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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dekorieren von Speiseeis an einem Stiel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4.
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Aus der US-PS 23 16 165 ist es bekannt, zum Dekorieren von Speiseeis mit einem kontrastierenden Material mittels einer von Hand betätigten Druckdüse dieses Material in das Speiseeis einzubringen bzw. aufzuspritzen, während die Speiseeismasse ungeformt aus einem Behälter fließt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß ein Stieleiskörper mit einem Muster versehen werden kann, das sich derart in das Stieleis hinein erstreckt, daß das Muster auch während des Verzehrs des Stieleises erhalten bleibt.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Hochdruckdüsen, deren Anordnung dem wiederzugebenden Bild entspricht, kann ein Muster so tief in den Stieleiskörper eingedrückt werden, daß das Muster auch während des Verzehrs erhalten bleibt. Zudem wird ein ansprechendes und "sauberes" Muster ohne Zwischenräume zwischen dem eigentlichen Stieleismaterial und dem das Muster bildenden Material erzielt. Versuche haben gezeigt, daß das eingeschossene musterbildende Material wegen des stattfindenden großen Wärmeübergangs vom eingespritzten Material in das eine niedrigere Temperatur aufweisende Stieleismaterial unmittelbar nach dem Einschießen erstarrt. Das nahezu augenblickliche Gefrieren des eingespritzten Materials bewirkt gleichzeitig, daß das eingespritzte Material nicht aus den durch die Strahlen ausgebildeten Löchern zurückfließt, und die Außenseite der Eisstücke unschön wird. Im Gegensatz zu einer möglichen Arbeitsweise, bei der das musterbildende Material durch Injizieren einzuführen wäre, d. h. durch Einführen von Nadeln in das Stieleismaterial mit darauffolgendem Zurückziehen der Nadeln unter gleichzeitiger Abgabe des musterbildenden Materials in den durch die Nadeln oder Kanülen ausgebildeten Löchern, läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren in einfacher und gleichzeitig hygienischer Weise durchführen. Es wird dabei eine neuartige und charakteristische sowie ansprechende Dekorierung erzielt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den weiteren Ansprüchen angegeben, wobei auf die FR-PS 14 02 923 Bezug genommen wird, aus der eine Fördereinrichtung zum Einführen von Stieleiskörpern in die Bewegungsbahn von die Stieleiskörper bearbeitenden Werkzeugen bekannt ist.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht einer rotierenden Stieleisgefriermaschine, die mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüstet ist,
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Fig. 2, 3 und 4 Stirnansichten der Strahleneinschießvorrichtung für die in Fig. 1 dargestellte Stieleisgefriermaschine mit einer Reihe von Stieleiskörpern, wobei drei Arbeitsstellungen gezeigt sind, und
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Fig. 5 eine Seitenansicht eines mit einem Muster versehenen Stieleiskörpers.
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In der Zeichnung bezeichnet 1 einen Gefriertisch, von welchem nur ein Teil gezeigt ist und der intermittierend um eine senkrechte Achse 2 drehbar ist. Im Gefriertisch sind versenkte Gefriertaschen 3 mit in Richtung nach oben etwas zunehmendem Querschnitt vorgesehen, um die Herausnahme der darin gefrorenen Stieleiskörper 4 zu gestatten. Die Gefriertaschen 3 sind in konzentrischen Reihen, im vorliegenden Fall in sieben Reihen, um die Achse 2 und gleichzeitig in radial von dieser ausstrahlenden Reihen angeordnet. Zum Gefriertisch 1 gehört ein feststehendes Unterteil 5, das in an sich bekannter und deshalb nicht näher gezeigter Weise zum Umspülen der Gefriertaschen 3 mit Kühlmedium sowie längs eines Teils des Umfangs mit einem Taumedium zum Lostauen der in den Taschen 3 gefrorenen Stieleiskörper ausgebildet ist.
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Zur dargestellten Stieleisgefriermaschine gehört eine Herausnahme- und Ablegeeinrichtung, die als Ganzes mit 7 bezeichnet ist, und deren Oberteil 8 auf- und abbewegbar sowie in an sich bekannter Weise um eine Mittelachse drehbar ist, und in der dargestellten Ausführungsform Tragkörper in Form eines radial verlaufenden Hebels 9 aufweist, der eine Reihe von Klammern 10, und zwar eine für jede der konzentrischen Reihen von Gefriertaschen 3, trägt, welche zum Erfassen der Stiele 11 vorgesehen sind, die beim Gefrieren des Stieleismaterials in den Taschen 3 in diesem festgefroren werden.
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Zur Stieleisgefriermaschine der Fig. 1 gehört ferner eine Ablegestation, die als Ganzes mit 12 bezeichnet ist. Diese Ablegestation besteht aus einer Abstützung 13 und einem darüber verschiebbar gelagerten Förderband 14.
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An der Stieleisgefriermaschine der Fig. 1 sind Hochdruckdüsen 15 vorgesehen, die über Hochdruckleitungen 16 und eine Hochdruckpumpe 17 mit einem Vorratsbehälter 18 zur Aufnahme eines gegenüber dem Material, aus dem die Stieleiskörper hergestellt werden, kontrastierenden Materials verbunden sind. Das im Vorratsbehälter 18 enthaltene Material kann z. B. von einer vom Stieleismaterial abweichenden Farbe oder Konsistenz sein.
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Es sind zwei Sätze von Hochdruckdüsen 15 vorgesehen, die parallel zueinander angeordnet sind, und außerdem auch parallel zum Hebel 9 sind, wenn dieser eine Stellung einnimmt, in der er eine Reihe von Stieleiskörpern 4 oberhalb der Düsen 15 hält.
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Die Wirkungsweise der in Fig. 1 dargestellten Stieleisgefriermaschine ist wie folgt:
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Die Gefriertaschen 3 werden mittels einer nicht dargestellten Abfüllvorrichtung reihenweise in der Folge einer radialen Reihe von Gefriertaschen nach der anderen gefüllt, wobei der Tisch 1 stillsteht. Nach dem Auffüllen einer Reihe von Taschen wird der Tisch 1 in Umfangsrichtung um eine dem Winkelabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden radialen Reihen von Gefriertaschen entsprechende Stufe weiterbewegt, und darauf wird die nächste Reihe von Getriertaschen gefüllt. Wenn das in die Gefriertaschen eingefüllte Material eine derartige Konsistenz erhält, daß darin eingesteckte Stiele in Stellung gehalten werden, werden solche Stiele durch eine nicht dargestellte und ebenfalls an sich bekannte Stieleinsetzeinrichtung eingesteckt, und die intermittierende Bewegung wird wiederholt, bis das Stieleismaterial jedenfalls in solchem Ausmaße gefroren ist, daß die Stiele festsitzen, und die Stieleiskörper durch die Herausnahmeeinrichtung herausgenommen werden können. Die Herausnahme erfolgt nach einem kurzen Lostauen der gefrorenen Stieleiskörper von den Gefriertaschen und dadurch, daß das Oberteil 8 mit dem Hebel 9 in der in Fig. 1 mit voll ausgezogenen Linien gezeigten Stellung und liegend in der Zeichnungsebene mit offenen Klammern 10 abgesenkt wird. Wenn die Klammern 10 in gleicher Höhe wie die Stiele 11 gelangt sind, schließen sie sich, und der Hebel 9 wird nach oben bewegt. In Fig. 1 bewegt sich der Hebel 9 nach oben, und wie ersichtlich haben die Stieleiskörper 4 die Böden der Gefriertaschen 3 verlassen.
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Wenn der Hebel 9 so weit nach oben gehoben ist, daß die Unterseiten der Stieleiskörper 4 von der Oberseite des Gefriertisches 1 freigegeben ist, wird das Oberteil 8 mit dem Hebel 9 um 90° gedreht, so daß der Hebel 9 senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 1 aus dieser hervorragt. Diese Stellung ist bei 9&min; in Fig. 1 angedeutet. In dieser Stellung befindet sich die durch den Hebel 9 getragene Reihe der Stieleiskörper oberhalb der beiden Reihen von Hochdruckdüsen 15, und darauf werden das Oberteil und die in Fig. 2, 3 und 4 symbolisch durch die Bezugszeichen 9 und 11 gezeigten Tragorgane abgesenkt, derart, daß die Stieleiskörper 4 in eine Stellung, Fig. 3, geführt werden, in der sie sich zwischen den Hochdruckdüsen 15 befinden. Bei dieser Stellung der Stieleiskörper wird durch eine zur Pumpe 17 gehörende Ventilanordnung für die Zuströmung von Hochdruckmaterial zu den Düsen 15 geöffnet, wobei Strahlenbündel aus diesen geschossen werden, die in der Zeichnung durch Linien 20, 20 dargestellt sind. Der verwendete Druck ist sehr hoch, nämlich zwischen 50 und 500 bar, was in Kombination mit der Ausbildung der Düsen 15 als an sich bekannte Hochdruckdüsen zur Folge hat, daß die Strahlen eine große Durchschlagkraft im Verhältnis zu den zwischen den Düsen angeordneten Stieleiskörpern 4 haben, so daß die ausgeschossenen Strahlen von beiden Seiten des Stieleiskörpers in diesen tief eindringen, wie in Fig. 4 durch kurze Striche 22 angedeutet. Nach Beendigung dieses Spritzvorganges durch Schließen der Ventilanordnung wird der Hebel 9 in die in Fig. 4 gezeigte Stellung angehoben, und die gemusterten Stieleiskörper werden darauf durch Drehen des Oberteils 8 in eine der in Fig. 1 gezeigten Herausnahmestellung diametral entgegengesetzte Stellung geschwenkt, nämlich in die durch gestrichelte Linien in Fig. 1 gezeigte Stellung oberhalb der Ablegestation 12, in der die geprägten Stieleiskörper in an sich bekannter und deshalb nicht näher gezeigter Weise abgelegt werden.
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Versuche haben gezeigt, daß durch geeignete Wahl des für die Musteraufbringung angewandten Drucks, der Hochdruckdüsen und der Viskosität des verwendeten Mustermediums sowie der Dauer des Spritzens, welche Parameter sich empirisch feststellen lassen, saubere und tief eindringende Muster erzielt werden, ohne daß das eingeschossene Material an den Seiten des Stieleiskörpers herunterfließt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Stieleiskörper wegen des vorhergehenden Gefrierens eine große Wärmeaufnahmefähigkeit besitzen, und zwar eine so große Wärmeaufnahmefähigkeit, daß vom eingeschossenen Material momentan Wärme auf das umgebende Stieleismaterial übertragen wird, so daß das eingeschossene Material sehr schnell erstarrt und deshalb nicht nach der Beendigung des Spritzvorganges aus den durch die Strahlen ausgebildeten Löchern fließen kann.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist eine Herausnahme- und Ablegeeinrichtung 7 mit einem sehr einfachen Aufbau und zwar mit nur einem Traghebel 9 dargestellt. Es versteht sich jedoch, daß die vorliegende Erfindung nicht auf Herausnahme- und Ablegeeinrichtungen dieser Art beschränkt ist, sondern auch in Verbindung mit Herausnahme- und Ablegeeinrichtungen anwendbar ist, bei denen Tragorgane in der Form von Stäben mit Klammern oder dergleichen Greiforgane während der Bewegung vom Gefriertisch 1 parallel zueinander sowie zwischen diesen beiden Stellen zwischen den Hochdruckdüsen 15 auf- und abbewegbar sind.
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Ferner zeigt die Zeichnung zwei Sätze von Hochdruckdüsen. Es versteht sich jedoch, daß, falls man es wünscht, die Stieleiskörper mit einem Muster auf nur einer Seite zu versehen, nur ein Satz von Hochdruckdüsen 15 ausreicht, wobei der andere Satz dann durch ein geeignetes Gegenhalterorgan zu ersetzen ist, welches während des Einschießens von Hochdruckstrahlen von der dem Gegenhalterorgan abgewandten Seite als Widerlager für die Stieleiskörper 4 der betreffenden Reihe dienen kann.
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Fig. 5 zeigt die eine Seite eines Stieleiskörpers 4, der mit einem durch die Vorrichtung aufgebrachten Muster in der Form eines A versehen ist, dessen Schenkel und Quersteg durch zwei Reihen von ganz kleinen Punkten gebildet werden. Nur handelt es sich in der Tat nicht um Punkte, sondern um Stifte eines gegenüber dem Stieleismaterial kontrastierenden Materials, die sich tief in den Stieleiskörper erstrecken, und mittels eines Satzes von sehr feinen Hochdruckdüsen in den Stieleiskörper eingeschossen worden sind. Es versteht sich jedoch, daß viele andere Formen von Mustern verwendet werden können, die z. B. Symbole, Buchstaben, Ziffern o. dgl. Charakteristika bilden. Ferner braucht, falls der Stieleiskörper auf beiden Seiten dekoriert wird, das Muster auf beiden Seiten nicht gleich zu sein, es kann z. B. spiegelbildlich sein.
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Bevorzugt wird eine Beaufschlagung der Stieleiskörper von beiden Seiten mittels der Hochdruckdüsen, um eine symmetrische Belastung während des Dekoriervorganges zu erzielen. Das Einschießen der Hochdruckstrahlen von zwei gegenüberliegenden Seiten zeichnet sich auch dadurch aus, daß mit einem geringeren Druck gearbeitet werden kann, als beim Einschießen der Hochdruckstrahlen von nur einer Seite aus, wobei die Strahlen den Stieleiskörper durchdringen müssen, wobei die Gefahr besteht, daß sich eine Verzerrung des Musters ergibt. Diese Gefahr entfällt beim Einschießen von einander gegenüberliegenden Seiten.