DE2841815C2 - Verfahren zur Herstellung einer Geschoßfüllung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer GeschoßfüllungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei der Geschoßfülllung nach dem Hauptpatent 55 323 erfolgt die Herstellung des Nebeltopfes in der
Weise, daß Nebelsatz und Anzündpatronen gemeinsam zu einem Block einheitlicher Verdichtung verpreßt werden.
Der Anzündvorgang bei auf diese Weise hergestellten Nebelsätzen verläuft zwar einwandfrei, jedoch bereitet
der Herstellungsvorgang selbst gewisse Schwierigkeiten; er ist zum einen vergleichsweise umständlich
und ist zum anderen — und das ist der wesentlichere Punkt — nicht ungefährlich, weil es bei den hohen zur
Anwendung kommenden Drücken zur Selbstentzündung des Anzündsatzes und damit zu einer spontanen
Reaktion des Nebelsatzes kommen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, das Verfahren zur Herstellung von Geschoßfüllungen
nach dem Hauptpatent derart weiter auszubilden, daß es vergleichsweise einfach und völlig ungefährlich ist,
dabei aber der Anzünd vorgang de? auf diese Weise hergestellten Nebelsatzes nicht nachteilig beeinflußt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruchs 1.
Nun war zwar aus der FR-PS 22 49 590 bereits ein Nebeltopf bekannt, bei dem Zündpatronen mit Übertragungssätzen
zwischen die Nebelsätze eingesetzt sind. Darüber hinaus war es aus de; DE-AS 11 00 507 vorbekannt,
an der Stirnseite eines Nebelsatzes Bohrungen vorzusehen, in die Zündladungen eingesetzt werden,
wobei zur Verzögerung des Anzündvorgangs Verzögerungsröhrchen Verwendung finden. Beide Vorveröffentlichungen
befassen sich jedoch nicht mit hochver-
is preßten Nebelsätzen, so daß es dabei überhaupt nicht
zu den sich aus der Hochverpressung ergebenden, nachfolgend ausführlich erläuterten Problemen kommt. Die
Teilmerkmale der erfindungsgemäßen Kombination enthaltenden Vorveröffentlichungen vermochten dem
Erfinder somit keine Anregung zur Lösung der gestellten Aufgabe zu geben.
Die Erfindung beruht auf Erkenntnissen, die sich aus langwierigen Versuchen ergeben haben. Um von dem
erwähnten, gemeinsamen Verpressen von Anzündsatz und Nebelsatz wegzukommen, ist zunächst so vorgegangen
worden, daß man den Nebelsatz verpreßt hat, dann aus dem Nebelsatz zylindrische Sacklöcher sowie
die Sacklöcher mit dem Innenraum des Gehäuseinnenrohres verbindende Nuten herausgefräst und schließlich
die Anzündpatronen in die Sacklöcher eingesetzt hat. Bei Abbrandversuchen im Stand konnte dabei kein
nachteiliger Einfluß festgestellt werden, wohl aber im Freiflug. Hier setzte die Nebelreaktion unmittelbar
nach dem Ausstoß spontan ein. Nach dem Auftreffen auf den Boden riß sie jedoch ab. Erst nach einigen Minuten
kam sie wieder in Gang. In manchen Fällen überhaupt nicht mehr.
Die Ursache für diesen überraschenden Effekt konnte in ausgedehnten Untersuchungen geklärt werden. Beim
Ausstoßen und Anzünden der Nebeltöpfe dringt der heiße Zündstrahl mit einem Druck von 300 bar durch
die Innenrohröffnung über die durch das nachträgliche Einsetzen der Anzündpatrone unvermeidlichen Hohlräume
bis zum Gehäuse der Anzündpatrone vor. Seine mechanische und thermische Energie reicht aus, das Gehäuse
aufzureißen und den Anzündsatz großflächig anzuzünden. Der dadurch verursachte rasante Abbrand
des Anzündsatzes bewirkt seinerseits wieder einen äußerst spontanen und intensiven Beginn der Nebelreaktion.
Der Glühsatz ist während seiner Reaktion für kurze Zeit im flüssigen Zustand. Er wird daher sowohl durch
den während des Flugs an der Innenrohröffnung entstehenden Sog, wie auch durch den von innen her wirkenden
Druck der ausströmenden Nebelschwaden teilweise herausgeschleudert. Dabei werden auch Teile des bereits
reagierenden Nebelsatzes mitgerissen. Bis zum Auftreffen auf den Boden hat sich auf diese Weise die
Glühsatzmenge erheblich verringert und noch dazu ist die Höhlung, in die er eingebettet war, größer geworden.
Der enge Kontakt zwischen Glühsatz und Nebelsatz ist daher nicht mehr vorhanden, d. h. die Wärmeübertragung
ist keineswegs mehr optimal. Hinzu kommt noch, daß beim Aufschlag alles durcheinander gerüttelt
b5 wird, wobei die reagierende Nebelschicht vom übrigen
Nebelsatz abbröckelt.
Das Zusammenspiel all dieser Parameter bewirkt, daß die Reaktion abreißt und erst nach längerer Zeit —
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15
25
30
wenn überhaupt — wieder in Gang kommt
Um dies nun auszuschließen, wurde der Weg beschritten,
zunächst einen zylindrischen Körper zu pressen, der aus der Anzündpatrone und einem diesen umgebenden
rohrförmigen Nebelsatzkörper besteht, und diesen gemeinsam verpreßten zyli: «irischen Körper
dann in die Ausfräsungen des eigentlichen Nebelsatzes einzusetzen. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß es einfacher
und ungefährlicher ist, die Anzündpatrene gemeinsam mit eif.er vergleichsweise geringen Nebelsatzmenge
zu verpressen, als mit dem ganzen Nebelsatz. Auf diese Weise konnte zwar die großflächige Anzündung
des Anzündsatzes und damit der spontane Abbrand vermieden werden, andererseits aber wurde nun durch den
Spalt im Nebelsatz selber das Abbrandverhalten gestört. Im Standversuch war zwar nur ein schwacher Einbruch
der Nebelreaktion zu bemerken, im Freiflug dagegen war dieser Einbruch infolge der Erschütterung
beim Bodenaufschlag wesentlich ausgeprägter und führte in mehreren Fällen sogar zum Abreißen der Reaktion.
Das Problem wurde schließlich dadurch gelöst, daß den Anzündpatronen jeweils eine Verzögerung vorgeschaltet
wurde, die die Flugzeit überbrückte und dadurch die Anzündpatronen erst nach dem Bodenaufschlag
wirksam werden ließ. Durch die hohe Verdichtung des Nebelsatzes und den lückenlosen Aufbau des
Nebeltopfes blieb die Erschütterung beim Aufprall ohne Einfluß auf den Funktionsablauf, so daß auf diese
Weise die Bedingungen des Standversuches hergestellt wurden.
Wesentlich dabei ist, daß eine Überzündung von der Ausstoßladung auf den Glühsatz unter Umgehung des
Verzögerungsstückes mit Sicherheit ausgeschlossen wird. Zu diesem Zweck wird das Verzögerungsstück in
das Gehäuse der Anzündpatrone bis zum Gewindeanschlag eingeschraubt und die Gewindegänge zusätzlich
mit einem Hexachloräthan-verträglichen Kleber abgedichtet.
Letzten Endes läßt sich auch der bereits erwähnte schwache Einbruch der Nebelreaktion, verursacht
durch den Spalt zwischen Nebelsatz und eingesetztem Preßling, noch ausschließen, wenn man für den Preßling
einen schneller und damit heißer reagierenden Nebelsatz verwendet. Dies geschieht auf einfache Weise
durch Erhöhung des Aluminiumanteils unter Beibehaltung der übrigen Nebelsatzkomponenten. Aufgrund
dieses Verfahrens ist es möglich, einen nahtlosen Übergang vom Preßling auf den Hauptsatz zu bekommen.
Der Preßling wirkt somit als Übertragungssatz von der Anzündpatrone zum Nebelsatz. Durch die schnellere
Reaktion dieses Übertragungssatzes wird dabei gleichzeitig ein spontaner und intensiverer Nebelbeginn erreicht.
Um die gestellte Aufgabe voll befriedigend zu lösen, war die Kombination aller erwähnten Maßnahmen bzw.
Merkmale nötig.
Auf der Zeichnung ist ein Längsschnitt durch einen Nebeltopf mit Anzündsatz dargestellt. Dabei sind — in
Anlehnung an F i g. 2 des Hauptpatentes — das Nebeltopfgehäuse 10, das Innenrohr 13, der Innenraum des
Innenrohrs, also der Entgasungskanal, mit 19 und die in
den Entgasungskanal 19 mündenden öffnungen des Innenrohres
13 mit 18 bezeichnet. Die einzige auf der Zeichnung ersichtliche Anzündpatrone — im ganzen ω
sind deren drei vorhanden ■■- hat das Bezugszeichen 20a. Wie ersichtlich ist diese Anzündpatrone 20a von
einem Übertragungssatz 30a umgeben. Mit 31 ist ein Verzögerungsröhrchen bezeichnet, das die Anzündpatrone
20a mit der öffnung J8 verbindet.
Bei der Herstellung wird zunächst das Gehäuse 10 mit dem Nebelsatz 17 gefüllt und dieser mit einem Druck
von etwa 1300kp/cm2 verpreßt, derart, daß der verpreßte
Nebelsatz 17 das Gehäuse bis zur Deckelebene ausfüllt. Weiterhin wird unter denselben Druckbedingungen
ein Einsatzkörper gepreßt, der aus der Anzündpatrone 20a und dem diese umgebenden Übertragungssatz 30 besteht Daraufhin werden aus dem verpreßten
Nebelsatz 17 ein vertikales Sackloch sowie eine horizontale Nut herausgefräst und in das Sackloch der aus
Anzündpatrone 20a und Übertragungssatz 30 bestehende Einsatzkörper, in die Nut das Verzögerungsröhrchen
31 eingesetzt Daraufhin wird dann der Nebeltopf durch den Deckel 15a geschlossen.
Der Übertragungssatz 30 besteht zweckmäßigerweise aus einem Nebelsatz und hat dieselbe Zusammensetzung
wie der Nebelsatz 17, jedoch einen prozentual höheren Anteil an Aluminiumpulver. Der Übertragungssatz
30 ist also ein Nebelsatz wie der Nebelsatz 17, jedoch zündwilliger als dieser. Das Verzögerungsröhrchen
31 kann ein Außengewinde aufweisen und in ein Innengewinde der öffnung 18 eingeschraubt sein, gegebenenfalls
gegen einen abgedichteten Anschlag. Auch können die Gewindegänge durch ein Bindemittel abgedichtet
werden. Eine feste Abdichtung soll sicherstellen, daß der vehemente Zündstrahl lediglich das Röhrchen
31 anzuzünden vermag, nicht jedoch in das Gehäuseinnere eindringt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
35
•40
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen einer Geschoßfüllung aus im Geschoßmantel in Abschußrichtung stapelartig
übereinander angeordneten Nebeltöpfen, die aus einem geschlossenen Metallgehäuse und einem
darin untergebrachten Nebelsatz auf der Basis von Hexachloräthan, Zinkoxid und Metallpulver bestehen,
wobei jedes Metallgehäuse aus zwei koaxialen Rohren besteht, deren Zwischenraum beidends
durch Ringdeckel abgeschlossen ist, wobei die Nebeltöpfe in vollständiger Flächenberührung aufeinanderliegend
einen lückenlosen Aufbau eines Topfstapels im ganzen ergeben, die Bauteile jedes Topfgehäuses
aus dem gleichen Material bestehen, die Bauteile gleiche Festigkeit besitzen und die Nebelsätzc
die Gehäuse vollständig ausfüllen und in sich selbsttragend sind, und wobei ein Anzündsatz vorgesehen
ist, der aus drei Zündpatronen besteht, die symmetrisch zur Mittelachse des Nebeltopfes in den
Nebelsatz eingebettet sind und der Abstand zwischen jeder Zündpatrone und dem Innenrohr 5 bis
10 mm, vorzugsweise 7 mm beträgt, bei welchem Verfahren der Nebelsatz in das Nebeltopfgehäuse
eingefüllt und dann mit einem Druck von zumindest 13O0kp/cm2 verpreßt wird, nach Patent 25 55 323,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anzündpatronen jeweils in einen Übertragungssatz eingebettet
und dann die aus Anzündpatronen und Übertragungssatz bestehenden, zu einer mit dem Nebelsatz
einheitlichen Verdichtung verpreßten Blöcke in Ausfräsungen des verdichteten Nebelsatzes eingesetzt
werden, worauf die Anzündpatronen mit dem Innenraum des Gehäuseinnenrohres über Verzögerungsröhrchen
in Verbindung gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungssatz aus denselben
Komponenten wie der Nebelsatz, jedoch mit erhöhtem Anteil an Aluminiumpulver, zusammengesetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerungsröhrchen bis
zum Gewindeanschlag in die Innenrohröffnung eingeschraubt
und die Schraubengänge mittels Klebstoff abgedichtet weiden.
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