 26 angeklebt. Der Streifen 24 besteht aus einem festen, jedoch wasserlösli­ chen Rasierhilfsmittel, das mit einer festen, mikroporösen Struktur kombiniert ist, so daß die Struktur das Rasier­ hilfsmittel hält. Der Streifen 24 befindet sich in einer angrenzenden Lage zur Schneidkante 16 der Rasierklinge 18 und erstreckt sich im wesentlichen über die Länge derselben.

Zur Bildung des Rasierhilfsmittels können beispielsweise die folgenden Stoffe alleine oder in Kombinationen aus mehreren Stoffen Verwendung finden:

• A. Ein Gleitmittel zur Verringerung der Reibkräfte zwischen Rasierapparat und Haut, z. B. mikroeingekapseltes Si­ liconöl;
• B. ein den Widerstand zwischen Teilen des Rasierapparates und dem Gesicht verringerndes Mittel, z. B. Polyethy­ lenoxid mit einem Molekulargewicht zwischen 100 000 und 6 000 000, ein nichtionisches Polyacryl­ amid und/oder ein natürliches Mittel aus pflanzlichem Material, wie "Guargummi" erhaltenes Polysaccarid;
• C. ein die chemische Struktur des Haares modifizierendes Mittel, um einen leichteren Durchgang der Rasierklinge durch die Haarstoppel zu erhalten, z. B. ein Ent­ haarungsmittel;
• D. ein Reinigungsmittel, das ein leichteres Abwaschen der Ablagerungen aus Bartstoppeln und Haut von Teilen des Rasierapparates während des Rasierens ermöglicht, z. B. ein Silicon-Polyethylenoxid-Blockcopolymer und ein Detergens, wie Natriumlarnylsulfat;
• E. ein medizinisches Mittels zur Abtötung von Bakterien oder Behandlung von Hautschäden oder Abrieben;
• F. ein kosmetisches Mittel zum Weichmachen, Glätten, Kon­ ditionieren oder Verbessern der Haut;
• G. ein Blutgerinnungsmittel, das Blutungen aus Kerben und Einschnitten unterdrückt.

Die Konfiguration der mikroporösen Struktur, die das Rasierhilfsmittel enthält, ihre Lage auf der Rasierklin­ geneinheit, die Art der Befestigung und/oder die Einrich­ tung und Vorgehensweise für ihre Anordnung können entspre­ chend den jeweiligen Anforderungen variieren. Daher sind in den Fig. 2, 3 und 4 Modifikatio­ nen der Ausführungsform nach Fig. 1 wiedergegeben, um weitere grundsätzliche Möglichkeiten anzuzeigen. Das Rasierhilfsmittel befindet sich dabei in einem Bereich von einem oder mehreren der Grundbau­ teile der Rasierklingeneinheit (z. B. in der Schutzleiste oder im Abstandshalter zwischen den Klingen einer Doppel­ klingeneinheit) oder im gesamten von einem oder mehreren der Grundbauteile der Rasierklingeneinheit.

In Fig. 2 hat die Rasierklingeneinheit 10 a eine Klingen­ auflage 12 a und eine Kappe 22 a , welche die Rasierklinge 18 a in ihrer Lage hält. Die Schutzleiste 14 a ist als separates Bauteil ausgebildet, das an der Klingenauflage 12 a angeklebt wird und in der beschriebenen Weise ein festes Rasierhilfsmittel enthält. Die Schutzleiste 14 a übernimmt eine zweifache Funktion, indem sie die Haut nahe der Schneidkante 16 a der Rasierklinge 18 a glättet und gleich­ zeitig bei jedem Übergang des Rasierapparates etwas von dem wasserlöslichen Rasierhilfsmittel auf die Haut aufträgt.

Die Rasierklingeneinheit 10 b von Fig. 3 stellt eine Doppelklingeneinheit dar, bei der die benachbart zur Klingenauflage 12 b gelegene Rasierklinge 18 b von der Klingenauf­ lage 12 b und die benachbart zur Kappe 22 b gelegene Rasierklinge 19 b auf einem Abstandshalter 28 abgestützt ist, wobei die Kappe 22 b die Rasierklingen 18 b und 19 b und den Abstandshalter 28 lagemäßig fixiert. Der Abstandshalter 28 enthält das Rasierhilfsmittel.

In Fig. 4 ist eine Rasierklingeneinheit 10 c gezeigt, bei der die Klingenauflage 12 c und die Kappe 22 c insgesamt das feste Rasierhilfsmittel in dem Kunststoffmaterial dieser Bauelemente dispergiert enthalten.

Bei Berührung mit der nassen Haut und/oder durch Befeuch­ ten der Rasierklingeneinheit wird in jedem Fall das Rasierhilfsmittel gelöst und unmittelbar und wiederholt bei jedem Überstreichen der Haut auf diese aufgetragen. Das Rasierhilfsmittel wirkt somit kontinuierlich während des gesamten Rasiervorgangs unter Beibehaltung der gewünschten Geometrie der Rasierklingeneinheit.

Claims (7)

1. Rasierklingeneinheit mit einer Klingenauflage, zumindest einer Rasierklinge, einer Kappe und mit in der Nähe der Rasierklinge angeordneten Ausgabemitteln für ein Rasierhilfsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Teile der Rasierklingeneinheit (10, 10 a, 10 b, 10 c) zumindest in einem Bereich eine mikropo­ röse Struktur aufweisen, in die das Rasierhilfsmittel in fester, wasserlöslicher Form dispergiert ist.

2. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Rasierhilfsmittel in Kunststoff dispergiert ist.

3. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rasierhilfsmittel in einem sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Rasierklinge (18, 18 a, 18 b, 19 b) erstreckenden Streifen (24) angeordnet ist,

4. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rasierhilfsmittel in der Kappe (22) angeordnet ist.

5. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Klingenauflage eine integrale Schutz­ leiste aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Rasier­ hilfsmittel in der Schutzleiste (14 a) angeordnet ist.

6. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit zwei Rasierklingen und einem Abstandshalter, dadurch gekennzeichnet, daß das Rasierhilfsmittel in wenigstens einem Abschnitt des Abstandshalters (28) angeordnet ist.

7. Rasierklingeneinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rasierhilfsmit­ tel ein Polyethylenoxid mit einem Molekulargewicht zwischen10⁵ und 6 × 10⁶ enthält.