DE2844797C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verkabelung elektrischer Verbraucher in einem Kraftrad.

Nach der Zeitschrift "Motor Cycling" vom 1. 9. 1955, S. 575, ist eine Verkabelung dieser Art bekannt, bei der der Lenkstangen­ halter mit einer verschließbaren Kammer versehen ist, die In­ strumente und elektrische Bauteile enthält.

Nach dem deutschen Gebrauchsmuster 70 29 061 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, bei dem eine Vielfachhalterung für Sicherungen in einem Motorraum unterhalb einer aufklappbaren Kühlerhaube angeordnet ist. Die Vielfachhalterung trägt auf ihrer Oberseite federnde Haltekontakte für die Sicherungen, mehrere Relais und eine Steckdose für elektrische Hilfsgeräte. Alle diese Elemente sind durch einen transparenten, schwenkbaren Deckel abgedeckt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verkabelung nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß eine Kammer zur Aufnahme der Nebensicherungen an einem gut zugänglichen, sonst nicht ausgenutzten Platz angebracht wird.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben.

Die Befestigungsschenkel legen beidseitig der Längsmittelebene des Kraftrads die Lenkstange fest. Der Raum zwischen den Befesti­ gungsschenkeln wird zur Aufnahme der Kammer ausgenutzt, wozu der Lenkstangenhalter ein entsprechendes Fenster erhält.

Bei dieser Anordnung der Kammer kommt man leicht an die Neben­ sicherungen heran und kann überdies, wie die folgende Be­ schreibung zeigen wird, die Kabel, die zu der Kammer führen, kurz halten und gut verlegen.

Um einen Kabelbaum geschützt in die Kammer einführen zu können, ist bevorzugt eine Ausbildung nach Anspruch 2 vorge­ sehen.

Eine Isolierung der Nebensicherungen voneinander er­ hält man in einfacher Weise durch die Ausbildung nach Anspruch 3.

Eine Befestigung des Deckels ohne zusätzlichen Aufwand erhält man durch die Ausbildung nach Anspruch 4.

Da auf der Oberseite des Deckels Platz ist, kann man diesen Platz bevorzugt nach Anspruch 5 nutzen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht eines Kraft­ rads mit Verkabelung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Lenkstange des Kraft­ rads,

Fig. 3 eine Draufsicht auf den mittleren Bereich der Lenkstange in größerem Maßstab,

Fig. 4 eine Draufsicht auf die Lenkstange im Bereich der Befestigung der Nebensicherungen bei ent­ ferntem Deckel,

Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch die obere Lenk­ brücke, die Lenksäule und die Halterung für ein Anzeige- und ein Scheinwerfergehäuse.

Fig. 1 zeigt ein Kraftrad 1 mit einem Hauptrahmenrohr 2, an dem sich vorne ein Kopfrohr 3 befindet. Der hintere Teil des Hauptrahmen 2 ist im mittleren Bereich des Kraftrads 1 nach unten abgebogen und bildet eine zentrale Tragsäule 2 a. Rahmenteile 4, die in der Seitenansicht eine liegende V-Form haben, sind mit ihren beiden freien Enden am oberen und unteren Ende der Tragsäule 2 a beiderseits des Hauptrahmenrohrs 2 be­ festigt und einstückig mit hinteren Verlängerungen 5 versehen. Zwischen dem Hauptrahmenrohr 2 und dem Kopf­ rohr 3 sind Versteifungsplatten 6 vorgesehen. Von den Versteifungsplatten 6 stehen nach unten Halterungsplat­ ten 7 ab, die zueinander in seitlicher Richtung des Kraftrads 1 einen Abstand haben und den vorderen Teil eines Triebwerks, beispielsweise eines wassergekühlten V-Motors, tragen, dessen hinterer Teil an der Tragsäule 2 a mittels Halterungsplatten 10 befestigt ist. An der Vorderseite der Halterungsplatten 7 ist ein Kühler 9 befestigt.

Eine Lenksäule 11 läuft durch das Kopfrohr 3 und ist dort in Lagern 12 drehbar gelagert (Fig. 5). Eine obere Lenkbrücke 13 und eine untere Lenkbrücke 14 sind starr mit dem oberen und dem unteren Ende der Lenksäule 11 verbunden. Gabelrohre 16 einer Vorderradgabel 15 sind mit ihren oberen Abschnitten an den Lenkbrücken 13 und 14 befestigt. Zwischen äußeren Teleskoprohren 17 der Vorderradgabel 15 ist ein Vorderrad 18 gelagert. Ein Hinterrad 19 ist in einer Hinterradgabel 20 gelagert, die mit Stoßdämpfern 21 verbunden ist. Kotbleche 22 und 23 sind über dem Vorderrad 18 und dem Hinterrad 19 an­ geordnet. Ein Kraftstofftank 24 ist über dem Hauptrahmen­ rohr 2 angeordnet. Ein Fahrersitz 25 liegt hinter dem Kraftstofftank 24. Eine Rücklichteinheit 26 ist am hin­ teren Ende des hinteren Kotblechs 23 vorgesehen. Eine Scheinwerfereinheit 27 ist vor den Lenkbrücken 13 und 14 angeordnet. Auf der oberen Lenkbrücke 13 ist eine Lenkstange 28 befestigt. Die obere Lenkbrücke 13 ist mit zwei unteren Haltern 13 a für die Lenkstange 28 ver­ sehen, die je eine halbkreisförmige Aussparung 13 b für die Lenkstange 28 haben. Ein oberer Halter 29 für die Lenkstange 28 ist unterseitig mit zwei Aussparungen 29 c aufweisenden Befestigungsschenkeln 29 a versehen, die zu den unteren Haltern 13 a ausgerichtet sind. Der obere Halter 29 ist an der oberen Lenkbrücke 13 mit Schrauben 30 befestigt, so daß die Lenkstange 28 zwischen den Aussparungen 13 b und den Aussparungen 29 b gehalten wird.

Gemäß Fig. 2 sind an beiden Enden der Lenkstange 28 Handgriffe 28 a vorgesehen. Ein Kupplungsgriff 31 und ein Bremsgriff 32 sind vor den Handgriffen 28 a ange­ ordnet. Eine Halterung 34 für einen Zündschaltzylinder 33 ist einstückig mit dem oberen Halter 29 der Lenk­ stange 28 verbunden und steht von diesem nach vorn ab. Eine Abdeckung 36 für ein Scheinwerfergehäuse 27 ist an einem Winkel 35 befestigt, der mit einem Flansch 13 c der oberen Lenkbrücke 13 verbunden ist und von dieser nach vorn absteht. Die Abdeckung 36 ist einstückig mit einem Gehäuse 36 a für Anzeigeinstrumente 37 gebildet. Die Anzeigeinstrumente 37 sind mit dem Gehäuse 36 a an mehreren Stellen ihres Umfangs verbunden und am Boden 36 b des Gehäuses 36 a festgeschraubt. Durch den Boden 36 b ist eine drehbare Welle 38 für einen Geschwindig­ keitsanzeiger hindurchgeführt. Blinklampen 39 sind auf den beiden Seiten des Scheinwerfergehäuses 27 angeord­ net. Schalter 46 für die Scheinwerfereinheit 27, die Blinklampen 39, einen Signalgeber und andere elektrische Vorrichtungen sind rechts und links nahe den Handgrif­ fen 28 a angeordnet.

Gemäß Fig. 1 ist eine in einem Gehäuse oder dergleichen befindliche Batterie 41 innerhalb eines Raums angeord­ net, der durch die Tragsäule 2 a und die Rahmenteile 4 begrenzt ist. Der eine Anschluß der Batterie 41 ist mit Masse, d. h. mit dem Kraftradrahmen verbunden, während ihr anderer Anschluß mit einem Hauptschalter 43 über eine, nahe der Batterie 41 angeordnete Hauptsicherung 42 verbunden ist. Ein Kabel 44, das längs der Unter­ seite des Hauptrahmenrohres 2 geführt ist, verbindet den Hauptschalter 43 mit der Hauptsicherung 42. Der Hauptschalter 43 ist an dem Kopfrohr 3 befestigt. Nebenschalter 46 (46 a, 46 b ... 46 n) sind einerseits mit einer Scheinwerferlampe 27 a, der Blinklampe 39, einer Rücklichtlampe 26 a, dem Signalgeber usw. und anderer­ seits mit dem Hauptschalter 43 über mehrere Nebensiche­ rungen 45 (45 a, 45 b ... 45 n) verbunden, deren Anzahl der Anzahl der elektrischen Verbraucher entspricht. Die Scheinwerferlampe 27 a ist mit der Batterie 41 über die Hauptsicherung 42, den Hauptschalter 43, die Nebensiche­ rung 45 a und den Nebenschalter 46 a verbunden und die Rücklichtlampe 26 a mit der Batterie 41 über die Haupt­ sicherung 42, den Hauptschalter 43, die Nebensicherung 45 b und den Nebenschalter 46 b. Ein Kabel 47 für die Rücklichtlampe 26 a läuft an der Oberseite des Hauptrah­ menrohrs 2 entlang. Blinklampen am hinteren Teil des Kraftrads 1 sind gleichfalls mit einer der Nebensiche­ rungen und einem der Nebenschalter über ein Kabel ver­ bunden.

Fig. 5 zeigt ein Fenster 48 in dem oberen Halter 29. Eine kastenähnliche Bodenplatte 49 aus isolierendem Material ist in dem Fenster 48 angeordnet und bildet eine nach unten geschlossene, nach oben offene Kammer. Die Nebensicherungen 45 sind auf der Bodenplatte 49 mit Metallhaltern 50 gehaltert. Das Fenster 48 ist mit einem Deckel 51 verschlossen, der auf dem oberen Halter 29 mit Schrauben 52 befestigt ist und eine zur Auf­ nahme von Fabrikationsdaten nutzbare Fläche aufweist. Die Bodenplatte 49 ist mit einem Durchbruch 49 a versehen, durch das ein Kabel­ baum 53 läuft, dessen Adern einerseits mit den Neben­ sicherungen 45 und andererseits dem Kabel 44 über eine an der Abdeckung 36 befestigte Kupplung 54 verbunden sind.

Da der Deckel 51 leicht entfernt werden kann, sind die Nebensicherungen 45 leicht zu warten und zu prüfen. Da die Nebensicherungen 45 auf der oberen Lenkbrücke 13 angeordnet sind, wird ein bisher nicht genutzter Raum, in dem bisher höchstens Herstellerdaten vorgesehen waren, wirksam genutzt. Ferner liegen die meisten Nebensicherungen 45 nahe den ihnen zugeordneten elek­ trischen Verbrauchern und nahe den an der Lenkstange 28 befindlichen Nebenschaltern 46. Deshalb kann die Verkabe­ lung kurz und konzentriert gehalten werden. Da die Nebensicherungen 45 auf der oberen Lenkbrücke 13 vor der Vorderradgabel 15 angeordnet sind, die beide starre Elemente sind, werden sie gegen unmittelbare Kraftwirkungen geschützt.

Claims (5)

1. Verkabelung elektrischer Verbraucher (26 a, 27 a, 39) in einem Kraftrad (1), das eine durch einen Lenkstangenhalter (29) an einer oberen Lenkbrücke (13) einer Vorderradgabel (15) festgeklemmte Lenkstange (28) aufweist, mit einer etwa zentral im Kraftrad (1) angeordneten Batterie (41), die über ein von einer Hauptsicherung (42) abgesichertes Kabel (44) mit einem Hauptschalter (43) verbunden ist, dem an oder nahe der Lenkstange (28) befestigte Nebenschalter (46) mit ihnen zugeordneten Nebensicherungen (45) für die Verbraucher (26 a, 27 a, 39) nachgeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkstangenhalter (29) in der Längsmittelebene des Kraftrads (1) zwischen die Lenkstange (28) umgreifenden Befestigungsschenkeln (29 a) eine durch ein Fenster (48) nach oben offene, mittels eines Deckels (51) verschließbare Kammer aufweist, in der die Neben­ sicherungen (45) auf einer gemeinsamen Bodenplatte (49) angeordnet sind.

2. Verkabelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (49) einen einen Kabelbaum (53) aufnehmenden Durchbruch (49 a) aufweist.

3. Verkabelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (49) aus isolierendem Material besteht und metallische Halter (50) für die Nebensicherungen (45) trägt.

4. Verkabelung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (51) mit Schrauben (52) an dem Lenkstangenhalter (29) befestigt ist.

5. Verkabelung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (51) an einer seiner Ober­ flächen eine zur Aufnahme von Fabrikationsdaten des Kraft­ rads (1) geeignete Stelle aufweist.