DE2846118A1 - Verfahren zum gewinnen von moranolin und n-methylmoranolin - Google Patents
Verfahren zum gewinnen von moranolin und n-methylmoranolinInfo
- Publication number
- DE2846118A1 DE2846118A1 DE19782846118 DE2846118A DE2846118A1 DE 2846118 A1 DE2846118 A1 DE 2846118A1 DE 19782846118 DE19782846118 DE 19782846118 DE 2846118 A DE2846118 A DE 2846118A DE 2846118 A1 DE2846118 A1 DE 2846118A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- nojirimycin
- moranolin
- iii
- obtaining
- yield
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D211/00—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings
- C07D211/04—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
- C07D211/06—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D211/36—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
- C07D211/40—Oxygen atoms
- C07D211/44—Oxygen atoms attached in position 4
- C07D211/46—Oxygen atoms attached in position 4 having a hydrogen atom as the second substituent in position 4
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
- Hydrogenated Pyridines (AREA)
- Saccharide Compounds (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
Verfahren zum Gewinnen von Moranolin und N-Methylmoranolin
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gewinnen von Moranolin
HO
.011
(D
und N-Methylmoranolin
-OfI
CII2OH
(III)
sowie von deren Salzen.
Eine Substanz der Formel (I) ist bereits aus Morus-Pilanzen
und einem chinesischen Arzneikraut "Soh-hakuhi" (der WürzeL-rinde
von Maulbeerpflanzen) als Naturstoff erstmals isoliert
und als "Moranolin" bezeichnet worden (Yagi et al., Journal of the Agricultural Chemical Society, Japan, Band 50, Seite
(1976)). Es wurde gefunden, daß Moranolin ein sehr nützliches Arzneimittel darstellt, indem es den Blutzuckerspiegel von
zuckerbeladenen Lebewesen senkt. Darauf waren die Forschungen darauf gerichtet, ein Verfahren zur wirtschaftlichen Erzeugung
909820/0694
dieser Substanz zu finden, was zu der vorliegenden Erfindung geführt hat, die ein sehr vorteilhaftes Gewinnungsverfahren
für Moranolin angibt.
Außer dieser genannten Methode des Extrahierens von Moranolin aus Moruspflanzen und anderen ist als Gewinnungsverfahren für
Moranolin nur eine Methode bekannt, nach der Nojirimycin
OH
A ,.0H
(II), j ι
HO-
HO-
II
ein durch eine bestimmte Actinomycetes-Art erzeugtes Antibiotikum,
mittels eines Platinkatalysators oder mittels Natriumborohydrid reduziert wird (Inoue et al., Tetrahedron, .23, 2125
(1968)).
Das Verfahren zur Gewinnung von Nojirimycin durch Fermentierung und das Verfahren zum Reinigen desselben sind in den japanischen
Patentanmeldungen No. 760/1968 und No. 5033/1970 beschrieben. Aus diesen Literaturstellen ist bekannt, daß Nojirimycin
eine außerordentlich instabile Substanz ist und sich sogar schon unter neutralen Bedingungen zersetzt. Unter sauren Bedingungen
zersetzt es sich sehr leicht. Deshalb ist es höchst schwierig, Nojirimycin aus seiner Kulturlösung zu isolieren.
In den beiden vorstehend genannten Druckschriften ist auch festgestellt, daß zahlreiche mühevolle Arbeitsgänge notwendig
sind, zu denen vor allem die Ionenaustausch-Säulenchromatographie gehört, und größte Umsicht hierfür erforderlich ist.
Und. selbst dann, wenn ein Reinigungsverfahren mittels Anlagerung von schwefliger Säure, das als vorteilhaft erkannt worden ist,
angewendet wird, gibt es bei der Reinigung 50 % und mehr Verlust. Was außerdem die Ableitung von Moranolin (I) aus dem
809820/0694
erhaltenen gereinigten Nojirimycin angeht, so beträgt die
Ausbeute nur 50 % oder weniger selbst dann, wenn ein teurer Platinkatalysator eingesetzt wird. Wenn man diese Faktoren
zusammennimmt, so sind beim Gewinnen von Moranolin (I) aus Nojirimycin (II) in der Kulturlösung viele mühevolle Arbeitsgänge
und Stufen erforderlich, und nichtsdestoweniger beträgt die Ausbeute nur 15 bis 20 %, so daß eine solche Methode in
keiner Weise als wirtschaftlich angesehen werden kann.
Erfindungsgemäß wurden nun ernste Anstrengungen unternommen,
ein wirtschaftliches Verfahren zum Gewinnen von Moranolin(I)
zu finden, das ein nützliches Arzneimittel ist, wobei festgestellt wurde, daß durch katalytisches Reduzieren einer Lösung
von Nojirimycin (II) enthaltender Actinomycetes-Kultur, so wie sie ist, mittels verschiedener Katalysatoren, wie Raney-Nickel,
und anschließendes Behandeln der erhaltenen reduzierten Kulturlösung mit einem Ionenaustauschharz es überraschenderweise
möglich ist, Moranolin (I) in nahezu quantitativer Ausbeute zu gewinnen. Außerdem sind als Metallkatalysatoren
Mangan, Zink, Kobalt, Kupfer usw. und vor allem Raney-Nickel anwendbar. Diese Methode hat das höchst spezifische Merkmal,
daß hierbei die Gesamtausbeute an Moranolin (I) aus Nojirimycin (II), das in dem Medium enthalten ist, nicht nur verbessert,
d.h. auf einen Schlag um das fünffache oder mehr erhöht werden kann, verglichen mit dem konventionellen Verfahren,
sondern es werden auch eine Reihe von mühevollen Stufen zum Extrahieren und Isolieren von Nojirimycin (II) im Verfahrensablauf überflüssig, und trotzdem ist es möglich, die Arbeitsgänge
des Extrahierens und Reinigens des Endproduktes in hohem Maße zu vereinfachen. Beim Extrahieren von Nojirimycin (II)
aus der Kulturlösung, wie bei der konventionellen Methode, behindern nämlich die in dem Medium enthaltenen Nährstoffsubstanzen
und Metaboliten oder Zersetzungsprodukte von Nojirimycin das Extrahieren des gewünschten Nojirimycins (II),
indem sich diese Substanzen mit dem Extrakt vermischen und so das Isolieren und Reinigen von Nojirimycin (II) erschweren;
909820/0594
dazu kommt als Erschwernis noch die Instabilität von Nojirimycin (II) selbst. Dagegen wurde höchst überraschend festgestellt,
da§i diese behindernden Substanzen durch den Reduktionsprozeß nach der Erfindung eine Denaturierung verursachen,
und wenn das Extrahieren und Isolieren von Moranolin (I) aus der reduzierten Kulturlösung durch eine Ionenaustauschbeiiandlun^
vorgenommen wird, vermischen sich diese Substanzen kaum mit
dem erhaltenen Extrakt. Selbst wenn eine extrem kleine !,!enge an unreinen, behindernden Substanzen sich darin vermischen
sollte, ist es möglich, durch Salzbildung mit einer üblichen Mineralsäure oder einer geeigneten organischen Säure auf
übliche Weise leicht zu reinigen. Durch das Auffinden dieser Tatsachen konnte ein nicht zu erwartendes hohes Ausmaß an
Arbeitserleichterung erreicht werden, und kombiniert mil" der Tatsache, daß eine quantitative Ausbeute an der gewünschten
Substanz (I) erreicht werden kann, ist das Gewinnungsverfahren von Moranolin gemäß der Erfindung wirtschaftlich von höchstem Wert.
dem erhaltenen Extrakt. Selbst wenn eine extrem kleine !,!enge an unreinen, behindernden Substanzen sich darin vermischen
sollte, ist es möglich, durch Salzbildung mit einer üblichen Mineralsäure oder einer geeigneten organischen Säure auf
übliche Weise leicht zu reinigen. Durch das Auffinden dieser Tatsachen konnte ein nicht zu erwartendes hohes Ausmaß an
Arbeitserleichterung erreicht werden, und kombiniert mil" der Tatsache, daß eine quantitative Ausbeute an der gewünschten
Substanz (I) erreicht werden kann, ist das Gewinnungsverfahren von Moranolin gemäß der Erfindung wirtschaftlich von höchstem Wert.
Im Zusammenhang damit wird auf die beigefügte Zeichnung hingewiesen.
In dieser zeigt
Fig. 1 ein Dünnschichtchromatogramm von Kohmoranolin (I),
erhalten durch Ionenaustauschbehandlung gemäß der
Methode des nachfolgenden Beispiels 1 und
erhalten durch Ionenaustauschbehandlung gemäß der
Methode des nachfolgenden Beispiels 1 und
Fig. 2 ein Dünnschichtchromatogramm von Roh-Nojirimycin (II),
erhalten durch Extraktion aus der gleichen Kulturlösung gemäß der Methode, wie sie in der japanischen
Patentanmeldung 7G0/1968 beschrieben ist.
In beiden Fällen waren die Bedingungen wie folgt:
Adsorbent: Kieselsäuregel;
Adsorbent: Kieselsäuregel;
Entwicklungsmittel: Äthanol-Wasser-Chloroform (4:2:1);
Versuch mit Wasserstoff-Flammisonisierungsdetektor
(Synchrograph, hergestellt von Yatoron (phonetisch)).
Versuch mit Wasserstoff-Flammisonisierungsdetektor
(Synchrograph, hergestellt von Yatoron (phonetisch)).
809820/0594
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, liegt das Nojirimycin (II), das ein Vorläufer zu der Reduktion von Moranolin (I) ist, im
Geraisch mit einer Vielzahl"und großen Mengen von Verunreinigungen
und seine Extraktion behindernden Stoffen vor. Dagegen
enthält das durch Reduktion und Extraktion gemäß der Erfindung erhaltene Moranolin (I) nahezu keine Verunreinigungen, wie
Fig. 1 zeigt.
Erfindungsgemäß kann als Nickelkatalysator jeder beliebige
aktivierte Nickelkatalysator mit Vorteil verwendet werden, jedoch sind im allgemeinen die handelsüblichen, technischen
Raney-Nickel-Katalysatoren ausreichend«.
Dieser Aspekt der Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels im einzelnen erläutert.
Eine Nojirimycin produzierende Actinomycetes-Kultur (gehörend
zu Streptomyces) wird in 5 1 eines flüssigen Mediums geimpft, das aus 2 % Stärke, 1 % Sojabohnenpulver, 0,05 % KCl, 0,u5 %
MgSO4-? H2O, 0,5 % NaCl und 0,35 % CaCO3 besteht, und bei
27 C wird 3 Stunden lang unter Belüftung die SchiittelinkuDacion
vorgenommen. Nach Beendigung der Inkubation werden boü <j
liigh-Flow-Super-Cell zugefügt. Danach wird filtriert, wodurch
4,4 1 Filtrat erhalten werden. Der Gehalt an Nojirimycin in diesem Filtrat betrug 500 yug/ml, wie durch biologischen Nachweise
unter Anwendung von ß-Glukosidase (Niwa et al., Agr.
Biol. Chem. , 34, 9t5ö (1970)) festgestellt wurde.
ml dieser Kulturlösung werden mit etwa Io ml handelsüblichem
technischem Raney-Nickel versetzt, wonach in einem Wasserstoffstrom bei Normaltemperatur und unter Atmosphärendruck
gerührt wird. Innerhalb von 6 Stunden werden etwa 200 ml gasförmiger Wasserstoff adsorbiert, wonach abgebrochen wird.
Der Katalysator wird abfiltriert, und das erhaltene Filtrat wird durch eine Säule geschickt, die 300 ml Dowex 1x2 (OiI)
909820/QS94
enthält. Der erhaltene Auslauf wird weiterhin durch eine 200 ml Dowex 5OW χ 4 (H) enthaltende Säule geschickt. Die
Säule wird mit 2 1 Wasser gewaschen, wonach die adsorbierten Substanzen mit 0,5 %igem wässrigem Ammoniak eluiert werden.
Das erhaltene Eluat wird unter vermindertem Druck bis zur Trockne eingeengt, wobei blaßgelblich-braune Kristalle erhalten
werden. Ausbeute: 280 mg. Das Dünnschichtchromatografie dieses Produktes ist in Fig. 1 dargestellt. Umkristallisieren
aus Methanol ergibt 218 mg gereinigtes Moranolin (I). Fp. 203-205° C, [d] ^4 = 44,6° (Wasser). Ausbeute: 87 %.
Nachfolgend wird das Verfahren zum Gewinnen von N-Methylmoranolin
(III) nach der Erfindung erläutert.
Es ist schon bekannt, daß die Verbindung (III) ein sehr nützliches
Arzneimittel darstellt, indem sie den Blutzuckerspiegel von zuckerbeladenen Lebewesen senkt. Darüber hinaus konnte j>tzt
im liahmen der Erfindung ein Herstellungsverfahren für diese
Verbindung (III) gefunden werden.
(III)
ClI0OH
Zur synthetischen Gewinnung der Verbindung (III) ist es bekannt, eine Verbindung (I) der vorstehend angegebenen Formel,
d.h. das in Pflanzen vorkommende Moranolin (Yagi et al., Journal of the Agricultural Chemical Society of Japan, Band 50, Seite
571 (1976)), der N-Methylierung zu unterziehen. Die der Erfindung zugrunde liegenden Studien waren jedoch darauf gerichtet,
zur Herstellung der Verbindung (III) von einer Verbindung (II) der ebenfalls vorstehend angegebenen Formel auszugehen, die
durch Fermentierung gewinnbar ist, d.h. von Nojirimycin
(japanische Patentanmeldung No. 760/1963 und No. 5033/1970).
S09820/0594
Dabei wurde überraschenderweise gefunden, daß durch Anwendung einer höchst einfachen Arbeitsweise mit nur einer Stufe durch
Zusetzen von Formaldehyd zu einer Nojirimycin enthaltenden Lösung und Reduzieren derselben es möglich ist, die Verbindung
(III) in quantitativer Ausbeute zu gewinnen. Darüber hinaus ist es erfindungsgemäß möglich, als Nojirimycin (II) enthaltende
Lösung außer einer Lösung von reinem Nojirimycin (II) sogar eine Lösung von Nojirimycin produzierender Actinomycetes-Kultur,
so wie sie ist, einzusetzen. So ist das Verfahren nach der Erfindung von höchstem wirtschaftlichem Wert.
V/ie in den japanischen Patentanmeldungen 760/1968 und 5033/1970
beschrieben ist, ist Nojirimycin (II) eine höchst instabile Substanz, und die Ausbeute beträgt nach Extrahieren und Reinigen
und ausgehend von der Kulturlösung und endend mit dem gereinigten Nojirimycin (II) nur etwa 40 %, salbst in dem Fall, wo das bisher
als vorteilhaft angesehene Verfahren über/fein Addukt mit schwefliger
Säure angewendet wird. Außerdem wird aus diesem Nojirimycin (II) nach einer bekannten Methode die Substanz (I) hergestellt
(Inoue et al., Tetrahedron J23, 2155 (1968)), aus der
dann die gewünschte Substanz (III) durch N-Methylierung erhalten
wird. Bei diesem konventionellen Herstellungsverfahren, das zwei weitere Stufen erfordert und bei dem das mühevolle Extrahieren
und Reinigen von Nojirimycin (II) notwendig ist, beträgt die Gesamtausbeute an (III), ausgehend von der Nojirimycin-Kulturlösung,
nur 10 bis 15 %.
Dagegen ist es durch das Verfahren nach der Erfindung möglich, die gewünschte Substanz (III) in nahezu quantitativer Ausbeute
durch eine einfache einstufige Umsetzung, ausgehend von der Kulturlösung, zu gewinnen, und auch das Extrahieren und Reinigen
dieser Substanz (III) aus der reduzierten Kulturlösung ist einfach.
Hinsichtlich des Rohmaterials für die Gewinnung von N-Methylmoranolin
(III) nach der Erfindung ist es auch möglich, eine Lösung von Nojirimycin produzierender Actinomycetes-Kultur
909820/0594
— y —■
zu verwenden und außerdem ein Addukt mit schwefliger ,Säurο, ons
ein stabilsiertes Derivat von Nojirimycin ist, ganz abgesehen von
gereinigtem Nojirimycin (II).* Als Ueaktionslösungsmi t tel is L
ganz allgemein Wasser anwendbar, aber daneben können auch alle cUo Reaktion nicht beeinflussenden Lösungsmittel, die in dor Lap;ο
r.ind, das Rohmaterial zu lösen, eingesetzt werden, wie niedei-o,
auch wasserhaltige Alkohole. Außerdem ist es möglich, i-Orina i.iehyu
i/ewöhn.lich in Form seiner wässrigen Lösungen einzusetzen, aber
cianeben sind auch Parafornialdehyd oder Salze der Ameisensäure
od. dgl. geeignet. Was die Reduktion angeht, so kann nicht nur katalytisch, sondern auch chemisch unter Verwendung von Nr. Lriumborohyclrid
reduziert werden.
Zum Isolieren der gewünschten Substanz aus dem 'leaktionsgeiiiisch
ist das Behandeln mit einem Ionenaustauschharz am vortoiihaiiosten
und einfachsten, aber selbstverständlich können ganz allgemein auch andere Methoden zum Extrahieren undlsolieren wasserlöslicher
Substanzen angewendet werden, wobei die Adsorptionsmethode
mit Aktivkohle an erster Stelle steht, ferner durch Verteilungschromatographie,
Gegenstroraverteilung, Adsorptionschromatographie
mit Polyamid, porösen Harzen od. dgl., Sephadex-Chromatographie
oder die derivative Extraktionsmethode über die Veresterung der Hydroxylgruppen.
Dieser Aspekt der Erfindung wird anhand von Beispielen nachfolgend
im einzelnen erläutert, die jedoch den Erfindungsbereich
in keiner Weise einschränken.
179mg Nojirimycin wurden in 2u ml Wasser gelöst, wonach 1 ml
Formalin und außerdem 0,5 ml Raney-Niekel-Katalysator (handelsüblich,
technisch) zugesetzt und in einem Wasserstoffstrom bei
Normaltemperatur und unter Atmosphärendruck 3 Stunden lang gerührt wurde. Nach Beendigung der Umsetzung wurde der Katalysator
abfiltriert,· das erhaltene Filtrat wurde durch eine etwa
1.00 ml Dowex 5OW χ 4 (H) enthaltende Säule geschickt. Nach
909820/0594
-/to -
■.,"(sehen der Säule wurden die erhaltenen adsorbierten üubstanken
mit 1 ',tigern wässrigem Ammoniak eluiert. Das erhaltene iiluat
wurde unter vermindertem Druck bis zur Trockne eingeengt, v/ob ei
nach Umkristallisieren aus Äthanol N-Methylmoranolin in s-'ord
farbloser Kristalle erhalten wurde. Fp. 141-142 C, L^J {-' = -· 5, ö
(Wasser), Ausbeute 3 öl mg (91 %).
179 mg Nojirimycin wurden in 2Δ ml wässrigem Äthanol (5*1:5·;)
gelöst, wonach 1 ml Formalin und 100 mg Palladiumschwaris-Katalysator
zugesetzt und bei Normaltemperatur und unter ■Atmosphärendruck katalytisch reduziert wurde. Danach wurde au Γ die
in jJeispioj. ''■ beschriebene Weise weiter verfahren, wobei
i-ii nuj N-Methylmoranolin erhalten Avurden (Ausbeute '.'Λ '·',).
Ueis])iel 4
1V7O ra^ Nojirimycin wurden in 21) ml Wasser gelöst, wonach 1 ml
i'Oriiialin und IUv) mg Platinschwarz-Kacalysator zugesetzt und bei
Normalteraperatur und unter Atmosphärendruck katalytisch reduziert
wurde. Danach wurde auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise weiter verfahren, wobei 150 mg N-Methylmoranolin erhalten
wurden (Ausbeute 85 "?j).
ijoispiel 5
261 mg Nojirimycin-schweflige Säure-Addukt wurden in 3.) ml.
Wasser suspendiert, wonach 1 ml Formalin und etwa 2 ml Raney-Nickel-Katalysator
zugesetzt und bei Normaltemperatur und Atmosphärendruck
U Stunden lang reduziert wurde. Danach wurde auf
(iie in Beispiel 2 beschriebene V/eise weiter verfahren, wobei
Κ;<ί mg N-Methylmoranolin erhalten wurden (Ausbeute 78 >).
jJoispiel >ϊ
'.i:> ml Pormalin wurden zu 5Oo ml einer Lösung von Nojiriraycin
produzierender Actinomycetes-Kul tür zugefügt, die etwa 5ο·<
/Lrj/m.l. Nojirimycin enthielt, wonach etwa 10 ml eines handelsüblichen,
909820/0594
- li -
technischen Raney-Nickel-Käalysators zugesetzt und bei Normaltemperatur
und Atmosphärendruck katalytisch reduziert wurde. Nach 6 Stunden waren etwa 1,3 1 Wasserstoffgas absorbiert, und
die Gaszufuhr wurde abgebrochen. Der Katalysator wurde abfiltriert, das erhaltene FiItrat durch eine Säule mit etwa 500 ml
Dowex 1x2 (OH) geschickt und der erhaltene Auslauf aufeinanderfolgend durch eine 200 ml Dowex 5OW χ 4 (H) enthaltende Säule
geschickt. Diese wurde mit 2 1 50 %igem wässrigem Methanol
gewaschen, und die adsorbierten Substanzen wurden mit 0,5 %igem wässrigem Ammoniak eluiert. Das Eluat wurde unter vermindertem
Druck bis zur Trockne eingeengt. Der Rückstand (280 mg) wurde mit wasserfreier p-Toluolsulfonsäure aufgenommen, mit 10 ml
Isopropanol versetzt und erhitzt. Dabei schieden sich Kristalle ab (Ausbeute 344 mg).
Die erhaltene Mutterlauge der Kristalle wurde unter vermindertem Druck bis zur Trockne eingeengt, der Rückstand mit Wasser
aufgenommen und erneut der Säulenbehandlung mit Dowex 1x2 und Dowex 5OW χ 4 unterzogen. Der erhaltene Extrakt wurde mit
50 g wasserfreier p-Toluolsulfonsäui'e versetzt, wobei nochmals
83 mg Kristalle erhalten wurden. Auf diese Weise wurde das p-Toluolsulfonat von N-Methylmoranolin gewonnen (Gesamtausbeute
427 mg (87 %)). Fp. 198-199° C, [«i]J4 - 12,2°
(Methanol).
809820/0594
L e e r s e i t e
Claims (2)
- Patentansprüche :jl. Vorfahren zum Gewinnen von Moranolin der allgemeinen FormelOHCH2OHdadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung einer Nojirimycin enthaltenden Actinomycetes-Kultur katalytisch mittels eines Metallkatalysators reduziert und die danach erhaltene Lösung mit einem Ionenaustauschharz behandelt wird.
- 2. Verfahren zum Gev/innen von N-Methylmoranolin der allgemeinen Formel(III)CHnOHdadurch gekennzeichnet, daß eine Nojirimycin enthaltende Lösung mit Formaldehyd versetzt und reduziert wird.909820/0594ORIGINAL INSPECTED
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP13550577A JPS5927336B2 (ja) | 1977-11-10 | 1977-11-10 | モラノリンの製造法 |
JP13550677A JPS5927337B2 (ja) | 1977-11-10 | 1977-11-10 | N−メチルモラノリンの製造法 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2846118A1 true DE2846118A1 (de) | 1979-05-17 |
DE2846118B2 DE2846118B2 (de) | 1980-08-21 |
DE2846118C3 DE2846118C3 (de) | 1981-10-15 |
Family
ID=26469344
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2846118A Expired DE2846118C3 (de) | 1977-11-10 | 1978-10-23 | Verfahren zur Herstellung von Moranolin |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4339585A (de) |
AT (1) | AT366032B (de) |
CH (1) | CH637936A5 (de) |
DE (1) | DE2846118C3 (de) |
FR (2) | FR2409986A1 (de) |
GB (1) | GB2009152B (de) |
IT (1) | IT1111075B (de) |
NL (2) | NL175819C (de) |
SE (1) | SE439630B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0007040A1 (de) * | 1978-07-11 | 1980-01-23 | Bayer Ag | Herstellung von 1-Desoxy-nojirimycin und N-substituierten Derivaten |
EP0012278A2 (de) * | 1978-12-12 | 1980-06-25 | Bayer Ag | Herstellung von N-substituierten Derivaten des 1-Desoxy-nojirimycins |
EP0049858A2 (de) * | 1980-10-15 | 1982-04-21 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von N-substituierten Derivaten des 1-Desoxynojirimycins |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3611841A1 (de) * | 1986-04-09 | 1987-10-15 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von 1-desoxynojirimycin und dessen n-derivaten |
CN1033394A (zh) * | 1987-11-28 | 1989-06-14 | 日本新药株式会社 | 氨基脱氧甘露糖醇的制法 |
US5043416A (en) * | 1988-09-26 | 1991-08-27 | Monsanto Company | Method of inhibiting virus |
US5536732A (en) * | 1990-04-27 | 1996-07-16 | Merrell Pharmaceuticals Inc. | N-derivatives of 1-deoxy nojirimycin |
US5252587A (en) * | 1990-04-27 | 1993-10-12 | Merrell Dow Pharmaceuticals, Inc. | N-derivatives of 1-deoxy nojirimycin |
US5151519A (en) * | 1990-05-07 | 1992-09-29 | G. D. Searle & Co. | Process for the preparation of 1,5-(alkylimino)-1,5-dideoxy-d-glucitol and derivatives thereof |
DE4239247A1 (de) * | 1992-11-21 | 1994-05-26 | Huels Chemische Werke Ag | Katalysator für ein Verfahren zur Herstellung von 4-Hydroxy-2.2.6.6-tetramethylpiperidin |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4103083A (en) * | 1975-02-27 | 1978-07-25 | Meiji Seika Kaisha, Ltd. | Novel antibiotics derivatives and process for preparing the same |
-
1978
- 1978-10-16 GB GB7840674A patent/GB2009152B/en not_active Expired
- 1978-10-23 DE DE2846118A patent/DE2846118C3/de not_active Expired
- 1978-11-06 AT AT0792378A patent/AT366032B/de not_active IP Right Cessation
- 1978-11-08 NL NLAANVRAGE7811106,A patent/NL175819C/xx not_active IP Right Cessation
- 1978-11-09 IT IT51847/78A patent/IT1111075B/it active
- 1978-11-09 SE SE7811582A patent/SE439630B/sv not_active IP Right Cessation
- 1978-11-09 US US05/959,163 patent/US4339585A/en not_active Expired - Lifetime
- 1978-11-09 FR FR7831724A patent/FR2409986A1/fr active Granted
- 1978-11-10 CH CH1161078A patent/CH637936A5/de not_active IP Right Cessation
-
1979
- 1979-04-03 FR FR7908397A patent/FR2414042A1/fr active Granted
-
1983
- 1983-12-22 NL NL8304395A patent/NL8304395A/nl active Search and Examination
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Tetrahedron, 23, 1968, 2125 * |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0007040A1 (de) * | 1978-07-11 | 1980-01-23 | Bayer Ag | Herstellung von 1-Desoxy-nojirimycin und N-substituierten Derivaten |
EP0012278A2 (de) * | 1978-12-12 | 1980-06-25 | Bayer Ag | Herstellung von N-substituierten Derivaten des 1-Desoxy-nojirimycins |
EP0012278A3 (en) * | 1978-12-12 | 1980-07-09 | Bayer Ag | Preparation of n-substituted derivatives of 1-deoxy-nojirimycine |
EP0049858A2 (de) * | 1980-10-15 | 1982-04-21 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von N-substituierten Derivaten des 1-Desoxynojirimycins |
EP0049858A3 (en) * | 1980-10-15 | 1982-10-13 | Bayer Ag | Process for the preparation of n-substituted derivatives of 1-desoxynojirimycin |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH637936A5 (de) | 1983-08-31 |
FR2409986B1 (de) | 1982-10-22 |
SE7811582L (sv) | 1979-05-11 |
GB2009152A (en) | 1979-06-13 |
ATA792378A (de) | 1981-07-15 |
DE2846118C3 (de) | 1981-10-15 |
US4339585A (en) | 1982-07-13 |
FR2414042A1 (fr) | 1979-08-03 |
FR2409986A1 (fr) | 1979-06-22 |
NL175819C (nl) | 1985-01-02 |
FR2414042B1 (de) | 1982-10-22 |
IT1111075B (it) | 1986-01-13 |
NL175819B (nl) | 1984-08-01 |
NL8304395A (nl) | 1984-04-02 |
NL7811106A (nl) | 1979-05-14 |
SE439630B (sv) | 1985-06-24 |
GB2009152B (en) | 1982-01-06 |
AT366032B (de) | 1982-03-10 |
IT7851847A0 (it) | 1978-11-09 |
DE2846118B2 (de) | 1980-08-21 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
CH622529A5 (en) | Process for the preparation of anthracycline glycosides and optically active anthracyclinones | |
DE2846118A1 (de) | Verfahren zum gewinnen von moranolin und n-methylmoranolin | |
CH370871A (de) | Verfahren zur Gewinnung eines antibiotischen Fermentierungsprodukts aus einer Fermentierungsbrühe | |
DE2533985A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 3'-desoxyderivaten eines aminoglycosidischen antibiotikums | |
DE3027326C2 (de) | ||
DE1228254B (de) | Verfahren zur Herstellung antibakteriell wirksamer Dihydrofusidinsaeure bzw. -salze | |
DE2517293C2 (de) | Neue Cardenolid-&beta;-Glykoside, ihre Herstellung und Verwendung | |
DE1911240C3 (de) | Antibioticum 20 798 RP, Verfahren zu seiner Gewinnung und Arzneimittel, die dieses enthalten | |
DE2857509C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-Methylmoranolin | |
DE3041130C2 (de) | ||
DE3022723C2 (de) | ||
DE2418088C3 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Cephalosporin C aus seinen wässrigen Lösungen in Form von Urethan-Derivaten | |
EP0306541B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Daunorubicinhydrochlorid aus Fermentbrühe | |
AT232647B (de) | Verfahren zur Herstellung eines antibakteriell aktiven, neuen Derivates der Fusidinsäure und von dessen Salzen | |
DE2856534A1 (de) | 11-alkanoyl-4''desoxy-4''-isonitrilo-oleandomycin-derivate und ihre verwendung | |
DE1492130C (de) | Verfahren zur Herstellung von Saponin-Tetraglycosiden aus Blättern von Digitalis-Pflanzen | |
DE953643C (de) | Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung von Vitamin B aus einem Verunreinigungen enthaltenden Vitamin-B-aktiven Konzentrat | |
DE863249C (de) | Verfahren zum Reinigen von Streptomycin | |
AT216144B (de) | Verfahren zur Trennung des Antibiotikums Kanamycin | |
DE2524574C3 (de) | 5-(p-Hydroxybenzyl)-picolinsäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und Isolierung sowie ihre Verwendung | |
DE2208631C3 (de) | N-Isobornyloxycarbonylcephalosporin C, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung zur Herstellung von Cephalosporin C | |
AT325783B (de) | Verfahren zum abtrennen des glykofrangulin-komplexes aus pflanzlichen rohstoffen, insbesondere aus der getrockneten rinde des faulbaumes | |
DE945648C (de) | Verfahren zur Biosynthese von Cyanocobalamin (Vitamin B-Faktor II) | |
DE2621615C3 (de) | Dihydromocimycin, seine Salze, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung als Futtermittelzusatz | |
DE1492130B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Saponin-Tetraglycosiden aus Blaettern von Digitalis-Pflanzen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAP | Request for examination filed | ||
OD | Request for examination | ||
OI | Miscellaneous see part 1 | ||
OI | Miscellaneous see part 1 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: MUELLER-BOERNER, R., DIPL.-ING., 1000 BERLIN WEY, H., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |