DE3814135A1 - Verfahren zur herstellung einer hydrophilen beschichtung auf einem formteil und unter anwendung des verfahrens hergestellter rasierapparat - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer hydrophilen beschichtung auf einem formteil und unter anwendung des verfahrens hergestellter rasierapparatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausbildung und Auf
bringung einer hydrophilen, im feuchten Zustand hochgleitfähigen
Beschichtung auf einem Formteil aus Kunststoff oder Metall,
insbesondere Rasierapparat bzw. Rasierklingeneinheit,
bei dem eine ein wasserlösliches Polymeren, insbesondere Poly
vinylpyrrolidon, enthaltende Lösung auf das Formteil aufgetragen
und dort ausgehärtet wird. Die Erfindung betrifft ferner
einen Rasierapparat bzw. eine Rasierklingeneinheit mit wenigstens
einer auf einer Klingenauflage gehaltenen Rasierklinge
und einer der Rasierklinge benachbarten, die Haut des Benutzers
beim Rasiervorgang überstreichenden Fläche, insbesondere
Kappe, aus Kunststoff, wie Polystyrol oder ABS oder aus
Metall, die mit einer die Gleitfähigkeit steigernden Einrichtung
versehen ist.
Aus der DE-OS 28 51 457 ist ein Rasierapparat aus Kunststoff
bekannt, bei dem zwischen einer Rasierklingenauflage und einer
Kappe wenigstens eine Rasierklinge angeordnet ist. Der Rasier
apparatekopf weist ein integrales festes und wasserlösliches
Rasierhilfsmittel auf. Das Rasierhilfsmittel ist dabei in Form
eines Streifens aus dem festen, jedoch wasserlöslichen Material
vorgesehen, wobei der Streifen in einer angrenzenden
Lage zu der Rasierklinge angeordnet ist und entweder an der
Klingenauflage oder der Kappe befestigt ist. Insbesondere ist
als wasserlösliches Material ein mikroeingekapseltes Silikonöl,
Polyäthylenoxid, ein nichtionisches Polyacrylamid oder ein
Polysaccharid vorgesehen. Hiermit soll eine perfektionierte
Naßrasur dadurch erreicht werden, daß das Rasierhilfsmittel im
Kontakt mit der feuchten Haut oder ggf. durch Befeuchten des
Rasierapparatekopfs selbst sofort und bei jedem Rasiervorgang
aufs neue auf die Haut aufgetragen wird, so daß es mit seinen
Gleiteigenschaften kontinuierlich während der Dauer des Rasiervorgangs
wirkt.
Nachteilig ist bei dem bekannten Rasierapparat, daß sich die
als Schmiermittel wirkende Substanz aus dem Trägerkörper herauslöst
und sich in Form eines Films auf der Haut des
Benutzers ablagert. Damit besteht die Gefahr der Verursachung
von Hautirritationen ebenso wie die Notwendigkeit, den
Schmierfilm, der auf bereits rasierten Hautflächen antrocknet,
nachträglich abzuwaschen, was in Abhängigkeit vom Härtegrad
des zur Verfügung stehenden Wassers schwierig sein kann.
Darüber hinaus ist die Konstruktion des Rasierapparats mit in
einer Ausnehmung angeordnetem Kunststoffstreifen aufwendig und
ist es nicht möglich, den Streifen in die wirkliche Nähe der
Schneidkante der Rasierklinge zu rücken. Prinzipiell ist daher
der bekannte Gleitstreifen nur an einem Ort des Rasierapparats
zu positionieren, der für die erwünschten Gebrauchseigenschaften
ungünstig ist.
Aus der DE-PS 28 28 617 ist ferner ein Formkörper aus einem
polymeren Substrat und einer auf dieses Substrat aufgetragenen
Überzugsschicht bekannt, bei dem diese aus einem Polyvinyl
pyrrolidon-Polyurethan-Interpolymeren besteht. Für einen solchen
Formkörper werden verschiedene Anwendungszwecke, wie Kontaktlinsen,
Katheder, peristaltische Pumpenkammern, Kondome
und dgl. genannt, bei denen es erwünscht ist, ein Material,
wie Polyurethan, einen Acrylsäure-Polyester oder ein Vinylharz
zu verwenden, das im feuchten Zustand einen geringeren Reibungs
koeffizienten hat als er bei solchen Materialien sonst
möglich ist. Anders als in der Medizintechnik bestehen solche
Forderungen bei herkömmlichen Rasierapparaten nicht und ist es
auch nicht üblich, derartige Materialien, insbesondere ein Polyurethan,
zu verwenden. Vielmehr bestehen Rasierapparate und
Rasierklingeneinheit aus Polystyrol, das in seinen Eigenschaften
nicht vergleichbar ist. Insbesondere würde ein nach dem
Verfahren gemäß der DE-PS 28 28 617 aufgebrachter Überzug
nicht auf Polystyrol haften. Dort ist nämlich vorgeschlagen,
daß man auf das Substrat die Lösung eines Polyisocyanats aufträgt
und nach dem Verdampfen des Lösungsmittels auf das so
behandelte Substrat eine Lösung von Polyvinylpyrrolidon aufträgt,
wonach das Lösungsmittel verdampft wird, um ein Polyvinyl
pyrrolidon-Polyurethan-Interpolymeres zu erhalten. Nachteilig
ist bei diesem Verfahren darüber hinaus, daß die derartige
Ausbildung einer Überzugsschicht ein zeitraubender Prozeß ist,
da die einzelnen Komponenten aus verdünnten Lösungen aufgetragen
werden, die Lösungsmittel langsam verdampft werden und
freie Isocyanatgruppen bei erhöhter Temperatur zur Reaktion
gebracht werden. Würde dies komplizierte Verfahren auf die
Herstellung von Rasierapparaten übertragen werden, bestünde
die Gefahr, daß Spannungsrisse entstehen oder Deformationsprozesse
eingeleitet würden. Schließlich ist dies Verfahren auf
die Herstellung von Rasierapparate deshalb nicht übertragbar,
weil die Lösungen nur zu etwa 10 bis 15% aus im Rahmen des
Herstellungsprozesses nicht verdampfenden Substanzen bestehen,
so daß nur außerordentlich geringe Schichtstärken für den
Gleitüberzug erzielbar sind. Die Schichtstärken sind auch
außerordentlich schlecht zu kontrollieren und es ist ein Auftragen
auf runden Oberflächen zumindest schwierig durchzuführen.
Auch die Steuerung des Aushärtungsprozesses durch Verdampfen
muß sehr langsam und sorgfältig erfolgen, damit der
Prozeß von innen nach außen verläuft und vermieden wird, daß
unerwünschte Substanzen im Endprodukt eingeschlossen beiben,
die sich während des Rasiervorgangs herauslösen und auf der
Haut zurückbleiben würden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art unter Meidung obiger Nachteile derart
zu verbessern, daß die Herstellung von Formteilen aus Kunststoff
oder Metall, insbesondere Rasierapparaten bzw. Rasierklingeneinheiten
oder deren Teilen, hoher Gleitfähigkeit im
feuchten Zustand ermöglicht wird, wobei die Beschichtung auch
auf Polystyrol oder ABS oder Metall gut haften und in kurzer
Zeit aufzubringen und auszuhärten sein soll. Insbesondere
liegt der Erfindung die Zielsetzung zugrunde, die Gleiteigenschaften
eines Rasierapparats gerade im klingennahen Bereich
auf einem Wege zu verbessern, der ausschließt, daß sich
Substanzen nach Art eines Schmiermittels auf der Haut des Benutzers
ablagern.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die auf
das Formteil aufzutragende Lösung aus dem wasserlöslichen Polymer,
insbesondere Poly-N-Vinylpyrrolidon oder einem Copolymeren
hiervon, einem oder mehreren radikalisch polymerisierbaren
Vinylmonomeren und einem bei einer Bestrahlung in Radikale
zerfallenden Photoinitiator besteht und daß die aufgetragene
Lösung zur Aushärtung einer UV-Bestrahlung ausgesetzt wird.
Die Lösung härtet dann rasch zu einem gut haftenden Überzug
kontrollierter Schichtstärke aus, der im feuchten Zustand
einen stark verminderten Reibungskoeffizienten bei Hautkontakt
aufweist. Vorzugsweise enthält die Lösung 0,1 bis 90 Gew.-%
Polyvinylpyrrolidon, insbesondere 5 bis 30 Gew.-% Polyvinyl
pyrrolidon, bezogen auf das eingesetzte Vinylmonomeren. Das
mittlere Molekulargewicht von Polyvinylpyrrolidon kann unterschiedliche
Werte von 15 000 bis 800 000 g/mol, vorzugsweise
200 000 bis 500 000 g/mol, betragen.
Anstelle der Verwendung reinen Polyvinylpyrrolidons, das besonders
geeignet ist, können auch Copolymere des Pyrrolidons
mit beispielsweise Maleinaten oder Acrylaten im erfindungsgemäßen
Sinne verwendet werden. Ferner sind andere wasserlösliche
Polymere, wie Polyvinylalkohol, Polyacrylamid enthaltende
Polymere, Polysaccharide oder Polyäthylenxid als Additiv
geeignet.
Im Sinne der Erfindung geeignete radikalisch polymerisierbare
Vinylmonomeren sind vorzugsweise Acrylsäure, Methacrylsäure
und deren Derivate sowie Mischungen aus Styrol und Maleinsäure
bzw. Fumarsäure enthaltenden Polyesterharzen. Beispiele sind
cyclische oder offenkettige Ethergruppen enthaltende
Acrylsäureester oder Methacrylsäureester, wie Ester von einfach
oder mehrfach ethoxylierten oder propoxylierten C₁-C₂₀-
Alkoholen, THF-Carbinolacrylat oder THF-Carbinolmethacrylat,
Hydroxyalkylester, wie 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethyl
methacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat oder 2-Hydroxypropyl
methacrylat, N,N-Dimethylamino-2-hydroxyethylacrylat, N,N-Di
methylaminoethylmethacrylat oder Salze hiervon, wie N,N,N-Tri
methylammonium-2-ethylmethylacrylat-chlorid, ferner Acrylamid,
N-Alkylacrylamid mit 1-10 C-Atomen in der Alkylgruppe,
N-2-hydroxyethylacrylamid, N-2-Hydroxypropylacrylamid oder
Methacrylamid, N-2-Hydroxyethylmethacrylamid, N-2-Hydroxypro
pylmethacrylamid, Acrylnitril und Methacrylnitril.
Die außerdem geeigneten Polyesterharzsysteme enthalten Maleinsäure
bzw. Fumarsäure sowie z. B. Phtalsäure, Adipinsäure, Se
bazinsäure und hydrophile Polyetherdiole, wie Diethylenglycol,
Oligoethylenglycol mit 3-1000 Ethylenoxidbausteinen, Oligo
propylenglycol mit 1-1000 Propylenoxidbausteinen, ferner
Ethylenglycol, Butandiol, Trimethylolpropan oder ethoxyliertes
Trimethylolpropan mit 3-60 Ethylenoxidanteilen sowie ethoxyliertes
und/oder propoxyliertes Trimethylolpropan mit 0-60
Propylenoxidanteilen.
Vorzugsweise sind in den hydrophilen Vinylmonomermischungen
Anteile von 0 bis 80 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 50 Gew.-% an
hydrophoben Monomeren, wie Methylmethacrylat, Butylacrylat,
Ethylacrylat, Cyclohexylacrylat oder Ethyl-hexylacrylat,
vorhanden. Auch können Urethan-modifizierte Acryl- und
Methacrylester eingesetzt werden, die in bekannter Weise z. B.
durch die Umsetzung von 2-Isocyanatoethylmethacrylat mit verschiedenen
C₁- bis C₆-Alkoholen, insbesondere Methanol, Ethanol
oder Butanol, Alkoxyalkoholen, wie ethoxylierter und/oder
propoxylierter Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl- oder Hexyl-
bzw. Ethylhexylalkoholen, oder durch Umsetzung von
Hydroxyalkylacrylaten oder Hydroxyalkylmethacrylaten mit aromatischen
oder aliphatischen Mono-, Di- oder Triisocyanaten,
wie Hexamethylendiisocyanat, Lysin-methylesterdiisocyanat, To
luoldiisocyanat, MDI-Diphenylmethandiisocyanat oder ein Addukt
aus Trimethylolpropan und 3 mol Toluoldiisocyanat, erhalten
werden. Ferner kann N-Vinylpyrrolidon in der hydrophilen
Vinylmonomermischung verwendet werden, welches als Zusatz
besonders geeignet ist im Sinne der Erfindung.
Obwohl mehrfunktionelle Vinylverbindungen im Sinne der Erfindung
nicht zwingend erforderlich sind, führt die Zugabe in
einer Menge von 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 50 Gew.-%
ebenfalls zu qualitativ guten Ergebnissen. Geeignete Vernetzer
komponenten sind beispielsweise Butandiolbisacrylat,
1,6-Hexandiolbisacrylat, Oligoethylenglycol-Bisacrylate mit 1
bis 400 Ethylenglycoleinheiten, Acrylate oder Methacrylate des
Trimethylolpropans, ethoxylierten und/oder propoxylierten Trimethyl
olpropans. Ebenfalls geeignet ist Bis(2 hydroxyethyl)
bisphenol-A-dimethacrylat oder ein Addukt aus (Meth)acrylsäure
und Bisphenol-A-diglycidether oder Urethan-modifizierte Bis
acrylate.
Die genannten auf das Formteil aufzutragenden Mischungen können
mit einem Lösungsmittel hergestellt sein, das die Verarbeitbarkeit
des Systems günstig beeinflußt. Geeignete Lösungsmittel
sind Aceton, Methylethylketon, Methanol, Ethanol, Propanol,
Butanol, Ethylacetat, Butylacetat, Methylenchlorid, Toluol,
THF, Wasser sowie Mischungen hiervon.
Photoinitiatoren können in einer effektiven Menge von 0,01 bis
5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-% und vorzugsweise in
einer Menge von 0,3 bis 1 Gew.-% in der Vinylmonomermischung
verwendet werden. Dabei werden Verbindungen herangezogen, die
durch UV-Bestrahlung in Radikale verfallen. So sind wirksame
Photoinitiatoren beispielsweise die bekannten Verbindungen
Benzophenon, Acetophenon, Fluorenon, Benzaldehyd, Propiophenon,
Anthrachinon, Carbazol, 3- oder 4-Methylacetophenon, 3-
oder 4-Methoxybenzophenon, 4,4′-Dimethoxybenzophenon, Allylacetophenon,
2,2′-Diphenoxyacetophenon, Benzoin, Methylbenzoinether,
Ethylbenzoinether, Propylbenzoinether, Benzoinacetat,
Benzoinphenyl-carbamat, Benzoinacrylat, Benzoinphenylether,
Benzoylperoxid, Dicumylperoxid, Azoisobutyronitril, Phenyldisulfid,
Acylphosphanoxide oder Chlormethylanthrachinon sowie
Mischungen hiervon.
Zusätzlich zum Photoinitiator können noch 0,3 bis 5,0 Gew.-%
eines Aktivators dem Beschichtungssystem zugemischt werden.
Geeignete Aktivatoren sind beispielsweise Mercaptoessigsäure,
organische Amine, wie n-Decylamin, Piperazin, Morpholin, Tri
butylamin, Benzylamin, Allylamin, Polyethylenimin und/oder Pi
peridin.
Der erfindungsgemäße Rasierapparat bzw. Rasierklingeneinheit
ist dadurch gekennzeichnet, daß die die Gleitfähigkeit
steigernde Einrichtung eine 5 bis 1000 µm starke Schicht aus
einer durch UV-Bestrahlung ausgehärteten Mischung aus wasser
löslichen Polymeren, insbesondere Poly-N-Vinylpyrrolidon oder
einem Copolymeren hiervon, einem oder mehreren radikalisch
polymerisierbaren Vinylmonomeren und einem bei Bestrahlung in
Radikale zerfallenden Photoinitiator besteht. Weitere Ausgestaltungen
dieser Gleitfähigkeitsschicht ergeben sich aus den
oben aufgeführten Stoffzusammenstellungen. Der besondere Vor
teil ist, daß die Beschichtung des Rasierapparats, Rasierappa
ratekopfes oder der Rasierklingeneinheit großflächig, ja sogar
ganzflächig auf dem Polystyrol- oder ABS- oder Metallträger
körper bzw. nachträglich aufzuklebender PVC-Folie stattfinden
kann, wobei die Schichtstärke dadurch sehr gut einstellbar,
daß sich das Volumen der aufgetragenen Lösung während des Aus
härtevorgangs nicht ändert, so daß die aufgetragene Schicht
stärke erhalten bleibt. Über eine Viskositätseinstellung der
Lösung lassen sich auch relativ dicke Schichten ausbilden,
ohne daß es zu einem unkontrollierten Weglaufen der Lösung
nach dem Auftragen und damit zu einer Schichtdickenveränderung
kommt. Die Schicht haftet darüber hinaus außerordentlich gut
auf dem an Rasierapparaten in der Regel als Kunststoff-Form
körper benutzten Polystyrol oder ABS, aber auch auf Metall
oberflächen, so daß sich die Ausbildung der Gleitschicht als
einfach darstellt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Beispiele sowie der Zeichnung, in der ein Rasier
apparat gemäß der Erfindung schematisch dargestellt ist.
Eine Mischung aus 2,40 g Tetrahydrofuranyl-2-methylacrylat,
0,05 g Photoinitiator (Darocur 1116, Merck), 0,25 g
Polyvinylpyrrolidon und 0,05 g Tetraethylenglycol-diacrylat
wird auf einen Polystyrolträger mit einem Pinsel aufgetragen
und anschließend die Deckschicht mit einer 80-W-UV-Lampe in
einem Abstand von 5 cm 15 min bestrahlt. Der gehärtete Überzug
weist im angefeuchteten Zustand einen drastisch verminderten
Reibungswiderstand auf. Gleitreibung einer Lederscheibe, die
mit 1 kg/8 cm² auf die beschichtete Oberfläche gepreßt wird:
trocken350 CN
naß180 CN
Eine Mischung aus 2,45 g Tetrahydrofuranyl-2-methylacrylat,
0,05 g Photoinitiator (Darocur 1116), 0,25 g Polyvinylpyrrolidon
wird mit einem Schwamm auf einen Polystyrolkörper aufgetragen
und anschließend mit einer Hg-UV-Lampe 30 min in einem
Abstand von 10 cm bestrahlt. Der gehärtete Überzug zeigt im
feuchten Zustand einen drastisch verminderten Reibungswert.
Gleitreibung einer Lederscheibe, die 1 kg/8 cm² Druck auf die
behandelte und gehärtete Oberfläche gepreßt wird:
trocken360 CN
naß200 CN
2,30 g Tetrahydrofuranyl-2-methylacrylat, 0,20 g Photoinitiator
und 0,25 g Polyvinylpyrrolidon werden gemischt, mit einer
Rolle auf einem Polystyrolträger aufgetragen und anschließend
mit einer 80-W-UV-Lampe in einem Abstand von 5 cm 15 min gehärtet.
Der Reibungswiderstand der beschichteten Oberfläche
reduziert sich durch Anfeuchten in starkem Maße. Gleitreibung
einer Lederscheibe, die mit 1 kg/8 cm² Druck auf die gehärtete
Oberfläche gepreßt wird:
trocken350 CN
naß210 CN
10 g N-Vinylpyrrolidon, 10 g Trimethylolpropanmonoacrylat
(Roskydal KL 5-2475, Fa. Bayer) werden mit 4 g PVP und 0,75 g
Photoinitiator (Darocur 1116, Merck) gemischt, mit einem Rakel
auf einen Träger aus ABS oder eine Folie aus PVC aufgebracht
und in einem Abstand von 5 cm mit einer 80-W-UV-Lampe 3 min
bestrahlt.
Man erhält eine im feuchten Zustand hochgleitfähige Ober
fläche.
Reibwert trocken330 CN
Reibwert naß 80 CN
5 g NVP, 5 g Trimethylolpropanmonoacrylat werden mit 2 g PVP
und 0,18 g Photoinitiator (Lucirin LR 8728, BASF) gemischt,
mit einem Rakel auf einen Träger aus ABS oder eine Folie aus
PVC aufgebracht und in einem Abstand von 5 cm mit einer 80-W-UV-Lampe
45 sec bestrahlt.
Man erhält gleichfalls eine Oberfläche, deren Reibungswiderstand
sich durch Anfeuchten drastisch verringert.
trocken340 CN
naß100 CN
Der in der einzigen Figur der Zeichnung perspektivisch dargestellte
Rasierapparat 1 weist eine auf einen Handgriff aufsetzbare
Rasierklingeneinheit 3 auf, bei der zwei Rasierklingen
4, 5 zwischen einem Rasierklingenträger 6 und einer
Kappe 7 in herkömmlicher Weise angeordnet sind. Am Rasier
klingenträger ist eine Schutz- und Führungsleiste 8 angeordnet,
welche in der üblichen Weise verrippt ist. Die gesamte
Kappe 7 sowie ggf. Führungsfläche ist mit einer in der Zeichnung
schraffiert dargestellten Gleitschicht 2 versehen, die
gemäß einem der obengenannten Beispiele 1 bis 3 aufgebracht
worden ist und aus den genannten bevorzugten Stoffmischungen
besteht.
- Bezugszeichenliste
- 1 Rasierapparat
- 2 Gleitschicht
- 3 Rasierklingeneinheit
- 4 Rasierklinge
- 5 Rasierklinge
- 6 Rasierklingenträger
- 7 Kappe
- 8 Schutz- und Führungsleiste
Claims (11)
1. Verfahren zur Ausbildung und Aufbringung einer hydrophilen,
im feuchten Zustand hochgleitfähigen Beschichtung auf einem
Formteil aus Kunststoff oder Metall unmittelbar oder mittelbar
über eine Kunststoff-Folie, insbesondere Rasierapparat
bzw. Rasierklingeneinheit, bei dem eine ein wasserlösliches
Polymeren, insbesondere Polyvinylpyrrolidon, enthaltende
Lösung auf das Formteil aufgetragen und dort ausgehärtet
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf das Formteil aufgetragene Lösung aus dem wasserlöslichen
Polymeren, insbesondere Poly-N-Vinylpyrrolidon
oder einem Copolymeren hiervon, einem oder mehreren radikalisch
polymerisierbaren Vinylmonomeren und einem bei
Bestrahlung in Radikale zerfallenden Photoinitiator
besteht, und daß die aufgetragene Lösung zur Aushärtung
einer UV-Bestrahlung ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lösung 0,1 bis 90 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon, vorzugsweise
5 bis 30 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
mittlere Molekulargewicht des Polyvinylpyrrolidons 200 000
bis 500 000 g/mol beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Vinylmonomeren Acrylsäure, Methacrylsäure
und deren Derivate und Mischungen aus Acrylsäurederivaten
mit N-Vinylpyrrolidon sowie Mischungen aus Styrol und Maleinsäure
bzw. Fumarsäure enthaltenden Polyesterharzen verwendet
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vinylmonomerenmischungen mit Anteilen von
0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 50 Gew.-% an hydrophobem
Monomeren, wie Methylmethacrylat, Butylacrylat,
Ethylacrylat, Cyclohexylacrylat oder Ethyl-hexylacrylat,
sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vinylmonomeren Urethan-modifizierte
Acryl- oder Methacrylester sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrfunktionelle Vinylverbindungen in einer
Menge bis zu 50 Gew.-% zugegeben werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Lösungsmittel für die aufzutragende Lösung
Aceton, Methylethylketon, Methanol, Ethanol, Propanol,
Butanol, Ethylacetat, Butylacetat, Methylenchlorid, Toluol,
THF oder Wasser sowie Mischungen hiervon verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Photoinitiator in einer Menge von 0,01
bis 5 Gew.-% vorzugsweise 0,3 bis 5 Gew.-%, in der Lösung
verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lösung zusätzlich 0,3 bis 5 Gew.-% eines Photoaktivators,
insbesondere Mercaptoessigsäure und/oder organische Amine,
zugesetzt werden.
11. Rasierapparat bzw. Rasierklingeneinheit mit wenigstens
einer auf eine Klingenauflage gehaltenen Rasierklinge und
einer der Rasierklinge benachbarten, die Haut des Benutzers
beim Rasiervorgang überstreichenden Fläche, insbesondere
Kappe, aus Kunststoff wie Polystyrol oder ABS oder aus Metall,
die mit einer die Gleitfähigkeit steigernden Einrichtung
versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung eine 5 bis 1000 µm starke Schicht aus
einer durch UV-Bestrahlung ausgehärteten Mischung aus wasser
löslichem Polymeren, insbesondere Poly-N-Vinylpyrrolidon oder
einem Copolymeren hiervon, einem oder mehreren radikalisch
polymerisierbaren Vinylmonomeren und einem bei Bestrahlung in
Radikale zerfallenden Photoinitiator besteht.
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